Sacherschließung
01. Kriegsfotoausstellung von Robert Capa in Berlin. Mann sitzt im Ohrensessel vor Fotographien der Kriegsfotoausstellung. Bildmotive: Zwei Soldaten auf iner Bank im Gespräch. Soldat mit zwei Kindern an Her Hand. Vila eines Redners. Erhobene Fäuste. Hakenkreue an Häuserwand. Gesicht eines Piloten. Fallender Soldat. Gesicht eines Soldaten im profil mit Stahlhelm mit Schutznetz. verwundeter Soldate mit Blutigem Gesicht. Toter Goldat. Goldatengesichter. Schlachtfeld. verzweifelte Bevälkerung.
02. Zypern - Bericht. Blick durch Öffnung in Sandsackbarrikade. Zwei UNO-Soldaten patroullieren durch Strasse in Zypern. Gesicht einer alten Frau (halbtotal). Stacheldrahthindernisse in der Strasse. Ankunft australischer UNO-Truppen auf dem Flugplatz. Trümmer. Aus einem Lazarett werden verwundete auf Bahren getragen. Zerstörtes Fahrzeug. Erzbischof Makarios beim Besuch von verwundeten (halbtotal). Ein Kranker spricht im Bett. Ein junger Mann trägt Plakat "Brave!! Turkish Pilots Killed Innocent People" Von jungen Leuten werden Plakate mit der Aufschrift "Americans Go Home" getragen. Ansammlung von Menschen mit drohend erhobenen Händen vor der US-notschaft.
03. Alligatorenmädchen Lydia Costa. Lydia Costa geht in einem indischen Gewaad. Sie öffnet eine Kiste und nimmt eine Schlange heraus. Sie steckt den Kopf der Schlange in ihren Mund (groß). Kinder als Zuschauer vor Gitter. Lydia Costa schwimmt in einem Wasserbecken mit einem Alligator. sie reißt dem Alligator das Maul auf und steckt ihren Kopf in den Rachen des Alligator. Ihre Beine im Wasserbecken.
04. Unfallstory/Selbstmörder. Günther Jerschke spricht neben dem Sarg (O-Ton). Franz Feierabend setzt Hut mit montierter Antenne auf. seine nackten Füße. Gewitter, Blitze. Feierabend geht durch Dunkelheit. Unter nackten Füßen kitzeln federn. Herr Stegemann sitzt lachend vor einem Rad, das er dreht, die Federn unter den Füßen drehen sich. Theo Petersen sitzt in der Badewanne. An seinen Füßen ist ein Gewicht befestigt. Er zerschneidet Seil. Gewicht an den Füßen fällt, und er fällt in die Wanne. Jerschke mit Zylinder spricht (Groß). Arbeiter füllt in Brauseflasche Salmiakgeist. Drehende Zeiger auf einer Uhr (groß). Arbeiter beim Hobeln. verschiedene Flaschen stehen nebeneinander. Der Arbeiter wisctsich den Schweiß von der Stirn, greift zur Brauseflasche, trinkt und spukt wieder aus. Jerschke fängt Flasche auf, legt sie in den Sarg und läßt Sargdeckel fallen.
05. Hochzeit Marika Kilius Werner Zahn. Leute auf der Strasse. Reiter vor der Hochzeitskutsche. Menschenmasse, bildfüllend. Marika Kilius geht im Hochzeitskleid neben Werner Zahn zur Kirche (total). Junge Schlittschuhläuferinnen halten Schlittschuhstiefel hoch und bilden Spalier. Die Bonifatiuskirche in Frankfurt (total). Marika Kilius und Werner Zahn gehen zum Altar. Sie beugen ihre Knie. Der Pfarrer bei Trauungszeremonie. Kilius/Zahn vor dem Altar (halbtotal). Angehörige und Zuschauer in der Kirche (total). Marika Kilius streift ihrem Mann den Ring über den Finger. Hans Jürgen Bäumler neben Trainer Zeller (halbtotal). winkende Leute vor der Kirche. Kilius/Zahn beim Verlassen der Kirche in der Menge. Marika Kilius winkt. Hans Jürgen Bäumler geht durch die Menge und drückt Hände der Leute. Abfahrt der Hochzeitskutsche.
06. Fallschirmspringen-Weltmeisterschaft in Leutkirch Unterpfeil. Hände falten Fallschirm zusammen. Fallschirmspringer setzt Helm auf im Flugzeug. Absprung aus dem Flugzeug. Gruppenabsprung aus 1000 m Höhe. In den Wolken fliegende Falls chirmspringer. 2 Fallschirmspringer springen mit Rauchspur hinter sich (total). Fallschirm entfaltet sich. Nach oben sehende Zuschauer. Mehrere Fallschirme in der Luft. Landuhg eines Springers neben und in dem Zielkreuz. Mann mit Orden auf beiden Brustseiten sieht nach oben. verschiedene Springer beim Landen. dichter messen Sprungstelle ab. Fallschirm, bildfüllend. Fallschirmspringerin landet Junge Zuschauer mit Photoapparat und Ferngas. Die amerikanische Weltmeisterin Thelma Taylor mit Fallschirm auf dem Arm (halbtotal).
