01. Der gute Tip. Kinder sind immer in Gefahr. - Junge schlägt seine Bettdecke zurück, reißt Blatt von Wandkalender ab, geht aus d. Bett, auf Zehenspitzen üb. den Boden, dabei Beine nah, betrachtet seinen Geburtstagstisch. Transf. -Rückfahrt von offenem Werkzeugkasten m. Aufschrift "Nur f. ält. Kinder" auf Jungen am Tisch, der mit Hammer + Feile ein Holzbrett bearbeitet, Feile rutscht ihm ab gg. Finger, erschreckt preßt er Hand gg. den Mund, verzieht s. Gesicht z. Weinen. -
Kl. Junge schießt m. Luftgewehr in Wohnraum, Blick durch Fenster auf Jungen, der an Loch in d. Scheibe herantritt, frontal, groß. -
Aufwärtsschwenk von spield. Kindern, u.a. auf Rollern neb. zusehd. Herrn + Dame auf Bank über hohes Wohnhaus, Transf. -Heranfahrt an obige Stockwerke m. Dachbalkon, sehr kl. Mädchen hält Puppe üb. niedr. Balustrade und winkt herab, groß, Blick über Kopf d. Mädch. auf den Kinderspielpl. unten. Eine Frau, ein Kohlenmann + Kinder gucken ängstl. hinauf, nah. Ein Junge versucht, eine verschloss. Wohnungstür zu öffnen, ein Arbeiter kommt hinzu, drängt ihn beiseite, versucht, aus Schlüsselbund den passd. Schlüssel herauszufinden, das winkende Kind, der Mann öffnet, Kind wird von dem Mann von hinten umfaßt, Puppe fällt herab, von oben gesehen. -
02. Rom. Papstkrönung. - Schräge Aufsicht auf Menschenmenge, bildf., vor Vatikansgebäude aufgebaut. Platform m. Kameraleuten, Kopf der Statue St. Peters, groß, vor weit. Statuen i. Hintergr., Hand der Figur mit dem Schlüssel, nah. Schreitende Geistliche m. vorangehenden Trägern der gold. Tiara + Papstkrone, nah. Montini wird unter dem päpstl. Baldachin d. Menge auf Peterspl. getragen, segnend, halbnah + nah. Peterspl. m. Menge, halbtotal, bei Dämmerung u. Beleuchtung d. Doms i. Htrgr., einige Einst. Krönungsmesse, Montini beweihräuchert hlg. Gegenstände auf Altartisch, nah. Einige Einst. Gruppen hochrangiger Gäste. Das Aufsetzen der Krone, nah, unter Blitzlichtbeschuß. Reihen sitzd. Kardinäle, frontal, nah. Montini, nunmehr Papst Paul VI erteilt von Stuhl aus den Segen "urbi et orbi", nah. Fabiola + Baudouin unt. den stehd. Gästen im Vordergr., nah. Papst geht mit Geleit zum Tragestuhl, läßt sich darauf nieder, nah, wird durch Menge getragen, grüßend, seitl. nah + total fern. Vord. Teil menschengefüllt. Platz b. nächtl. Beleuchtg. m. Blick auf Kirche im Hintergrund in der Mitte. -
03. Hamburg-Horn. 94. Deutsches Derby (bei Sonnenschein). - Schräge Aufsicht auf Tribünen u. Teil der Rennbahn, seitlich. Div. Einst, elegante Damen m. Superhüten, groß + nah, eine Dame faßt m. ihrer behandsch. Hand an ihr Auge (weg. d. Sonne), guckt trübe in Kamera, kurz. Zigarette rauchende jg. Dame m. Sonnenbrille u. toupiert. blond. Haar, seitl. nah. Junger Herr guckt durch Fernglas, nah. Reiterparade, die No. 2 wird nah vorbeigeführt (Sieger), Tafel m. Namen d. Teilnehmer, groß. Jockey schwingt sich m. Unterstützung aufs Pferd, seitl. nah, reitet ab. Köpfe reckende stehende Zuschauer, halbseitl. nah. Die Reiter an d. Startlinie, total, Start, lang. Div. Einst. Strecke, 2 x Standkopie m. Nr. 13 vorn, viele Einst, geschloss. Feld, u.a. total, frontal. Lange Verfolgg. in d. Zielgeraden, schräg von oben gesehen, Übergang in Zeitlupe, Verfolgung der Nr. 2 an d. Spitze, nah, in Zeitlupe - Standkopie. 2 mit 1 jg. Mann zusammenstehd. jg. Damen, alle Blick auf Zeitung in Händen werfend, nah. Mann führt Siegerpferd "Fanfar" unter Jockey Lester Piggot am Zügel, nah, Oberkörper Piggots b. Reiten, seitl. nah, Kopf des Pferdes, von Menschen umstanden, seitl. nah, Abwärtsschwenk auf von Mann gehaltenen Eichenlaubkranz, von dem es frißt, seitlich nah.
