Sacherschließung
01. Versetzung des Abu Simbel Tempels - Sphinxe am Ufer des Nils. Tempelanlage von Abu Simbel (groß) Inneres des Tempels mit Skulpturen und den Statuen Ramses II. Arbeiter vermessen die Tempel. Kameramnn mit Stativ.
02. Erhard in Rom - Ministerpräsident Moro begrüßt Erhard auf dem Bahnhof in Rom. Erhard winkend im geschlossenen Wagen (weit). Erhard steckt sich eine Zigarre an (groß). Der Verhandlungssaal in Rom.
03. Robert Kennedy bei Sukarno - Robert Kennedy geht mit seiner Begleitung die Treppe hinauf. Robert Kennedy im Gespräch mit dem indonesischen Minister-präsidenten Sukarno (total). Skarno und Kennedy (halbtotal). Sukarno, allein (halbtotal)
04. Fidel Castro in Moskau - Castro, gehend, lachend (halbtotal). Umarmung Castro- Chruschtschow (halbtotal). Castro und Chruschtschow, nebeneinander. Begleiter stehen im Hintergurnd. Chruschtschow, allein, lachend (groß). Castro, lachend, allein (groß).
05. Der Schah von Persien und Farh Diba in Wien - Der Schah von Persien und Farah Diba gehen nebeneinander in Begleitung vieler Leute vom Flugplatz. An der Strassenseite viele winkende Leute hinter der Absperrung.
06. Verleihung der Goldenen Filmleinwand - Der Produzent Kurt Ulrich erhalt den Preis für "Kohlhiesel Töchter", Verleihchef Hubert Christen für "Der Schatz im Silbersee". Unter den Gästen Joachim Fuchsberger. Ausführlicherer Bericht in der UFA 392.
07. Fasching in München - Versammlung in München auf einem Platz anläßlich der Inthronisierung des Münchner -Faschingspaares. Verschiedene Redner (total). Treffen des Elferrates. Intervies: "Ist der Münchner Fasching tot". Antwort eines Münchners (O-Ton).
Grämlicher Mann sitzt allein vor einer Flasche Sekt. Einzug der Münchner Prinzengarde. Das Faschingspaar, winkend (groß) und Gefolge. Dem Faschingsprinz wird die Krone aufgesetzt. Lachendes Mädchen (groß). Tanz der Prinzengarde und Tanz des Prinzenpaares (Walzer).
Atelierfest - Faschingsmasken im Trubel. Kameramann mit einer Maske hinter der Kamera. 2 Mädchen mit langen Perücken. Mädchenkopf (groß) im Profil mit langen angeklebten Wimpern. Tanz der Maskierten auf dem Aelierfest.
08. Fußball 1. FC Köln-München 1860 2:2 - Zuspiel der Münchner Stürmer. Torschuß. Torwart Ewert wirft sich vergeblich nach dem Ball. Danach Ballabwehr durch Torwart Ewert. Klatschender schreiender Zuschauer (groß). Gewühl vor dem Münchner Tor. Ein Kölner Spieler stürzt. Elfmeter. Sturm schießt ein zum 1: 1 (zeitlupe). Die Münchner im Ballbesitz im Kölner Spielfeld. Torschuß. Torwart Ewert wirft sich dem Ball entgegen und verletzt sich am Pfosten. Er liegt am Boden (zeitlupe). Hans Schäfer (köln) schießt ein zum 2: 2.
09. Einmarsch zur Olympiade Innsbruck. Die Olympische Flagge geht am Mast hoch. Josef Rieder (Slalom Weltmeister 1958) entzündet das Olympische Feuer in einer großen Schale. Der Schah von Persien und Farah Diba im Leopardenmantel und Hut (groß). Das brennende Feuer in der Schale (groß). Eislaufkür Kilius/Bäumler. Kür Ludmilla und Oleg Protopopow. (total). Abfahrtslauf der Herren: Auf dem Hang Wolfgang Bartels (Deutschland) Bronzemedaille. Lauf von Egon Zimmermann (Österreich) Goldmedaille. Keine Großaufnahmen. Die Olympischen Ringe.
