Sacherschließung
01. Rückblick und Einäscherung Nehru's. Inder im Trauerzug des toten Nehru. Nehru auf der Bahre. Rückblick 1947. Lord Mountbatton steigt aus dem Flugzeug und begrüßt Nehru. (halbtotal). Mahatma Gandhi inmitten von Menschen. Mountbatton (halbtotal), Nehru (halbtotal) Gandhi zwischen dem Ehepaar Mountbatton. Inder, bildfüllend, klatschend. Nehru auf Wagen, winkend. Nehru auf der Bandung-Konfernz der afro-asiatischen Staaten. Die Ehrengarde präsentiert. Nehru begrüßt Eisenhower und Frau Eisenhower (total). Nehru neben Chruschtschow im offenen Wagen durch die Stadt fahrend (total). Nehru in Deutschland. Er steigt aus dem Wagen und geht unter hoch gehaltenen Regenschirmen von Begleitern. Polizist mit Hand am Helm grüßend. (groß) Nehru im Gespräch mit Heuss. Adenauer und von Brentano anwesend. Nehru (groß). Nehru geht neben Adenauer unter einem Regenschirm. Nehru und Adenauer, dahinter Gerstenmaier. Profil Nehru (groß). Nehru besteigt ein mit Blumen geschmücktes Auto, das von Kameraleuten umgeben ist. (halbtotal). Nehru winkend im offenen Wagen (halbtotal). Umzug und Demonstration von Indern. Sie heben die Fäuste und drohen. Nehru begrüßt Tschu en Lai auf dem Flugplatz. Marschierende indische Truppen. Soldaten im indisch-chinesischen Grenzkonflikt. Nehru besucht einen Verwundeten und beugt sich über sein Krankenbett (groß). Zornige Inder mit Transparenten auf der Strasse. Truppen im Trauermarsch (total). Nehru auf der Bahre wird durch die Menge getragen. Weinende Inderin (groß). Nehrus Leiche wird zum Holzstoß getragen. Douglas Home unter den Trauergästen (groß) Der Holzstoß wird entzündet. Brennender Holzstoß.
02. 800 Jahre Notre Dame. Die Türme von Notre Dame. Das Portal der Kirche (groß) de Gaulle steigt aus dem Wagen (total), hinter ihm Frau de Gaulle. Sie gehen zur Kirche. In der Kirche Spalier der französischen Ehrengarde. de Gaulle geht hinter Priestern durch die Kirche. de Gaulle bekreuzigt sich. Fenster der Kirche. Priester beim Gottesdienst. de Gaulle kniet nieder. Frau de Gaulle erhebt sich aus dem Gebetstuhl. Beim Verlassen der Kirche nimmt de Gaulle seine Brille ab und besteigt sein Auto. Der Wagen fährt ab. Notre Dame (total). Eine brennende Fackel, im Hintergrund der Eiffelturm. Illuminierter Seinedampfer fährt auf der Seine. Die Türme von Notre Dame, erleuchtet.
03. Dlrg Übung in Travemünde. Ein junger Mann sieht durch ein Fernglas (groß). Ein Ruderboot auf der Ostsee kippt um (total). Dlrg Schwimmer laufen zum Strand. Eine Schwimmerin springt vom Boot aus ins Wasser. (halbtotal) Rettungsboot fährt ab. Die Boote, und Retter an der Unglücksstelle. Ein Rettungsschwimmer mit Gerettetem auf der Schulter geht an Land. Wiederbelebungsversuche von Ertrunkenen (groß).
04. Unfallstory Nr. 12. Günther Jerschke als Arzt im Operationsraum. Er spricht (O-Ton). Mann beißt in eine Wurst vor einem Löwenkäfig. Brüllender Löwe (groß). Der Mann steckt seine Hand zwischen die Gitterstäbe, um den Löwen zu füttern. Armstumpf wird verbünde. Rau, als Betrunkener schlägt mit der Faust in eine Scheibe. Hand wird mit Watte und Jod betupft. Rausschmeißer wirft Gast aus einem Lokal. Junger Mann stellt Pakete zu einem Stapel aufeinander. Der Meister nimmt einige Pakete von oben fort. Der junge wann stellt sie wieder herauf und geht mit dem hohen Stapel los. Sein Fuß sucht vor der Treppe halt und er stürzt. Günther Jerschke steht vor Fußverband und schneidet am Verband.
05. Deutsche Segelflugmeisterschaft. Sportflieger mit Segeiflugzeug im schlepp (groß). Heinz Huth in der Pilotenkanzel (groß). Kanzel wird geschlossen. Start eines Segelflugzeuges (total). Fliegende Segelflugzeuge (groß). Luftaufnahmen der Landschaft aus dem Segelflugzeug heraus photographiert.
06. Weiberschießen in der Schweiz. Ein großer runder Käse, Preise auf einem Tisch dekoriert. Zwei Schweizerinnen hängen sich ein Gewehr um. Schweizerinnen fahren in einer Kutsche (total). Frauen beim Schießen (groß). Sie liegen und schießen. Schießscheiben mit Trefferanzeigen.
