Sacherschließung
01. Nürnberger Faschingsorden für Fritz Erler, empfangen von Helmut Schmidt (Nürnberger Trichter)
Karnevalkapelle bei Umzug. Helmut Schmidt, groß, bei Ankunft. Posaunenbläser. Helmut Schmidt nimmt auf Sessel Platz. Um ihn stehen Männer mit Karnevalsmützen. Abgeordneter des Karnevalkomitees hält Trichter auf den Kopf von Helmut Schmidt und spricht. Er gießt Wasser in den Trichter über Helmut Schmidts Kopf. Helmut Schmidt spricht. Großaufnahmen und Standbilder von Erler. Erler steigt aus Auto. Helmut Schmidt küßt Faschingsprinzessin.
02. Filmfestspiele Oberhausen
Festspielhaus Oberhausen, total. Gäste im Foyer des Festspielhauses. Aushang der Spielfolge an den verschiedenen Tagen. Sich drehende Weltkugel, groß. Filmlager. Filmkartons und Büchsen, groß. Gäste gehen im Kino die Treppe hinauf. Kinosaal mit Platzanweiserin.
03. Atelierspiegel "Der junge Törless"
Der 15-jährige Hauptdarsteller Mathieu Carrier, groß. Regisseur Volker Schlöndorff bei Regieanweisungen. Spielszene in Zöglingsanstalt.
04. Goldene Leinwand für "Feuerball"
Nassau/ Lahn: Trompeter blasen. Hubschrauber landet. Im Hubschrauber sitzt Hans Hubert Pesch mit der Goldenen Leinwand und Film Echo Chefredakteur Horst Axtmann. Transparent Nassau Lahn Grüsst Nassau Bahamas. Hans Hubert Pesch überreicht Kinobesitzer Goldenen Leinwand.
05. Garmisch Partenkirchen: Eisschaulaufen
Eisläuferin bei Schaulauf. Klassischer Tanz des Paares Margot Glockshuber/ Wolfgang Danne.
06. Starfighter
Fliegender Starfighter. Dr. Haese spricht mit Carl Damm, Bundestagsabgeordneter, nach einem Flug mit dem Starfighter TF 104G, O-Ton: "Ich muss wirklich ehrlich sagen, dass ich mich nicht gefürchtet habe, keine Minute lang." Startender Starfighter, Carl Damm steigt in Flugzeug. Titelseiten und Schlagzeilen in verschiedenen Tageszeiten. Titelseite Starfighter des Spiegel. Starfighter Piloten beim theoretischen Unterricht. Piloten gehen zu den Flugzeugen. Carl Damm, groß, bei Interview, O-Ton: "Haben Sie den Eindruck, dass die Starfighterpiloten überfordert werden?" - "Der Pilot einer solchen Maschine ist, würde ich sagen, nicht überfordert, aber insbesondere bei Start und Landung doch so weit angespannt, dass man sagen kann, es wird das letzte von ihm gefordert in diesen Sekunden." - "Würden Sie nach Ihren jetzigen Erfahrungen und bei Ihrem jetzigen Wissen noch einmal den Kauf von Starfightern befürworten?" - "Ich meine, dass die Anschaffung des Starfighters absolut richtig war, dass wir auch heute keine bessere Entscheidung treffen könnten. Was wir tun müssen und wozu auch der Verteidigungsausschuß nun möglichst schnell beitragen muss, ist, dass alles, was zum Starfighter gehört, dass das auf den höchsten Stand gebracht wird." - "Glauben Sie, dass das bald sein wird oder glauben Sie, dass auch in den nächsten Jahren noch Starfighter in diesem Maße wie bisher abstürzen werden?" - "Die Maßnahmen sind zum Teil bereits getroffen oder eingeleitet. Ich hoffe, dass sie dazu beitragen werden, dass nicht mehr so viel Starfighter wie bisher abstürzen." Fliegende Starfighter. Zur Landung ansetzender Starfighter, Pilot startet durch. Staffel bei Kunstflug. Flug in den Wolken. Kontrollturm. Landender Starfighter mit Bremsschirm. Startendes und fliegendes Flugzeug bei Nacht.
Herkunft / Inhaltsart
Vorwiegend heiter
Erler und Nürnberger Tirchter
Kamera: Starke
Im Rampenlicht
Filmfestspiele Oberhausen
Kamera: Grund
Atelierspiegel: Christian Torless
Kamera: Vlasdeck
Goldene Leinwand: Feuerball
Kamera: Starke
Sport
Eislaufen, Schaulaufen in Garmisch
Kamera: Vlasdeck
Unter der Lupe
Starfighter
Kamera: Zimpel, Brandes, Labudda, Jürgens
A und E
Sprechertext
Humor Per Trichter
Nürnberger Faschingsorden für Fritz Erler - empfangen von Helmut Schmidt
Auf der Suche nach karnevalistischen Einfällen, über die auch andere lachen können als nur die Veranstalter, kamen wir nach Nürnberg, wo dem Hamburger Ex-Innensenator Helmut Schmidt für seinen Parteifreund Fritz Erler der Nürnberger Trichter verliehen wurde. Er ist Prominenten zugedacht, die den sogenannten stillen Humor pflegen, die heiter sind, ohne es zu zeigen. So erwartete ein humorvoller Politiker die Zeremonie für einen Kollegen, der die Ehrung annahm in der Hoffnung, das Lachen noch zu lernen.