Herkunft / Inhaltsart
Anfangsmarke 4,6 m
Vergrössert
Kriegs-Foto-Ausstellung v. Rob. Capa in Berlin
Kamera: Pahl
Blickpunkt
Zypern-Bericht
Herkunft: Vis News
Vorwiegend Heiter
Alligatormädchen Lydia Vosta
Kamera: Zimpel, Brandes
Unfallstory/Selbstmörder
Hochzeit Marika Kilius/Werner Zahn
Kamera: Starke
Sport
Fallschirmspringen-Weltmeisterschaft
Kamera: Vlasdeck, Hafner
Endemarke
Sprechertext
Vergrößert:
Am Anfang dieser Woche stehen Bilder einer Ausstellung. Es sind Fotografien aus fünf Krieger - Argumente gegen den Krieg - überzeugender als jede Proklamation und Gedenkrede. Es ist die Anklage eines ungarischen Fotografen, der als Kriegsberichterstatter in 20 Jahren - bis zu seinem Tode in Indochina - das Gesicht des Krieges gezeichnet hat. Das Werk Robert Capas in Berlin soll an den Ausbruch der beiden Weltkriege erinnern.
Blickpunkt:
Barrikaden, verlassene und zerstörte Ortschaften, von Tod und Hunger bedrohte Bevölkerungsteile und tatenlose Uno-Truppen - das sind einige Kennzeichen für die Situation auf Zypern, kaum eine Woche vor dem vierten Jahrestag seiner Unabhängigkeit.
Diese australischen Uno-Einheiten kommen auf eine Insel, auf der sich der bewaffnete Konflikt zwischen griechischen Bewohnern und einer türkischen Minderheit in eine weltpolitische Krise auszuweiten droht. Denn Ankara beantwortete die griechische Aggression mit einem Vergeltungsschlag, von dem auch ein Feldlazarett betroffen wurde - ein Lazarett allerdings, in dem griechische Zyprioten Stellung bezogen hatten. Der Gegenangriff war Staatspräsident Makarios Vorwand genug, um den Haß gegen die Türkei zum Siedepunkt zu bringen und sich bei der Sowjetunion des militärischen Beistandes zu versichern. Damit würde Makarios dem 200 Jahre alten Wunsch Russlands entgegenkommen und der Sowjetunion den Weg zum Mittelmeer öffnen.
Die diplomatischen Bemühungen Großbritanniens und der USA finden nur den höhnischen Protest aufgepeitschter Volksmassen. Nach vier Jahren Unabhängigkeit ist Zypern zum Spielball zwischen Athen und Ankara geworden.
Vorwiegend heiter:
Im Reich der Schaubuden und Rummelattraktionen trägt sie den Titel einer Königin ihres Fachs. Mit stolz erhobenem Haupt führt sie uns daher zur Heimstatt ihrer Reptilien, um hier ihre wohl einmalig absonderlichen Zärtlichkeiten zu beweisen. Lydia Costa verführt die schwarze Jacurs zu dem, was eingeweihte Kreise den Todesschuss nennen.
Aber damit nicht genug Lydia wechselt die Garderobe für ein dramatisches Techtelmechtel mit den Alligatoren. In todesmutiger Versuchung bietet sie ihnen fast alles - doch nur der über 100 Jahre alte Senior ihrer Lieblinge darf genießen, was auch die anderen begehren. Die Gegenliebe der Reptilien reichte bisher nur zu einem Biß in die Schulterpartie; Lydia hat bei ihren täglichen Spielen nur eine Hoffnung: daß der Alligator nicht noch zärtlicher wird.
Vorwiegend heiter:
Wissen Sie - Selbstmörder haben manchmal geradezu phantastische Einfälle - ich wollte es auch kaum glauben, bis ich ... mit jenem Menschen Bekanntschaft machte, der sich eine Antenne an den Hut montierte und barfuß im Gewitter spazierenging.
Einem lebensmüden Sanguiniker verdanke ich den wertvollen Hinweis, wie man sich totlachen kann.
Und mit dieser Vorrichtung schaffte es ein anderer, sich in einer Badewanne zu ertränken.
In der Regel jedoch ist es weniger der raffinierte Einfall - es ist die Einfalt, die zum Selbstmord führt.
