Sacherschließung
01. 20 Jahre Atombombe - Atomversuchsanstalt Oakbridge
Atombombenexplosion. Die vernichteten japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki. Bombenklappe in fliegendem Flugzeug öffnet sich. Atombombenexplosionen und Pilze. Bei Atombombenversuch zerfliegt Haus. Zerstörte Versuchspuppen. Atompilz mit Schrift USA Juli 1945 Sowjetunion 1949. De Gaulle in Schutzanzug in Atomzentrum Saclay. Männer bei Arbeiten an Reaktoren in der Versuchsanstalt. Auf Atompilz Schrift Grossbritannien Oktober 1952 Frankreich Februar 1960 Rotchina Oktober 1964. Japaner mit Atomverbrennungen am Kopf. Überprüfung radioaktiven Niederschlags der Luft. Geigerzähler. Reinigung von Flugzeug. Professor Otto Hahn spricht O-Ton: "Der Besitz der Wasserstoffbombe mag notwendig sein, oder sie ist sogar notwendig für die beiden großen Mächte, denn nur dadurch, das ist meine Meinung, wird ein Krieg verhindert. Aber mit dieser Angst vor der Wasserstoffbombe mehrt sich auch wieder die Angst der Bevölkerung vor den Gefahren der sogenannten Kernreaktoren, und damit wird der friedlichen Entwicklung der Kernenergie vor allem in Deutschland eine Schwierigkeit bereitet, die absolut unberechtigt ist." Arbeit in Atomversuchsanstalten. Stapellauf des Atomschiffes Otto Hahn. Atomteststopabkommen in Genf. Gromyko, Lord Home und Dean Rusk bei Unterzeichnung des Abkommens. Unterirdische Explosion. Anti-Atomdemonstration. Transparente Hiroshima Warnt. Atombunkertest in Dortmund. Leute kommen aus Bunker. Menschen in Japan beten bei Hiroshima-Gedenktag.
02. Eduardo Frei in Berlin und Rhöndorf
Autokolonne. Eduardo Frei neben Willy Brandt, halbnah, an der Mauer. Frei trägt sich in das Goldene Buch der Stadt ein, halbnah. Das Buch mit seiner Unterschrift, groß. Frei neben Adenauer in Rhöndorf, halbnah. Adenauer pflückt Rosen, groß. Kameramänner. Adenauer überreicht Frau Frei Rose, total.
03. Vereidigung der neuen spanischen Minister
Köpfe von spanischen Kabinettsmitgliedern, groß. Die Minister werden kniend mit der Hand auf der Bibel vor einem Kreuz vereidigt. Franco, groß. Das Kabinett, total. Schwenk.
04. Bukarest: Kongress der rumänischen kommunistischen Partei
Umzug der Teilnehmer. Relieftafel Marx-Lenin-Trotzki. Versammlungssaal in Bukarest. Redner. Zuhörer mit Kopfhörern, halbnah. Anwesende stehen auf und klatschen, total. Unter ihnen zu erkennen, Walter Ulbricht, Breschnjew.
05. Strafanstalt Dieburg
Fassade der Strafanstalt, verschiedene Einstellungen. Wärter geht in Zellentür. Bett und Tisch in der Zelle. Waschbecken und Toilette. Massenschlafraum in der ehemaligen Strafanstalt in einem Kloster. Kaffeegeschirr auf dem Tisch des Häftlings.
06. Autobahn Rastplätze
Autobahn mit Schild Parkplatz: Autobahnverkehr. Autos fahren von der Autobahn auf den Parkplatz. Parkende Autos auf dem Parkplatz. Geöffneter Kofferraum eines Autos. Fahrer steigen aus den Wagen und recken sich. Schild WC. Leute gehen in den Wald. Pudel hebt sein Bein an einem Baum. Junge Frau kämmt sich, groß. Mann betrachtet den Motor seines Wagens. Mann sieht durch Fernglas, groß. Frau sieht durch Fernglas, groß. Tieffliegendes Flugzeug über dem Rastplatz. 2 junge Männer in Ringelpullover und 2 junge Mädchen in den gleichen Pullovern bei Essenszubereitung. Leute sitzen auf dem Rastplatz an Tischen. Schlafende Leute am Straßenrand. Füße eines liegenden Mannes, groß. Vom Rastplatz einbiegender Omnibus auf die Autobahn und PKW. Autobahnverkehr, total mit Abzweigung zum Rastplatz. Abfälle auf dem Rastplatz. Überfüllter Papierkorb.
