Sacherschließung
01. Lazarettschiff Helgoland für Vietnam
Lazarettschiff Helgoland auf der Werft. Schiffsbug wird geteert. Schiffsschraube, groß. Rettungsringe werden auf Schiff getragen. Maler bei Arbeiten auf dem Schiff. Elektriker bei der Arbeit. Schweißer. Operationssaal. Betten in Saal. Leitender Arzt Heimfried Nonnemann des Schiffes gibt Dr. Haese Interview, O-Ton: "Was reizt Sie an der Aufgabe, als Chefarzt nach Vietnam zu gehen?" - "Das ist, ich bin allgemein ein unruhiger Geist und ich erwarte natürlich auch, dass es eine sehr interessante Arbeit wird und dass die Erfahrungen, die ich da unten machen kann, sehr brauchbar sein werden hinterher." - "Welche medizinischen Möglichkeiten haben Sie auf der umgebauten "Helgoland"?" - "Wir haben eine sehr groß chirurgische Station, und zwar deshalb, weil der Bedarf an chirurgischer Behandlung in Saigon größer wird, als der Bedarf an interner Behandlung. Wir haben aber auch eine interne Station, wir haben eine dermatologische, eine Röntgenabteilung mit einem Röntgenologen und wir werden unter Umständen auch einen Augenarzt oder Hals-, Nasen- und Ohrenarzt bekommen." - "Mit welchen Schwierigkeiten rechnen Sie in Vietnam?" - "Wissen Sie, es wird sehr viele Schwierigkeiten geben. Ich kann Ihnen jetzt nicht genau sagen, was im einzelnen wir das vorfinden werden, aber es ist ja, das sind ja völlig andere Verhältnisse als wir sie hier haben." - "Was fürchten Sie am meisten?" - "Nun, den Andrang der Patienten eigentlich, dass wir es, dass wir den Andrang nicht bewältigen können." - "Glauben Sie, mit dieser Reise die amerikanischen Vietnampolitik zu unterstützen?" - "Nein, für uns spielt die Politik absolut keine Rolle. Wir sind völlig neutral in diesem Land. Wir fahren hin aus rein humanitären Gründen. Wir möchten den Menschen helfen, die durch den Krieg leiden, aber wir möchten keine politische Demonstration damit machen." Fahrendes Lazarettschiff Helgoland.
02. Warschau: Blutspenden für Vietnam
Jung Leute spenden Blut für Vietnam. Blutkonserven in Flaschen.
03. Lissabon: Einweihung der Salazarbrücke
Die größte Hängebrücke Europas. Staatspräsident Tomaz und Ministerpräsident Salazar bei Begrüßung der Ehrengäste. Seebohm verbeugt sich. Fahrt von Wagen mit Ehreneskorte über die Brücke. Priester weiht Brücke. Flugzeuge fliegen über der Brücke. Verkehr auf der Brücke.
04. Austin: Studentenmörder Charles Whitman
Schüsse vom Turm der Universitätsbibliothek. Photo von Charles Whitman. Toter wird abtransportiert. Passanten flüchten. Leute bergen Verwundete. Waffen.
05. Holland: Viertagemarsch nach Njmwegen
Verschiedene Soldaten und Zivilisten bei 4 Tagemarsch. Soldaten aus Israel marschieren. 4 Männer marschieren im Gänsemarsch. Truppe mit Musikkapelle marschiert. Deutsche Soldaten marschieren. Mann in Turnzeug und Pudelmütze auf dem Marsch. Junge Frau aus Israel. Alter Mann mit Orden. Frauen mit Trachten.
06. Hannover: Deutsche Leichtathletikmeisterschaften
Aufschlüsselung aus UFA 524/ 1 - gleicher Schnitt. Titel: Sport, Sport, Sport - Bild: Hammerwerfer Uwe Beyer. Uwe Beyer siegt im Hammerwurf, ZL. Uwe Beyer zieht Trainingsjacke über. 800 m Lauf: Start. Franz Josef Kemper geht an die Spitze und siegt mit neuer Europarekordzeit. Speerwerfen. Eugen Stumpp siegt mit 78,68 m. Speer fliegt und Aufprall. Stabhochsprung: Hartmut Rheinhardt springt 4,70 m. Claus Lehnertz siegt mit 4,80 m, ZL. 110 m Hürden: Lauf frontal und seitlich. Hinrich John siegt, ZL. Hinrich John nach Sieg, groß. 80 m Hürden Frauen: Karin Frisch siegt vor Inge Schell, ZL. 100 m Frauen: Hannelore Trabert siegt. Hannelore Trabert nach dem Sieg, groß. Dreisprung: Müller, Saarbrücken, springt, ZL und verliert gegen Krivec/ Mainz, ZL. Hochsprung: Ingomar Sieghart springt, ZL. Hochsprung Frauen: Friedrun Valk springt, ZL.
