Sacherschließung
01. St. Ansgar, Gottesdienst und Ausgrabungen Hammaburg
St. Ansgar Denkmal in Hamburg. Die Petrikirche in Hamburg, von unten aufgenommen. Schwenk über die Petrikirche. Einzug der Pastoren in der Petrikirche. Pastoren der evangelischen, katholischen, freikirchlichen, reformierten und orthodoxen Kirche sprechen gemeinsam ein Gebet O-Ton: "Lasset uns in Frieden den Herren anrufen, dass der gnädige und barmherzige Gott uns erleuchte, dass er unsere Arbeit segne und uns unser täglich Brot gebe. Für die Feinde des Evangeliums und für alle, die uns hassen. Lasset uns den Herren anrufen." Kirchenbesucher, halbnah. Die Petrikirche, total. Stelle der Ausgrabungen der Hammaburg neben der Petrikirche. Modell der damaligen Hammaburg. Ansgars Missionsschule im Modell. Fundstücke: Krüge, Kamm, Schwert. Die Kirche in Ramelsloh in Niedersachsen. Schwenk über die Kirche außen und innen. Kirchenfenster, groß. Sankt Ansgar Denkmal in Hamburg mit davorstehendem Betrachter.
02. Vietnam
Fliegendes Militärflugzeug. Zerstörte Flugzeuge auf einem Flugzeugstützpunkt. US-Verteidigungsminister McNamara zeigt auf einer Karte mit Zeigestock Angriffsziele der US-Luftwaffe für Vergeltungseinsatz, total. Flugzeug starte von Flugzeugträger. Fliegende US-Maschinen über Kriegsschiff. Mr. Bundy, persönlicher Berater von Präsident Johnson, unterhält sich in Saigon mit Soldaten, halbnah. Verwundetet US-Soldaten in einem Lazarett. Mr. Bundy besucht die US-Soldaten. Amerikanische Fahne weht vor der US-Botschaft in Paris. Französische Polizisten marschieren vor der Botschaft auf. Aufmarsch von Demonstranten im nächtlichen Paris vor der US-Botschaft. Plakat "Arretez Massacre Innocent". Handgemenge zwischen Polizisten und Demonstranten.
03. Tschombé bei Baudoin
Kopf eines belgischen Soldaten mit präsentiertem Säbel. Baudoin neben Tschombé im Gespräch, halbnah. Tschombè beim Besuch der königlichen Militärschule. Außenminister Spaak setzt sich neben Tschombé an Verhandlungstisch. Kameraleute nehmen ihre Kameras hoch. Spaak und Tschombé unterzeichnen Vertrag über Wirtschaftshilfe. Tschombé vor Rückflug, steigt in sein Flugzeug.
04. Neue Fokker Maschine F 27 Friendship
Zeichensaal mit Reißbrettern. Ingenieure beim Einzeichnen auf dem Reißbrett. Zeichnungen der F 27 Friendship. Langsam drehender Propeller vor Rumpf eines Flugzeuges mit der Schrift Lufthansa in der Montagehalle. Flugzeugmontagehalle. Arbeiter bei Montagearbeiten an Flugzeugen. Drehendes Rad. Einziehen des Rades nach Start, groß. Die Instrumente in der Flugzeugkanzel. Der Pilot in der Kanzel, groß. Passagierraum. Bilder der Wolken, aus dem Flugzeug aufgenommen. Landung des Flugzeuges. Schrift Lufthansa am Rumpf. Großeinstellung des drehendes Propellers. Händedruck zweier Männer bei Übergabe des Flugzeuges vor dem Flugzeug.
