01. Cuba - "Die Nervenprobe" (siehe auch UFA 327). -
a. Sowjet. Raketen auf Cuba. - Pilot an Spezial-Kamera, Fotos von den Sowjet. Raketenbasen. - Weißes Haus, halbtotal. - Unterredung Kennedy Gromyko, beide einzeln, groß (kein Ton), Kennedy im Schaukelstuhl, groß. Aufklärungsflugzeug.
b. N. York. Kennedykündigt Blockade Kubas an. - Herren gehen ins Rundfunkhaus. Rede Kennedy's (O-Ton), K. groß. - Blockade-Flotte auf off. See total Castro spricht vor Menschenmenge, groß (kein Ton), winkende Frauen, bildfüllend, marschierender Trupp kubanischer Soldaten, Soldaten an Kanone, kurz. -(UFA ausführl.)
c. Cuba. 2. 000 Marine-Infanteristen zur Verstärkung (UFA länger)
d. New York. Sitzung des Weltsicherheitsrates. - Aufwärtsschwenk über Gebäude der Vereinten Nationen, groß, einige Einst, gefüllt. Konferenzsaal. Stevensons, redend, nah, Sorin, groß (kein Ton),
e. Chruschtschow gibt nach. - Nachrichtenzentrale, Schwenk über Reihe Tonbandgeräte mit rotierenden Bändern, groß. - Luftaufnahme dreier Kriegsschiffe, total, Von Flugzeugträger startender Bomber, Zerstörer (5). total, auf hoher See. (UFA sehr viel länger und ausführlicher)
02. Ost-Berlin. Gromyko an der Mauer. - Soldatenfigur des Ehrenmals, groß, Gromyko mit Begleitern vor Flugzeug stehend, redend, groß, begrüßt einzeln die Herren einer Abordnung, nah. - Lange Mauer, seitlich, bildf., große Aufschrift "Mörder" an Wand eines Grenzhauses.
03. Westberlin. Deutsche Gastwirtsmesse 1962. - Besuch der Arbeitsgemeinschaft Demokratischer Kreise. - Schwenk von Kreuz an Gedenkstätte auf davorstehende Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft, Kranzschleife "Den Opfern der Mauer", groß, Menschengruppe sieht von Hochstand auf das Brandenburger Tor.
Berlin-Fotos aus der Postkutschen-Zeit. - Musizierende Musiker mit Pickelhauben. - Restaurant mit Betrieb, stehende Zuschauer, lächelnd, nah, Vorführung des aus 4 alten Herren bestehenden "Stettiner Chores" auf Bühne (O-Ton). Unterlegte Bilder: Ältere lächelnde Wirtin zapft Bier von Hahn ab, groß, rotierende Teigrolle wird von Löffel, nah, mit Teig begossen, Hand stochert in in Fett schwimmenden Berliner Pfannkuchen, kurz, 2 Herren und ält. Dame (vornehm) trinken an Restauranttisch Bier, nah, beobachtender Polizist mit Pickelhaube.
Kellner- Derby. - Servier-Mädchen laufen mit Tabletts, Kellner rollen Bierfässer, der vordere fällt daneben lang hin, Kellner rennen mit Kisten voll Bier auf d. Schulter, mehrere fallen hin, auf der Seite liegende Kiste mit danebenliegenden Scherben und verschüttet. Bier, groß. -
04. Altes Land. "Apfelparadies" - Interview mit dem Leiter der Obstbau-Versuchsanstalt in York, Professor Löwel. -
Schwenk über blühende Apfelbäume (Archiv), Hand pflückt Apfel, groß, Bauer beim Pflücken auf Leiter stehend, nah. Interview mit Prov. Löwel, groß (O-Ton)(siehe Sprechertext). Unterlegte Bilder: Ein Apfelpflücker auf hoher Leiter. in hohem Baum, Seitwärts schwenk auf Reihe niedriger Bäume, Bauer fährt durch Obstplantage mit kleinem Transporter mit Obstkisten. Schwenk über Obstbauversuchsanstalt, Einstellungen innen mit Laborantin b. d. Arbeit, hochgeschichtete Kästen eingekellerter Äpfel. - Lagerhalle mit Apfelkisten u. Sortiermaschinen, div. Einst. Apfel-Sortiermaschine in Betrieb, groß, Auslesen von Äpfeln durch weibl. Hand, Äpfel auf Fließband, 6 Äpfel, in Plastikhüllen zusammengefaßt, davon laufen einige von Fließband auf rotierende Scheibe. - Interviews mit Händlern und Kundinnen (O-Ton - s. Sprechertext). Rotierender Apfel, groß.