Herkunft / Inhaltsart
Titelmarke
Blickpunkt
Lazarettschiff Helgoland für Vietnam
Kamera: Labudda, Brandes, Petersen
Informationen
Warschauer spenden Blut für Vietnam
Herkunft: DEFA
Salazar-Brücke, Lissabon
Herkunft: Portugal
Mord an Studenten der US-Uni
Herkunft: Metro
Sport
Leichtathletik-Meisterschaften in Hannover
Kamera: Brandes, Luppa, Starke, Labudda
Aktuelle Takte
4 -Tage - Marsch, Holland c
Herkunft: Polygoon
A und E
Sprechertext
"Helgoland" in Asien
Drei Sommer lang kreuzte die "Helgoland" als flotter Bäderdampfer durch die Nordsee - im Winter verchartert für Schnapstouren nach Dänemark und Schweden. Nun beginnt für sie die längste Reise - ohne Amüsement und Weinseligkeit - sie fährt als Hospitalschiff im Zeichen des Roten Kreuzes nach Vietnam.
In 4 1/2 Monaten verwandelte sie sich in ein komplettes Kreisstadt-Krankenhaus - vollklimatisiert, denn Saigon, wo ihr Ankerplatz bereits festgelegt ist, kennt Temperaturen bis zu 38 Grad. Auf 150 bis 180 Patienten ist man vorbereitet: auf Amerikaner oder Vietcong, auf südvietnamesische Soldaten oder Zivilisten. Ein 32-jähriger Berliner Arzt steht an der Spitze des medizinischen Personals.
Interview mit Dr. Heimfried Nonnemann:
"Was reizt Sie an der Aufgabe, als Chefarzt nach Vietnam zu gehen?"
"Das ist, ich bin allgemein ein unruhiger Geist und ich erwarte natürlich auch, daß es eine sehr interessante Arbeit wird und daß die Erfahrungen, die ich da unten machen kann, sehr brauchbar sein werden hinterher."
"Welche medizinischen Möglichkeiten haben Sie auf der umgebauten "Helgoland"?"
"Wir haben eine sehr große chirurgische Station, und zwar deshalb weil der Bedarf an chirurgischer Behandlung in Saigon größer sein wird als der Bedarf an interner Behandlung. Wir haben aber auch eine interne Station, wir haben eine dermatologische, eine Röntgen-Abteilung mit einem Röntgenologen und wir werden unter Umständen auch einen Augenarzt oder Hals-, Nasen- und Ohrenarzt bekommen."
"Mit welchen Schwierigkeiten rechnen Sie in Vietnam?"
"Wissen Sie, es wird sehr viele Schwierigkeiten geben. Ich kann Ihnen jetzt nicht genau sagen, was im einzelnen wir da vorfinden werden, aber es ist ja, da sind ja völlig andere Verhältnisse als wir sie hier haben."
"Was fürchten Sie am meisten?"
"Nun den Andrang der Patienten eigentlich, daß wir es, daß wir den Andrang nicht bewältigen können."
"Glauben Sie, mit dieser Reise die amerikanische Vietnam-Politik zu unterstützen?"
"Nein, für uns spielt die Politik absolut keine Rolle. Wir sind völlig neutral in diesem Land. Wir fahren hin aus rein humanitären Gründen. Wir möchten den Menschen helfen, die durch den Krieg leiden, aber wir möchten keine politische Demonstration damit machen."
Die "Helgoland" verläßt Europa zu einem Zeitpunkt, da Amerika seine Truppenstärke in Vietnam auf 285.000 Mann erhöhte.
Informationen:
Polen:
Die jüngste osteuropäische Bild-Information zum Thema Vietnam erreichte uns aus Polen. 100 Warschauer Arbeiter, hauptsächlich Kraftfahrer und Schlosser, spendeten Blut für Verwundete der kommunistischen Vietcong-Bewegung. Der Kommentar spricht von Solidarität mit der Volksbefreiungsarmee und wertet die Aktion als Protest gegen den sogenannten barbarischen Krieg der USA.
Portugal:
Lissabon feierte drei Tage lang sein neues Wahrzeichen. Über die "Ponte Salazar" schwelgt Portugal in Superlativen: 5 Reden wurden gehalten, Staatschef Salazar und Präsident Tomaz kamen persönlich und Deutschlands Verkehrsminister dankte für die Einladung mit einem artigen Diener - kurzum Honoratioren eröffneten und die Kirche segnete, was 3000 Arbeitskräfte in knapp vier Jahren erbaut hatten: die längste Hängebrücke Europas.
Abgesehen von ihrem Preis, 300 Millionen Mark, und der Höhe ihrer Tragpfeiler, die fast mit der Höhe des Eiffelturms konkurrieren kann, verblüfft wohl am meisten die Tatsache, daß heutzutage ein Bauprojekt ein halbes Jahr vor dem Termin abgeschlossen ist. Im übrigen aber ist es eine moderne Brücke, die tagtäglich 20.000 Fahrzeuge erwartet und Fußgängern das Betreten verbietet.
Amerika:
Mord ist ansteckend wie Masern, konstatierte ein Psychologe, nachdem Charles Whitman, ein 24-jähriger Student, zum zweiten amerikanischen Massenmörder innerhalb eines Monats geworden war. Vom Turm der Bibliothek in Austin erschoß er in 92 Minuten 13 Menschen.