05. Blousons Noirs (Französische Halbstarke)
Straßenpflaster. Mietskasernen in Frankreich. Junge Leute mit schwarzen Jacken, gehend, halbnah. Häuserblocks. Die jungen Leute fahren mit Motorrädern los. Gesicht eines jungen Mannes auf dem Motorrad, groß. Hand an der Lenkstange, groß. Place Pigalle und Bastille mit Verkehr. Blick durch das Fenster in einen Gastwirtschaft. Gesicht eines jungen Mannes, groß. Schwenk zu seiner Hüfte mit breitem Ledergürtel. Junge Männer an einem Spielautomaten. Schlägerei zwischen jungen Leuten. Lauf von jungen Männern durch Straßen, vorbei an Ascheimern. Schlagzeilen in Zeitungen (Jugendbanden). Junge Leute, junger Mann küßt Mädchen. Junger Priester spricht O-Ton, und versucht Verhaltensweise der jungen Leute zu erklären, halbnah: "Die Gewalttätigkeit an sich ist kein besonderes Merkmal der Blousons Noirs - sie ist nur ein Ausdruck ihrer überschäumenden Vitalität, ihre Reaktionen sind eben viel heftiger, als bei anderen Jugendlichen." Junge Männer am Schießstand. Schulter, Lederjackenärmel und Gewehr, groß. Breiter Gürtel als Schlagwerkzeug. Fahrradkette in der Hand eines Mannes. Messer. Junge Männer bei tätlichen Auseinandersetzungen. Zuschauer, die Kämpfenden wild anfeuernd. Mietskasernen. Junge Leute gehen durch Tor in Hinterhofmilieu.
06. Turnschule in Frankfurt
Turner nebeneinander am Reck turnend in einer Turnhalle. Turnerin am Stufenbarren. Turnern am Barren. Turner an den Ringen. Gesicht einer Turnerin, lachend, groß. Anlaufen von Turnerinnen und Handstand Überschlag über ein Querpferd. Turner im Trainingsanzug am Reck. Turnerin am Schwebebalken, Handstand, Spagat. Turnerin am Stufenbarren.
Herkunft / Inhaltsart
Anfangsmarke 4,6 m
Blickpunkt
St. Ansgar, Gottesdienst u. Rückblick
Kamera: Seib, Brandes
Herkunft: Landesbildstelle
Informationen:
Vietnam
Herkunft: Metro
Anti-US-Demonstrationen in Paris
Herkunft: Pathé Journal, Eclair
Tschombé bei Baudouin
Herkunft: Belgavox
Neue Focker-Maschine
Kamera: Jürgens, Zimpel
Unter Der Lupe
Blousons Noirs (Frz. Halbstarke)
Herkunft: Gaumont
Sport
Deutsche Turnschule in Frankfurt
Kamera: Grund
Endmarke 3, -m
Sprechertext
St. Ansgar: Apostel des Nordens:
Dieser Tage rückte in Norddeutschland ein Mann in den Blickpunkt der Öffentlichkeit, der bislang kaum beachtet auf Denkmals-Sokkein residierte. Er heißt Ansgar und leitete vor 1,100 Jahren die Christianisierung des Nordens ein. Ihm zum Gedenken taten evangelische, katholische, freikirchliche, reformierte und orthodoxe Geistliche den vielleicht bahnbrechenden Schritt zum gemeinsamen Gebet in der Hamburger Petri-Kirche.
"Lasset uns in Frieden den Herren anrufen, daß der gnädige und barmherzige Gott uns erleuchte, daß er unsere Arbeit segne und uns unser täglich Brot gebe. Für die Feinde des Evangeliums und für alle, die uns hassen. Lasset und den Herren anrufen."
Neben der Petri-Kirche führen uns neue Ausgrabungen auf die Spuren Ansgars. Als der junge Benediktiner-Mönch in Auftrag des Kaisers in den Norden kam, war die damalige Hammaburg eine kleine Siedlung von kaum mehr als 150 Einwohnern. Bauern, Handwerker und Fischer lebten in ständiger Gefahr, bei den Raubzügen der Wikinger Ihr Hab und Gut zu verlieren. Ansgar errichtete hier eine kleine Schule für die Missionsarbeit. Ihr Erfolg wird unter den Umständen jener Tage nicht immer und überall gleich groß gewesen sein.
Das niedersächsische Ramelsloh, z.B., wohin der spätere Erzbischof von Hamburg und Bremen vor den Normannen flüchtete, gehört zu jenen Orten, an denen sich das Christentum seit Ansgars Tagen kontinuierlich behauptet hat,
1.100 Jahre Kirchengeschichte berichten seitdem von vielen Reilgions-Kriegen und konfessionellen Spaltungen. Im Todesjahr Ansgars wird nicht nur in der Kunst das allen Gemeinsame wieder sichtbar.