"Ich darf Sie nun eintrichtern." "Es schwebt über Ihnen ein Gerät, schade daß die Anzahl falsch ist."
"Ich darf hiermit öffentlich verkünden, der Nürnberger Trichter hat auf dem Haupt unseres Delinquenten den Ansatzpunkt gefunden. Auf deutsch es Lug is drin. Da pack ich zu Euch ..."
"Schön ruhig."
"Darf ich nun in Vertretung unseres ersten Trägers des Nürnberger Goldenen Trichters dem Senator der Stadt Hamburg Herrn Schmidt ..."
"Ich bin doch kein Linker ..."
"dem Senator der Stadt Hamburg Herrn Schmidt, genannt Schmidt-Schnauze, eintrichtern."
"Extra wegen ihm haben wir a rot's Häferle ..."
"Und möchte ihn bitten, das, was er jetzt im Moment fühlt, seinem Freund Fritz Erler zu übermitteln. Achtung! Ich trichtere ein."
"Im Namen meines hochansehnlichen Freundes und Genossen vom Roten Orden Zu Bonn, des unerschrockenen Ritters Fritz Erler, hochachtbaren Streiters im dortigen Turnier, der weiland im Hospital seine Gesundheit pflegen muß, darf ich als sein Herold und Sendbote Ihnen für die große Ehre danken, welche Sie ihm heute eben erwiesen haben."
"Danke schön."
"Ein dreifaches Tri-Tra-Trichter, Tri-Tra-Trichter, Tri-Tra-Trichter."
Neues Vom Film:
Weg zum Nachbarn: Kurzfilm- und Wochenschau-Festival in Oberhausen
Oberhausen - Stadt im Kohlenrevier - einmal im Jahr Wallfahrtsort für Cineasten aus aller Welt - eröffnete sein Festival. 34 Nationen fanden den "'Weg zum Nachbarn". Unvoreingenommen und tolerant, ungeachtet politischer Grenzen werden hier Leistungen gewertet und Maßstäbe gesetzt: Für Kurzfilme und Wochenschauen. Zwei Abende gehörten der aktuellen Berichterstattung, die allwöchentlich unter dem Druck der Zeit Ereignisse Millionen Zuschauern vermittelt. Bei den Kurzfilmen aus Deutschland überraschten die Nachwuchsregieseure, die sich erstmals einem internationalen Publikum vorstellten.
Der junge Törless: Schlöndorffs erster Film nach einer Vorlage R. Musils
Drei Millionen: Wieder eine Verleihung der "Goldenen Leinwand"
Mit einem 15-jährigen als Hauptdarsteller, der sich die ersten Sporen in "Tonio Kröger" verdiente, gibt der 26-jährige Volker Schlöndorff sein Spielfilm-Debüt. Der junge Regisseur - bewährter Assistent der großen Franzosen Louis Malle und Alain Resnais erkämpfte die Filmrechte an einer begehrten literarischen Vorlage: Nach Robert Musil entstand "Der junge Törless", ein Film zur Zwangssituation eines Einzelnen in der Gemeinschaft aggressive Halbwüchsiger. Gelang hier vielleicht endlich wieder ein deutscher Film, der auch die Zustimmung deutscher Cineasten findet, so feierte Nassau an der Lahn den Kinogänger-Fleiß deutscher James Bond Verehrer. Per Hubschrauber - seit 007-Aktionen bewährt und sicher - Überbrachten Hans Hubert Pesch vom Verband der Filmtheater und Filmecho-Chefredakteur Horst Axtmann die "Goldene Leinwand" für "Feuerball".
Die Verleihung ist filmhistorisch gesehen eine kleine Sensation. Zum ersten Mal in Deutschland verzeichnet ein Film innerhalb von 5 Wochen 3 Millionen Besucher.
Sport: Große Kür ohne Wettkampf-Fieber Glockshuber/Danne entspannen sich in Garmisch für die Weltmeisterschaft
Ganz im Zeichen einer Show - ohne nervenzermürbende Konkurrenten und Punktrichter - stand ein internationaler Eiskunstlauf in Garmisch. Es war ein Abend der Entspannung zwischen Europa- und Weltmeisterschaft. Schon lange nicht sah man Stars und jene aus der zweiten Reihe so gelöst und einfallsreich wie hier, woder Zwang zur Norm aufgehoben ist.
Mit einem klassischen Tanz präsentierten sich Margot Glockshuber und Wolfgang Danne zum ersten Mal nach dem Gewinn der Bronzemedaille bei den Europameisterschaften.
