01. Karneval in München, Köln und Mainz
München
Karnevalszug. Musikkapelle mit großem Horn. Weibliche Prinzengarde marschiert. Radfahrer mit gestreiften Trikots Olympia 6er 1948. Mann trinkt aus großem Stiefel.
Köln
Radschläger. Dicker Clown. Leute schunkeln. Figur von Adenauer, der in seinen Memoiren liest. Bild: de Gaulle und Erhard "Parlez moi d'amour". Mann mit großer Pappnase.
Mainz
Leute tanzen auf der Straße. Prinz und Prinzessin auf Wagen. Raumschiff Gemini 11. De Gaulle Träumerei (beherrscht die Erde). Pappköpfe. Illustrierten Sex-Mädchen Moral 1966 Pack Den Sex In Den Tank. Erhard auf Dm-Wagen. Aktion saubere Leinwand. Männerfiguren auf Topf 007. Dackel als Seppl.
02. Holland: Aufgebot Prinzessin Beatrix - Claus von Amsberg
Drehorgelspieler, groß. Im offenen Rolls Royce fahren Beatrix und Amsberg zum Standesamt, winkend. Beatrix und Amsberg vor dem Standesamt winkend, halbnah. Beatrix, groß. Amsberg, groß, mit Nelke im Knopfloch. Amsberg hält Tasche von Beatrix während sie unterschreibt. Leute winken Auto zu. Frau reicht Blumenstrauß in Auto. Feier in Den Haag. Brautpaar setzt sich. Amsberg erhält Mantel als Geschenk. Beatrix und Amsberg klatschen. Kleine Fallschirme mit Glückwünschen fallen. Amsberg fängt Fallschirm auf und gibt ihn Beatrix. Beatrix und Amsberg auf Balkon, groß. Drehorgelspieler, groß, und über Brücke gehend.
03. Klaus Hebecker stellt vor: Die Liebeneiners
Bilder Titel: Wolfgang Liebeneiner, Hilde Krahl, Johanna Liebeneiner. Wolfgang Liebeneiner, groß, mit Schauspielern bei Regieanweisungen. Großaufnahme Liebeneiner. Bilder aus Liebe 47 mit Karl John und Hilde Krahl. Liebeneiner, groß. Hilde Krahl, groß, spricht. Johanna Liebeneiner spricht, groß: Hilde Krahl gibt Interview. Johanna Liebeneiner groß, gibt Interview. Klaus Hebecker fragt Wolfgang Liebeneiner. Liebeneiner, groß.
04. Englische Tennismode Teddy Tinling
Kurzer Rock und kleine Tennisschläger auf langen Strümpfen. Sehr kurzer Faltenrock. Kleiner Lackrock mit Tennisschlägern. Lange weiße Gamaschen.
05. USA: Golf und Golftricks von Paul Hahn
Mann beim Golfspiel, ZL. Golfball fällt in Loch. Paul Hahn bei Golftricks. Schlägt mit beweglichem Golfschläger. Lachende Zuschauer. Er schlägt 3 Bälle an Seil nacheinander ab. Golfspiel im Sitzen.
Vorwiegend heiter
Karneval München-Mainz-Köln
Kamera: Vlasdeck, Starke, Grund, Jonas
Im Rampenlicht
Beatrix-Aufgebot (Aufgebot Beatrix und C.v. Amsberg)
Herkunft: Polygoon
Klaus Hebecker Stellt vor
Die Liebeneiners
Kamera: Rau, Labudda
Sport
Tennismode
Herkunft: Pathe News
Golf
Golftricks
Herkunft: Usis
Narren - Freiheit
Anmerkungen zur Regentschaft der Tollitäten in München, Mainz und Köln
Deutschlands Narren regieren nicht mehr. Bevor sie abdankten, verließen die Tollitäten für 3 Tage die Mauern ihrer Hochburgen und zeigten dem Volk, was ihnen die Narrenfreiheit wert ist. Humor für die Tausende am Straßenrand gab es reichlich sparsamer dosiert: satirische Einfälle zur Herrschaft jener, die an den übrigen Tagen des Jahres das Zepter schwingen.
