Sacherschließung
01. Bonn. Adenauers 87. Geburtstag - Aden geht mit Offizier Ehrengarde vor dem Palais ab, schüttelt vor zuschauend. Herren Kommandeur die Hand, nah. - Enkelkinder nah, Adenauer sitzend, gr., er liebkost um ihn gescharte Enkelkinder, nah. An der Tür stehen verwandte, u.a. ein Sohn, nah. Die große Familie um Adenauer gruppiert, halbnah, eine Dame führt 2 Waisenkinder herein und gratuliert Adenauer im Kreise einiger Herren. Gratulationscours des an der Tur zusammenstehenden Kabinetts, Beglückwünschg. d. Erhard Schröde von Eckardt je nah, Überreichung eines Rosenstraußes nah, ein General und Botschafter(?) gratulieren, nah. Adenauer i. Krs. d. Gratulanten. - Eisenhower an Tisch frontal, groß, spricht Geburtstagsgruß (O-Ton). -
02. "Schnelle Mädchen"
Hamburg. Telegrammbotinnen: - Ursula Krohn b. Abwasch, kurz, legt Schurze ab, fingert vor Spiegel an Schnalle ihres Sturzhelms herum und streicht Haar aus d. Stirn, Sie fährt (in Lederweste u. Helm) auf Motorroller auf Motorrollerpark zu und begrüßt einige dort stehd. Kolleginnen. Einige Interviews mit den Kolleginnen (O-Ton - s. Sprechert.). Hand am Anlasser, nah, Hinterteil des anfahrd. Motorrollers mit Auspuff, nah, einzelne Mädchen fahren weg, U. Krohn stempelt am Schalter Schriftstücke ab, frontal, nah, Hände ergreifen Telegramme u.a. Postsachen, nah. Schwenk von seit - l. gespiegelt. Gesicht in Rückspiegel auf ihr Gesicht b. Abfahren, groß, Füße an den Pedalen, groß, einige Fahrerinnen verlassen d. Postgelände, frontal, einzelne b. d. Fahrt d. Straßen, div. nah-, Total- und Detail-Einst der Fahrerin und des Motorrollers b. d. Fahrt durch die Stadt zum Hafen, U. Krohn stoppt an Kai-Brücke, reicht Kapitän ein Telegramm durch Barkassen-Fenster, 3 Männer an d. Reeling sehen ihr b. Weggehen lächelnd nach, nah, sie hebt grüßd. die Hand z. Helm und läuft fort. -
03. Oberstaufen. 1. alpine Skimeisterschaft d. Saison. Slalom der Damen-Durchgänge Barbi Hennebergers u. anderer, Marielle Goitschel bei schnellem ersten Durchgang, stürzt beim zweiten, div. Stürze, Erika Netzer bei Zieldurchlauf (2.), Lauf der Siegerin Marianne Jahn, applaud. Zuschauerreihe nah, eine Frau gratuliert Marianne, Marianne seitl. vor Publikum, nah, dreht ihr Gesicht kurz d. Kamera zu. -
04. "Der Supermarkt" - Interviews mit Hausfrauen. - Einige Einst. Hausfrauen am Ladentisch von Einzelhändlern. Frau betritt Laden, vor dem Kinderkarre steht. Gespräche zw. Krämer und einkaufenden Frauen (O-Ton - s. Sprechertext). - Div. Einst. Selbstbedienungsläden, Hausfrauen schieben Drahtkorbwagen, eine hat ihr Kind darauf, nah, Frauen prüfen und wählen aus, eine entnimmt ein Huhn im Plastikbeutel, ein Knieendes Kind holt Paket aus Regal, Frau mit Baby an der Kasse, packt ihre Waren mit Unterstützung der Verkäuferin aufs Fließband, Hände ergreifen die Waren, Kassiererin beim Abrechnen an d. Kasse, seitl. nah, Zahlenregistratur, nah + groß, Kassiererin, groß, Hände auf den Tasten, nah, Geldstücke fallen in einen Kasten und werden von Hand eingesammelt, seitl., nah, jg. Mädchen tun etwas in ihr Netz, nah, einige beim verlassen des Ladens, Peters fragt vor dem Laden einige Käufer(innen), warum sie Selbstbedienungsläden vorziehen (O-Ton - s. Sprechertext). -