Herkunft / Inhaltsart
Titelmarke 4, 6 m
Zeitschau
Atombombe
Herkunft: Archiv
Informationen
Eduardo Frei (Chile) in Berlin und Rhöndorf
Vereidigung d. neu. span. Minister
Herkunft: No-Do
Kongress d. Rumän. komm. Partei
Herkunft: Sahia, Bukarest
Strafanstalt Dieburg
Kamera: Starke
Vergrössert
Autobahn-Rastplätze, Bundesrepubl.
Kamera: Rau
Schlussmarke 3, -m
Sprechertext
Bomben-Jubiläum:
Vor 20 Jahren zündete Amerika die erste A-Bombe in der Wüste Neu-Mexikos Atomare Rüstung und friedliche Nutzung der Kernenergie in Ost und West
Das Zeitalter, in dem wir leben, begann vor genau 20 Jahren in dem kleinen von der Welt isolierten Ort Oak Ridge. Hier in dem Wüste von Neu Mexiko zündeten amerikanische Wissenschaftler im Juli 45 die erste Atombombe.
Doch erst mit der Vernichtung der japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki durch zwei Plutoniumkugeln von der Größe eines Fußballs erfuhr die Welt, welche Konsequenzen sich mit dieser Waffe für die Menschheit verbinden.
Amerikas Hoffnungen, durch das Atommonopol eine nicht zu übertreffende Macht der Abschreckung zu besitzen, erfüllten sich Nicht. Noch während die ersten Testserien liefen, die Zerstörungsgewalt vergrößert und gezielte Wirkungen verfeinert wurden, überraschte die Sowjetunion, 3 Jahre früher als erwartet, die Weltöffentlichkeit mit der Explosion ihrer Atombombe. Das amerikanische Monopol der Abschreckung begann sich in das Gleichgewicht des Schreckens zu verwandeln.
Seitdem bedeutet der Besitz der Bombe Zuwachs an nationalem Prestige und politischer Macht. So opferte Frankreich 22,3 Prozent seiner Staatsausgaben, um - wie de Gaulle sich ausdrückte - "das Gleichgewicht Europas mit den Vereinigten Staaten zu etablieren". Das Bemühen der beiden Großmächte, die Verbreitung nuklearer Waffen zu verhindern, scheiterte. Nach Großbritannien und Frankreich trat Rotchina als ungebetener Gast dem Atomclub bei und in 3 Jahren werden 20 weitere Nationen in der Lage sein, primitive Arten von Atombomben zu bauen.
Die Gefahren, die sich seit der Zündung der ersten Wasserstoffbombe allein aus den Tests für die Bevölkerung einiger Kontinente ergaben, wirkten alarmierend. Der radioaktive Ausfall wurde regelmäßig überprüft, Flugzeuge mußten nach einem Flug in großen Höhen von den Rückständen der H-Bombentests gesäubert werden. Vor 10 Jahren äußerte Professor Otto Hahn Gedanken, die damals ungewöhnlich waren, heute aber wie selbstverständlich erscheinen.
"Der Besitz der Wasserstoffbombe mag notwendig sein, oder sie ist sogar notwendig für die beiden großen Mächte, denn nur dadurch, das ist meine Meinung, wird ein Krieg verhindert. Aber mit dieser Angst vor der Wasserstoffbombe mehrt sich auch wieder die Angst der Bevölkerung, vor allem der deutschen Bevölkerung vor den Gefahren der sogenannten Kernreaktoren, und damit wird der friedlichen Entwicklung der Kernenergie vor allem in Deutschland eine Schwierigkeit bereitet, die absolut unberechtigt ist."
Hinter der spektakulären Fassade neuer Versuche vollzog sich seit Beginn der 50-iger Jahre eine stille Revolution auf fast allen technischen Gebieten. Allein in der Stromerzeugung werden in knapp 10 Jahren Kohle und öl der Konkurrenz von Atomkraftwerken standhalten müssen. Heute bereits ist die Kernenergie in die Phase industrieller Nutzung getreten.
1963 fiel in Genf eine militärpolitische Entscheidung ersten Ranges. Die Atommächte, Amerika, Großbritannien und die Sowjetunion unterzeichneten ohne Frankreich und Rotchina das Teststopabkommen. Die unterirdischen Versuche allerdings werden fortgesetzt. In diesen Tagen nun beginnen von Neuem die Gespräche von Genf. Abrüstung, totaler Teststop und Begrenzung des Atomclubs stehen auf dem Programm, das die Politik vom Rande der allgemeinen Vernichtung hinwegführen soll. Aber das "mit der Bombe leben" gilt für alle. Für jene, die leidenschaftlich gegen die atomare Rüstung eintreten, für jene, die in einem Atombunkertest eine notwendige Vorsichtsmaßnahme sehen und für die Menschen von Hiroshima, die den 6. August 1945 nicht vergessen werden.
