Sacherschließung
01. Hamburg. I G A 63. Siehe auch UFA. - Orchideenblüte, gr. Frau Lübke m. Rosenstrauß, groß, Ehepaar Lübke. vor Begleitern i. Htrgr., begrüßt Dame und Herrn, front., nah. Halle, innen, halbtotal, Blütendolde, nah + gr. Lübke trinkt aus von Japanerin überreichtem Becher, Marabus in flachem Bassin, Ehep. Lübke b. Rundgang durch Blumenhalle, halbnah. Fahrgäste in Geländebahn, nah, Ehep. Lübke unt. den Fahrgästen, front. nah. Fahr-, Luft- u. Nahaufnahmen d. Freigeländes und Schwenks darüber, Gartenrestaurant an gr. Wasserbecken, total. Restaur. -Tische m. Gästen, nah, kurz. Hantierende Arme einer Würstchen-Braterin in Kiosk, nah, kurz. Seitschwenk von Wasserfontänen auf Schwarm Herren, die mit Lübke brt. Treppe herabkommen, halbnah. Rückenansicht einiger auf Terrasse an Becken m. sprudelnden Fontänen sitzd. Besucher. Wagen mit Polizeieskorte fahren unt. drücke m. Menschen hindurch an vor vl. Menschen am Straßenrand stehd. ihnen zuwinkenden IGA-Helferinnen vorbei, 2 winken lächlnd. hinterh. nah.
02. Hamburg. Tagung der Chefredakteure der europ. Wochenschauen. - Sitzungstisch, total, einige Herren nah + groß, eine Dame nah, Lübke betrit t Raum, nickt, nah, Dr. Wiers kommt hinter ihm herein, wieder dahinter begr. Herr Purzer der Tür einen Herrn, Lübke, u.a. groß, unterhält s. stehend m. versch. Herren, u.a. m. Dr. Wiers u. Herrn Purzer. Seitschwenk über Reihe stehd. Lübke zugewandter Redakteure, halbnah. -
03. Karlsruhe. Verleihung der Bundesfilmprämien und "Bambi"-Verleihung - Siehe UFA - fast gleicher Schnitt.
04. Unfallserie : Rücksichtslose Autofahrer ("Kavaliere am Steuer"). - Hinteransicht Sohn an Steuer mit Mutter neb. sich b. Fahrt d. belebte Innenstadt, Fahraufnahmen Bürgersteig m. hübschen Mädchen, Fahrt um Rondell an dort stehd. jg. blond. Mädchen vorbei, dem er zupfeift. Unterhaltung zw. Mutter + Sohn (O-Ton - s. Sprechert.) Wagen-Stopp vor einem Café, Mutter steigt aus - Mutter O-Ton. - Einst. Autofronten kommen voll ins Bild. Alte Frau m. Kind steht auf von Verkehr umschloss. Straßenbahn-Station, nah, Autobus fährt mit Tempo d. Bild, ältere Frau rettet s., so schnell sie kann, von Str. m. Zebrastreifen auf Bürgersteig, nah, Autofronten komm. voll ins Bild, Ampel m. erleuchtetem "Fußgänger", gr., Menschengruppe vor Übergang m. Zebrastr. setzt z. Gehen an, Mädchen reißt ält. Herrn wieder zurück, front., nah, Unterteil eines vorbeifahrd. LkWs. Frau auf belebt. Innenstadtstr. geht vor heranfahrd. Wagen rückwärts ein paar Schritte zurück, Fahrer in haltd. Wagen deutet m. Armbewegung an, sie möchte gehen, seitl., gr., sie geht zögernd. Kurz vor Zebrastreifen hart stoppender PkW, vor dem ein ält. Mann eilig d. Straße passiert und dabei mit dem Stock droht. - Ampel schaltet um, gr., Fußgänger-Gruppe, darunter ält. Frau m. Kinderkarre, geht nun ruhig über d. Straße (m. Zebrastr.), frontal, nah.
05. Nürburgring. Int. Adac-Eifeirennen (Halbliter-Seitenwagen-Kl.). -
a. Training:- Einige Einst., Beifahrer stürzt auf die Bahn (ungefährlich), steht sofort wieder auf.
b. Rennen bei naßkalt. Wetter u. Nebel. - Div. Einstellungen. Mann hält Rundentafel auf die Bahn, nah. Zieldurchfahrt total. Zurückhaltend applaudierendes Publikum m. Schirmen vor Gebäude, halbnah. Deubel Hörner b. Siegerehrung, frontal, nah.