04. Dortmund. Triumphzug der neuen Meisterelf im Fußball. - Menschenmenge steht auf Platz vor Bahnhof bereit zum Empfang ihrer siegr. Borussia-Elf, div. Einst., stehen u.a. um Wasserbecken m. Springfontänen herum. Eisenbahnwagen mit ausschauenden Fußballern, die winken u. Silberteller hinaushalten, fährt an winkd. Menschen a. Bahnsteig vorbei. Mann mit verbünd. Kopf hält freudestrahlend einen Teller mit mehrfach. Aufschrift "BVB" hoch, nah, Männer schwenk. Fahnen. Fußballer halten Silberschale z. Abteilfensten hinaus, front. nah, div. Einst. Triumphfahrt durch Straßen.
05. Stuttgart. Fulßball-Endspiel um die dt. Meisterschaf t - Bor. Dortm. : 1. FC Köln: 3:1. Horst Grund m. Handkamera neb. and. Kameramann auf Fußballfeld hockend, nah. Div. Einst, d. Spiels, erst. Tor und Torszenen in Zeitlupe, div. Publikumsbilder; von Beinen eines Spielers vorangetrieb. Ball, nah, Zuschauer-Großaufnahmen. Jüngling schüttelt m. d. Hand hintereinand. beide Aufschläge seines über behaart. Brust off. Hemdes, nah. Heranrollender Ball wird gekickt, nah (ohne Kopf des Spielers). Dortm. Torwart fängt Ball i. d. Luft und fällt mit ihm zu Boden (Zeitlupe). Zwischenschnitt Triumphfahrt der Meister-Elf in Dortmund, fensterreiche Fassade mit vielen Menschen, bildf., die Fußballer erhalt. Blumen, jub. Menge, Teller wird hochgehalten, nah. 2. Halbzeit:- Div. Szenen, div. Zusch. - Ball rollt über Rasen in den Vordergr. auf gespreizte Hand eines Jacketträgers zu, nah. Frenet. Jubel im Publikum, die Spieler umarmen sich, werden fortgeleitet, 2 auf Schultern getragen - einer hält Teller hoch, Minister Erhard steht mit dem glückstrahlenden Herberger zusammen, lächelnd, nah. -
Titelmarke 4,6 m
Unfallstory Kinder sind immer in Gefahr
Herkunft: Jupiter-Film
Rom: Papstkrönung
Herkunft: Incom, Sedi
Hamburg: Derby Lester Piggot siegt auf Fanfar
Kamera: Stoll, Seib, Rau, Jürgens, Brandes, Rieck
Stuttgart: Fußball: Deutsche Meisterschaft Borussia Dortmund-1. FC Köln 3:1
Kamera: Hafner, Starke, Grund, Vlasdeck
Dortmund: Triumphaler Empfang
Kamera: Luppa
Schlußmarke 3,0 m
Der gute Tip
Frühmorgens aufzustehen und mit Hilfe eines Kalenders festzustellen,dass ein grosser Tag bevorsteht, ist für jeden Jungen ein besonderes Erlebnis. Und die Freude, ein Jahr älter zu sein, ist ebenso groß wie die Freude an den Geschenken, die von den Eltern ausgesucht wurden. Aber wenn Eltern ihren Kindern eine Freude bereiten, denken sie oft nicht daran, dass viele Geschenke sinnlos und manche sogar gefährlich sind. Zu jeder Freude gehört das Talent, sie zum richtigen Zeitpunkt zu machen. In der Welt des Kindes wird alles zum Spiel. Das Erkennen der Gefahr jedoch ist eine Erkenntnis aus Erfahrung und die Schuld für den Unfall eines Kindes wird daher immer die Schuld eines Erwachsenen sein.
