Sacherschließung
01. Politik in Bonn - Koalition CDU - SPD
Bundesadler im Plenarsaal (Titeluntergrund). Kiesinger, umgeben von Journalisten, hinter ihm Lübke und Barzel. Brandt, hinter ihm Schiller. Koalitionssitzung. Schwenk von einer Seite des Tisches mit Brandt und Schiller zu Kiesinger, neben Barzel und Strauss. Zeitungsschlagzeilen. Grosse Koalition. Kameramänner und Reporter. Kiesinger gibt Erklärung. Schröder, halbnah. Stoltenberg, halbnah, von Hassel, halbnah. Adenauer geht vor Kiesinger.
02. Lübke in Mexiko
Lübke geht neben Wilhelmine Lübke, total. Konfettiregen. Lübke im Wagen neben Präsident Diaz Ordaz, halbnah. Fahrt durch Mexiko City. Fahrt durch beleuchtete Stadt. Lübke spricht vor Nationalkongress, total und halbnah. Lübke bei Kranzniederlegung. Lübke trägt sich in Buch der Stadt ein.
03. Casteau: NATO-Hauptquartier in Belgien - General Lemnitzer enthüllt Gedenkstein
Kleines belgisches Dorf Casteau. Autos fahren durch Straße. Bauernhäuser. Kühe. General Lemnitzer, NATO-Oberbefehlshaber, enthüllt Gedenkstein zur Gründung des NATO-Hauptquartiers. Bau von NATO-Bauten für das neue Hauptquartier.
04. Unfallserie - Falsche Verwendung von Werkzeug
Joachim Teege steht neben Photowand und zeigt auf Bilder von Flugzeugunglücken, Autounglücken, Schiffsuntergängen. Baustelle. Arbeiter auf Gerüst. Arbeiter versucht mit Schraubenschlüssel und 2. Schraubenschlüssel als verlängertem Hebelarm Schraube aufzudrehen, verliert Gleichgewicht und stürzt ab. Joachim Teege mit Homburg spricht: "Wie ist das Leben doch so schön", sagt Grillparzer (Bild), "aber so (Mann im Rollstuhl, Bild) lebt sich's schlecht."
05. Überschwemmung in Florenz
Schwenk über die Stadt. Kunstwerke werden aus Schlamm und Wasser geborgen. Schlamm in den Straßen. Kunstwerke auf der Straße. Nationalbibliothek mit beschädigten Schriften, durchdrungen von Nässe und Schlamm. Hand blättert in verdorbenen Büchern. Restauratoren bei der Arbeit an beschädigten Gemälden und Kunstwerken. Statue, von unten voller Schlamm.
06. Die Welt von morgen: Weltausstellung Montreal, 5 Monate vor Beginn
Luftaufnahme Montreal. Baustelle der Weltausstellung. Arbeiter auf Bau. Moderne Hallenbauten. Deutsche Pavillon im Bau, Stahlnetzkonstruktion mit Blumenmotiven "Germany to day" - Moderne Ausstellungsbauten. Ausstellung. Einschienenbahn. Fahraufnahme an Bauten vorbei.
07. Warschauer Jazz-Festival: Swingle Singers
Dirigent. Die Swingle Singers singen Suite in h-moll von Johann Sebastian Bach. Sängerin vor Mikrofon mit stimmakrobatischer Darbietung.
Herkunft / Inhaltsart
Titelmarke
Informationen
Politik in Bonn
Kamera: Grund
Lübke in Mexiko
Herkunft: Mexiko
NATO-Gründung in Belgien (General Lemmitzer legt Grundstein)
Herkunft: Belgavox
Der Gute Tip
Unfallserie III: Falsche Verwendung von Werkzeug
Blickpunkt
Florenz-Überschwemmung
Herkunft: Corona
Welt von morgen
Weltausstellung Montreal (5 Monate vor Beginn)
Herkunft: Kanada
Aktuelle Takte
Swingle-Singers (Jazz-Jamboree in Polen)
Herkunft: Polkronika
A und E
Sprechertext
Informationen
In Bonn ist die Zeit ausweichender Antworten zu den vieldiskutierter Sach- und Personenfragen vorüber. Nach Mammut-Sitzungen der CDU/CSU und SPD-Fraktion entschieden sich die Beiden Verhandlungspartner und langjährigen Rivalen im Deutschen Bundestag für den Versuch, die festgefahrene Deutsche Politik gemeinsam wieder in Gang zu bringen. Die Grobe Koalition fand in der deutschen Öffentlichkeit ein Geteiltes Echo.