05. Nrürnberg. Handballspiel TSV-Ansbach : Grün-Weiß Dankersen 9:8. -
a. Stürmer des TSV Ansbach als jüngster Abgeordneter im Bundestag u. Stadtrat in Ansbach;- Konrad Porzner. - Porzner am Schreibtisch arbeitend, total und nah, Schild mit Aufschrift "SPD-Fraktion - Abg. Porzner - Abg. Frau Strobel - Abg. Wehner", groß, einige Einst. Plenarsaal (Archiv).
b. Handballspiel siehe UFA. Mehrere Einst, jubelndes Publikum, bildf.
06. Den Haag. Jubiläumsfahrt für Freiballons. - An Korb lehnender Rettungsring mit Aufsehr. "Ballon-Club Holland", aus dem Korb erheben sich ein Herr und Dame. Kameramann mit mehreren Menschen an Bord eines sich erhebenden Ballons, Luftaufnahmen des Zuschauerfeldes, div. Aufn. Ballons i. d. Luft, total, Luftaufnahmen Den Haag, ländl. Gebiet mit fahrendem Zug. Sieger Haueisen in Ballon, lächelnd, groß. Ballon senkt sich zur Erde und fällt langsam in sich zusammen, groß.
Anfangsmarke 7.- m
Kuba-Krise
Herkunft: Metro, Metro, Metro
Gromyko in Ost-Berlin
Herkunft: DEFA
Arb.-Gemeinschaft demokrat. Kreise an der Mauer in Berlin
Kamera: Pahl
Gastwirtsmesse in Berlin
Kamera: Pahl sen., Pahl jun.
Kellnerderby in Berlin
Kamera: Pahl sen., Pahl jun.
Obstbauern im Alten Land b. Hbg.
Kamera: Jürgens, Seib
SPD-Bundestagsabgeordneter Porzner
Kamera: Grund
Dt. Handballmeisterschaft, Nürnberg
Kamera: Starke, Vlasdeck, Hafner
Freiballonfliegen, Holland
Herkunft: Polygoon
Pardubitzer Steeplechase
Herkunft: State
Endemarke 3.1 m
Die Nervenprobe
Der Ausbau Kubas zu einer sowjetischen Offensiv-Basis brachte die Welt an den Rand eines Krieges. Die ersten Hinweise, dass die USA durch sowjetische Raketen bedroht waren, gaben Aufklärungs-Flugzeuge der US-Marine. Den endgültigen Entschluß, unmißverständliche Maßnahmen zu ergreifen, fasste Präsident Kennedy im Anschluß an seine letzte Unterredung mit dem sowjetischen Aussenminister. Gromyko leugnete die Existenz offensiver Waffen auf Kuba, obwohl die Amerikaner längst die Beweise dafür in den Händen halten. Die Spezialkameras der amerikanischen Aufklärer hatten einwandfrei Abschußrampen für Mittelstrecken-Raketen identifiziert, die Atom-Sprengköpfe bis nach Washington tragen können. Chruschtschows Raketen vor Amerikas Haustür zwangen Präsident Kennedy zum Handeln! Er kündigte die militärische Blockade Kubas an: Alle für Kuba bestimmten Schiffe, gleichgültig welcher Nationalität oder von welchem Hafen sie kommen, werden zurückgeschickt, falls festgestellt wird, dass sie Angriffswaffen an Bord haben. Die amerikanische Blockade-Flotte bezog ihre vorgeschriebene Position im Karibischen Meer Fidel Castro antwortete mit der Generalmobilmachung seines Landes. - Zur Verstärkung des amerikanischen Stützpunktes Guantanamo auf Kuba wurden 2.000 Marine-Infanterie-Soldaten in Marsch gesetzt. - In einer Sondersitzung des Weltsicherheitsrates forderte der amerikanische Delegierte Stevenson die sofortige Demontage aller Angriffswaffen auf Kuba. Die Taktik des sowjetischen Delegierten Sorin bestand im Leugnen. Als die Nervenprobe kurz vor dem Höhepunkt stand, kam eine sensationelle Nachricht aus Moskau. Ministerpräsident Chruschtschow erklärt sich bereit, die sowjetischen Raketen aus Kuba zurückzuziehen. Ein Erfolg der entschlossenen Haltung Kennedys.