Junge Frau guckt in Fensterauslage m. Eßwaren und tritt an den danebenstehenden Automaten heran, blickt auf d. Gebrauchsanweisung, steckt Geldstück in Schlitz, halbseitl. von hinten gesehen, das Innere des Apparates mit hindurchwanderndem und Kontakt auslösd. Geldstück, Konserven u. Flaschen mit Preisschildern, nah, die Dame dreht eine Wählscheibe, Scheibe nah, Dame drückt auf Knopf neb. der Wählscheibe, Abwärtsschwenk auf Ausgabefach, Innenaufnahme vom automat. Ausstoßen der Flasche im Apparat, diese rollt auf Fließband weiter und in die Höhe, Schrift (holländ.) leuchtet auf Täfelchen auf, nah, Flasche kommt unten an und Frauenhand holt sie unter Glasfenster hervor. - Interviews mit Menschen, die sich lieber von Verkäufern bedienen lassen (O-Ton - S. Sprechertext)
05. London. Sylvester-Ball in der Albert-Hall + Trafalgar-Square. - von großem Lichtkegel bestrahlt geht schott. Dudelsackpfeifer-Garde durch Mitte des Saales. Auf blumengeschmückter Bühne schwingt Zauberer den Stab über einem vergold. Riesen-Ei, fern, aus dem s. öffnenden Ei tritt ein Girl mit Schärpe heraus, Abwärtsschwenk über Luftballon-Schwarm in Scheinwerferkegeln, der auf die im Mittelpunkt des Saales zusammenströmenden Jugendlichen niederregnet, Luftballon-Wirbel über der menge, total, dicht gedrängte hopsende z. Teil maskierte Menge, fröhlich schwatzende Herren-Gruppe, nah, alberner neb. s. Dame sitzender Jüngling, sagt etwas Albernes in Richtung Kamera, Twistende, nah.
Feier am Trafalgar-Square. - Div. Einst bei starkem Schneefall winkender u. hopsender Jugendl., ein Herr küßt nacheinand. 2 Begleiterinnen z. Rechten u. Linken, nah. Jüngling balanciert auf Brunnenrand, nah, einige gehen durchs Wasser und bespritz einander, Während andere auf Brunnenrand, u.a. mit Schirm, herumwandern. -
Herkunft / Inhaltsart
Anfangsmarke 7
Adenauers 87. Geburtstag Bonner Waisenkinder gratulieren
Kamera: Luppa, Starke
Ex-Präsident Eisenhower, würdigt Kanzler Adenauer
Herkunft: Metro
Christl von der Post 66 Telegramm-Botinnen in Hbg.
Kamera: Seib, Jürgens
Int. Damenskirennen in Oberstaufen Siegerin Marianne Jahn
Kamera: Vlasdeck, Hafner
Einzelhandel und Supermarkt + Vollautomatischer Laden (Holland)
Kamera: Rau
Herkunft: Polygoon
Sylvester-Ball in der Albert-Hall (London)
Herkunft: Pathe News
Party auf dem Trafalgar-Square
Ende-Marke 3,1
Sprechertext
Der 87. Geburtstag
Zwei Ehrenkompanien der Bundeswehr und das Bundesgrenzschutzes waren vor dem Palais Schaumburg angetreten, als Bundeskanzler Adenauer der siebenstündigen Gratulationscour zu seinem 87. Geburtstag entgegenging. An diesem Tag kommt ausnahmsweise einmal die Familie Adenauer zuerst. Die Enkelkinder beglückwünschen den Großvater ganz unprotokollarisch, während draussen im Vorzimmer Minister, Diplomaten und Abgeordnete auf den Beginn der offiziellen Gratulationscour warten. Der Reigen der Gratulanten wurden wie im vergangenen Jahr - von Bonner Waisenkindern eröffnet. Dann zogen in strenger Ordnung all jene, die Geschenke und gute Wünsche überbrachten, an Dr. Adenauer vorbei. Je länger die Feier dauerte, umso munterer wurde der Gefeierte, aber Ausdauer, Geduld und Stehvermögen waren schon von jeher die Stärke Konrad Adenauers. --- Aus den Vereinigten Staaten kam ein bemerkenswerter Geburtstagsgruß von Ex-Präsident Eisenhower. Er sagte über die Jahre der Zusammenarbeit: "Dr. Adenauer hat sich als ein Mann mit Weitblick, Mut und großem Einfühlungsvermögen gezeigt, und ich glaube, dass er nicht nur seinem eigenen Volk und West-Europa, sondern der ganzen Welt einen großen Dienst erwiesen hat. Er ist niemals einen Zoll von seinen Grundsätzen abgewichen, aber er war immer bereit, mit seinen Mitarbeitern zu reden, um gemeinsam ein politisches Programm auszuarbeiten, das der Freiheit und dem Frieden in der Welt dient. Seit langer, langer Zeit verbindet mich mit ihm eine warme Freundschaft."