So wird Kanzler Kurt-Georg Kiesinger mit Willy Brandt als Vizekanzler und Außenminister an der Spitze eines neuen Kabinetts stehen. Vier Ministerien werden aufgelöst. Kai-Uwe Von Hasses und Rainer Barzel werden der neuen Regierung nicht angehören.
Urlaub von der Bonner Krise nahm Bundespräsident Heinrich Lübke und reiste zu einem 5-tägigen Staatsbesuch nach Mexiko. Im Begleitung des mexikanischen Präsidenten Diaz Ordaz hielte Zeit Lübke Einzug in die Hauptstadt Mexiko-City. Fast 1 Million Mexikaner hatten sich an den Straßen aufgestellt und feierten Den deutschen Gast mit südländischer Begeisterung. Als erster ausländisches Staatsoberhaupt heilt der Bundespräsident eine Rede vor den Nationalkongreß. Ein Vertrag über verstärkte Beziehungen der ersten Maxiko-Reise eines deutschen Bendespräsidenten.
Noch von wenigen Monaten war Casteau ein stilles unbekanntes Donf. Mit der ländlichen Abgeschiedenheit des belgischen Marktfleckens war es mit einem Schlage vorbei. Als er nach Frankreichs Kündigung zum Standort des neuen Nato-Hauptquartiers Auegewählt wurde.
Mit der Enthüllung eines Gedenksteines in Anwesenheit des NATO-Oberbefehlshabers General Lemnitzer und des belgischen Ministerpräsidenten van den Boeynants macht das belgische Dorf einen Gewaltsprung in das elekronische Zeitalter. Künftig Warden in Casteau alle Fäden westlicher Verteidigungsstrategie Zusammenlaufen.
"Hand auf's Herz, leibe Leute, würden Sie jemals in ein Flug zeug Steigen. Von den Sie wessen. Daß das Fahrgestell nicht Funktioniert?"
"Oder in ein Auto, bei den die Bremsen versagen?" "Odern auf ein Schiff, das ein Leck hat?" "Sicherlich nicht nur wenn's um kleinere Dinge geht, dann sind Sie gar nicht so pingelig."
"Zur Diskussion steht der Soll dieses Arbeiters. Ihm fehlt die Kraft. Aber er weiß sich zu helfen. Er wendet einen ebenso Einfachen wie gefährlichen Kunstgriff an ... "Denn so ein verlängerter Schraubenschlüssel ist ja jeder ein Defektes Schiff. Noch ein defektes Auto. Noch ein defektes ... ... Flugzeug." "Wie ist das Leben doch so schon ..." "... sagt Grillparzer," "Aber so ..." "... lebt sich's schlecht!"
Florenz
Es gibt selten eine Katastrophe, deren Ausmaß nicht in Zahlen fixierbar ist, deren materielle Verluste durch keinen Gegenwert reparabel sind. Florenz verlor Unersetzbares. Das wohl wertvollste Kleinod der europäischen Kunst, die Hauptstadt der Renaissance, bleibt für Jahrzehnte vom Schlamm gezeichnet. Über 3 Meter hoch stand die Flut an den Säulen der Uffizien eine zersetzende Masse aus dem Flußbett des Arno, aus zerstörten Abwässeranlagen und Heizölkesseln.
Mit am stärksten betroffen: Die Nationalbibliothek, die größte Bibliothek Italiens. Drei Wochen nach der Katastrophe ist das zum Trocknen so dringend benötigte italienische Zeitungspapier aufgebraucht. Der Hilferuf an die deutschen Verleger blieb nicht ungehört. Man weiß, daß nur Soforthilfe Rettung bedeutet, bevor nämlich Schimmel die Archivbestände angreift.