Bilanz des Münchner Prinzenpaares: zwanzigtausend Mark Unkosten und - das einmalige Erlebnis Faschingsprinz zu sein.
Den eifrigsten Leser vieldiskutierter Memoiren hoben die Kölner Narren auf den Thron ihrer Stadt. Adenauer soll 1970 auf den Stuhl des Oberbürgermeisters: Vielbelachte Parole in einem Zug, der 56 Zenter Bonbons unters Volk brachte und etwa 300.000 Mark kostete.
Ein Lied, das inzwischen zur international bekannten Gütemarke deutschen feuchten Frohsinns geworden ist, begleitete die 127 Kabarett-Nummern der Mainzer Karnevalisten.
De Gaulles Träumereien, Erhards Preispolitik, Zeitschriften-Moral und Kino-Moralisten wurden für einige Stunden zur Zielscheibe des Spottes.
Karneval 66 endete wie in jedem Jahr: Des Staunens und Schunkelns müde, sehnte sich am Aschermittwoch jeder nach einem, stillen Plätzchen, um über leichtfertige Versprechen nachdenken zu Können. Sehnlichster Wunsch eines bayerischen Karnevalsprinzen: Ein Hund zum Bellen - um den Kater zu vertreiben.
Fast Wie Hochzeit
Die Aufgebots-Zeremonie von Prinzessin Beatrix und Claus von Amsberg
In einem schwarzen Rolls Royce, der offenbar schon viele Festtage gesehen hat, fuhr Hollands großer Stolz, eine Prinzessin, die mehr als eine Karnevalssaison überdauert, zum Standesamt, Es war fast wie Hochzeit - nur ein wenig fröhlicher, als die Brautleute Beatrix und Claus das Aufgebot bestellten.
Seit auch im städtischen Bekanntmachungskasten von Baarn jene Namen zu lesen sind, mit denen Europas Wochenendblätter seit Monaten Schlagzeilen machen, feiert Holland nach altem Brauch die Zeit des Schenkens. Die Gabe der Stadtväter von Den Haag: Zwei kostbare Sessel, denen allerdings das eingestickte Wappentier, der Klapperstorch, fehlt. Ein Witzbold beschenkte Claus von Amsberg mit einem Überzieher. Bisher hatte es der deutsche Diplomat vorgezogen, ohne Mantel zu gehen.
Mit einem Massenabwurf bekömmlicher Pralinés und der Notiz, daß Claus an diesem Tage das Lächeln gelernt habe, endet vorerst die niederländische Chronik über das Illustriertenliebespaar des Jahres.
3 x Liebeneiner
Eine Familie lebt für Bühne und Film - Ein Bericht von Klaus Hebecker
Seine Kollegen nennen ihn den "Meister der Präzision und des Details" Seine Regiearbeit ist keine laute Schau, sie ist - im Atelier genauso wie auf der Bühne - Überzeugungsarbeit, Wolfgang Liebeneiner begann seine Karriere am Theater. Gründgens wurde schon früh auf ihn aufmerksam. Beim Film interessierte ihn von Anfang an das Wort mehr, als das Bild. Sein Meisterwerk hob den deutschen Nachkriegsfilm erstmals wieder auf internationales Niveau. Es war "Liebe 47'%, die Geschichte eines Heimkehrers ohne Zuhause nach Wolfgang Borcherts "Draußen vor der Tür". Seine Frau Hilde Krahl spielte die Hauptrolle.
Dieser Tage sprachen wir die Liebeneiners bei einer Theaterprobe in Hamburg. Unter seiner Regie spielt Hilde Krahl erstmals mit Tochter Johanna Liebeneiner.