06. Der Mann Im Mittelpunkt - Ludwig Erhard- Portrait. Skizze von Erhards Kopf, an der von Damenhand noch etwas herumgestrichelt wird, groß. Erhard m. Zigarre, groß. Adenauer erhält auf Fraktionssitzung von neben ihm stehenden Herrn etwas erklärt u. bekommt einen ärgerlich erstaunt. Gesichtsausdruck, frontal nah. Sitzungssaal halbtotal, Luppa an Kamera, groß, schwenkt sie in die Front. Erhard inmitten von Herren stehend, frontal, groß. - Archiv-Aufn. Erhard - Besuch auf Wochenmarkt. - Sein Haus am Tegernsee auf Hügel, halbtotal, er sitzt im Familienkreis an rund. Tisch, total, Frau E. sprechend, front., groß, Erhard mit Zigarre, gr., wendet sich und redet zu der hinter ihm sich aufhaltenden Enkelin, jg. Mann (Schw. -Sohn?), frontal, gr., Tochter, redend, front., groß. Bücherregal, offene Zigarrenschachtel, gr. Erhard lauscht klass. Schallplattenmusik, u.a. dabei groß. Fotos aus Familien-Album, u.a. Foto von einem Autounfall. Erhard, frontal, groß, am Schreibt, sitzend, beginnt, indem er Zigarre auf Ascher legt, zu sprechen (Einflüsse b. s. Werdegang - O-Ton - s. Sprechertext). Unterlegte Aufnahmen: Weitere Fotos aus Sold. -Zeit i. l. Weltkrieg, Kurzschnitte aus WIF-Archiv (bejubelter Einzug v. Soldaten auf LkW, Bilder von d. Arbeitslosigkeit) Erhard u. Privatsekretär sitzen sich an Schreibtisch in Wohnraum gegenüber und blättern Schriften durch, seitl. nah. Adenauer-Foto auf Tisch, groß, herzl. Widmungsworte v. Adenauer darauf, groß. - Forts. Interview (O-Ton), Foto von ihm als jg. Mann. Div. Archiv-Aufn. Erhard-Ehrungen. Arch. -Aufn. Erhard-Ansprache vor jugendl. Auditorium, div. Einst, ernster jugendl. Hörer, nah.
Herkunft / Inhaltsart
Anfangsmarke 7 m
Neues vom Film
Hamburg: IGA - Eröffnung durch Lübke und Frau
Kamera: Jürgens, Rieck, Rau
Hamburg: Lübke beim Treffen der Wochenschau-Chefredakteuere Ina
Kamera: Rau, Seib, Jürgens
Karlsruhe: Bambi-Verleihung Thomas Fritsch, Luise Ulrich, Lieselotte Pulver, Heinz Rühmann
Kamera: Vlasdeck, Hafner
Unfallstory (R 10) Flirt am Steuer -Altere Menschen im Verkehr
Herkunft: Jupiter-Film
Nürburgring-Rennen - Seitenwagenrennen bei Regen Sieger: Deubel/Hörner
Kamera: Starke, Luppa, Zimpel
Erhard Portrait Besuch im Haus am Tegernsee Gespräch über Werdegang und Ziele
Kamera: Luppa
Endemarke 3, 1 m
Sprechertext
Das Blumenparadies
Blumen aus allen Ländern und in allen Farben empfingen das deutsche Präsidentenpaar zur Eröffnung der Internationalen Gartenbau-Ausstellung in Hamburg. Die Gartenkünstler aus 33 Nationen haben in wochenlanger Arbeit einen Traum aus Blättern und Blüten zur Wirklichkeit gemacht. In sieben Ausstellungspavillons entstand ein verschwenderisches Blumenparadies. In Anbetracht der schwindenden Wanderlust wurde eine Kleinbahn gebaut, die den Besucher durch das 760.000 qm große Ausstellungsgelände führt. Allein die Wasseranlagen bedecken eine Fläche von insgesamt 35.000 qm. Inmitten von so viel verzauberter Natur erscheinen die modernen Cafés, Restaurants und Kinderspielplätze als reizvoller Kontrast. In den ersten drei Tagen waren über 100.000 Besucher zu Gast auf der IGA. Bis zum Oktober dieses Jahres werden im Blumenparadies an der Elbe ca. 12 Millionen Menschen erwartet.