Ohne großes Aufsehen traf der sowjetische Aussenminister Gromyko auf dem Rückflug von New York in Ost-Berlin ein. Sein Aufenthalt diente angeblich der Erörterung des separaten Friedensvertrages. Gromyko nutzte die Gelegenheit, die Mauer zu besichtigen.
Berlin bleibt Berlin
Zu den Besuchern Westberlins in diesen kritischen Tagen zählte auch die Arbeitsgemeinschaft Demokratischer Kreise, die sich über die Auswirkungen der Mauer in Westberlin informierte. Ganz Berlin so groß, so schön und so gemütvoll wie anno dazumal war das Thema der Deutschen Gastwirtsmesse 1962. Sie soll beweisen, dass "Altberliner Gastlichkeit "und" Altberliner Lebensart "auch heute noch lebendig sind, genauso lebendig wie die alten Herren des "Stettiner Chores". (Originalton) - Zur Tradition der Deutschen Gastwirtsmesse gehört jedes Jahr das inzwischen zur internationalen Besonderheit aufgestiegene Kellner-Derby. Hier können die dienstbaren Geister des Berliner Gaststätten-Gewerbes beweisen, dass sie auch außer Dienst sehr flink und immer bei der Sache sind.
Im Apfelparadies
Die Blütezeit in deutschen Landen ist vorüber und der Apfel ist ab. Aber die Früchte ihrer Arbeit fallen den Obstbauern nicht umsonst in den Schoß. Über ihre Sorgen auch nach der Ernte informierten wir uns im größten geschlossenen Obstanbau-Gebiet Deutschlands - im Alten Land bei Hamburg, wo wir uns mit dem Leiter der Obstbau-Versuchanstalt in Jork, Professor Löwel, unterhielten.
"Der Obstbauer ist in einer starken Umstellung trotz 300 Jahre alter Tradition. Von den hohen Bäumen sind wir runtergegangen auf niedrige Baumformen. Die Äpfel sind von der Erde aus mit der Hand zu greifen, die Bäume von der Erde aus zu schneiden, und das Alles unter Kontrolle der Wissenschaft in der Obstbau-Versuchsanstalt des Alten Landes." - Pflanzenschutz, Düngung, Beeinflussung des Wachstums durch Hormone und nicht zuletzt die Züchtung neuer Sorten, das gehört zu dem vielseitigen Arbeitsprogramm des von den Altländer Bauern gegründeten und finanzierten Instituts. Um immer kerngesund und frisch auf den Markt zu kommen, werden die Äpfel in Kohlesäurekammern eingeschläfert. Das Erwachen auf den Sortiermaschinen der bäuerlichen Absatz-Genossenschaft ist zwar nicht gerade sanft, garantiert aber die auserlesene Qualität. Die deutschen Obstbauern haben die Wirtschaftszeichen der Zeit - des gemeinsamen Marktes - verstanden. Die Konkurrenz ist groß und über Apfelgeschmack lässt sich streiten. Wir fragten Händler und Kunden nach ihrer Meinung: "Warum bieten Sie in der Hauptsache nur ausländische Äpfel an?" - "Wir haben eine bessere Sortierung, eine bessere Verpackung und 'ne bessere Aufbereitung der Ware gegenüber dem deutschen Obst, welches sich noch sehr, sehr bessern muß in der Sortierung." - "Also, die Hausfrau kauft im wesentlichen mit den Augen. Die Aufmachung und der Preis spielt natürlich auch eine große Rolle dabei." "Was für Äpfel kaufen Sie lieber, ausländische oder deutsche?" - "Deutsche." - "Ja, warum soll man vom Ausland einführen, wenn hier genug wächst." - "Einen ausländischen." - "'nen deutschen." - "Ja, warum?" - "Ja, denn weiß ich, was ich habe."