Herkunft / Inhaltsart
Titelmarke 4,6 m
Blickpunkt
Versetzung d. Abu Simbel Tempels
Kamera: Hamilton Wright
Augenblicke
Erhard in Rom
Robert Kennedy b. Sukarno
Herkunft: Metro
Castro in Moskau
Herkunft: Sovkino
Schah und Farah in Wien
Herkunft: Austria
Goldene Leinwand f- besten Film
Kamera: Vlasdeck
(Kohlhiesels Töchter, Schatz i. Silbersee)
Unter Der Lupe
Fasching in München
Kamera: Vlasdeck, Jürgens, Starke
Sport
Innsbruck Eröffnung,
Herkunft: Ina-Pool
Eislauf
Abfahrtslauf
Fussball: 1.FC Köln-München 1860
Kamera: Starke, Rieck, Labudda, Zimpel
Endemarke 3,0 m
Sprechertext
Blickpunkt:
Im Blickpunkt dieser Woche steht eines der größten Unternehmen zur Rettung kulturhistorischer Monumente. An den Ufern des Nils - 1.200 Kilometer von Kairo entfernt - droht die dreitausend Jahre alte Tempelanlage von Abu Simbel in den Fluten zu versinken, wenn der Assuan-Staudamm in Betrieb genommen wird. Unter Führung einer deutschen Firma werden dreitausend Arbeiter und Techniker im Mai damit beginnen, die Tempel abzubauen und 60 Meter über ihrem jetzigen Standort wieder zu errichten.
Die Vermessungsarbeiten sind bereits im vollen Gange. Doch die Maschinen und Kräne, die notwendig sind, um die zwanzig Meter hohen Statuen Ramses II. unversehrt zu ihrem neuen Standort zu bewegen, müssen größtenteils erst aus Deutschland herbeigeschafft werden.
36 Millionen Dollar kostet dieses Projekt dessen Verwirklichung 47 Länder durch Spenden ermöglicht haben. Noch fehlen dreieinhalb Millionen. Aber der Transport der Götter vom Nil dauert mindestens sechs Jahre. Bis dahin hofft Kairo, die fehlende Summe durch erhöhte Visa-Gebühren für Touristen eingenommen zu haben.
Augenblicke:
Die wichtigsten Augenblicke der Woche:
Bundeskanzler Erhard traf zu Kontaktgesprächen in Rom ein. Die von Anfang an herzliche Atmosphäre zwischen Ministerpräsident Moro und Ludwig Erhard berechtigt zu der Hoffnung, dass die europäische Initiative des Bundeskanzlers alsbald zu konkreten Ergebnissen führen wird.
Der amerikanische Justizminister Robert Kennedy versuchte in Tokio mit dem indonesischen Präsidenten Sukarno im Malaysia-Konflikt zu vermitteln. Wenige Stunden nach dem Abflug Kennedys erklärte Sukarno, daß sich an der feindlichen Haltung Indonesiens gegenüber Malaysia nichts geändert habe.
Der kommunistische Musterschüler Fidel Castro wurde von Chruschtschow in Moskau mit offenen Armen empfangen. Chruschtschow benutzte die wirtschaftlichen Schwierigkeiten Kubas, um Castro im ideologischen Konflikt zwischien China und der Sowjetunion auf seine Seite zu ziehen und versprach, 24 Millionen Tonnen Zucker abzukaufen.
Schah Reza Pahlevi und Kaiserin Farah [...]ten die österreichische Hauptstadt. Das persische Herrscherpaar will am Opernball und an anderen großen gesellschaftlichen Ereignissen der Donaumetropole teilnehmen, bevor es zu den Olympischen Spielen weiterreist.
