Sacherschließung
01. De Gaulle in Bonn
Wehende Fahnen. De Gaulle geht Flugzeugtreppe hinunter, halbnah. Begrüßung mit Bundeskanzler Erhard, halbnah. Ehrenformationen des Heeres und der Marine präsentieren. Mercedes Kotflügel in langer Reihe nebeneinander parkend. Kameramänner. De Gaulle spricht neben Erhard vor Mikrofonen, halbnah. Schröder neben Kiesinger, halbnah. Couve de Murville im Gespräch, halbnah. Erhard am Verhandlungstisch neben Schröder und Kiesiner. De Gaulle neben Couve de Murville und Pompidou. Verhandlungstisch, total. Kameramänner. De Gaulle, gehend, halbnah. De Gaulle neben Adenauer, halbnah. Kleines Kind vor Diplomatenwagen. De Gaulle verabschiedet sich von Adenauer vor Wagen. Gedränge um den Wagen. Abfahrender Mercedes.
02. Raumkapsel Gemini IV. - Edward White im Weltraum
US-Flugzeugträger mit drehendem Radarschirm. McDivitt und White auf dem Flugzeugträger, halbnah. Edward White im Weltraum schwebend. Schutzhandschuh geht verloren. Düsenpistole mit aufmontierter Kamera.
03. Klaus Hebecker stellt vor Bernhard Wicki
Portrait Bernhard Wicki. Bernhard Wicki auf der Bühne vor Mikrofonen, halbnah. Wicki bei verschiedenen Preisverleihungen. Wicki verbeugt sich vor dem Vorhang. Wicki neben Ruth Leuwerick bei Filmaufnahmen. Großaufnahmen, Standbilder: Wicki als Fremdenlegionär, als Trauergast, als Arzt, als Tänzer, als Offizier. Filmausschnitte aus dem Film "Die Letzt Brücke". Wicki, als jugoslawischer Partisan in Spielszene mit Maria Schell O-Ton. Photographien von ihm. Mann Sieht Unter Zelt Hervor. Mädchen Am Fenster. Alte Frau Neben Gitter. Junge Frau Vor Alter Frau. Kahle Bäume Im Hintergrund Mann. Als Regisseur Wicki bei Drehaufnahmen zu "Das Wunder des Malachias". Bernhard Wicki in seinem Haus in München im Garten mit seinem Afghanenhund spielend. Wicki in seinem Haus am Schreibtisch, total. Wicki schreibend, halbnah. Klaus Hebecker sitzt bei Interview mit Mikrofon gegenüber von Wicki. Bernhard Wicki, groß.
04. Hamburg: Fahrderby
Trabende Pferdebeine vor Wagen. Vierspänner fahren hintereinander. Fahrt des Wagens von Franz Lage durch Dorf und Wald. Hinter dem Pferdefuhrwerk Autos. Pferdewagen von vorn aufgenommen. Blick vom Kutschsitz auf Pferderücken. Hände mit den Zügeln, groß. Kopf von Franz Lage, groß. Der Wagen im Gelände. Fahrt durch Tore im Wald. Galoppierende Pferde vor dem Wagen. Köpfe der Pferde. Drehendes Wagenrad, groß.
Herkunft / Inhaltsart
Titelmarke
Blickpunkt
de Gaulle in Bonn
Kamera: Grund, Luppa, Starke
Technik
Gemini-Raumkapsel (White im Weltraum)
Herkunft: Metro
Klaus Hebecker stellt vor:
Bernhard Wicki
Kamera: Vlasdeck
Sport
Fahrer-Derby in Hamburg-Kl. Flottb.
Kamera: Rau, Rieck, Labudda, Brandes
Endemarke
Sprechertext
Blickpunkt: Präsident De Gaulle In Bonn
Das deutsch-französische Verhältnis - häufig genug das bevorzugte Objekt für wirklichkeitsferne Visionen ist durch die jüngsten Bonner Gespräche versachlicht worden. Charles de Gaulle betonte die nationale und internationale Verantwortung beider Völker, die nach vielen Wechselfällen nun zu gemeinsamer praktischer Arbeit zusammengefunden haben.
