Sacherschließung
01. Photomodell am Wind - Mannequin in Dessous, Modephotograph an der Kamera. Nachthemd, wehend im Wind, Junge Leute schwenken Platten, um Luftzug zu machen.
Mode Guy Larocha. Mannequins führen Hausanzüge mit dreiviertel langen und langen Hosen vor. Sie gehen zwischen den Zuschauerinnen, die auf Stühlen sitzen. Mannequin mit Hose und Hut vor einem Balkongitter auf dem Balkon. Mannequin mit breitkrempigem Hut (groß).
Kostüme von Yves Saint Laurent. Mannequins, von oben photographiert mit Hüten, sich drehend. Auf Hutständern hängen Hüte. Mannequin setzt Leopardenhut auf. Stola. Mannequins binden Kopftücher um. Mannequins mit langen Hausröcken und Kopftüchern gehen im Kreis. Schwarzer und weißer Nerzmantel. Bestickte Cocktailkleider und Abendmantel.
02. Überfüllter Parkplatz mit Autos im Winter. Polizist regelt zwischen den Autos den Verkehr. Ein Mann nimmt seine Skier vom Dach des Autos. Skistiefel (groß). Mann mit geschulterten Skiern (groß). Beine mit Skiern. Schlange vor dem Sessellift. Junge Frau steigt in den Sessellift und fährt los. Zwei junge Leute zu Fuß beim Aufstieg schieben die Skier vor sich her. Abfahrt von Skiläufern auf dem Übungshang. Skilift. Junger Mann wird auf Skibahre fortgefahren. Skianfänger mit überkreuzten Skiern, Mann, der hingefallen ist, versucht mit den Skiern aufzustehen. Kind mit Sonnenbrille und Skistöcke. Zwei Frauen auf dem Rodelschlitten. Kopf eines Mannes mit Sonnebrille (groß) Skianfänger auf dem Mang. Mann fährt mit Kind vor sich hinunter. Ein Kind fällt hin. Junger Mann und Frau fahren gegeneinander, fallen hin und bleiben liegen (zeitlupe).
03. Eissegeln - Eissegelboot, Bug (groß). Spezialschuhe. Mann setzt Helm auf. Ein größerer Hund steigt in das Boot. Start der Boote. Segelboote auf dem Eis (total). Eissegler steigt in sein Boot. Am Steuer des Bootes während der Fahrt. Boote in der Kurve.
04. Pferderennen auf dem Eis -St. Moritz (total). Skiläufer fahren hinter galoppierenden Pferden (total). Trabrennen auf dem Eis - Schnee stäubt auf hinter den trabenden Pferden (total).
05. World Wildlife Fund (Tierschutz) - Fassade von Schloß Kronberg im Taunus. (total). Prinz Bernhard von Holland begrüßt Anwesende (total). Neben ihm steht Gerstenmaier. Prinz Louis Ferdinand begrüßt Prinz Bernhard mit Kuß auf die Wan ge (halbnah). Gerstenmaier spricht (O-Ton) groß. Thema: "Natur in Gefahr".
(Archivmaterial). Menschenmasse (bildfüllend). Sekundenzeiger läuft auf großer Uhr. Babies nebeneinander, Geburtsschein. Totale Wolkenkratzerstadt. Kühe auf der Weide. Hochofen. Wäsche auf der Leine vor rauchendem Schornstein. Rauchende Schlote. Hühner auf dem Hühnerhof. Mann kehrt einen Baumstamm ab. Staub rieselt zur Erde. Laborantin bei Untersuchung hinter Reagenzgläsern. Kanal mit Schleppkähnen. Wasser mit Schaum. Perlendes Wasser bei Versuchen. Auto spritzt Schädlingsbekämpfuhgsmittel im Wald. Hubschrauber spritzt Mittel. Gefällte Bäume fallen. Junge Bäume werden gesetzt. Trockener rissiger Boden. Elefantenherde. Giraffen, laufend, Löwin. Elefant (groß). Elefantenzahn mit Eingravierung. Elfenbeinschnitzereien. Straußenherde. Straußenfeder (groß). Leopardenfall wird einer frau vor der Verarbeitung angepasst. Felle auf Tischen. Gemse auf einem Felsen. Sprengung im Gebirge. Flüchtende Gemsen. Hubschrauber am Start. Flüchtende Büffelherde. Bison (groß). Ein Förster geht mit einer Begleiterin durch den Wald. Wildschwein im Wasser (halbnah). Wildeber (groß). Die Frau füttert den Eber mit Brot Der Eber springt auf den Hinterbeinen nach dem Brot, das der Wann ihm hinhält. Eberrüssel und Eber (groß)
Herkunft / Inhaltsart
Titelmarke 4,6
Photomodell am Wind
Herkunft: Sedi
Laroche Mode
Herkunft: Gaumont
Französische Sommermode
Herkunft: Pathé Journal
Wintersport im Harz
Kamera: Seib
Eissegeln
Herkunft: Canada
Pferderennen auf dem Eis
Herkunft: Cine Journal
World Wildlife Fund (Tierschutz)
Kamera: Jürgens
Herkunft: Archivmaterial
Endemarke 3,0
Sprechertext
Im Rampenlicht:
Das Weltgeschehen läßt in dieser Woche unseren Damen den Vortritt. Während in den Modeateliers die Fotografen dabei sind, die hauchzarten Gewänder und unausgesprochenen Wünsche lauer Sommernächte schmackhaft aufzubereiten, und ein milder Luftzug ahnen läßt, was Chiffon keusch verhüllt, hebt sich in Paris der Vorhang für einen kritischen Blick auf die Frühjahrs- und Sommermode 1964. Guy Laroche zeigt, dass auch in dieser Saison die Dame des Hauses die Hosen anbehält - sei es am häuslichen Herd oder auf den Promenaden von Saint Tropez.
