Sacherschließung
01. Unglück in Aberfan/ Wales (Schwarze Lawine)
Leute bei Aufräumungsarbeiten und Suche nach Verschütteten. Eimerkette mit schwarzem Schlamm. Bagger. Bergung von Toten. Gesichter von Bergleuten, groß. Tote werden auf Bahren getragen. Arbeiten bei Nacht im Scheinwerferlicht. Lord Snowdon an der Unglücksstelle. Prinz Philip, groß. Weinende Frau, groß.
02. Berlin: Arbeiten an der Sektorengrenze
Häuser an der Bernauer Straße werden eingerissen. Vopo mit Hund. Neue Grenzmauern werden gezogen. Wachposten beaufsichtigen die Arbeiten. Stacheldraht.
03. Johnson auf Hawaii
Wehende Palmen. Hawaiitänzerinnen. Johnson gehen bei Ankunft, halbnah. Johnson mit Blumenkette geht zwischen Menschen und schüttelt Hände. Johnson und Ladybird Johnson, groß. Johnson schreitet Front von Truppe ab. Autokolonne fährt durch enges Menschenspalier. Johnson gehend, groß. Ladybird Johnson, winkend, halbnah.
04. Hamburg: Glasausstellung des Finnen Timo Sarpaneva im Hause Rosenthal (Gruppe 21)
Bild Timo Sarpaneva. Glasgefäß steht auf Fußgängerüberweg. Füße gehen vorbei und treten gegen Gefäß. Sich drehendes Glaskunstwerk. Beschauer. Auf Schienen vor Alsterhaus steht Glasgefäß. Straßenbahn hält davor.
05. München: Ausstellung Electronica 66
Ausstellung elektronischer Bauelemente. Elektronischer Rechner. Empfangsgerät für Fernsehübertragungen von Wettersatelliten.
06. London: Automobilausstellung
Vauxhall auf Stand dreht sich. Autosalon, total. Audi 70. Mercedes 300. Daimler, Sovereign. Italienischer Sportwagen. Motor. Fuß auf Gaspedal. Bewegliche Sitze.
07. Köln: Pferderennen "Großer Preis von Europa"
Jockeys auf Pferden. Lübke bei Ankunft unter Schirm, halbnah. 2 Zuschauer unter Schirm. Botschafter Zarapkin auf Tribüne, halbnah. Schröder auf Tribüne, halbnah. Pferdebeine auf Rasen. Start und Rennen. Anilin führt während des ganzen Rennens. Zielgerade, ZL. Englisches Pferd holt außen auf, so dass Zielphoto Sieg für Anilin entscheiden muss. Zarapkin neben Lübke überreicht Pokal. Lübke streichelt Siegerpferd.
08. Braunschweig: Fußball Eintracht Braunschweig - Borussia Dortmund 3:1
Zuspiel. Schuß auf Tor. Zuschauer bildfüllend. Torwart wehrt Ball ab, ZL (Kamera hinter Tor). Junge Zuschauer, groß. Abwehrparaden von Torwart, ZL. Braunschweig schießt Tor. Zuschauer rufen, groß. Torschuß für Braunschweig, ZL. Alter Mann mit Mütze kratzt sich am Kopf. Torschuß für Dortmund. Zuschauer reißen Arme hoch, bildfüllend. Maskottchen Bär mit Fußballdress Braunschweig.
Herkunft / Inhaltsart
Titelmarke
Informationen
Unglück in Wales (schwarze Lawine)
Herkunft: Pathe News
Arbeiten a. d. Berliner Sektorengrenze
Kamera: Pahl
Johson auf Hawaii und Neuseeland
Herkunft: Metro
Blickpunkt
Galsausstelllung Rosenthal
Kamera: Rieck
Electronica, München
Kamera: Sommer
Automobilausst. In London
Herkunft: Pathe News
Sport
Pferderennen in Köln Großer Preis Europa
Kamera: Brandes, Zimpel, Grund
Fußball: Braunschweig/Dortmund
Kamera: Rieck, Zimpel, Brandes, Labudda
A und E
Sprechertext
9 Uhr in Aberfan
Zum Grab für fast 200 Menschen, überwiegend Schulkinder, wurde im walisischen Ort Aberfan eine 150 Meter hohe Abraumhalde. Nach anhaltenden Regenfällen hatte sie sich in Bewegung gesetzt und 16 Häuser und eine Schule unter sich begraben.
