Die Zeit unter der Lupe 801/1965 01.06.1965

01. Königin Elizabeth in Berlin und Hamburg
Wehende britische Flagge, groß. Elizabeth steigt Flugzeugtreppe hinunter, hinter ihr Philip. Truppe präsentiert. Elizabeth begrüßt Willy Brandt, total. Elizabeth schreitet Front der Ehrenformation ab, total. Gesenkte britische Flagge. Elizabeth auf dem Commonwealth Friedhof. Elizabeth und Philip legen Kranz am Gefallenen-Ehrenmal nieder, halbnah. Die Wagenkolonne vor dem Brandenburger Tor. Die Quadriga, groß. Kameramann auf Gerüst. Postkartenverkäufer. Drängende Menschen. Elizabeth geht zwischen Erhard und Brandt, total. Elizabeth auf der Tribüne vor dem Schöneberger Rathaus, total. Kinder winken mit Fähnchen auf dem John F. Kennedy Platz. Elizabeth winkend, halbnah. Elizabeth hält Ansprache vor Mikrofonen, halbnah, O-Ton: "I hope this one will be symbolic of a new chapter of understanding and co-operation between our 2 countries within the wider association of the free and equal nations of europe." Hinter ihr steht Außenminister Schröder. Menschenmasse, Fahnen an hohen Masten. Elizabeth trägt sich in das Goldene Buch der Stadt ein, halbnah. Menschenmasse, bildfüllend. Erhard spricht vor Mikrofonen, halbnah O-Ton: "Berliner, vereinen wir uns in dem Ruf: Es lebe die Königin." Luftaufnahme von Hamburg. Senatsbarkasse bei Hafenrundfahrt. Feuerlöschboote mit Fontänen. Fahrt vorbei an Schiffe. Ufer Hamburgs mit Michel. Elizabeth steigt aus Barkasse, total, hinter ihr Nevermann. Angetretene Matrosen an Deck eines deutschen Zerstörers. Elizabeth geht auf Brücke, total. Hand eines Offiziers am Säbel. Offizier meldet. Elizabeth verabschiedet sich von Nevermann, total. Elizabeth, hinter ihr Philip gehen über Gangway an Bord der Britannia. Winken an der Reling, halbnah. Flaggenparade im Hafen. Elizabeth an Deck der Britannia neben Frau Lübke und Gästen, total. Im Hintergrund der Michel und die Stülkenwerft. Lübke, Frau Lübke, Erhard und Frau Erhard verlassen das Schiff. Schiffslampen ziehen vor Michel bei Ausfahrt vorbei. Elizabeth und Philip winken von der Reling, total. Ausfahrt der beleuchteten Britannia. Wehende Fahnen auf dem Schiff an drei hohen Masten. Winkende Leute am Ufer. Fahrt der beleuchteten Flotte auf der Elbe.

02. Kolpingtag in Köln
Glocke läutet in Glockenturm. Versammlungsteilnehmer. Das Kolping-Denkmal. Kardinal Frings spricht O-Ton, groß: "Kolping war kein bequemer Mann sondern ein Mann mit einer rauhen Schale und das verehrlichte Domkapitel, das eigentlich sein Vorgesetzter war, hat es nicht immer ganz leicht mit ihm gehabt." Köpfe von Zuhörern, groß: Mann mit Brille, älterer Mann. Aufmarsch der "Kölner Funken" und Tanz. Fahnenschwenken. Im Hintergrund des Versammlungsplatzes der Kölner Dom. Unter den Zuhörern der österreichische Bundeskanzler Josef Klaus, total. Auf der Tribüne Lübke, total. Zuhörer singen und geben sich die Hände über Kreuz. Lübke neben Josef Klaus, an der Hand gefasst, total. Aufmarsch von Fahnenträger.

03. Südvietnam und Nordvietnam
Rauchwolken von Bränden. Flugzeuge auf Flugfeld werden gelöscht. Luftaufnahmen des Landes. Soldaten im Gelände. Tote. Verwundeter im Wasser geht mit erhobenen Händen auf Gegner zu. In Nordvietnam laufen Leute aus Häusern in Schutzunterkünkfte. Frau schlägt auf Gong als Warnung vor Luftangriffen. Feuernde Geschütze. Löschen von Bränden. Flugabwehrgeschütz. Fliegender Bomber. Häusertrümmer.

04. Gnadenhof Lüneburg
Pferdetransportwagen fährt vor. Der Gnadenhof in Lüneburg als verfallene Scheune und nach Renovierung. Schild Gnadenhof Heim Für Pferde. Kleiner Schimmel wird aus Transportwagen geführt. Esel in einer Box. Pferde werden in Boxen geführt. Pferdekopf sieht über Box. Schimmel auf der Weide. Rudolf Kertscher vom Tierschutzverein Hamburg spricht O-Ton, neben ihm Schimmel am Halfter. Pferdemaul, groß. Pferdekopf groß. Kopf des Esels, groß.

