Sacherschließung
01. München. Wiedereröffnung des Nationaltheaters. -
Theater, total, vor Türmen d. Frauenkirche u. Stadtsilhouette. - Interviews mit Festgästen im Foyer und div. Personen auf Straße vor der Gebäude (O-Ton - siehe Sprechertext). - Seitschwenk über Schaufenster eines Schuhgeschäfts m. Betrachtern hint. der Scheibe auf darin ausgehängt. Plakat m. Vorankündigung u. Darstellg. einer Szene aus den ''Meistersingern". Schaufenster, in dem Bild vom alten Theater hängt, m. passierenden Menschen (detail), Bild v. Lüster aus dem neuen Theater in Schaufenster. Abbildungen des alt. Nationaltheaters. - Div. Einst. des neuen Theaters, auß. +innen (leer) (viel Transfokator). Intendant Rudolf Hartmann mit Gattin im leeren Theatersaal stehend, nah. Joseph Keilberth geht auf Bühnentür zu, gr., Abwärtsschwenk auf Taktstock in s. Hand. - Einst. Bühnenaufbau, Vorhang wird aufgerollt, Kulissenschieben, mehr. Sänger auf dem Gang zur Bühne, nah. Schaltbrett f. d. Beleuchtungsanlage mit sich verschiebenden Hebeln, gr., Blick von Bühne auf die erhellt. Ränge, halbtotal, Mann bedient Schalter an Beleuchtungsanlage, total. Ränge, seitl., mit verlöschendem Licht. - Schar Theaterdiener im Foyer, Offnen einer Tür und eindringendes Publikum, v. innen gesehen, nah. Ankommende Gäste, darunter die Begum, Curd Jürgens u. Frau, Günther Sachs. Unter im Foyer stehd. Gästen Winnie Markus, Maximilian Schell mit Soraya. - Einst. gefüllt. Foyer u. Treppe hinaufgehd. Gäste, besetzter Saal, Lüster wird zur Kuppel herangezogen, nah, Transfok. -Heranfahrt an Lüster, bildf. -
02. John F. Kennedy
Siehe UFA 383.
a. Berlin. Kundgebung auf Rudolph-Wilde-Platz. - Wehende US-Fahne auf Halbmast an Gebäude, nah, wehende Berliner Fahne vor Turm der alt. Gedächtniskirche, nah. Reihe wehd. Fahnen an Balkon d. Rathauses, halbseitl. nah. Jg. Mädchen u. Mann legen unt. Blicken Umstehender Blumen auf blumengeschmückte Treppe. Front des schwach angestrahlten Rathauses b. Nacht mit Kennedy-Portrait in Mitte, halbtotal. - Brandt bei Ansprache nah (kein Ton). Div. Einst. Versammlung. Fackelträger. Transparente. Herankommender Menschenzug m. Fackeln u. Transparent "Wir haben einen Freund verloren", nah. Enthüllung des Schildes "John F. Kennedy - Platz", nah. - Gedenkstätte mit Kränzen u. kerzenbeleuchtetem Kennedy-Bild. - Weinende Frauen im Publikum, nah. wehende Berliner Fahne an Gebäude, nah.
b. Erhard-Erklärung O-Ton (an Schreibt. sitzend, groß). -
c. Dallas. Das Attentat. Siehe UFA 383. Annähernd gl. Schnitt. Hier mehr Einst. weinender Frauen. -
d. Washington, Vereidigung Johnson's. Siehe UFA. (Standfoto).
e. Überführung des toten Präsidenten. Verhaftung von Lee H. Oswald. Abwärtsschwenk von Lüster, nah, auf Bahre, total.
f. Archivaufnahmen von Kennedy's Deutschland-Besuch (Reden O-Ton)
g. Beisetzung in Arlington. - Siehe UFA 383. Einige unwesentl. Unterschiede im Schnitt. - Div. Einst, wartende trauernde Menschen am Straßenrand, darunter farb. Frauen. Archiv-Aufnahme: Kennedy's Abschiedsworte auf Flughafen Tegel. Archiv-Aufnahmen: Johnson in Berlin.