Die Hutmode orientiert sich - völlig unpolitisch - an den Kopfbedeckungen von Vietnam.
Verspielte Details und der auf jugendliche Unschuld hindeutende weiße Kragen verleihen den Kombinationen Yves Saint Lorent züchtige und doch anreizende Strenge. Die versteckte Taille und der doppelte Rock über nahtbetonten Strümpfen unterstreichen die zurückhaltend-werbende Note.
Neben den Aufmerksamkeit weckenden Nuancen ausladender Hüte für den vielversprechenden Bummel über Großstadtboulevards und neben dem schützenden Umhang für frostige Gartenparties präsentiert Yves Saint Laurent Kopftücher und bedruckte Seidenröcke.
Aber leuchtende Farben sind nur unbillige Zugeständnisse. Paris bevorzugt Schwarz und Weiß - wie hier in einem doppelseitig zu tragenden königlichen Nerz.
Am sehr späten Abend, wenn mit Schmucksteinen und Spitzen verzierte Cocktailkleider längst abgelegt sind, bleibt nur noch die schmeichelnde Hülle für zwei Millionen Mark.
Vorwiegend heiter:
Wo keiner mehr treten kann, wo das Familienauto herrscht und die Bretter aufgesparten Tatendrang verkünden - dort ist St. Andreasberg, der Tummelplatz für alle Norddeutschen, denen das Weihnachtsfest die Skier und die Winterspiele den nötigen Mut zum ersten Versuch gebracht haben.
Zuerst wird ein sicherer Sitz durch geduldiges Warten erstanden, wenige nur halten sich die Skier noch vom Leib und bevorzugen eine Wanderung zu Fuß, um dann nach gutgemeinten Ratschlägen den Sonntagsausflug gleitend fortzusetzen.
Die etwas verkrampfte Haltung bei der Auffahrt löst sich spielend bei der Abfahrt und wer auf halber Strecke aufgeben muß, für den besorgen fachkundige Helfer den Rest.
Nimmer erlahmende Geduld und Vorsicht heißen die von allen befolgten Gebote und wie so oft sind es die Blicke einer schönen Frau, die dem Gefallenen zu Selbstvertrauen verhelfen. Aus seinem redlichem Bemühen spricht die Erkenntnis, dass Sport harte Männer erfordert.
Aber trotz manchem Mißgeschick! Für die vom Winter Benachteiligten bringen diese Stunden die erste spürbare Begegnung mit dem Schnee. Schließlich werden persönliche Kontakte angebahnt, die es ohne einen Sonntag in St. Andreasberg nie gegeben hätte.
Eine kleine Gruppe kanadischer Individualisten meidet die bevölkerten winterlichen Berghänge. Sie haben sich dem Eissegeln verschrieben, einer Sportart, die bereits mehr als 100 Jahre alt ist.
Die kleinen wendigen Boote, die schon für circa eintausend D-Mark im Eigenbau hergestellt werden können, verfügen über ein 15 Quadratmeter großes Nylonsegel, das sie mit vier- bis fünffacher Windgeschwindigkeit über die in den Buchten spiegelglatten Eisflächen gleiten läßt.
Für das illustre Publikum im schweizerischen Winterkurort St. Moritz hat man sich eine andere Ferienattraktion ausgedacht. Pferderennen auf Eis. Auf der stiebenden Piste des zugefrorenen Sees fiel der Startschuß zum Skijöring über 1.800 Meter.
Der sportliche Wert eines internationalen Trabrennens auf eisigem Untergrund mag umstritten sein. Dafür ist der Anblick der jagenden Pferde im aufstaubenden Pulverschnee ein umso größeres Vergnügen.