Neues vom Film
In Hamburg trafen sich die Chefredakteure der europäischen Wochenschauen, um Fragen des internationalen Austausches zu diskutieren und einen Organisationsplan zu entwickeln, der eine noch engere Zusammenarbeit zwischen den Wochenschauen der einzelnen Länder vorsieht. Bei einem Empfang liess sich Bundespräsident Lübke über die internationale Zusammenarbeit informieren. Die 22 Chefredakteure erreichen mit ihren Publikationen in Europa wöchentlich über 200 Millionen Menschen. ---- Ein begeistertes Publikum hatte in Karlsruhe Gelegenheit, die beliebtesten Stars der Leinwand ganz aus der Nähe zu sehen. In einer Feierstunde verlieh Bundesinnenminister Höcherl die diesjährigen Bundesfilmprämien für die sieben besten deutschen Spielfilme. --- Die Entscheidung des deutschen Filmpublikums über die beliebtesten Darsteller wurde bei der Preisverteilung der Bambis bekanntgegeben. Thomas Fritsch wurde als beliebtester Nachwuchsschauspieler ausgezeichnet. Luise Ullrich durfte den Bambi für ihre Verdienste um den deutschen Film zum wiederholten Male in Empfang nehmen, während Liselotte Pulver die goldene Reh-Statuette zum ersten Mal erhielt. Zum beliebtesten Filmschauspieler wählten die Leinwandfreunde Heinz Rühmann. - Eine innige Freundschaft mit dem deutschen Filmpublikum scheint Rock Hudson zu verbinden. Zum fünften Male erhielt er den Preis als beliebtester ausländischer Filmschauspieler.
Kavaliere am Steuer
Es bedarf keines Beweises, dass die Aufmerksamkeit vieler jugendlicher Kavaliere am Steuer oft zu wünschen übrig läßt. Gerade in dieser Jahreszeit richtet sich ihr Blick mehr auf die attraktiven Erscheinungen am Rande der Strasse, als auf den Strassenverkehr. Gottseidank gibt es aber noch Mütter, die wissen, dass ein solcher Flirt das Leben kosten kann: "He! Fahr doch mal rechts ran." - "Wieso?" - "Wir gehen Kaffee trinken." - "Was soll denn das plötzlich, Kaffee trinken?!" - "Wenn Du schon jedem Mädchen nachschaust, dann mach es vom Café aus. Das ist sicherer und ungefährlicher, als beim Fahren. Und den Kaffee zahlst Du, als Lehrgeld!" - Ältere Menschen stehen dem anwachsenden Verkehr meist ratlos und hilflos gegenüber. Für sie wird das Überqueren der Fahrbahn trotz Ampel und Zebrastreifen zu einem gefährlichen Abenteuer. Die Kette der Autos reisst nicht ab, ebenso wenig wie die bange Frage: "Soll ich" oder Soll ich nicht "oder" Soll ich vielleicht doch?"
Ein wenig Aufmerksamkeit und Rücksichtnahme bedeuten für ältere Menschen mehr Sicherheit und schenken Ihnen, verehrte Autofahrer, den guten Ruf eines Kavaliers am Steuer.
Artisten auf Motorrädern
Schon beim Training für das internationale ADAC-Eifelrennen auf dem Nürburgring wurden an die Fahrer der Halbliter-Seitenwagen-Klasse harte Anforderungen gestellt. Auf der kurvenreichen Strecke kam es zu mehreren Zwischenfällen, die allerdings ziemlich glimpflich verliefen. Am Renntage zogen dichte Nebel auf; ein ständiger Nieselregen machte den Nürburgring glatt und gefährlich. Vom Start weg übernimmt das BMW-Gespann mit dem deutschen Weltmeisterpaar Deubel/Hörner die Führung. Ihre schärfsten Konkurrenten sind der Schweizer Scheidegger mit seinem englischen Partner Robinson, ebenfalls auf BMW. Trotz des naßkalten Wetters erlebten die 100.000 Zuschauer ein schnelles Rennen. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 115 km bewies das deutsche Weltmeisterschaftspaar sein fahrerisches Können und sicherte sich überlegen den Sieg.