05. Traben Trarbach: Weltmeisterschaft der Motorbootrennfahrer
Fahrende Rennboote auf der Mosel bei Traben Trarbach. Drachenflug hinter Rennbooten. Männer tragen Außenbordmotor. Rennbootfahrer schlägt Visier seines Schutzhelmes herunter. Starter gibt Startschuß neben Zeitnehmeruhr. Rennboote fahren von vorn nach hinten im Bild, aufstiebendes Wasser. Boote bei der Wende. Rennbootfahrer, halbnah. Zuschauerin beißt in Apfel, groß. Stillstehendes ausgefallenes Boot auf dem Strom. Fahrt des späteren Siegers Peter Frisch/ Österreich mit dem Boot Nr. 108. Zielrichter senkt Zielfahne. Peter Frisch wird nach dem Sieg ins Wasser geworfen. Er schwimmt zurück ans Ufer. 3 Zuschauerinnen auf Liegestühlen, halbnah. Peter Frisch mit Siegerkranz im Boot neben der Weinkönigin. Sportler mit Schwimmweste im Wasser.

Blickpunkt

Queenbesuch in Berlin und Hamburg

Informationen

Kolpingtag in Köln

Südvietnam und Nordvietnam
Herkunft: Metro, DEFA, Gaumont

Gnadenhof in Lüneburg
Kamera: Rieck

Sport

Weltmeisterschaft im Motorboot-Rennen in Traben Trarbach
Kamera: Vlasdeck, Luppa, Grund

Anfangs- und Endmarke

Sie war wunderbar

Das einhellige Urteil aller, die sie von nah oder fern gesehen haben - Der Triumphzug der englischen Monarchin durch Westberlin - Ihr glanzvoller Abschied in der Hansestadt Hamburg
Auf dem ehemaligen Luftbrückenflughafen Gatow begann der nur siebenstündige Aufenthalt des britischen Königspaares in Berlin.
Auf dem Commonwealth-Friedhof legte die Königin zu Ehren der dort ruhenden 3,800 britischen Soldaten einen Kranz nieder.
Berlins Regierender Bürgermeister und der Bundeskanzler begleiteten Königin Elizabeth und Prinz Philip durch die Stadt. Die Fahrt an die Mauer machte deutlich, daß der Besuch in Berlin mehr war als nur ein Akt der Höflichkeit.
Ohne Zweifel zählt der begeisterte Empfang, den die Berliner dem britischen Königspaar bereiteten, zu den Höhepunkten der Deutschlandreise. Auf dem John F. Kennedy-Platz vor dem Schöneberger Rathaus bekräftigte Königin Elizabeth die britische Garantie für die Freiheit Westberlins und unterstrich ihre Hoffnung, daß ein neues Kapitel in den deutsch-englischen Beziehungen aufgeschlagen wird.
"I hope this one will be symbolic of a new chapter of understanding and co-operation between our 2 countries within the wider association of the free and equal nations of Europe."
"Berliner, vereinen wir uns in dem Ruf: Es lebe die Königin!"
"Die Bewohner Hamburgs sind ein rohes Volk und unserer Natur widerstrebend" - so schrieb ein britischer Kaufmann an seine Königin Elizabeth I. Nach 400 Jahren nun konnte Elizabeth II. Sich davon überzeugen, daß Hamburg liebenswürdig und begeisterungsfähig sein kann und die ganze Geschäftigkeit seines Weithafens in den Dienst einer britischen Monarchin zu stellen weiß. Der Abschied von Deutschland - inszeniert vor der weltoffenen Kulisse der Hansestadt - wird vielleicht zu den stimmungsvollsten Augenblicken gehören, die die königlichen Gäste in elf Tagen erlebten.
Nach einem letzten Händedruck auf deutschem Boden betreten Elizabeth II. und Prinz Philip die königliche Jacht "Britannia",
Pünktlich, um 20 Uhr 34, bei Sonnenuntergang findet die große Flaggenparade statt.
Als die königliche Jacht am Hamburger Michel vorbei die Elbe hinunter fährt, bleibt die lebendige Erinnerung an eine Königin, die mit dem Vorsatz zu uns gekommen ist, England und Deutschland endgültig miteinander auszusöhnen.