"Leb wohl mein Traum, leb wohl meine geliebte Gefährtin. Ich gehe fort, weiß nicht wohin. Kenne mein Ziel nicht und nicht mein Schicksal. Weiß nicht, ob ich je wiederkehren werde. Wenn ich wiederkehre, weiß ich nicht, ob ich Dich erkennen würde."
"Künstler heißt es, wollen nicht gerne, daß ihre Kinder auch Künstler werden. Wie war das im Falle Ihrer Tochter?"
"Nachdem ich gemerkt habe, daß sie Talent hat, mein, also Ich glaube wenigstens daran, habe ich schweren Herzens zugestimmt. Ich hätte es ja wirklich nie verboten. Ein kleiner Kummer war dabei. Aber jetzt halte ich also alle mir verfügbaren Daumen, daß es gut geht."
"Für Sie alsjunge Anfängerin ist es schwer oder leicht prominente Eltern zu haben?"
"Ich würde sagen weder noch. Es kommt auf die eigene Einstellung an. Meine Eltern helfen mir sehr, also und das ist wunderbar. Es hemmt mich nicht. Nein."
"Herr Liebeneiner, Sie sind ein erfahrener Filmmann, der sich quasi in letzter Zeit vom Film zurückgezogen hat. Geben Sie dem künstlerischen deutschen Film noch irgend eine Chance?"
"Oh ja, unter der Voraussetzung, daß man den künstlerischen Film genauso behandelt wie die anderen künstlerischen Ereignisse. Also wie das Theater oder die Oper."
"Also Subventionell."
"Also vom Staat subventioniert."
"Haben Sie nicht Bedenken, daß der Staat dann zuviel Einfluß auf die Kunst nehmen könnte?"
"Nein, das Bedenken habe ich gar nicht. Denn die Kulturhoheit liegt ja in Deutschland bei den Ländern. Es sind also verschiedene Staaten und die Länder werden von verschiedenen Parteien regiert und unterscheiden sich auch sonst in ihrer Bevölkerung, in ihrer Mentalität voneinander. Ich glaube nicht, daß da irgendwelche Gefahren vorhanden sind."
"In diesem Jahr machen zahlreiche junge deutsche Kurzfilmregisseure ihren ersten Spielfilm. Was würden Sie ihnen für Ratschläge geben?"
"Ich bin ein Anhänger der Theorie, daß an den Anfang eines Films eine erzählenswerte Story gehört, die dann auf eine interessante Weise erzählt werden soll. Aber daß der Inhalt das Wesentliche ist."
Sport: Im Winter Für Den Sommer Ausgedacht
Tennis-Mode geht neue Wege - Amerikanischer Meister demonstriert Golf-Tricks
Wimbledon nahm eine Überraschung des kommenden Sommers vorweg - eine pseudo-sportliche allerdings, denn ausgerechnet hier, wo Tennis-Stars nach Leistung streben, präsentierte Teddy Tinling eine neue Tennismode, die wohl nur geeignet ist, beim Zuschauen getragen zu werden.
Diese Mode der aufdringlichen Motive trägt ihr Geheimnis im Material. Es ist nahezu gewichtlos - doch Kunststoff-Einsätze und hautnah zu tragende enge Maschen stehen dem sportlichen Ehrgeiz entgegen.
Der gehobene Bundesrepublikaner erklomm eine neue Sprosse auf der Wohlstandsleiter. Nach PKW, Bungalow und Motorjacht avancierte im Vorjahr Golf zum beliebtesten deutschen Prestigesport. Dennoch ist in Deutschland die zielstrebige Jagd zum Loch weit davon entfernt, zum Volkssport zu werden wie in den USA. Hier nutzt der gefragte Star Paul Bahn die Zwischensaison für hochbezahlte Clownerien - für Golftricks, von denen jeder Kenner weiß, daß sie kaum ein anderer wiederholen könnte.
Trotzdem, verehrte Zuschauer, auch weiterhin viel Spaß beim Minigolf.