Informationen:
Explosive Lage in Südvietnam:
Weltpolitischen Sprengstoff lieferte der Kriegsschauplatz Vietnam. Kommunistische Vietkong Guerrillas überfielen bei Nacht mehrere amerikanische Heeresdepots.
In Vergeltungs-Angriffen wurden, wie Verteidigungs-Minister Mc. Namara vor der Presse erklärte, mehrere Vietkong-Stützpunkte in Nordvietnam durch Bomben zerstört.
Krawalle vor den US-Botschaften:
Offenbar war es kein Zufall, daß der Angriff auf die US-Depots erfolgte, als sich der persönliche Berater Präsident Johnsons, Mr. Bundy in Saigon und der sowjetische Minister-Präsidient Kossygin in Hanoi aufhielt. Während Mr. Bundy verwundete GI's besuchte, wurden die Botschaften der USA in Paris und in den Staaten des Ostblocks zum Treffpunkt jener Elemente, die auf kommunistische Einladung immer bereit sind, Frieden und Menschlichkeit dann zu entdecken, wenn der Westen gezwungen ist, sich gegen kommunistische Agressionen zur Wehr zu setzen.
In Paris konnte größeres Unheil verhindert werden, weil das Bevorstehen "spontaner Demonstrationen" den Behörden oder den Botschaften schon mehrere Stunden im Voraus bekannt war.
Tsohombé wirbt für den Kongo:
In Brüssel erreichte die staunenswerte Karriere des kongolesischen Minister-Präsidenten Moise Tsohombé mit einem Empfang bei König Baudouin einen neuen Höhepunkt.
Nach einem Besuch der königlichen Militär-Schule verhandelte Tschombe mit Außenminister Spaak erfolgreich über weitere Hilfe für sein Land. Sämtliche Aktien der ehemals belgischen Bergwerkgesellschaft im Kongo beschwerten sein Reisegepäck, als er die Maschine nach Leopoldville bestiege.
"Friendship" am europäischen Himmel:
Auf diesen Reissbrettern tragen Ingenieure der holländischen Fokker-Flugzeugwerke der Tatsache Rechnung, daß sich die Freundschaft unter den Völkern auf der Erde infolge höheren Reibungswiderstandes nur schwer realisieren lässt Sie bauten daher eine Freundschaft für den Himmel, und da die Holländer im Punkt der Anglophilie sich nicht einmal von den Deutschen übertreffen lassen, nannten sie ihr neues Kurzstreoken-Flugzeug "Friendship".
Zum Plural erhoben ziehen heute bereits mehr als 100 Freundschaften über den europäischen Himmel. Die F-27 Friendship ist eine zweimotorige Turboprop-Maschine, die etwa 40 Passagiere mit 500 St/km über Entfernungen zwischen 100 und 1.000 km befördert.
Zu den Fluggesellschaften, die es mit der Freundschaft ernst meinen, gehört jetzt auch die Deutsche Lufthansa. In Amsterdam übernahm sie die erste F-27 für den innerdeutschen Linienverkehr.
Die Schwarz-Hemden:
Frankreich hat ein neues Problem: Die Blousons Noirs, die schwarzen Windjacken - so genannt nach der Uniformität der Kleidung, in der diese jungen Leute die Städte unseres Nachbarn im Westen und besonders Paris unsicher machen. Auf alten Motorrädern lautstark beritten, sprengt ein Teil der hauptstädtischen Jugend auf falschen Wegen dem grossen Abenteuer, der männlichen Bewährung, entgegeneinem Gemeinschafts-Erlebnis, das ihr die bürgerliche Gesellschaft nicht zu bieten vermag. Auf der Place Eigaile, an der Bastille, oder anderen notorisch "heissen" Orten von Paris finden sich abends die Banden aus den Vorstadt-Vierteln ein, um unausgegorene Träume von Glück und Macht zu realisieren. - Oft genügt ein schiefer Blick, um eine blutige Schlägerei auszulösen.