Informationen:
Besucher: Chiles Staatspräsident zu Gast bei Brandt und Adenauer
Der Besuch des chilenischen Staatspräsidenten Frei, bei dem Verhandlungen über Entwicklungshilfe im Mittelpunkt standen, führte die Gäste aus Latein-Amerika auch nach Berlin. Nach einer Stadtrundfahrt in Begleitung des regierenden Bürgermeisters, trug sich der 54-jährige Politiker, der sich zum dritten Mal über Berlin informierte, ins Goldene Buch der Stadt ein.
In Rhöndorf empfing ihn mit Konrad Adenauer ein alter Bekannter von zahlreichen internationalen Begegnungen. Die Gattin des chilenischen Staatspräsidenten entschädigte der Rosenzüchter Adenauer für ihre Ausdauer während eines 1 1/2-stündigen Gesprächs über außenpolitische Fragen.
Minister: Vereidigung der neuen Mitarbeiter Francos im Madrider Prado
Ungewöhnliche Bilder erreichten uns aus Madrid. Staatschef Franco unterzog sein Kabinett einer radikalen Verjüngungskur, eine Maßnahme, die Rückschlüsse auf den starken Einfluß spanischer Industrieller zuläßt. Die neuen Minister wurden unter einem Kreuz kniend auf ihr Amt vereidigt.
Den wirtschaftlichen Kurs Francos, Spaniens Anschluß an die EWG zu erzielen, wird auch das neue Kabinett weiter verfolgen.
Funktionäre: 60 Delegationen auf dem Parteitag der rumänischen KP
Die wohl eigenwilligste kommunistische Partei Osteuropas, konnte auf ihrem Parteitag für sich verbuchen, höchste sowjetische und chinesische Funktionäre unter einem Dach, ja an einem Tisch vereinigt zu haben. Die Kommunisten Rumäniens bewiesen auf dem Treffen in Bukarest, daß sie sich mit Erfolg aus dem ideologischen Konflikt zwischen Moskau und Peking herausgehalten haben. Ihr Programm, das sie vor den 62 ausländischen Delegationen verkündeten, zeugt für ihr Ziel, den Weg einer relativen Unabhängigkeit fortzusetzen. Entgegen den Beschlüssen des Rates für gegenseitige wirtschaftliche Hilfe will Rumänien nicht die Rolle eines Rohstoffproduzenten und Agrarlieferanten spielen, sondern sich zu einem modernen Industrieland weiterentwickeln, das seine Wirtschaftspartner auch im Westen Europas gesucht und gefunden hat.
Häftlinge: Hessens "schwere Jungs" beziehen neues Hochhaus in Dieburg
Für 300 Strafgefangene des Landes Hessen ist der Tag gekommen, dem sie - nicht anders als ungezählte Bundesbürger ausserhalb schwedischer Gardinen - erwartungsvoll entgegensehen: Umzug in einen Neubau. Helle, nahezu einladende Einzelzellen sind ein sichtbarer Beweis für die Möglichkeiten eines modernen Strafvollzuges.
Nach dem Vergleich mit dem ehemaligen Kloster, wo sie bisher in Massenschlafsälen mit Kübelsystem ihre Tage zählten, wird den Häftlingen die Wohnraumwahl in Freiheit nicht schwer fallen, ob das moderne Zellenhochhaus von Dieburg dazu beiträgt, daß die Entlassenen mit legitimen Mitteln sich ihre zukünftige Neubauwohnung erarbeiten, ist allerdings fraglich.
Nächstes WC 17 Km: Unser Kameramann beobachtete einen Rastplatz an Deutschlands Autobahnen Eine Zeit-Lupen-Studie über die ersten Stunden Ihres Sommer-Urlaubs
Ihre Ferien, verehrte Zuschauer, beginnen für Sie sicherlich erst an der Riviera, an der Adria oder am Atlantic. Wir aber überzeugten uns, daß die ersten Spuren des Sommerurlaubs 1965 ganz woanders zu suchen sind: unsere Kameramänner beobachteten Rastplätze an Deutschlands Autobahnen.
Personen im Film
Adenauer, Konrad ; Brandt, Willy ; Breschnjew, Leonid ; Frei, Eduardo ; Gaulle de, Charles ; Gromyko, Andrej ; Hahn, Otto ; Home ; Rusk, Dean ; Ulbricht, Walter ; Franco, Carmen
Orte
China ; Dieburg ; Ostberlin ; Bundesrepublik Deutschland ; Hamburg ; Rhöndorf ; Athen ; Madrid ; Bukarest ; Berlin ; Saclay ; Genf
Themen
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