Zu einem festlichen Augenblick wurde die Verleihung der "Goldenen Leinwand" in München. Mit diesem außergewöhnlichen Filmpreis, der vom Zentralverband der deutschen Filmtheater und dem "Film-Echo" gestiftet wurde, werden alljährlich die erfolgreichsten Filme ausgezeichnet. In diesem Jahr ging die "Goldene Leinwand" an die Filme "Kohlhiesels Töchter" und "Der Schatz im Silbersee".
Unter der Lupe:
"Der Prinz der beißt in die Prinzessin, nein, nein, in die Weißwurst!"-"Es ist auch nicht immer das Gesündeste, gell, und da hab ich mir gedenkt, bringst mal ein Paar Sandalen mit, dann kannst die Füße ja ein bißchen austranspirieren wenn er die zeigt, gell". "Sie in München haben einen Vogel - als ...[...]"
Als das Münchner Faschings-Prinzenpaar solchermaßen öffentlich inthronisiert worden war, regte sich in den Spalten dar Münchner Zeitungen der Verdacht, dass es doch nicht mehr der echte, rechte Fasching sei, der sich da ankündigt und dass die Sachwalter der Fröhlichkeit entweder erschöpft oder müde sind. Im Münchner Elferrat ging man daraufhin mit sich zu Rate und in der Gewißheit, scharfe Proteste zu erhalten, stellten wir die herrausfordernde Frage, ob der Münchner Fasching denn tot sei.
"Ich bin sogar voll überzeugt, dass es nur an dem liegt, dass der Bundesbürger etwas übermüdet ist, daß heißt, er ist, er lebt eben mehr in einer Wunderzeit, da sind seine Interessen etwas angeschlagen. Vielleicht ist sogar das Fernsehen dran schuld." - "Nein, nein! Der Münchner Fasching, der lebt immer noch und der lebt wahrscheinlich noch sehr lange." - "Nur Humor müssen Sie selbst mitbringen, nicht? Nicht einkaufen im Warenhaus, sondern mitmachen!" - "Der Münchner Fasching muß nur dann organisiert werden, wenn Leute, die keinen Witz und keinen Humor haben, die nicht lachen können, zusammensitzen und warten, bi seiner kommt, und Ihnen die Freude bringt."
Die Gründe scheinen in der Tat etwas tiefer zu liegen. Das Prinzenpaar und sein Gefolge hatte es bei seinem Einzug ins karnevalistisch dekorierte Deutsche Theater nicht leicht, sich als Freudenspender bei 1.500 Münchnern aus der Oberschicht bayrischer Gemütlichkeit durchzusetzen.
Nach dem Motto des Prinzenpaares "Geht zu Fuß und Ihr kommt Euch näher" kehrten wir der seriösen Passivität den Rücken und flüchteten uns in die Anonymität improvisierten Faschingstrubel. Bis hierher schien das Motte des offiziellen Prinzen noch nicht durchgedrungen zu sein, denn man kam per Auto und ersetzte festlichen Prunk und Glanz durch sparsame Garderobe und augenzwinkernde Freigiebigkeit.
Die Mühchner Aterierfeste verlassen Nichtbayern gewöhnlich mit etwas gemischten Gefühlen, aber auch mit der Gewißheit, dass der Münchner Fasching lebt - unreglementiert allerdings - bis zum Aschermittwoch.
Sport:
Die Repräsentanten zweier Hochburgen des Faschings in der Bundesliga, der 1. FC Köln und München 1860, brachten ihr heimisches Temperament ins Spiel, als es un wertvolle Punkte in der Spitzenklasse klasse des deutschen Fußballs ging. In Köln überraschten die bayrischen Löwen die ganz in weiß spielenden Gastgeber durch einfallsreiche Kombinationen. In der 15. Minute schießt Kohlars das 1:0. Die wohltuenden, geräuschlosen Signale der weiblichen Enthusiasten werden von den Kölnern nicht gewürdigt, denn München Angriff rollt und gibt Torwart Ewert Gelegenheit zu begeisternden Paraden. In der 25. Minute erhält Köln die Chance zum Ausgleich, denn Schiedsrichter Zimmermann aus Wolfsburg entscheidet auf Hand-Elfmeter und Sturm verwandelt unhaltbar zum 1:1.