Die Krönung
Eine halbe Million Menschen erleben auf dem Petersplatz in Rom die Krönung Kardinals Montini zum 263. Papst der Kirchengeschichte. Paul VI. erhielt damit die Schlüsselgewalt Petri, die durch die dreifache Papstkrone symbolisiert wird. Die neue goldene Tiara, die zusammen mit der traditionellen Papstkrone zum Altar getragen wurde, ist ein Geschenk der Erzdiözese Mailand, die damit an die segenreiche Tätigkeit ihres ehemaligen Kardinals erinnern will. Mit Rauchmantel und Mitra angetan, wurde Paul VI. unter dem päpstlichen Baldachin durch die Menge der Gläubigen getragen. Während die liturgischen Gesänge des Papstchores erklangen, zelebrierte Papst Paul VI. die Krönungsmesse. Vertreter aus 80 Staaten waren Zeugen der feierlichen Inthronisation. Dann erteilte Papst Paul "urbi et orbi" der Stadt und dem Erdkreis seinen Segen. Mit der Übernahme des neuen Amtes hat der ehemalige Kardinal Montini aus Mailand wohl eines der schwersten Pontifikate in der Geschichte der katholischen Kirche übernommen. Belastet mit dem geistigen Erbe Johannes XXIII. und als Hüter des Glaubens in einer materialisierten Welt wird er sich allen Problemen stellen müssen, die uns dieses Jahrhundert gebracht hat.
Das Derby
250.000 Zuschauer warten an den Rails der Horner Rennbahn auf ein Ereignis, dessen Bedeutung bereits an den Hutkrempen abzulesen ist: Das 94. Deutsche Derby in Hamburg. Neugierde und Wetthoffnungen der Pferdenarren konzentrierten sich auf "Cher" - Nummer 6 - auf den Erlenhofer "Fanfar" - Nummer 2 - unter Lester Piggot, und auf "Gladstone" - Nummer 8 - den Union-Sieger. 14 Pferde unter Starters Order - und ab geht das Feld. "Cher" mit der Startnummer 1 auf der Innenbahn gerät im Startgedränge nach aussen und gibt den Weg frei für "Lis" - Nummer 13 - unter Hiller. "Lis", mit weissem Nasenriemen und vorn weiss gefesselt, stößt vor und übernimmt die Führung. "Fanfar" galoppiert auf dem kürzesten Weg, etwas bedrängt von "Buchara". Die Reihenfolge in der Startgeraden: "Lis", "Fanfar", "Blauer Prinz" und "Gladstone".