Herkunft / Inhaltsart
Anfangsmarke 4,6 m
Zeitbühne
Rückblick und Einäscherung Nehrus
Herkunft: Pathe News, Vis News, Films Division, Archiv
Blickpunkt
800 Jahre Notre Dame
Herkunft: Pathé Journal, Gaumont
Der Gute Tip
DLRG-Übung, Travemünde
Kamera: Jürgens, Zimpel
Unfallstory Nr. 12
Sport
Deutsche Segelflugmeisterschaft,
Kamera: Vlasdeck
Weiberschiessen i.d. Schweiz
Herkunft: Cine Journal
Endemarke 3,0 m
Sprechertext
Zeitbühne:
Indien trauert um Jawaharlal Nehru. Drei Millionen Menschen nehmen Abschied von einem Staatsmann, der in nahezu 17jähriger Regierungszeit an der Spitze einer in Indien epochalen Entwicklung vom Kolonialismus zur parlamentarischen Demokratie gestanden hat.
Mit Lord Mountbatton, dem Freund Nehrus und einem der prominenten Trauergäste, verbindet sich die Erinnerung an jenes historische Jahr 1947. Die Zeitbühne blendet zu jenem Tag zurück, da Mountbatton als letzter Vize-König im Namen der britischen Krone die Unabhängigkeitserklärung an Indien überreichte. Mahatma Gandhis Prinzip der Gewaltlosigkeit, die Aktionen passiven Widerstandes, die die Freiheitsbewegung kennzeichneten, hatten ihr Ziel erreicht.
Pandit Nehru aber, seinem um zwanzig Jahren jüngeren Mitstreiter, blieb es Vorbehalten, das Erbe Gandhis als handelnder Staatsmann fortzusetzen.
In der Mitte der 50-iger Jahre wuchs das Ansehen seiner hohen moralischen Autorität. Auf der Bandung-Konferens der Afro-Asiatischen Staaten wurde er zum profiliertesten Verfechter der friedlichen Koexistenz. Aus seinen Begegnungen mit den führenden Politikern beider Machtblöcke, sprach die Hoffnung auf eine Vermittler-Rolle im Konflikt zwischen Ost und West. Auf dem Höhepunkt seiner Geltung in der Welt besuchte Nehru 1956 die Bundesrepublik. Seine Äußerungen zum Deutschland-Problem, die von vielen mit Befremden quittiert wurden, dürfen rückblickend seinem ehrlichen Bemühen um Neutralität zugeschrieben werden.
Doch mit dem Einmarsch indischer Truppen im portugiesischem Goa bestätigte auch Nehru die These, dass Macht und Einfluß dem Prinzip der Gewaltlosigkeit zuwiderlaufen. Andererseits war es sein Glaube. an die Möglichkeit der Koexistenz, der ihn an Tschu-En-Lai scheitern ließ. Militärisch unzureichend gerüstet unterlagen die Indischen Truppen im chinesisch-indischen Grenzkonflikt.
Der Zorn der Massen gab damals die Antwort auf den Mißerfolg einer Politik der Neutralität.
Seit dem Tage seines Todes aber trauert Indien um den Staatsmann, dem es als einzigem gelungen ist, ein politisch zerrissenes, aus kolonialer Abhängigkeit entlassenes Land zu vereinen.
Das Verdienst Nehrus wird es bleiben, im Bemühen um soziale Gerechtigkeit ein 500-Millionen-Volk auf den Weg zu einer demokratischen Staatsform geführt zu haben.
>Blickpunkt:
Im Blickpunkt dieser Woche stehen Notre Dame von Paris und der französische Staatspräsident Charles de Gaulle. Der große Festakt zum 800. Gründungstag der berühmtesten Kathedrale Frankreichs war der Anlaß für diese denkwürdige Begegnung zwischen dem Symbol religiöser und politischer Geschichte Frankreichs und jenem Staatsmann, der in der Gegenwart die politische Initiative in Europa übernommen hat.
De Gaulles Sinn für das Großartige historischer Momente wird ihn in dieser Stunde daran erinnert haben, dass hier in Notre Dame französische Könige bestehen und sangen und Napoleon die Kaiserkrone empfing. Wenige Tage nach der Zeremonie rief Charles de Gaulle die EWG-Länder mit Nachdruck auf, die politische Einigung Europas nicht länger hinauszuzögern.
Den französischen Staatspräsidenten und die kirchlichen Delegationen aus aller Welt erreichte eine Botschaft des Papstes. Paul VI. dankte für den französischen Beitrag zu den Reformbestrebungen, wie sie im Ökumenischen Konzil ihren Ausdruck gefunden haben.
Mit einer Fahrt über die festlich illuminierte Seine endete die Feier.
Nach 800 Jahren Notre Dame - ein neuer, nachdenklich stimmender Tag in ihrer Geschichte, kennzeichnend für unsere in Bewegung geratene Zeit.