Ich denke da an die beliebte Methode, ätzende Flüssigkeiten in Trinkgefäße zu füllen.
Die Zeit und der Zufall sind dabei die besten Helfer. Immer wieder erstaunlich wie gut das funktioniert. Da Sie ja genau wissen, daß ein Verwechseln ausgeschlossen ist, brauchen Sie nur nach der vertrauten Flasche zu greifen. Nehmen Sie getrost einen kräftigen Schluck ... denn bei mirliegen Sie richtig!
Stundenlang warteten 10.000 Frankfurter auf den würdevollen Zug. Die Spannung löste sich schließlich im Genuß eines Augenblicks als die schlager-gerechte Hochzeitskutsche die Weltmeisterin im Eis-Paarlauf und den Sohn eines Feuerzeug-Fabrikanten zur Trauung in die Bonifatius-Kirche brachte.
"Die außergewöhnliche Teilnahme der Menschen, "so sagte der Pfarrer, "soll uns nicht vom Wesentlichen abhalten" - und die mit Dior-Lack geschmückten Finger des Stars gaben die Antwort - deutlicher noch als das lautsprecherverstärkte ja zum lebenslänglichen Bund der Ehe. Der Partner auf Zeit bezeugte stumm aber gedankenschwer das Ereignis.
Dann fielen 1000 Tüllblüten-Schleifchen und 94 Meter französische Chantilly-Spitze samt Inhalt der Publikumsgunst zum Opfer. Doch was tuts. Schließlich ist es das gleiche Publikum, das zur Kasse eilt und Beifall spendet, wenn Marika Kilius mit ihrem anderen Partner die nächste Galarevue eröffnet - für eine Wochengage von 40.000,- DM.
Sport:
Im Mittelpunkt der sportlichen Ereignisse dieser Woche stehen die Entscheidungen bei der 7. Weltmeisterschaft im Fallschirm-Sportspringen. 131 Teilnehmer aus 29 Nationen bewarben sich in Leutkirch-Unterpfeil um die Titel der Einzel- und Mannschaftsmeister.
Sport:
Unsere Kameras verfolgen den Gruppenabsprung aus 1.0000 Meter Höhe.
Bis zu zehn Sekunden können die Springer beim Gruppenabsprung die Öffnung des Fallschirms verzögern. Längliche Schlitze verhindern die ruckartige Bremswirkung durch den Luftwiderstand, doch der Schirm ist nur bedingt steuerbar und der Kreis, in dem das Zielkreuz ausgelegt ist, hat nur einen Durchmesser von 100 Metern. Und doch - dem besten Deutschen, dem Ostberliner Heinz Schaal, gelang es im Zielspringen den Weltrekord einzustellen. Zweimal konnte er genau im Schnittpunkt des Kreuzes aufsetzen. Seine Mannschaft belegte nach der Tschechoslowakai, der Sowjetunion und den USA den vierten Platz.
In der Einzelwertung ersprang sich der Amerikaner Dick Fortenberry den Weltmeistertitel.
Über die Gefährlichkeit ihres Sports können die Nachfahren Leonardo da Vincis, der vor fast 500 Jahren den ersten Fallschirm erprobte, nur noch lächeln, denn den heutigen Experten ist kein Absprung bekannt, bei dem die Technik des Schirms versagt hat und immerhin wurden seit 1955 allein in Deutschland 25.000 Absprünge registriert.
Der Amerikanerin Thelma Taylor wird der Sprung zur Weltmeisterin 1964 sicherlich um vieles leichter gefallen sein, als Käthchen Paulus, die 1893 als erste Frau der Welt den gewagten Luftsprung erfolgreich beendete.
Personen im Film
Bäumler, Hans Jürgen ; Costa, Lydia ; Feierabend, Franz ; Jerschke, Günther ; Makarios von Zypern ; Petersen, Theo ; Stegemann, Gerd ; Zahn, Werner ; Kilius, Marika ; Zeller
Orte
Berlin ; Frankfurt ; Zypern ; Leutkirch ; Hamburg
Themen
Sachindex Wochenschauen ; Bürgerkriege ; Demonstrationen ; Hochschulwesen ; Kinder ; Fallschirmspringen, Fallschirmspringer ; Orden, Auszeichnungen, Ehrungen ; Plakate, Schriften, Transparente ; Reklame ; Sensationen ; Tiere (außer Hunde) ; Trümmer ; Unfallstories ; UNO ; Unruhen ; Bauwerke ; Krieg, Kriegsgefangene ; Verlobung ; Ausstellungen ; Zuschauer und Publikum ; 14 Findbuch Neue Deutsche Wochenschau Zeitlupe
Gattung
Wochenschau (G)
Genre
Wochenschau