Der Mann im Mittelpunkt
Das Bild jenes Mannes, dessen ganzes Wesen ebenso viel Gemüt wie Zuversicht ausstrahlt, und der gegen den Willen Konrad Adenauers zum Kanzlerkandidaten der CDU/CSU gewählt wurde, ist in den Mittelpunkt aller innenpolitischen Betrachtungen gerückt. Am 10. Oktober soll er das schwere Erbe der Aera Adenauer übernehmen und bis dahin wird man sich in Deutschland noch oft die Frage stellen, wer ist dieser Mann? - Professor Ludwig Erhard ist kein Freund einsamer Entschlüsse. Er braucht den Kontakt mit seinen Freunden und er sucht den persönlichen Umgang mit der Bevölkerung. Dieses Haus am Tegernsee ist sein privater Wohnsitz, aber die Zeit, die ihm für seine Familie bleibt, ist knapp bemessen. Frau Erhard sieht ihren Mann nur selten, noch weniger sehen ihn seine Verwandten und seine Tochter. Wenn es die Freizeit erlaubt, widmet sich Ludwig Erhard seinen Lieblingsbeschäftigungen: den guten Zigarren und der klassischen Musik. In Fürth und Nürnberg hat Ludwig Erhard seine Jugend verbracht. Den Blick ins Familienalbum, in dem auch jener Tag festgehalten ist, der ihm fast das Leben gekostet hätte, verbanden wir mit der Frage nach den Einflüssen, die seinen Werdegang geprägt haben: "Es sind über ein ganzes Leben hindurch, von der Jugend bis in das reife Alter, natürlich die verschiedensten Einflüsse, die einen Menschen prägen. Wenn ich von den Jugenderinnerungen absehe, dann war es wohl erstmals das Ende des 1. Krieges mit den staatlichen Veränderungen, die mich nachdenklich machten, über Fragen der staatlichen Ordnung und über gesellschaftspolitische Zustände. Im ganzen kann ich sagen, dass im Laufe meines Lebens das demokratische Bewusstsein immer wacher und immer stärker geworden ist, und dass das eigentlich der wesentliche Einfluß ist, der heute meine Geltung und meine Gesinnung bestimmt." - Ludwig Erhard ist in die Rolle, die er heute spielt, hineingewachsen. Er hat sich nie danach gedrängt, Nachfolger jenes Mannes zu werden, der ihm noch vor sechs Jahren ein Bild mit herzlicher Widmung zum Geschenk machte: "Mein Ziel war zunächst sehr bescheiden, da in meinem beruflichen und politischen Werdegang sehr viele Brüche oder mindestens bemerkenswerte Stationen festzustellen sind. Ursprünglich sollte ich ja Kaufmann werden und war auch ganz darauf eingestellt. Aber das Schicksal hat es anders bestimmt und mehr und mehr bin ich in das Licht der Öffentlichkeit gerückt. Die Welt kennt und schätzt ihn als Mr. D-Mark, als Vater des Wirtschaftswunders, als Freund der Entwicklungsländer, als Wirtschaftspolitiker von hohen Graden. Nun soll er seine Fähigkeiten als demokratischer Staatsmann beweisen: "Ich glaube, dass es darauf ankommt, die Demokratie glaubhaft zu machen, sie zu vermenschlichen und dafür zu sorgen, dass sie als eine natürliche menschliche Ordnung empfunden wird." Mit diesem Grundsatz will Ludwig Erhard vor allem der Jugend ins Gewissen reden. Wir fragten ihn, welche Gedanken er einem jungen Menschen mit auf den Weg geben würde: "Ich würde ihm empfehlen, nach innerer Wahrhaftigkeit zu streben. Es ist natürlich, dass jeder Mensch sich in gewisser Hinsicht als Mittelpunkt fühlt, aber er sollte doch objektiv genug sein, um in Zusammenhängen zu denken und in Funktionen. Vor allem Dingen möchte ich den jungen Menschen empfehlen, dass sie bereit und willens sind, sich in der Leistung zu bewähren und sich dessen bewusst zu sein, dass der materielle Gewinn nicht das letzte Glück ausmacht."
Personen im Film
Adenauer, Konrad ; Adorf, Mario ; Erhard, Ludwig ; Feiler, Hertha ; Fritsch, Thomas ; Höcherl, Hermann ; Hudson, Rock ; Koch, Marianne ; Leuwerik, Ruth ; Lübke, Heinrich ; Luppa, Wilhelm ; Nevermann, Paul ; Pulver, Lieselotte ; Purzer, Manfred ; Rühmann, Heinz ; Weiser, Grete ; Wiers, Jan ; Deubel ; Hörner ; Lübke, Wilhelmine
Orte
Hamburg ; Karlsruhe ; Stuttgart ; Paris ; Nürburgring ; Bonn ; Berlin
Themen
Sachindex Wochenschauen ; Interviews ; Filmschaffen ; Motorsport ; Pflanzen ; Porträts ; Sport-Details, Fouls ; Sportpublikum, Sport-Zuschauer ; Unfallserie ; Kulturelle Veranstaltungen ; Ausstellungen ; Gastronomie ; 14 Findbuch Neue Deutsche Wochenschau Zeitlupe
Gattung
Wochenschau (G)
Genre
Wochenschau