Unter der Lupe:
Eine Aktion, die sich an jeden einzelnen von uns wendet, wurde auf Schloß Kronberg im Taunus von namhaften Persönlichkeiten eingeleitet. Bundestagspräsident Gerstenmaier, der deutsche Vorsitzende der internationalen Wildlife-Stiftung, zeichnete das Bild der Gefahren: "Es gibt Jahrtausende, der Menschengeschichte, die unter dem Thema standen: "Mensch gegen die Natur", "Der Mensch im Schutz vor den vielfältigen Gefahren der Natur". Meine Damen und Herren, es ist ein großes Thema unserer Generation, dass zum ersten Mal dieses Thema sich umdreht: Natur in Gefahr - und zwar in Gefahr vor den Menschen!"
Drei Milliarden Menschen, die sich täglich um 75.000 vermehren, behaupten heute ihre hohen zivilisatorischen Ansprüche zumeist in Wohnstätten und ausgedehnten Industrie-Anlagen - auf Kosten der Natur und damit auch auf Kosten ihrer eigenen elementaren Bedürfnisse.
Die Dunstglocke über dem Ruhrgebiet zum Beispiel reduziert die Kraft der Sonne um ein Drittel. Mehr als 75.000 Güterwagen wären notwendig, um den Staub, den Ruß und die Asche fortzuschaffen, die alljährlich die Luft im Bundesgebiet verunreinigen.
Durch die Begradigung der natürlichen Gewässer tun sich für den ohnehin überbeanspruchten Wasserhaushalt nicht minder bedenkliche Aspekte auf: die biologische Selbstreinigungskraft des Wassers wird zerstört.
In der Forstwirtschaft ist die Bumerang-Wirkung einer kurzsichtige reglementierten Natur am deutlichsten erkennbar. Rigoros eingesetzte Schädlingsbekämpfungsmittel erwiesen sich für die Vögel als tödliches Gift. Das ungesunde Verhältnis zwischen Aufforstung und Aufforstung und widernatürlichen Monokulturen verändern das typische Waldklima. Zurück bleibt eine von Erosion gezeichnete und von Flugsand bedeckte unfruchtbare Landschaft.
Wenn es nicht Industrien sind, die den Lebensraum der Tierwelt einengen, dann ist es die Eitelkeit einer übersättigten Industriegesellschaft, die den Wilderern in Afrika und Asien für hohe Preise das Elfenbein abkauft. Auf diese Weise sterben jährlich sechstausend Elefanten.
Die Souvenirsucht des Menschen und sein Hang, auf Kosten einer exotischen Tierwelt sich aufzuputzen und einzukleiden, hinterlassen eine erschreckende Bilanz. Alljährlich wird durch die Einwirkung des Menschen eine Tierart von der Erde weggewischt.
Zum Schutz der Tiere vor menschlicher Willkür sind die Naturreservate ein entscheidender Schritt. Im Wood Buffalo National Park in Kanada wurden 1925 siebentausend Bisonbüffel angesiedelt. Sie drohten auszusterben, weil ihr Fleisch und ihre Felle auf dem Weltmarkt zu hohen Preisen gehandelt wurden. Heute weidet hier die größte freilebende Bisonherde der Welt.
Einen sehr eigenwilligen Beitrag zu den zehn Millionen D-Mark, die nötig sind, um die größten Gefahren von der Natur abzuwenden, leistet ein französisches Ehepaar auf seinem Gut bei Fontainebleau. Vor 8 Jahren beschlossen sie, den Keiler nicht mehr zu jagen, sondern zu hegen. Von Stund an verzichteten die Sauen darauf, Flurschäden anzurichten. Und heute gehört es zum Sonntagsvergnügen des Ehepaares, 100 zutrauliche Tiere zum Picknick einzuladen.
Personen im Film
Bernhard von Holland ; Gerstenmaier, Eugen ; Louis Ferdinand von Preußen
Orte
Kronberg (Taunus) ; Bundesrepublik Deutschland ; Hamburg ; St. Andreasberg ; USA ; Paris ; Kiel ; Kronberg ; Kanada ; Schweiz ; St. Moritz ; Kronsberg
Themen
Sachindex Wochenschauen ; Eissegeln ; Großaufnahmen, Detail ; Industrie ; Kinder ; Schiffahrt ; Schiffe ; Ski, Skilauf, Skispringen ; Tiere (außer Hunde) ; Tierschutz, Tierfürsorge ; Trabrennen ; Bauwerke ; Kraftfahrwesen, Kraftfahrzeugwesen ; Kunst ; Kunstwerke ; Land- und Forstwirtschaft ; Menschen ; Winterbilder ; Wohlfahrt, DRK, Hilfsorganisationen, Fürsorge ; Mode ; Berufe ; Zuschauer und Publikum ; Industrie ; 14 Findbuch Neue Deutsche Wochenschau Zeitlupe
Gattung
Wochenschau (G)
Genre
Wochenschau