Bergleute, Armee, Feuerwehr und Hunderte von jugendlichen Freiwilligen arbeiten verbissen, aber hoffnungslos, um die Verschütteten freizugraben. Keine Sicherheitsvorschrift hatte verhindert, daß seit 1892 die Abraumhalde nur wenige Meter von der Bergwerksiedlung entfernt aufgeschüttet wurde. Warnungen wurden bis zuletzt überhört. Was die eigenen Großväter und Väter in jahrzehntelanger Arbeit aufgetürmt hatten, brachte ihren Kindern den Tod.
Lord Snowdon, gebürtiger Waliser, war als erster Angehöriger der Königsfamilie am Unglücksort. Auch Prinz Philip kam, um seinen Landsleuten beizustehen. Während die letzten Opfer geborgen werden, wächst in der englischen Bevölkerung die Unruhe. Von 200 weiteren Halden in Wales könnten ähnliche Gefahren ausgehen.
Aussichten
In diesen Tagen in Westberlin, in der Bernauerstraße. Die Arbeiten auf der größten Baustelle Mitteldeutschlands haben unmerklich eine neue Phase erreicht. Leerstehende Wohnhäuser, die hier die Grenze bilden, werden eingerissen, letzte Fluchtmöglichkeiten beseitigt und freies Schußfeld gewonnen.
Unter der Parole "Aktion moderne Grenze" - sollen 232 Kilometer Mauer und Stacheldraht für das Auge des westlichen Betrachters erträglicher gemacht werden. Die routinierten Handgriffe stehen unter scharfer Bewachung. Sie vermögen vielleicht die Ästhetik, nicht jedoch das Gewicht des größten Makels am mitteldeutschen Regime zu verändern.
Hawai, vielbesungene Märcheninsel und 50. Bundesstaat der USA, war die erste Station auf der längsten Asien-Reise, die je ein amerikanischer Präsident unternommen hat. Fast 40000 Kilometer in nur 17 Tagen hatte sich Lyndon B. Johnson zugemutet, um - wie er sagte "dem Frieden und Fortschritt der Menschheit zu dienen".
Präsident Johnson hatte sich zwei Reiseziele gesteckt, die freien Länder Asiens zu einem Bündnis zu ermutigen und mit den im Vietnam-Krieg verbündeten Staaten einen Weg für die Beendigung des Konflikts zu suchen.
Der Jubel auf Hawai und Neuseeland konnte den Präsidenten nicht darüber hinwegtäuschen, daß die politische Entwicklung in Asien in eine ungewisse Zukunft führt.
Ansichten
21 zu gemeinsamer Förderung zeitgemäßer Formen verschworene europäische Firmen stellten in Hamburg das Glasbläaerwerk des Finnen Timo Sarpaneva aus. Wie so vieles Gute und beinahe alles Neue fanden seine Schöpfungen beim Mann auf der Straße kaum die ihnen gebührende Achtung. - Der Fachwelt jedoch sind seine kunstvollen Gebilde, wie diese in Glas erstarrte Gischt, so interessante, daß der Chef des auch zur "Gruppe 21" gehörenden Hauses Rosenthal nach Hamburg flog, um mit dem Finnen Formprobleme zu diskutieren.
Das Dormalauge, seit Jahrtausenden an leicht faßlichen Formen orientiert, braucht ein wenig Zeit, um sich an Konturen zu gewöhnen, die sich gleichsam als Bindeglied anbieten zwischen den Erscheinungsformen organischen Lebens und denen einer modernen technischen Welt. Vom Massengeschmack unbeirrt hofft die "Gruppe 21" auf eine Generation, die fähig ist, auch neue Ideen aufzunehmen.
Eleotronioa 66 - unter dieser fast symphonisch klingenden Wortneuschöpfung präsentierten sich in München die neuesten Auswertungen naturwissenschaftlicher Erkenntnisse: elektronische Bauelemente - Bausteine einer von Kybernetik und Automation beherrschten Welt von morgeno Erstmalig wurde der Münchner Elektronik-Preis Vergeben. Er ging zu gleichen Teilen an einen deutschen und amerikanischen Wissenschaftler, u.a. für die originelle Methode, Einzelbausteine durch eine Magnethaftung funktionsfähig zu verbinden. Dadurch entfallen künftig alle Stecker oder Kabelschnüre.
Myriad II, so nennt sich ein Universalrechner von besonders hoher Geschwindigkeit. Produktionsüberwachung und Steuerung können mit ihm wesentlich vereinfacht werden.