Die Blousons Noirs fürchten das Gesetz - nicht die Kriminalität. Die Schlagzeilen von ihren nächtlichen Taten schmeicheln ihrer Eitelkeit. Obwohl die Windjacken keine spezifisch christliche Art der Nächstenliebe praktizieren, versuchte ein junger Priester eine wohlwollende Deutung ihrer Motive:
"Die Gewalttätigkeit an sich ist kein besonderes Merkmal der Blousons Noirs - sie ist nur ein Ausdruck ihrer überschäumenden Vitalität, ihre Reaktionen sind eben viel heftiger, als bei anderen Jugendlichen".
Die Blousons Noirs gebrauchen keine Schußwaffen - es sei denn an der Schießbude. Aber um keine Zweifel an der Heftigkeit ihrer Reaktionen aufkommen zu lassen, bedienen sie sich bei ihren Auseinandersetzungen schwerer Gürtel, Fahrradketten und feststehender Messer.
Im kurzen kollektiven Rausch von Schmerz und Gefahr versucht der Blouson Noir zu vergessen, dass er nicht auf der Sonnenseite des Lebens geboren wurde, dass er immer wieder zurückkehren muss in den grauen Schmutz der Mietskasernen - in ein Zuhause ohne Wärme und Licht.
Meister von Morgens
Vor 120 Jahren beendete Turnvater Jahn seinen letzten Klimmzug mit dem Wort "ab"! Dennoch ging es im Turnen aufwärts - bis zum 2, Weltkrieg. Danach wollte es zur Weltklasse kaum noch reichen. Damit es nun wieder aufwärts geht, werden in der deutschen Turnschule in Frankfurt Woche für Woche 40 junge Turnerinnen und Turner in einem Sport trainiert, der eine harmonische Verbindung von Kraft und Eleganz anstrebt.
Die Zeitlupe versagt es sich, in diesem Bericht die Namen der jungen Turnerinnen preiszugeben, um ihnen Anträge heiratslustiger oder sonst wie lustiger Sportfreunde zu ersparen.
Die Schule, die 1959 vom Deutschen Turnerbund eingerichtet wurde, arbeitet unter der Leitung des Altmeisters und Olympioniken Adalbert Dickhut. Gegenwärtig werden 9 Turnerinnen und 17 Turner auf ihre Eignung zur Teilnahme an den nächsten Weltmeisterschaften und den Olympischen Spielen in Mexico City geprüft.
Auf dem Schwebebalken bestimmt wie im Bodenturnen ein rhythmischtänzerisches Element den Ablauf der Übung.
Ganz allgemein hat sich die Entwicklung von der Kraftmeierei zu Geschicklichkeit und Bewegungs-Harmonie fortgesetzt. In Einklang damit hat sich auch der Erscheinungs-Typ des Turners gewandelt. Er erscheint heute leichter und gestreckter, und wenn das, was schön ist auch richtig ist, haben zumindest unsere Turnerinnen bald keine Konkurrenz mehr zu fürchten.
Personen im Film
Baudouin I. von Belgien ; Bundy, Georg ; McNamara, Robert ; Spaak, Paul Henry ; Tschombé ; Huth, Gundula
Orte
Hamburg ; Ramelslon ; Paris ; Frankreich ; Washington ; Vietnam ; Holland ; Frankfurt ; Brüssel ; Saigon ; USA
Themen
Sachindex Wochenschauen ; Bauwerke in Deutschland ; Demonstrationen ; Elend ; Großaufnahmen, Detail ; Industrie ; Kameraleute, Kameramänner ; Erziehung, Jugend ; Fahnen ; Flugzeugtypen ; Frauen, Mütter ; Nachrichten, Nachrichtenwesen ; Pakte ; Photographen ; Polizei ; Religiöse Veranstaltungen ; Staatliche Besuche (außen) ; Städtebilder: Europa ; Turnen ; Küsse, Kussszenen ; Männer ; Militär ; Verkehr: Motorräder ; Verträge ; Vietnam ; Zuhörer ; Flugzeugwesen, Flugwesen ; Berufe ; Archäologie ; Bauwerke in Europa ; Zuschauer und Publikum ; Industrie ; Militär ; 14 Findbuch Neue Deutsche Wochenschau Zeitlupe
Gattung
Wochenschau (G)
Genre
Wochenschau