Schnelle Mädchen
Diese Hamburger Deern, die sich bis zum Schichtbeginn im Haushalt der Mutter nützlich macht, hat einen ausgefallenen Beruf. Ursula Krohn ist eine von den 66 Telegramm-Botinnen der Bundespost in Hamburg. Im Dienst trägt sie deshalb Sturzhelm und Lederweste. Fragt man ihre Kolleginnen auf den Motorrollern, weshalb sie den nicht gerade alltäglichen Beruf der Postfacharbeiterin im Telegramm - und Eilzustelldienst gewählt haben, dann bekommt man überraschende Antworten: "Ja, also, mein größter Wunsch war schon mal Radfahrerin bei der Post zu werden, indessen habe ich das jetzt schon zur Kraftfahrerin gebracht." - "Weil ich gerne Roller fahre und ich mag nicht gerne im warmen Zimmer sitzen." - "Weil ich gerne in der Weltgeschichte herumgondele." - "Ja also, wenn Sie mich fragen, wegen der Raserei." - Dabei ist den rasenden Telegramm-Botinnen das Rasen in der Innenstadt sogar verboten. Post und Polizei sind grundsätzlich dagegen, auch wenn Telegramme eine eilige Angelegenheit sind. Von den 66 Zustellerinnen in Hamburg sind 22 motorisiert. Im Dienst arbeiten sie gleichberechtigt neben ihren männlichen Kollegen. Die Bundespost wünscht sich, von diesen tüchtigen Motorroller-Mädchen noch mehr zu haben. Von 5 Abfertigungsstellen aus bringen die Mädchen frohe, traurige oder auch nur sachliche Botschaften in die Häuser der Innenstadt und zu den Schiffen im Hafen. Dass den Männern, die mit Telegrammen versorgt werden, soviel uniformierter Liebreiz rasch in die Augen sticht, ist nicht verwunderlich. Aber die Mädchen haben gelernt, diskret und zurückhaltend zu sein. Dennoch! der Bestand der Telegramm-Botinnen wird im Laufe der Jahre auf natürliche Weise dezimiert. Die schnellen Mädchen fahren dann gemächlich in den Hafen der Ehe ein.
Für Barbi Henheberger und die anderen schnellen Mädchen des deutschen Wintersports verlief das erste alpine Rennen der Saison in Oberstaufen ziemlich enttäuschend. Die Österreicherinnen und die Französinnen machten den Riesen-Slalom unter sich aus. Im ersten Durchgang wedelt keine so schnell zu Tal wie die 17-jährige französische Kombinations-Weltmeisterin Marielle Goitschel. Im zweiten Lauf aber mußte auch sie ihre Hoffnung im Schnee begraben. Auf der teilweise vereisten Piste, die Wegen der starken Konkurrenz aus 10 Nationen sehr schnell gefahren werden mußte, blieben Stürze nicht aus. Nur eine Deutsche konnte sich unter den ersten Zehn placieren. Vier Österreicherinnen landeten auf den ersten Plätzen. Erika Netzer wurde Zweite im Slalom und Zweite in der Kombination. Elegant und zielbewußt fegte Marianne Jahn aus Zürs am Arlberg durch die Tore zu Tal Die österreichische Weltmeisterin in beiden Slalom-Disziplinen distanzierte in Oberstaufen alle Rivalinnen, die zierliche Marianne bleibt die ungekrönte Königin der Slalom-Pisten.