Nach dem Seitenwechsel ergreifen die Münchner erneut die Initiative. Ihr gefährlicher Sturm erobert sich nach blitzschnellem Direktspiel den gegnerischen Strafraum und 12 Minuten nach der Pause führen die Gäste 2:1. Bei seinem Rettungsversuch verletzt sich Ewert, aber er bleibt auf dem Platz - entlastet durch seine von nun an betont offensiv spielende Mannschaft. Ihrem Kapitän Hans Schäfer gelingt schließlich der befreiende Schuß zum Endergebnis 2:2.
(Eröffnung der Olympischen Spiele: Nachlieferung!!!
Nachlieferung: Innsbruck
In der anphittheatralischen Kulisse am Berg Isel bei Innsbruck erlebten 50.000 Zuschauer die betont schlichte Eröffnungszeremonie der 9. Olympischen Winterspiele. Auf Josef Rieder, den österreichischen Slalom-Weltmeister 1958 richteten sich auch die Blicke des persischen Herrscherpaares, als er das olympische Feuer entzündete. Noch am gleichen Abend fiel die mit Spannung erwartete Entscheidung im Eiskunstlauf. Marika Kilius und Hans-Jürgen Bäumler, das favorisierte deutsche Paar, hatten die ungünstige Startnummer 2 gezogen und setzten alles auf die Sicherheit für eine fehlerfreie Kür.
Die stille Erwartung des deutschen Weltmeisterpaares, daß ihren stärksten Konkurrenten, den Russen Ludmilla und Oleg Protopopow, auch an diesem Tage ein Fehler unterlaufen würde, erfüllte sich nicht. Fünf Mal war das Leningrader Ehepaar von Kilius/Bäumier besiegt worden. Hier in Innsbruck aber liefen sie fehlerfrei. Ihre Kür - in vollkommenem Einklang von Musik und Bewegung - war die beste, die sie bisher geboten haben. Fünf der neun Schiedsrichter erkannten ihnen die Goldmedaille zu und entschieden über olympisches Silber für Kilius/Bäumler.
Im Abfahrtslauf der Herren bewältigte der Deutsche Wolfgang Bartels die gefährliche, über drei Kilometer lange Olympia-Piste in zwei Minuten, 19, 49 Sekunden und errang damit die Bronzemedaille.
Doch keiner der über 80 Teilnehmer lief ein so hervorragendes Rennen wie der Weltmeister und hohe Favorit Egon Zimmermann. Er war über eine Sekunde schneller als Bartels und gewann die Goldmedaille für Österreich.
Personen im Film
Bäumler, Hans Jürgen ; Bartels, Wolfgang ; Castro, Fidel ; Christen, Hubert ; Chruschtschow, Nikita ; Diba, Farah ; Erhard, Ludwig ; Fuchsberger, Joachim ; Kennedy, Robert ; Moro, Aldo ; Reza Pahlevi von Persien ; Sukarno ; Schwarzhaupt, Elisabeth ; Ulrich, Kurt ; Ewert ; Kilius, Marika ; Belosowa, Ludmilla ; Protopopow, Oleg ; Rieder, Josef ; Zimmermann, Egon
Orte
Berlin ; München ; Ägypten ; Moskau ; Frankfurt ; Rom ; Indonesien ; Wien ; Innsbruck
Themen
Sachindex Wochenschauen ; Industrielle Veranstaltungen ; Interviews ; Kameraleute, Kameramänner ; Karneval ; Fasching ; Filmschaffen ; Frauen, Mütter ; Fußball ; Olympiaden ; Staatliche Besuche (außen) ; Kulturelle Veranstaltungen ; Kunst ; Kunstwerke ; Küsse, Kussszenen ; Menschen ; 14 Findbuch Neue Deutsche Wochenschau Zeitlupe
Gattung
Wochenschau (G)
Genre
Wochenschau