Die Debatte über die lockeren amerikanischen Waffenbestimmungen hat sich an dieser Tat erneut entzündet und man zitiert die erschreckende Statistik, daß die Zahl der Gewaltverbrechen mit Schußwaffen in den USA 50 mal höher ist als in Ländern mit strenger Waffenkontrolle.
Jagd auf Rekorde
Uwe Beyer gab nur eine Einlage. Rekordmüde schleuderte er den Hammer, kehrte zurück ins Filmstudio, um als Jung-Siegfried für Deutschland zu sterben. Das athletische Teenager-Idol überließ den Nur-Athleten die Jagd auf Rekorde. Deutsche Leichtathletik-Meisterschaften in Hannover.
Sensation Nr. 1: Franz Josef Kemper stößt im 800-m-Finale schon nach 400 Metern an die Spitze. Er kämpft noch, wo ihm der Sieg schon sicher. Europarekord mit der drittbesten 800-m-Zeit, die bisher in der Welt gelaufen wurde.
Bei Temperaturen um 12 Grad versagten die Wurfmuskulaturen ihren Dienst. 78 Meter 76 für den neuen deutschen Meister Eugen Stumpp.
Böiger Seitenwind - das Handicap der Stabhochspringer. Bruder Hartmund kann den Olympiazweiten Wolfgang Reinhardt nicht ersetzen. Dennoch: viel Freude nach 4 Meter 70.
Ungefährdet: Routinier Claus Lehnertz. 4 Meter 80 reichen zum Titel.
Zwischen Hürde 3 und 5 verliert Hinrich John seinen Rhythmus. Er fängt sich und gewinnt mit 31 Jahren zum dritten Mal in 14,1 Sekunden die Meisterschaft.
Titelverteidigerin Inge Schell bangt nach 40 Metern um den Sieg. Mit weitausgreifenden Schritten schiebt sich die dunkelhaarige Karin Frisch als Erste ins Ziel: 80 Meter Hürden in 10,6 Sekunden.
Sensation Nr. 2: der Endlauf über 100 m beendet die deutsche Sprintermisere. Das beste Frauenfinale in der Leichtathletikgeschichte, rühmen die Experten. Hannelore Trabert, Deutschlands schnellste Schneiderin, stellt den deutschen Rekord ein. Alle übrigen, nicht über 11,6 - Chance für den Staffelsieg in Budapest.
Endkampf an der langen Grube ohne den verletzten Drei-Sprung-Spezialisten Michael Sauer. Müller aus Saarbrücken unterliegt im Duell dem Mainzer Krivec. Sein bester Sprung 15 Meter 95.
Neuer deutscher Meister im Hochsprung Ingomar Sieghart, wird nur vom Charme seiner weiblichen Konkurrentin übertroffen. Friedrun Valk, der meistfotografierten Athletin, verzeiht man die 1 Meter 63. Schließlich hat sie mehr als nur Leistung zu bieten.
Spaß der 14.000: Marschieren mit Musik
Die Welt trifft sich einmal im Jahr in Holland - zum 50. Mal im Jahre 1966. Die Welt - das sind Marschierer, Militärs und Zivilisten, die den Ehrgeiz haben, täglich 50 Kilometer weit mindestens 1 Kilogramm Gepäck zu befördern.
Nichts treibt sie über die Straßen - sie marschieren weder gegen die Atombewaffnung noch für höhere Löhne. Ihr Spaziergang ist weder ein Protest gegen die hohen Bierpreise noch gegen deutsche Marschmusik.
Sie marschieren - nur um zu marschieren 4 Tage lang, 14.000 Zeitgenossen - Greise, des Autofahrens müde und Kinder, die kaum wissen, daß es Verkehrsmittel gibt.
Ihr aller Ziel ist Nijmegen. Beifall brandet auf - für ein sympathisches Gesicht, für eine fast vergessene Heldenbrust oder für alle jene Ungenannten, die marschieren, um einmal im Jahr umjubelt zu sein.
Personen im Film
Haese, Jürgen ; Nonnemann ; Salazar, Antonio de Oliviera ; Seebohm ; Tomaz ; Whitman, Charles ; Frisch, Karin ; John, Hinrich ; Kemper, Franz Josef ; Krivec, Günter ; Lehnertz, Claus ; Müller, Friedrich ; Reinhardt, Hartmut ; Sieghart, Ingomar ; Schell, Inge ; Stumpp, Eugen ; Trabert, Hannelore ; Valk, Friedrun
Orte
Lissabon ; China ; Hamburg ; Austin ; Warschau ; Nymwegen ; Norwegen ; USA ; Nijmwegen ; Hannover
Themen
Sachindex Wochenschauen ; Interviews ; Justiz ; Orden, Auszeichnungen, Ehrungen ; Schiffahrt ; Schiffe ; Leichtathletik, Jogging, Volkslauf ; Medizin ; Militär ; Verbrechen ; Vietnam ; Waffen ; Flugzeugwesen, Flugwesen ; Berufe ; Bauwerke in Europa ; Gehen ; Militär ; 14 Findbuch Neue Deutsche Wochenschau Zeitlupe
Gattung
Wochenschau (G)
Genre
Wochenschau