Sport der Woche
Handball:
- Dieser junge Mann, der erst im Frühjahr 1962 sein Bundestags-Mandat und damit die Aufgaben eines Parlamentariers in Bonn übernommen hat, ist der jüngste Mann im Bundestag: Konrad Porzner - 27 Jahre alt und im Alltag Stadtrat in Ansbach. Im Bonner Plenarsaal hat es das bisher noch nicht gegeben: einen Bundestagsabgeordneten, der gleichzeitig Kapitän einer Deutschen Meister-Mannschaft ist. Konrad Porzner macht im Bundestag die Linke stark und kämpft als linker Verteidiger für den TSV Ansbach. Im Endspiel um die Deutsche Meisterschaft im Feldhandball zwischen dem TSV Ansbach und Grün-Weiß Dankersen verhalf er seiner Mannschaft zum Sieg.- Aber Ansbach hat den zur Zeit besten Handball-Torwart Deutschlands. Die Paraden von Peter Kühn waren die Höhepunkte in einem schnellen und kampfbetonten Spiel. - Im Sturm lief bei den Ansbachern nicht alles nach Wunsch, aber die Mannschaft verstand es wenigstens in der zweiten Halbzeit, Tore zu schiessen. Die Ansbacher Abwehr mit Konrad Porzner - Nr. 3 - lief noch zu großer Form auf und liess dem Gegner so wenig Raum wie möglich. Zum zweiten Mal gewann der TSV Ansbach den Titel eines Deutschen Meisters im Feldhandball. Der Sieg fiel mit 9:8 denkbar knapp aus.
Luftsport
- Auf der Suche nach neuen und ungewohnten Perspektiven ging einer unserer holländischen Kollegen in Den Haag mit seiner Kamera an Bord eines Freiballon und ließ sich bei klarer Sicht und guten Windverhältnissen in luftige Höhen tragen. Die Jubiläumsfahrt - zusammen mit vier anderen Ballons - zur Erinnerung an den ersten holländischen Ballon-Wettbewerb vor 50 Jahren führte über den Haag und Scheveningen nach Westland und bot unterwegs Ausblicke, die mehr als alle erreichbaren Preise die Herzen der Gondoliere höher schlagen liessen. Für unseren holländischen Kollegen endete die Fahrt in der Nähe von Hellevoetsluis. Sieger wurde zufällig sein Kapitän: der deutsche Ballonfahrer Haueisen.
Reiten:
- Ausgelassen und temperamentvoll starteten die besten Steepler Ost-Europas zum berühmt-berüchtigten Hindernisrennen von Pardubitz. Die meisten jedoch müßten schon zu Beginn des Rennens die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit erkennen. Das Pardubitzer Steeplechase forderte auch in diesem Jahr wieder seine Opfer. Am Wassergraben entledigte sich der russische Favorit" Grifel "seines Reiters. - Im letzten Drittel des Parcours kommt es zu einer Überraschung. Nachdem die hochgewettete Elite an den Hecken und Wassergräben zurückgeblieben war, wird das Rennen durch einen krassen Aussenseiter entschieden: durch Makarov auf "Gaboj".