Herkunft / Inhaltsart
Titelmarke 4,6 m
Rampenlicht
Wiedereröffnung des Nationaltheaters in München
Kamera: Rau, Hafner
Blickpunkt
John F. Kennedy
Halbmast und Trauer
Kundgebung in Berlin
Kamera: Pahl, Arndt
Erhard Erklärung
Kamera: Vlasdeck
Das Attentat
Herkunft: Metro, Metro, Metro
Kennedy in Deutschland
Herkunft: Metro, Austria
Beisetzung in Arlington
Herkunft: Gaumont
Abschied auf Flugplatz Tegel
Herkunft: Pathé Journal, Gaumont
Johnson in Berlin
Herkunft: Polygoon, Polkronika
Endemarke 3,0
Sprechertext
Im Rampenlicht
"Es ist wunderbar, ich bin sehr begeistert und es gefällt mir sehr, sehr gut." - "Wirklich herrlich, einmalig schön." - "Wunderbar, es ist herrlich geworden, die Farben sind einmalig schön." - "Sowas muß man gesehen haben!" "Ich finde die Akustik gut." - "Ich war bei der Generalprobe drin und ich kann nur sagen: Einmalig!" - "Also, es ist wirklich sehr erfreulich, dass München wieder einen Kulturmittelpunkt ersten Ranges hat. "-" Sauber aufgebaut worden, im alten Stil, wie es der Münchener wünscht." Mit begeisterten Worten huldigten die Münchner einem Ereignis, das sie sich vom Staat geradezu ertrotzt haben. Die Bayern krönten ihre traditionsbewußten Dickschädel mit der Wiedereröffnung des Nationaltheaters. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts errichtet, 1943 durch Bomben zerstört, steht der Bau am Max-Josephs-Platz nun wieder als Zeugnis früh-klassizistischen Formwillens und bayrischer Spendenfreudigkeit. Intendant Rudolf Hartmann zählte zu den ersten, die in dem reich mit Schmuck-Ornamentik verzierten Zuschauerraum einen Vorgeschmack auf die Festlichkeit kommender Abende erhielten. Josef Keilberth griff zum letzten Mal probehalber zum Taktstock, bevor sich für die erste öffentliche Premiere der Vorhang hob. Auf dem Programm stehen die "Meistersinger von Nürnberg". Noch ein Versuch an der größten Beleuchtungsanlage, über die je ein Theater verfügt hat, - dann kündigt die unruhige Erwartung der ebenfalls stilecht dekorierten Theaterdiener den Augenblick an, da das Haus für 2.100 sozial erlesene Zuschauer seine Pforten öffnet. Mit Smaragden, Perlen, Brillanten und kostbaren Pelzcapes leisteten die Gäste ihren Beitrag zum Gelingen des Eröffnungsabend. Geschichtskundige Münchner behaupten, dass es eines der glanzvollsten Schauspiele war, die Bayerns Landeshauptstadt in diesem Jahrhundert erlebte - ein Schauspiel, das allerdings im Schatten einer tragischen Nachricht stand.
Blickpunkt
Rund um den Erdball gingen die Flaggen auf Halbmast. Noch nie zuvor hat der Tod eines Menschen so viel Erregung und so viel Anteilnahme hervorgerufen, wie der Tod John F. Kennedys, und es wird wohl einer späteren Generation Vorbehalten bleiben, die Ergriffenheit der Menschen in diesen Tagen ganz zu deuten. - Die Berliner versammelten sich auf dem Rudolph-Wilde-Platz, um in Gedanken Abschied zu nehmen von einem Mann, der sich wie kein anderer mit dem Schicksal dieser Stadt indentifiziert hat. Der Platz vor dem Schöneberger Rathaus wird in Zukunft den Namen John F. Kennedys tragen: "Dieser Mann hat in den drei Jahren, die ihm zur Erfüllung seiner Selbst und seiner Aufgabe vergönnt waren, der freien Welt das Selbstvertrauen zurückgegeben, dessen sie bedarf, um den Gefährdungen ihrer Existenz zu begegnen. John F. Kennedys Leben war ein Symbol dafür, dass der Kommunismus besiegbar ist." - Die letzten Aufnahmen von John F. Kennedy zeigen ihn, wie er in Begleitung seiner Frau in einem offenen Wagen durch die Strassen von Dallas in Texas fährt. Wenige Sekunden später ist es geschehen: Aus einem Haus fallen drei Schüsse. Kennedy ist tödlich getroffen, im Krankenhaus ist jede Hilfe vergebens. Noch am selben Abend wird Lyndon B. Johnson als neuer Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt. Während Jacqueline Kennedy die sterbliche Hülle ihres Gatten ins Weiße Haus begleitet, verhaftet die Polizei den 24-jährigen Kommunisten und Castro-Anhänger Lee H. Oswald. Aber noch bevor die Lücken des Indizienbeweises geschlossen sind, fällt Oswald einem Attentat zum Opfer.