Einlauf in den Wandsbeker Bogen. "Lis", eine der zwei Ladies im Feld der Hengste, führt mit einer Länge. Favorit "Gladstone" scheint abgeschlagen. Auf der Gegengeraden hängt auf der Innenbahn "Fanfar" seine Nase an die Führungsgruppe. Vor ihm "Cher" - Nummer 6 - der das Tempo forciert und sich jetzt hinter "Lis" schiebt. "Fanfar" in der dritten Position. Doch plötzlich bringt Starcosta "Grachus" nach vorn. Noch wird "Fanfar" von Piggot verhalten geritten. Die tapfere "Lis" macht weiter die Pace. Scheinbar mühelos hält sie die Spitze. Und so verlässt das Feld den Horner Bogen: "Lis", "Cher", "Gracchus", "Fanfar". Doch in der Zielgeraden passiert es: die Diana-Siegerin "Lis" erschöpft sich auf wenigen Metern. "Cher" übernimmt die Führung, heftig gefordert von Jockey Remmert. Doch 150 Meter vor dem Ziel beginnt Piggot, den dreijährigen Hengst der Gräfin Batthyany auszureiten. Er greift jetzt "Cher" an, aussen begleitet von "Blauer Prinz" - Nummer 10 - und "Gladstone" - Nummer 8. Piggot gibt seinem braunen Hengst mit der Peitsche den Takt für ein grandioses Finish an. "Cher" bekommt die Eisen von "Fanfar" und auch noch die des "Blauen Prinzen" aus dem Stall Waldfried zu sehen. Mit einer halben Länge gewinnt "Fanfar" das bedeutendste Ereignis des deutschen Galoppsports. Das Zielfoto zeigt "Fanfar" vor "Blauer Prinz", "Cher" und "Gladstone". Gewonnen wurde das 94. Deutsche Derby von einem englischen Jockey sozusagen im Vorübergehen. Mittags war Lester Piggot gelandet. 2 l/2 Stunden später hatte er die Besitzerin "Fanfars" um 90.000 Mark reicher gemacht.
Das Finale
Im Mittelpunkt turbulenter Ereignisse stand ein Teller aus Edelmetall, von manchen halb zärtlich, halb spöttisch "Salatschüssel" genannt, von anderen jedoch, deren Gesinnung ernsthafter ist, "Wanderschale". Schauplatz der Ereignisse ist Dortmund, eine Stadt, die Kennedy nicht besucht hat und deren Bevölkerung sich daher ihre Bereitschaft zum Jubeln für ihre Borussia aufsparen konnte. Verdient hatte sich die Borussia den Jubel innerhalb von 90 Minuten im Stuttgarter Neckar-Stadion. Ihr Gegner im Kampf um die letzte deutsche Fußballmeisterschaft alten Stils war der 1. FC Köln - weisse Trikots. - 11 Stars gegen eine Mannschaft- das offenbarte sich schon bald im Spiel der sieggewohnten Kölner, die allein mit 5 Nationalspielern angetreten waren. Bereits in der 9. Minute ging die Mannschaft Borussia durch eine 20-Meter-Bombe des rechten Läufers Kurrat in Führung. - Eine ganz große Leistung zeigte der Dortmunder Torwart Wessel. An seinen Polypenarmen scheiterten fast alle Angriffe der Kölner. Seine Paraden werden noch nachträglich von Hunderttausenden in Dortmund gefeiert. Die 2. Halbzeit beginnt mit zügigen Angriffen der Dortmunder. Die Kölner müssen den Sturm zurücknehmen und so manches Mal die Notbremse ziehen. Doch in der 59. Minute ist es wieder so weit. Der flinke Dortmunder Rechtsaussen Wosab, die Entdeckung dieses Spiels, entkommt seinem Bewacher Schnellinger und schiesst unhaltbar das 2:0. Acht Minuten später. Aus einem Kölner Angriff entwickelt Borussia den Gegenzug. Schütz setzt den Halbrechten Aki Schmidt ein - und es steht 3:0. Kölns Spiel leidet im Gegensatz zum geradlinigen Fußball Dortmunds an zu vielen Querpässen. Und doch gelingt dem Favoriten, die angeschlagene Fußballehre durch ein sogenanntes "Abstaubertor" zu retten. - Die letzten Spielminuten verbingen die Dortmunder bereits in Erwartung einer großen Siegesfeier, während Schlußmann Wessel mit seinen Händen, denen man Saugnäpfe nachsagt, den letzten Hoffnungsfunken der Kölner erdrückt. Borussia Dortmund gewinnt den Kampf mit einem Ball, der in den 90 Minuten nach unseren Berechnungen knapp 4.000 Mal getreten wurde. -- 75.000 Zuschauer, abzüglich der Schlachtenbummler aus Köln, umjubelten den neuen Meister Borussia und seine "Salatschüssel". Von einem prominenten Besucher stammt übrigens das Wort der Woche: Auch im Erfolg - maßhalten!