Für sie war es gleichzeitig die letzte öffentliche Lockerungsübung, ausserhalb eines strengen Reglements, vor den Weltmeisterschaften in Davos.
Piloten-Traum und -Tod
Starfighter F 104 G Erbitterte Diskussionen um Deutschlands teuersten Verteidigungsbeitrag Piloten-Training und Probe-Flug von Bundestagsabgeordneten in Upjever
"Erster Eindruck, eine großartige Sache. Und der zweite Eindruck: das sollte nicht der letzte Mitflug gewesen sein.
Ich muß wirklich ehrlich sagen, daß ich mich nicht gefürchtet habe, keine Minute lang."
Eindrücke eines deutschen Parlamentariers, des Bundestagsabgeordneten Carl Damm nach einem Flug mit dem Starfighter TF 104G. Zwei seiner Kollegen starteten zur gleichen Zeit, ein vierter erwies sich als düsenuntauglich. Ihr selbstgestellter Auftrag lautete, das Dunkel ein wenig aufzuhellen, das den Superstarfighter umgibt, jene Maschine, auf der die deutsche Luftwaffe aufgebaut ist.
Heute besitzt die Bundeswehr 700 Starfighter vom Typ P 104 G. Ihren Bau, Ankauf und Unterhalt bezahlt die Bundesrepublik genau so teuer, wie Amerika den Bau der ersten Atombombe: Mit etwa 8 Milliarden Mark. Und doch - so sagen die Kritiker - ist die Starfighterflotte nur bedingt einsatzfähig. Die Absturzserie in den letzten 13 Monaten alarmierte die Öffentlichkeit.
16 Piloten haben seit Beginn vorigen Jahres bei 29 Abstürzen den Tod gefunden. Die Starfighter-Piloten zählen nachweislich zu den intelligentesten Soldaten der Bundeswehr. Trotzdem werden 90 Prozent der Unfälle unter dem Stichwort menschliches Versagen rubriziert.
"Haben Sie den Eindruck, daß die Starfighter-Piloten überfordert werden?"
"Der Pilot einer solchen Maschine ist, würde ich sagen, nicht Überfordert, aber insbesondere bei Start und Landung doch so weit angespannt, daß man sagen kann, es wird das Letzte von ihm gefordert in diesen Sekunden."
Eine Maschine setzt unsicher zur Landung an. Der Pilot muß blitzschnell entscheiden. Er startet durch. Die hochempfindlichen Mechanismen des Starfighters sind die meistdiskutierte Unfallursache. Als der Starfighter eingekauft wurde, produzierten die Lockheedwerke nur einen relativ simplen Schönwetterjäger. Für das heutige Mehrzweckflugzeug aber fehlt in Deutschland qualifiziertes Wartungspersonal. Eine Kontrolle beispielsweise ergab, daß nur 10 Prozent eines Geschwaders flugklar waren.
"Würden Sie nach Ihren jetzigen Erfahrungen und bei Ihrem jetzigen Wissen noch einmal den Kauf von Starfightern befürworten?"
"Ich meine, daß die Anschaffung des Starfighters absolute richtig war, daß wir auch heute keine bessere Entscheidung treffen könnten. Was wir tun müssen und wozu auch der Verteidigungsausschuß nun möglichst schnell beitragen muß Ist, daß alles, was zum Starfighter gehört, daß das auf den höchsten Stand gebracht wird."
"Glauben Sie, daß das bald sein wird oder glauben Sie, daß auch in den nächsten Jahren noch Starfighter in diesem Maße wie bisher abstürzen werden?"
"Die Maßnahmen sind zum Teil bereits getroffen oder eingeleitet. Ich hoffe, daß sie dazu beitragen werden, daß nicht mehr so viel Starfighter wie bisher abstürzen."
Zwischen dem ersten öffentlichen Alarmruf aber und der ersten konkreten Maßnahme liegt eine lange Zeit.
Personen im Film
Axtmann, Horst ; Carrier, Mathieu ; Erler, Fritz ; Haese, Jürgen ; Pesch, Hans Hubert ; Schlöndorff, Volker ; Schmidt, Helmut ; Danne, Wolfgang ; Glockshuber, Margot
Orte
Oberhausen ; China ; Nassau/Lahn ; Nassau ; Jever ; Nürnberg ; Köln ; Garmisch-Partenkirchen
Themen
Sachindex Wochenschauen ; Bauwerke in Deutschland ; Bundeswehr ; Eislaufen, Kunstlaufen ; Interviews ; Karneval ; Fasching ; Filmschaffen ; Flugzeugtypen ; Musikalische Veranstaltungen ; Orden, Auszeichnungen, Ehrungen ; Küsse, Kussszenen ; Zuhörer ; Flugzeugwesen, Flugwesen ; Berufe ; Zuschauer und Publikum ; 14 Findbuch Neue Deutsche Wochenschau Zeitlupe
Gattung
Wochenschau (G)
Genre
Wochenschau