Köln: Eröffnung der internationalen Kolpingtage:
100 Jahre nach dem Tode Adolph Kolpings versammelten sich 50.000 seiner Anhänger zum internationalen Treffen in Köln.
"Kolping war kein bequemer Mann sondern ein Mann mit einer rauhen Schale und das verehrlichte Domkapitel, das eigentlich sein Vorgesetzter war, hat es nicht immer ganz leicht mit ihm gehabt."
Dieser offenherzigen Meinung Kardinal Frings folgte, ganz im Sinne Kolpings, die ausgelassene, gesellige Freude seiner großen Familie. Die Kölner Roten-Funken gehörten schon zu Lebzeiten des Gesellen-Vaters dazu.
Tüchtige Menschen im Beruf, fürsorgende Familienväter und verantwortungsbewußte Staatsbürger - Forderungen Adolph Kolpings an die 400000 Mitglieder in 17 Ländern der Erde.
Die Kolping-Söhne, zu denen auch der österreichische Bundeskanzler Josef Klaus gehört, gelobten, einer Weisung ihres geistigen Vaters zu folgen: "Wer Menschen gewinnen will, muß sein Herz zum Pfande setzen."

Vietnam: Amerikanische Ledernacken im Einsatz:
In Vietnam hat die von Amerikanern und Süd-Vietnamesen erwartete Monsun-Offensive der Vietkong begonnen. Regen und dichter Nebel hinderten die Regierungs-Truppen und Einheiten der amerikanischen Luftwaffe, den kommunistischen Ansturm auf fünf süd-vietnamesische Provinzen aufzuhalten. Der größte Unsicherheits-Faktor aber bleibt die Bevölkerung im Inneren des Landes. Von den toten oder gefangenen Rebellen weiß keiner mehr genau zu sagen, ob sie Kommunisten sind oder sich nur dem Vietkong angeschlossen haben, damit der Krieg ein rasches Ende nimmt.
Inzwischen haben die USA ihre Luftangriffe auf strategisch wichtige Stützpunkte in Nord-Vietnam verstärkt. Die ersten Bilder, die uns aus dem kommunistischen Norden erreichen, suggerieren nach bewährter Propagandamanier den Eindruck, daß die amerikanischen Angriffe gegen die Zivilbevölkerung gerichtet sind.

Lüneburg: Ein Gnadenhof für alte Pferde:
Die letzte Information dieser Woche zeigt eine Einweihung - ohne Blaskapellen und ohne die Reden schwarz-befrackter Herren. Aus einer verfallenen Scheune in Lüneburg entstand ein Zuhause für alte und kranke Tiere - ein Gnadenhof für jene, die ausgestoßen werden, sobald die Zeit ihrer Leistungen vorbei ist.
Von privater Seite kam die erste finanzielle Hilfe. Heute sorgen Pferdefreunde dafür, angewiesen auf Spenden, daß das Tierheim erhalten Bleibe. Ein mißhandelter Esel - freigekauft von einem Wanderzirkus - und sieben Pferde, die dem Traktor weichen mußten, sind die ersten Bewohner, die Rudolf Kertscher vom Tierschutz-Verein Hamburg anvertraut wurden.

Um Weltmeister - Ehren

Internationale Motorbootkonkurrenz auf der Mosel:
Drachenflüge waren die geräuscharmen Begleiterscheinungen eines motorsportlichen Ereignisses auf der Mosel. Das Städtchen Traben-Trarbach opfert die Ruhe eines Wochenendes für eine Weltmeisterschaft.
Der Start ist fliegend gegen den Strom. 17 Boote rivalisieren im vierten Lauf, der die Entscheidung bringen wird.
Acht Mal durchfahren die Rennboote der Klasse B den 1600 Meter langen Kurs. 350 Kubik-Zentimeter beträgt der Zylinder-Inhalt ihrer Motoren. Bootskörper und Brennstoff unterliegen keinen Vorschriften. Unter den Favoriten: Europameister 1964 Otto Glöckler mit der Nummer 125 und Österreicher Peter Frisch mit Startnummer 108.
Frisch gewinnt das Weltmeisterschaftsrennen und wird geehrt.
Ein Ungenannter, der an diesem Tag die Sportart wechselte, erlangte einige Stunden später das Freischwimmer-Zeugnis.

Veröffentlichungsdatum:

01.06.1965

Produktionsjahr:

1965

Kameraführung:

Grund; Luppa; Rieck, Hans Jürgen; Vlasdeck, Willy

Rechteinhaber:

Bundesrepublik Deutschland

Produzent:

Deutsche Wochenschau GmbH (Hamburg)

Herkunft Fremdmaterial:

DEFA; Gaumont; Metro

Filmformat:

35 mm

Farbe:

s/w

Ton:

Ton

Sprachen:

deutsch