(Originalton Präsident de Gaulle)
Wohlwissen um einige Gegensätze in Grundsatzfragen verhandelten beide Regierungen auf dem Boden der Tatsachen. Bei der Kernfrage, der Finanzierung des gemeinsamen Agrarmarktes, wird es sich auf der EWG-Konferenz in Brüssel erweisen, ob Bonn hart genug bleibt, seine Interessen gegen den Standpunkt Frankreichs zu behaupten. Eine alte und sicherlich auch unwandelbare Freundschaft wurde nach dem einstündigen politischen Gespräch zwischen dem französischen Staatspräsidenten und Altbundeskanzler Adenauer spürbar. Die beiden Politiker zeigten sich vor den Kameras ebenso ungebeugt wie zuversichtlich - Mit Zärtlichkeit für Bonner Repräsentationsstücke und Beifall am Straßenrand verabschiedete die Bundeshauptstadt ihre französischen Gäste.
Akrobatik im All
Eines der großen Raumfahrt-Abenteuer in der Geschichte der amerikanischen Astronautik geht zu Ende. Hinter James McDivitt und Edward White liegen vier Tage im Zustand der Schwerelosigkeit. Zu dem Informationsmaterial, das sie der amerikanischem Weltraum-Behörde überbrachten, gehört ein Film mit Bildern von einmaliger Brillanz und von nahezu Lückenloser Tiefenschärfe von Null bis Unendlich - Zeitraffer-Aufnahmen, gedreht von zwei Kameras beim Aussteige-Manöver Edward Whites bei einer Geschwindigkeit von 28000 Kilometern pro Stunde.
White hat die Kapsel verlassen, gesichert durch eine vergoldete, die Sonnenstrahlen reflektierende Leine.
Ein Wärmeschutz-Handschuh geht verloren. Er bleibt als Satellit im Weltraum.
Mit Hilfe einer Düsenpistole, auf die eine Kamera montiert ist, bewegt er sich 20 Minuten lang als erster Mensch selbststeuernd im All - den Blick frei in 270 Kilometer Tiefe, wo er kleine Seen, Landepisten und selbst das Kielwasser von Schiffen auf dem Meer erkennen kann. Der Augenblick seiner Rückkehr in die Kapsel war nach den Worten Edward Whltes "der traurigste Augenblick seines Lebens".
Klaus Hebecker Stellt Vor:
Bernhard Wicki
Geehrt mit dem deutschen Filmpreis, dem Kritikerpreis, dem Bambi und mit internationalen Auszeichnungen - so kennt man heute Bernhard Wicki - einen der profiliertesten Filmkünstler, der innerhalb weniger Jahre durch den deutschen Film Weltkarriere gemacht hat. Wir kennen ihn als Partner von Jeanne Moreau, Liselotte Pulver, Maria Schell und Ruth Leuwerik.
Der Schauspieler Wicki gewann Sympathien durch Zwischentöne, er porträttierte Menschen ohne Pathos - als flüchtender Legnionär im Gewand eines Trauergastes, im Arztkittel, als Charmeur, als unheroischer Offizier und als jugoslawischer Partisan in Käutners Film "Die letzte Brücke".
(Originalton aus "Die letzte Brücke")
Sein Hobby, die Fotografie - von Kennern in Ausstellungen und Bildbänden geschätzt - wurde für ihn die Vorstufe zur Filmregie. Sein Start - "Die Brücke" - brachte ihm internationales Lob, und "Das Wunder des Malachias" bestätigte Wicki als dynamischen, besessenen Regisseur.
Dieser Tage trafen wir ihn bei einem kurzen Zwischenaufenthalt in München. Der Film "Morituri", seine erste Hollywood-Inszenierung, liegt gerade hinter ihm. Klaus Hebecker sprach mit ihm über wirtschaftliche und künstlerische Aspekte des amerikanischen und deutschen Filmes.
"Herr Wicki, es wird berichtet, daß sich die filmwirtschaftlichen Verhältnisse in den Vereinigten Staaten erheblich gebessert haben daß die Krise überwunden ist. Trifft das zu?"
"Ja, meines' Erachtens, ja. Ich, jeder Mensch ist optimistisch, die Kinos sind voll besucht und die Filmwirtschaft geht absulut aufwärts. Die Gründe dafür sind meines Erachtens, daß die Amerikaner von vornherein nicht den sogenannten Kunstfilm machen wollen, sondern entertainment. Entertainment bedeutet Unterhaltung, Unterhaltung allerdings als Ziel auf dem höchsten Niveau. Aber Unterhaltung meint, daß es für den Normalverbraucher, für den normalen Kinogänger verständlich sein muß, den der Film ist in erster Linie für mich ein Medium, das sich an das breite Publikum wendet.