Der gute Tip:
Schreie alarmierten die Lebensretter von Travemünde. Badegäste geraten in Panik, doch die DLRG Wache behält die Übersicht: "Hier spricht DLRG-Wache eins. Fünfzig Meter rechts vom Segelsteg ein Bootsunfall! Bitte alle Rettungsschwimmer sofort an die Unglücksstelle. Ende der Durchsage!"
Größte Eile ist geboten, denn die Gekenterten sind Nichtschwimmer und solche, die im Augenblick des Unglücks das Schwimmen verlernt haben.
So begann eine der vielseitigen Übungen, die von der Ärztekammer Hamburg im Rahmen eines zweitägigen Fortbildungskursus veranstaltet wurden. Der technische Aufwand und die ansteigende Mitgliederzahl der Deutschen Lebenrettungs-Gesellschaft berechtigen zu der Hoffnung, das in dieser Saison die Erfolge des Vorjahres noch übertroffen werden.
Kräftiger Druck und die fachkundige Luftzufuhr genügen oft schon, um die Prophezeihung eines Sachverständigen zu durchkreuzen:
"Viele Wege führen auf diesen Tisch, und keiner, verehrte Zuschauer, ist mit allzuviel Mühe verbunden.
Sie brauchen zum Beispiel nur einen Löwen zu füttern. Ein Gläschen über den Durst zu trinken. Oder sich mit einem Rausschmeißer anzulegen.
Es geht aber auch wesentlich undramatischer. So wie hier:
Seien Sie modern und selbstbewußt, junger Mann, pfeifen Sie auf den guten Rat des älteren Kollegen.
Sammeln Sie Ihre eigenen Erfahrungen ... ... denn bei mir liegen Sie richtig!"
Sport:
Das ist einer der vierzigtausend Luftsportler der Bundesrepublik, die selbstbewußt den Motor verachten und doch auf ihn angewiesen sind. Wir stehen am Start bei der letzten Entscheidung um den Titel "Deutscher Segelflugmeister 1964". Heinz Huth zweimaliger Weltmeister und fünfmaliger Deutscher Meister, ist der hohe Favorit unter den mehr als 70 Bewerbern.
Aus der Luft verfolgt unser Kameramann die Kunst, mit circa 350 Kilo Mensch plus Sperrholz der Anziehungskraft unseres Planeten zu trotzen.
In den acht Wertungsflügen sind die Aufwinde dem Deutschen Meister günstig. Sie sichern zum sechsten Male Heinz Huth den Sieg in der Standardklassen Für den letzten Bericht dieser Woche geben wir unserem Schweizer Kollegen das Wort:
"Ein mächtiger Käslaib, Gaben ohne Zahl, gestiftet von den Frauen und Mädchen von Schüpfheim für ihre schießfreudigen Männer. Das ist der Ursprung eines Brauches, der auf das Jahr 1422 zurückgeht. Damals revanchierten sich nämlich die ritterlichen Männer für die gespendeten Geschenke, indem sie ihren Frauen und Mädchen einmal im Jahr ihr Gewehr anvertrauten und sie einluden, es ihnen im Schießstand gleichzutun. Nicht das Frauenstimmrecht gaben sie ihnen - so weit ging die Liebe nicht - sondern ein Frauen-Wehrrecht für einen Tag.
Unter den kritischen Blicken der Männer nimmt das "Wyberschiesset" seinen Anfang.
Skiweltmeisterin Ida Bieri-Schöpfer, noch immer in Schuß. Ein Nuller! Weniger schlimm als ein abverheites Mittagessen.
Diese Stauffacherin, sie geben es zu, ist nicht nur wacker, sondern auch hübsch - und was hier allein zählt - sie braucht sich vor den Männern nicht zu schämen!"
Personen im Film
Adenauer, Konrad ; Brentano von, Heinrich ; Chruschtschow, Nikita ; Eisenhower, Dwight ; Eisenhower, Mamie ; Gandhi, Mahatmah ; Gaulle de, Charles ; Gerstenmaier, Eugen ; Heuss, Theodor ; Home ; Huth, Heinz ; Jerschke, Günther ; Mountbatten ; Nehru, Indira ; Lai, Tschu En
Orte
Paris ; Travemünde ; Bundesrepublik Deutschland ; Neu Delhi ; New Delhi ; Schweiz ; Burep ; Bonn ; Washington ; USA ; Bundesrepublik
Themen
Sachindex Wochenschauen ; Kinderbetreuung, Erziehungsprobleme ; Erziehung, Jugend ; Flugsport ; Pokale ; Rückblicke ; Schießen ; Schiffahrt ; Schiffe ; Todesfälle, Beisetzungen ; Unfälle ; Unfallstories ; Unfallverhütung ; Bauwerke ; Wohlfahrt, DRK, Hilfsorganisationen, Fürsorge ; Luftaufnahmen ; Gedenktage, Jubiläen, Geburtstage ; Zuschauer und Publikum ; 14 Findbuch Neue Deutsche Wochenschau Zeitlupe
Gattung
Wochenschau (G)
Genre
Wochenschau