Sensation war ein Empfangsgerät für die Fernsehübertragung von Wetter-Satelliten. Mit der Direktaufzeichnung eines Hurrikans ermöglicht die moderne Elektronik eine genauere meteorologische Beobachtung, die sich hoffentlich bald in unseren Wetterberichten niederschlagen wird.
Luxus - gewissermaßen als Erholung von einer stimmungsdrückenden Sparpolitik - bot die diesjährige Automobilausstellung in London. Trotz Wilsons Maßnahmen, die besonders die Automobilindustrie Trafen, präsentierten Bloh die Karossen, noch moderner, noch bequemer und natürlich noch schneller.
Chromblinzelnd und stabil zeigt sich auch das deutsche Autogesicht.
Italienische Schneiderarbeit nach Maß sollen vor allem die interessierte Damenwelt zu begeistern.
Sorgfältig forschten jene, denen die Zahl der Verkehrsunfälle bekannt Ist, nach den Neuheiten, die mehr Sicherheit verbürgen.
Ein Duft von Parfüm, Benzin, frischem Lack und Leder lag in der Luft, - während Motoren Ihr Innenlaben zeigten: lautlos und peinlich Sauber. Das anspruchsvolle Publikum ließ sich von den Knopfdruckraffinessen einer mit der Automatik spielenden Industrie beeindrucken. Darüber vergaß man fast, daß "mit dem Auto leben" heute heißt: das Auto wenigstens zu Überleben.
Grosser Preis von Europa
In Köln-Weidenpesch tappte ein herbstfeuchtes Publikum mit dem ersten Deutschen und anderen Schirmherren klamm um die Rails der Rennbahn. Ein jovialer Botschafter und ein herabgestimmter Minister ließen politisch Parabelhaftes befürchten, als Westeuropas schnellste Beine zum Galopp ansprangen. Sie versuchten, dem hochfavorisierten russischen Hengst "Anilin" das Geld im "Großen Preis von Europa", dem teuersten Rennen Deutschlands, streitig zu machen. "Anilin" jedoch übernahm vor der Tribüne die Spitze und zeigte keine Neigung, sie in diesem Jahr noch einmal abzugeben. Der "Große Preis" wurde zum Rennen eines Pferdes. Die gewaltige Galoppiermaschine mit dem riesigen Herz- und Lungenraum gab der Fachwelt des Sub-Kontinents reichlich Gelegenheit, über die Vorzüge russischer Trainingsmethoden nachzudenken.
In der Zielgeraden allerdings gefährdete die anmaßende Lässigkeit, mit der Jockey Nassibow und "Anilin" um 175.000 Mark canterten, beinahe ihren Sieg. Der kleine Engländer Salvo warf seine Reserven ins Gefecht und erst das Zielfoto entschied, daß Nassibow schlafend gesiegt hatte. Eine diesbezügliche Rüge der Rennleitung unterstrich die Überlegenheit, mit der "Anilin" für niedrigen Lohn aus hoher Hand Devisen aus dem Boden stampfte.
Favoriten
Fussballfest in Braunschweig. Zum ersten Mal seit Bestehen der Bundesliga war das Stadion bis auf den letzten Platz gefüllt. Tabellenführer Eintracht Braunschweig, die große Überraschung dieser Saison, empfing den Europacup-Sieger Borussia Dortmund, der nach einer Niederlagenserie durch seinen hohen Sieg beim 1. FC Köln wieder von sich reden gemacht hatte.
In Bestform der Weltmeisterschaftsflügel Held - Emmerich. Die hervorragende Braunschweiger Abwehrkette ließ sie jedoch nur selten in gefährliche Schußpositionen kommen.
Die hochklassige Partie endete mit einem gerechten Halbzeitergebnis von 0:0. Dann setzte sich die stärkere Kondition des Spitzenreiters durch. Nach neunminütigem Zwischenspurt führt Braunschweig 3:0.
Vier Minuten vor Schluß erzielt Assauer den Ehrentreffer für die Borussen und damit das einzige Tor, das Braunschweig bisher auf eigenem Platz hinnehmen mußte.
Personen im Film
Johnson, Ladybird ; Johnson, Lyndon B. ; Lübke, Heinrich ; Philip Mountbatten von Edinboroug ; Snowdon ; Schröder, Gerhard ; Zarapkin
Orte
Hamburg ; München ; Rom ; Aberfan ; London ; Berlin ; Hawai ; Köln ; Braunschweig
Themen
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