Zwischen Kennedys Tod und seiner Reise durch Deutschland liegen weniger als fünf Monate. Die Bilder und die Worte, die er uns hinterlassen hat, sind jetzt mehr als nur Erinnerung.
Kennedy in Köln und Bonn: "In a great half-circle stretching from Berlin to Saigon, we will keep this free world until the day somes, as Thomas Jefferson predicted it would, that the disease of liberty, which is catching, spreads throughout the world. "Kennedy in Frankfurt: "No one can tell in the future wether there is a storm coming for all of us. But what we can be sure of is, that no matter what happens, we believe in God und we are ready. "In Berlin: "Today in the world of freedom the proudest boast is: Ich bin ein Berliner."
In Washington hat die Stunde des Abschieds begonnen und die Hunderttausende, die Abschied nehmen wollten, säumten in stiller Trauer die Straßen. Der Weg des Trauerzuges führte vom Capitol zur Matthäus-Kathedrale, der Gemeindekirche Kennedys, wo Kardinal Cushing ein Pontifikal-Requiem zelebrierte. Monarchen, Präsidenten und Regierungschefs sind gekommen, um stellvertretend für die Bevölkerung der Welt John F. Kennedy auf seiner letzten Fahrt zu begleiten. Bundespräsident Lübke, Bundeskanzler Erhard, Aussenminister Schröder, Verteidigungsminister von Hassel und Bürgermeister Willy Brandt gehören zu den Trauergästen. In einer langen Wagenkolonne folgen die Trauergäste der Lafette zum Soldatenfriedhof Arlington. Die Ehrenwache faltet das Sternenbanner zusammen. Jacqueline Kennedy entzündet die ewige Flamme.
Seinem Nachfolger hinterlässt John F. Kennedy Aufgaben, von denen er gehofft hatte, sie selbst einer Lösung näherzubringen. Etwas von seinem politischen Vermächtnis hat er beim Abschied auf dem Flughafen Tegel angedeutet: Drei Worte, geht nach Deutschland! "I said that I was going to leave a note to my successor, which would say to be opend at a time of some discouragement, and in it would be written three words: Go to Germany!"
Amerikas neuer Präsident, Lyndon B. Johnson, war wenige Tage nach dem 13. August nach Berlin gekommen, um die Garantien der USA zu erneuern. (Originalton) - Die Hoffnungen, die Kennedy trug, liegen nun auf seinen Schultern.
Personen im Film
Die Begum ; Brandt, Willy ; Cushing ; Erhard, Ludwig ; Gaulle de, Charles ; Hartmann, Rudolf ; Hassel von, Kai Uwe ; Johnson, Lyndon ; Jürgens, Curd ; Keilberth, Josef ; Kennedy, John F. ; Lübke, Heinrich ; Markus, Winnie ; Oswald, Lee ; Sachs, Gunther ; Soraya von Persien ; Schell, Maximilian ; Schröder, Gerhard
Orte
Washington ; München ; Berlin ; USA ; Bonn
Themen
Sachindex Wochenschauen ; Interviews ; Fahnen ; Politische Veranstaltungen ; Religiöse Veranstaltungen ; Technik ; Todesfälle, Beisetzungen ; Bauwerke ; Kulturelle Veranstaltungen ; Wissenschaft ; Technik ; 14 Findbuch Neue Deutsche Wochenschau Zeitlupe
Gattung
Wochenschau (G)
Genre
Wochenschau