Der Super-Markt
Immer mehr Geschäftsleute in Deutschland haben sich in den vergangenen Jahren auf den Massenkonsum eingestellt, wobei die anspruchsvolle Bedienung eines ebenso anspruchsvollen, aber kleinen Kundenkreises in den Hintergrund getreten ist. Der Lebensmittel-Einzelhändler, bei dem die persönliche Bedienung Trumpf bleibt, muß mit dem unpersönlichen Super-Markt konkurrieren. "Welche darf es sein? Mit Rotwein und Rum, ganz was Schönes! l,50 das Viertel." - "Darf es dennoch was sein?" - "Bitte schön, sein Sie so freundlich, danke!" --- Das, freundliche Bitte und Danke, das es bei geschickten Händlern gratis gibt, hat schwer, mit dem Drang zur Rationalisierung zu kämpfen. Ursache sind Personalmangel und steigende Löhne. "Wir importieren selbst. Darum die reichste Auswahl an Hühner, Enten und Puten und Gänsen." ---- Der Super-Markt bietet seinen Freunden ein vollständiges Lebensmittel-Sortiment. Er ist in der Regel für 12.000 Einwohner gedacht und muß einen Jahresumsatz von mindestens 3 Millionen Mark nachweisen. Im vergangenen Jahr gab es in der Bundesrepublik bereits 31.000 Selbstbedienungsläden. Die NDW fragte einige Kunden, warum sie diesen Geschäftstyp bevorzugen. "Selbstbedienungsladen." - "Warum?" - "Große Auswahl" - "Ich kaufe gern in einem Selbstbedienungsladen." "Ja, weil das alles, wolln mal sagen, praktischer ist und schneller, nicht?" - "Man hat Auswahl und kann die Preise sich ansehen und kann dann entscheiden, was man nimmt." - "Ich brauche mir nicht von den anderen was in die Finger stecken lassen, deswegen finde ich das schön, ne?" - "Die Schnelligkeit, das da kommt es heute darauf an, Zeit ist Geld." --- "Die Selbstbedienung in ihrer extremsten Form liegt nicht mehr in weiter Ferne. Gegen Einwurf eines Geldstückes werden Hausfrauen in Holland neuerdings mit den notwendigen Artikeln des täglichen Bedarfs aus Automaten versorgt. Das gesamte System des Handels entwickelt sich zur Zeit in Richtung auf die perfekte, aber unpersönliche Versorgung. Doch wenn die Markstücke eines Tages dem Verbraucher nicht mehr so locker sitzen, wird er sie vermutlich dort ausgeben, wo ihm an der Kasse ein freundliches Lächeln mit auf den Weg gegeben wird. Sicherlich wird der Konsumrausch eines Tages zu Ende gehen. Und es liegt auf der Hand, dass dann allein 'der Verbraucher entscheidet, ob er von einem Automaten bedient werden will oder von einem Menschen. "Also, wenn ich sagen soll, lieber von'ner Verkäuferin." - "Lieber von eíner Verkäuferin bedienen" - Warum?" - "Ja, weil's bequemer ist!" - "Ich lasse mich lieber bedienen!" - "Ach nee, da möchte ich schon sagen, möchte ich mich lieber selbst bedienen lassen, dies finde ich: ne Katastrophe!" "Ich auch!"-
Der Super-Ball
- Nachzutragen wäre schliesslich noch das ungewohnte Bild, das sich bot, als Londons Jugend in der Albert-Hall das neue Jahr empfing, Es wurde der Ball der Bälle, das' größte Tanzvergnügen, das die Insel seit Menschengedenken gesehen hat. Während im Freien die Temperatur auf rund 20 Grad unter Null gesunken war, stieg die Stimmung im Saal bis zum Siedepunkt. Und trotz des großen Angebotes an Konkurrenztänzen erlebte das Jahr seine Premiere mit einem schon totgesagten Modetanz: dem guten alten Twist.
Personen im Film
Adenauer, Konrad ; Eckardt von, Felix ; Eisenhower, Dwight ; Erhard, Ludwig ; Krohn, Ursula ; Peters, Hans Joachim ; Schröder, Gerhard ; Goitschel, Marielle ; Henneberger, Barbi ; Jahn, Marianne ; Netzer, Erika
Orte
London ; Wolfsburg ; Bonn ; Deutschland ; Hamburg ; USA ; Oberstaufen
Themen
Sachindex Wochenschauen ; Großaufnahmen, Detail ; Handel, Geldwesen ; Interviews ; Kinder ; Nachrichten, Nachrichtenwesen ; Porträts ; Post, Postwesen ; Ski, Skilauf, Skispringen ; Tanz ; Technik ; Kraftfahrwesen, Kraftfahrzeugwesen ; Küsse, Kussszenen ; Wissenschaft ; Berufe ; Belustigungen, Volksfeste ; Gedenktage, Jubiläen, Geburtstage ; Technik ; 14 Findbuch Neue Deutsche Wochenschau Zeitlupe
Gattung
Wochenschau (G)
Genre
Wochenschau