Sacherschließung
01. Portrait Hermann Rockmann
Rockmann, groß, am Sprechertisch, sich Notizen machend (Titeluntergrund). Archivaufnahmen: Parlamentseröffnung England, Hochzeit Baudouin - Fabiola. Nobelpreisverleihung. Deutschlandbesuch Elizabeth. Durchstich St. Bernhard-Tunnel. Rockmann, groß. Sich drehendes Tonband. Photos von Rockmann als Reporter. Stapellauf Esso Deutschland. Rockmann, groß, gibt Interview, O-Ton: "Welches nun waren die erregendsten Augenblicke in diesen 25 Jahren?" - "Das war die Rückkehr der letzten Kriegsgefangenen aus der Sowjetunion. Das war wirklich ein so tiefbewegender Augenblick, dass es meinen Kollegen und mir schwer fiel, die richtigen Worte zu finden, weil einfach der ganze Schock des Krieges noch einmal in unsere Glieder fuhr." - "Gibt es eine markante Schwierigkeit Ihres Berufes?" - "Würde ich sagen. Und zwar denke ich an die vielen Spezialgebiete, die es in unserer Umwelt gibt. Es gibt aber nicht so viele Spezialisten im Journalismus. Und manchmal ist man ja vielleicht doch tollkühn, dass man sich an ein Thema heranwagt, zu dem man einige Fragen stellen kann, obwohl andererseits die Gefahr bestünde, und davor hat man Respekt und Angst, einen gewissen Horror, dass er Partner plötzlich eine Gegenfrage stellen könnte?" - "Welches war Ihr wohl amüsantester Versprecher?" - "An eine Geschichte kann ich mich erinnern und zwar passierte es einmal im Wetterbericht und zwar sollte es heißen, in der Nacht zum Montag wird die Bewölkung zunehmen und es kam heraus, in der Nacht zum Montag wird die Bevölkerung zunehmen." Friedland (Archiv). Rieck drehend hinter Kamera, groß. Sich drehende Schallplatte, groß, Mikrofon, groß. Rockmann als Sprecher der Deutschen Wochenschau, groß, an Sprechertisch.
02. Schweizer Luftwaffe
Startende Düsenflugzeuge. Flug über die Alpen der Flugstaffel mit Luftaufnahmen des Gebirges. Übungszielabwurf. Aufprall der Granaten und Brände. Drehender Propeller. Feindliches Flugzeug wird über Schweizer Gebiet zur Landung gezwungen. Bauchlandung eines Flugzeuges. Start einer Mirage und Flug. Düsenkondensstreifen über Wolken.
03. Frankfurt: Filmball
Tanzende Paare (Titeluntergrund). Sabine Sinjen, halbnah, im Gespräch. Hans Jürgen Bäumler, gibt Autogramm und wird von jungem Mädchen geküßt. Karl Mildenberger, halbnah. Tanzende Paare.
04. Briefmarkenauktion
Panzerauto fährt vor. 2 Männer tragen Tasche zu Auktion. Versteigerung des wertvollen Sachsen-Dreier-Bogens. Briefmarken, groß. Gesichter von Leuten bei Versteigerung, groß. Auktionator spricht O-Ton: "Berühmte Besitzer haben ihn jahrzehntelang besessen und er kommt jetzt hier an diesem 2. Dezember 1966 für 600.000 Mark zum Ausruf. Und 600.000 habe ich hier. Bitte mehr als 600.000 Mark für den einmaligen Bogen. Ich rufe Zürich. Ist dort mehr als 600.000 Mark in Zürich. 600.000 Mark zum 1. 620.000 Mark sind hier! 620.000 Mark zum 1. Bitte mehr als 620.000 Mark. Nochmals zum 1. zum 2. 620.000 Mark zum 3." Zuschlag für 620.000 DM.
05. München: Zoo im Kaufhaus Oberpollinger
Kopf von Pythonschlange, groß, züngelnd. Papagei, groß. Camäleon. Affe in Käfig. Käufer in Tierhandlung. Eidechse auf Arm von Verkäufer. Vogel wird in Kasten verpackt. Hamster in Käfig. Hamster wird in Kasten verpackt. Pythonschlange wird in Sack gepackt.
06. Düsseldorf: Millionentannenbaum
Kette, funkelnd, groß. Großer Stein funkelnd. Tannenbaum voller Perlen und Steinen in Schaufenster eines Schmuckgeschäftes.