"Man sagt, daß es für einen Regisseur nicht leicht sei, in Hollywood zu arbeiten. Er hätte nicht sehr viele künstlerische Freiheiten. Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?"
"Es - das stimmt, daß man nicht dieselbe Freiheit hat, die ein Regisseur in Europa gewohnt ist. Aber ich möchte sagen, ich habe doch jede Freiheit beim Drehen, die ich nur will. Ich möchte sagen, daß die amerikanischen Produzenten von vornherein erstens mal nicht nur Geldleute sind, sondern sehr auch um die Herstellung eines Filmes, um die, den technischen Ablauf eines Filmes und auch vom ich glaube, auch von der künstlerischen Qualität etwas verstehen Sie sind nicht nur Finanzleute."
"Wir haben die Hoffnung, daß sich die Aufwärtsentwicklung der Filmwirtschaft in Amerika auch auf deutsche Verhältnisse überträgt. Sehen Sie dafür eine Chance, und ist dann nicht auch ein Punkt wichtig, nämlich daß der Produzent ein stärkeres künstlerisches Empfinden haben muß?"
"Ja, ich glaube absolut, und ich glaube, daß Deutschland eines Hat, Deutschland hat erstklassige Schauspieler, nicht wahr. Was man in Deutschland braucht sind Produzenten, sind Drehbuch-Autoren und vielleicht wieder jüngere Regisseure."
"Sind Sie optimistisch genug, daß sich die Aufwärts-Entwicklung der Filmwirtschaft in den Vereinigten Staaten auch auf deutsche Verhältnisse übertragen könnte?"
"Ja, aber ich glaube kaum, daß diese sehr zweifelhafte Aktion 'Saubere Leinwand' dazu beitragen wird. Wir brauchen ein weltoffenes Klima. Wir müssen Filme machen, die gute Unterhaltungsfilme sind und die dem Weltniveau entsprechen."
Das Fahr-Derby
Die Überbleibsel einer hochherrschaftlichen Gesellschaft haben in einem Sport ihren Platz behauptet. 7 Vierer-Gespanne mit Holsteinern, Oldenburgern und Hannoveranern und zum ersten Mal zwei Gespanne aus Ungarn haben sich morgens um 5.50 Uhr in Hamburg-Flottbek versammelt. Sie starten zum Deutschen Fahrderby 1965.
"Die Herrschaften sind ausgefahren", so würden Laien über dieses Derby urteilen - Kenner aber wissen, daß auf diesen 35 Kilometern einmalige Höchstleistungen von Pferd und Fahrer verlangt werden. Die Geländestrecke mit ihren hohen Anforderungen ist nur mit einem Parcours von Military- und Jagdpferde-Prüfungen zu vergleichen.
Vor dem Endspurts: Wechsel vom Galopp, der schnellsten Gangart, zum Trab.
Franz Lage begleitet von nächsten Angehörigen, Gehilfen und einem Zeitnehmer beendet dieses Derby zum 7. Mal als Sieger. Ein Gedächtnisrennen für den Reisekomfort unserer Vorfahren, wie ein autofahrender Journalist konstatierte.
Personen im Film
Adenauer, Konrad ; Couve de Murville ; Erhard, Ludwig ; Gaulle de, Charles ; Hebecker, Klaus ; Kiesinger, Kurt ; Leuwerik, Ruth ; McDivitt, Jim ; Pompidou, George ; Schell, Maria ; Schröder, Gerhard ; White, Edward ; Wicky, Bernhard
Orte
Bonn ; Washington ; Ostberlin ; München ; USA ; Hamburg
Themen
Sachindex Wochenschauen ; Bundeswehr ; Hände ; Interviews ; Kameraleute, Kameramänner ; Kinder ; Fahnen ; Filmschaffen ; Photographen ; Porträts ; Radar ; Raketen ; Reiten, Pferderennen (ohne Trab) ; Schiffahrt ; Schiffe ; Sport-Details, Fouls ; Staatliche Besuche (innen) ; Kraftfahrwesen, Kraftfahrzeugwesen ; Kunst ; Kunstwerke ; Mikrofone ; Militär ; Flugzeugwesen, Flugwesen ; Militär ; 14 Findbuch Neue Deutsche Wochenschau Zeitlupe
Gattung
Wochenschau (G)
Genre
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