Für einige der wichtigsten Quellen zum Studium der Renaissance besteht kaum noch Hoffnung - es sind einmalige Dokumente, Aussagen von Florentinern über eine Epoche, der Florenz seinen Glanz verdankt.
Und doch ist die Zerstörung eines Kruzifixes, das Vasari die "Geburtsurkunde der italienischen Kunst" nannte, nur für Pessimisten ein Symbol dafür, daß Florenz seinen Glanz nicht zurückerhalten werde. Die Welt bewies, daß Florenz nicht allein den Florentinern gehört. Spenden gingen ein, namhafte Restauratoren reisten an und mit einem großen Dokumentarfilm wollen Jacqueline Kennedy, John Steinbeck und andere um Hilfe für Florenz werben. Erfreulich ein Zitat aus der verwüsteten Stadt: "Die Deutschen haben uns Florentiner immer geliebt. Das merkt man heute ganz besonders."
Montreal
Expo Montreal 67 - Zwischenbilanz beim Bau einer Stadt von morgen - bei dem ehrgeizigen Versuch, eine Weltausstellung zu errichten - für 33 Millionen Besucher.
Fünf Monate vor Eröffnung zeichnen sich die neuen architektonischen Ideen einer internationalen Avantgarde als erste Konturen in den Himmel. Der deutsche Pavillon - 35 Millionen Mark teuer - eine Stahlnetz-Konstruktion - Maschenweite 50 cm. anachronistisch mit Blümchen verziert - ein Dach für eine weite Landschaft zum Thema "Germany today".
70 Nationen wetteifern um das beste Image, um die besten Kontakte, um den Ruf, der Zukunft am nächsten zu sein - Gesamtkosten 552 Millionen Dollar.
Einschienenbahnen und Hovercraft-Fahrzeuge verbinden die Bauten der Nationen - sie nennen sich auch heute noch Pavillons - wohl die letzte Reminiszenz an den Ausstellungsstil vergangener Zeiten.
"Der Mensch und seine Welt" ist das Thema der Expo 67, doch was sich heute bereits in Montreal andeutet, ist nichts weniger als die Suche des Menschen nach einer gigantischen Welt von morgen.
Swing With Bach
Sie wurden von dem jungen amerikanischen Musikprofessor Swingle gegründet und haben sich zur ungewöhnlichsten Gesangsgruppe der Welt entwickelt: Die Swingle Singers.
Ihre Stimmbänder vollführten einen atemberaubenden Balanceakt, als sie die Suite in H-Moll von Johann Sebastian Bach reproduzierten.
Die Vokalartisten von der Seine wurden zum umjubelten Mittelpunkt des Warschauer Jazz-Festivals. Ihr Erfolgsrezept: Werkgetreue Wiedergabe barocker Instrumentalmusik, aufgefrischt durch einen Hauch von Jazz.
Personen im Film
Adenauer, Konrad ; Barzel, Rainer ; Brandt, Willy ; Hassel von, Kai Uwe ; Kiesinger, Kurt ; Lücke, Paul ; Ordaz, Diaz ; The Swingle Singers ; Schiller, Karl ; Schröder, Gerhard ; Stoltenberg, Gerhard ; Teege, Joachim ; Lübke, Wilhelmine
Orte
Casteau ; Montreal ; Essen ; Florenz ; Bonn ; Warschau ; Mexiko ; Mexiko City
Themen
Sachindex Wochenschauen ; Bibliotheken ; Buch, Bücher ; Hände ; Innenpolitische Veranstaltungen ; Kameraleute, Kameramänner ; Katastrophen ; Musikalische Veranstaltungen ; Nachrichten, Nachrichtenwesen ; Photographen ; Unfallserie ; Kunst ; Kunstwerke ; Wasser ; Außenpolitische Veranstaltungen ; NATO ; Berufe ; Luftaufnahmen ; Aufbau ; Ausstellungen ; Bauwerke in Nordamerika ; Bauwesen ; 14 Findbuch Neue Deutsche Wochenschau Zeitlupe
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