07. Franz Grubers Lied "Stille Nacht, Heilige Nacht"
Französische Chorknaben singen Stille Nacht, Heilige Nacht. Das Dorf Oberndorf. Kruzifix im Schnee. Kinder gehen mit Kerzen zum Grab Franz Grubers. Klavier und Bild Franz Grubers. Deutsche Kinder singen "Stille Nacht, Heilige Nacht". Krippenfiguren. Negerkönig der Heiligen 3 Könige. Krippendarstellung der Geburt. Französische Chorknaben.
Herkunft / Inhaltsart
Titelmarke
Das Profil
Rockmann- Portrait
Kamera: Labudda, Rieck, Rühe
Herkunft: Archiv
Zeitschau
Schweizer Luftwaffe
Herkunft: Cine Journal
Informationen
Film-Ball
Kamera: Zimpel
Briefmarkenauktion
Kamera: Zimpel
Zoo im Kaufhaus (Oberpollinger)
Kamera: Rau
Millionen-Tannenbaum, Düsseldorf
Kamera: Grund
Aktuelle Takte
Stille Nacht, heilige Nacht
Herkunft: Pathé Journal, Austria
A und E
Sprechertext
Das Profil: H. Rookmann - 25 Reporterjahre
Seine Stimme zählt zu den bekanntesten in Deutschland, seine Reportagen zu den eindringlichen Augenblicken in der Geschichte des deutschen Rundfunks. In diesen Tagen feierte er sein 25jähriges Reporter-Jubiläum. 25 Jahre Zwiegespräch mit dem Mikrophon: Hermann Rockmann.
Das Zwiegespräch mit Millionen Zuhörern gab dem heutigen Chef der Reportage-Abteilung des NDR jene vielgerühmte Sicherheit. 6 bis 8000 Reportagen und Interviews förderten sein ausgewogenes Urteil und seine Kunst, treffsicher zu formulieren:
"Welches nun waren die erregendsten Augenblicke in diesen 25 Jahren?"
"Das war die Rückkehr der letzten Kriegsgefangenen aus der Sowjetunion. Das war wirklich ein so tiefbewegender Augenblick, daß es meinen Kollegen und mir schwer fiel, die richtigen Worte zu finden, weil einfach der ganze Schock des Krieges noch einmal in unsere Glieder fuhr."
"Gibt es eine markante Schwierigkeit Ihres Berufes?"
"Würde ich sagen. Und zwar denke ich an die vielen Spezialgebiete, die es in unserer Umwelt gibt. Es gibt aber nicht so viele Spezialisten im Journalismus. Und manchmal ist man ja vielleicht doch tollkühn daß man sich an ein Thema heranwagt, zu dem man einige Fragen stellen kann, obwohl andererseits die Gefahr bestünde, und davor hat man Respekt und Angst, einen gewissen Horror, daß der Partner plötzlich eine Gegenfrage stellen könnte."
"Welches war Ihr wohl amüsantester Versprecher?"
"An eine Geschichte kann ich mich erinnern und zwar passierte es einmal im Wetterbericht und zwar sollte es heißen, in der Nacht zum Montag wird die Bewölkung zunehmen und es kam heraus, in der Nacht zum Montag wird die Bevölkerung zunehmen."
Und ganz nebenbei ist Hermann Rockmann seit über 16 Jahren einer der beiden Sprecher dieser Wochenschau.
Luft - Patrouille
Im Blickpunkt dieser Woche stehen Piloten, von denen nur selten in den Generalstäben der NATO und des Warschauer Paktes die Rede ist. Bündnislos und ohne potentiellen Gegner agieren sie über den Alpen. Es sind Piloten des Schweizer Überwachungsgeschwaders zum Schutz der Neutralität.
Dieses Geschwader, die einzige Berufskampf-Formation der Schweizer Armee, die hier zu einer Scharfschießübung im Hochgebirge startet, existiert in diesen Wochen 25 Jahre.
Damals, gleich nach dem Ausbruch des 2. Weltkrieges stand ihre Notwendigkeit außer Frage. Ungezählte Male verletzten fremde Flugzeuge kriegführender Nationen die Lufthoheit der Schweiz.
Wie hier eine britische Lancaster - wurden sie durch Zeichen zum Landen aufgefordert. Wer sich weigerte, wurde gezwungen. Fast 50 Maschinen stürzten ab oder mußten notlanden.
Vor kurzem hat für die Schweizer Piloten das Zeitalter der Mirage begonnen. Die gefährlichen 12-Millionen-Franc-Insekten, die Frankreichs militärisches Prestige erhöhten, patrouillieren von nun an auch im Dienste der Neutralität.
Informationen
Gesellschaftlicher Höhepunkt dieser Woche war der Filmball 66 mit Erinnerungen an Flirts auf dem Eis, mit erfrischenden Einsichten in sommerliche Landschaften und Gedanken an den nächsten gnadenlosen Fight - ein Filmball - durchsetzt mit Prominenz und hochgestapelten Frisuren - ein Tänzchen im Advent anläßlich des zwanzigjährigen Bestehens des Wirtschaftsverbandes hessischer Filmtheater.
Eine Frankfurter Stahlkarosse brachte das teuerste Stückchen Papier der Welt. Der Sachsen-3-Pfennig-Briefmarkenbogen - vor 90 Jahren unter einer Tapete entdeckt - wechselte nach einer Simultan-Auktion in Zürich und Frankfurt von der Schweiz nach Amerika.
"Berühmte Besitzer haben ihn jahrzehntelang besessen und er kommt jetzt hier an diesem 2. Dezember 1966 für 600000 Mark zum Ausruf. Und 600000 habe ich hier. Bitte mehr als 600000 Mark für den einmaligen Bogen. Ich rufe Zürich. Ist dort mehr als 600 000 Mark in Zürich? 600000 Mark zum 1.620000 Mark sind hier! 620000 Mark zum 1. Bitte mehr als 620000 Mark. Nochmals zum 1. zum 2. 620000 Mark zum 3."
Nach der Fress- und Kleiderwelle, nach Einrichtungsfimmel und Reisewut ist Deutschland auf den Affen gekommen. Exotische und einheimische Körnerfresser, Krummschnäbel, Säugetiere, Nattern und Echsen zählen zu den Verkaufsschlagern eines Münchner Warenhauses. Lieferzeit für Löwen und Tiger: 8 Tage.
Die Preise locken alle Käuferschichten. Ein lebendiger Vogel ist billiger als ein gebratenes Täubchen, ein Hamster preiswerter und unbestritten weniger militant als beispielsweise ein aufziehbarer Panzer. Und für 450 Mark eine Tiger-Pythonschlange zweifellos attraktiver als eine gleichwertige Tasche aus ihrem Leder. So wird es unter manchem Weihnachtsbaum piepsen, gurren, kreischen und zischen - das ideale Geschenk für Familien, die sich nichts mehr zu sagen haben.
Für Sie, verehrte Zuschauer, dort ganz hinten, in den teuersten Parkettreihen, empfehlen wir etwas besonderes aus Düsseldorf. Bundesdeutschlands kostbarste Edeltanne für nur 1 Million. Sie widerspricht am überzeugendsten allem Gerede von der Krise und ist gleichzeitig ein kaum zu überbietender Beweis christlich-deutscher Nächstenliebe - messbar an den Karatzahlen von Diamanten.
Stille Nacht, Heilige Nacht
Die Popularität dieses Liedes ist bisher von keinem Schlager Übertroffen worden. Seine Zeilen von der stillen Nacht erklingen überall auf der Welt, in Amerika, Afrika, Australien, Asien und in allen Sprachen Europas.
In Oberndorf, einer kleinen österreichischen Gemeinde, begann seine Geschichte - in der Heiligen Nacht des Jahres 1818.
Kurz vor der Mitternachtsmesse entdeckte der Priester, daß die Orgel der kleinen Kirche nicht bespielbar war. Einige Verse, die er kannte, brachte er dem Dorflehrer Gruber. In einigen Minuten - so berichten die Quellen - fand Gruber, der leidenschaftlich Guitarre spielte, die Melodie, komponierte sie durch, rief seine Schüler zusammen und probte das Lied. Zur Messe erklang es zum ersten Mal.
Heute hat sich die Welt auf die Melodie des österreichischen Dorfschullehrers geeinigt. Das Lied überbrückt zu Weihnachten die Kluft zwischen jenen, die an jahrhundertealten Bräuchen festhalten und den anderen, die über der Hektik der Geschäfte die Stille der Weihnacht fast zu vergessen scheinen.
Das Lied, das in diesen Tagen zwischen Helsinki und Rom, zwischen Tokio und Paris gesungen wird, gibt dem Pest, das wir feiern, ein wenig von dem zurück, was es eigentlich will: Gegensätze überbrücken und verbinden in einer zerrissenen Welt.
Personen im Film
Bäumler, Hans Jürgen ; Rieck, Hans Jürgen ; Rockmann, Hermann ; Sinjen, Sabine ; Mildenberger, Karl
Orte
Frankfurt ; Amsterdam ; Schweiz ; München ; Düsseldorf ; Hamburg ; Marl ; Berlin ; Oberndorf ; Erlangen
Themen
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Gattung
Wochenschau (G)
Genre
Wochenschau