Sacherschließung
01. Lübke in Korea
Konfettiregen (Titeluntergrund). Motorradeskorte. Menschen winken am Straßenrand. Koreanische Bauern führen den Bändertanz vor. Lübke als Zuschauer, halbnah. Lübke vor der Opferschale auf dem nationalen Heldenfriedhof. Kranz des Bundespräsidenten. Kriegsbilder aus dem Krieg Korea. Soldaten waten durch Schlamm. Kinder winken mit Fähnchen. Flugzeuge im Krieg über Korea. Eisenhower, halbnah. Weinendes Kind. Flüchtlinge. Waffenstillstandsverhandlungen 1953 in Panmunjon. Karateausbildung von Südkoreanern. Mann haut mit Hand und mit Kopf Stapel von Brettern ein. Stadtbild Seoul mit Verkehr. Passanten und Autos auf der Straße. Südkoreanerinnen gehend. Kind läuft an Hand. Gehende Beine von Mann und Frau mit langem Rock. Willkommenstransparente für Lübke.
02. Colombey Les deux eglises: Wahlen in Frankreich
Frau öffnet Schrank. Souvenirs und Anhänger mit Bild von de Gaulle. Fähnchen mit Aufschrift Colombey Les deux eglises. De Gaulle vor Auto, halbnah. Wahlplakate werden an Mauer geklebt. Wohnsitz, Schloß Colombey. Einwohner von Colombey wählen. Bild de Gaulle im Wahllokal. De Gaulle wählt. Ausrufer. Bauer tritt vor Tür des Hauses.
03. Genf: Autosalon
Totale des Autosalons. 2 Japanerinnen am Steuer von japanischem Auto. Fiat. Steuer und Amaturenbrett von Wagen. Opel. Mercedes 250 SL. Unterbringung von Koffern im Ford. Tacho bis 320 km/h.
04. Odenwald: Neuer Sendeturm für Deutschlandfunk
Stahlmast des Sendeturms. Inbetriebnahme des neuen Langwellensenders. Technische Details des Senders, innen.
05. England: Ausstellung Modernes Wohnen
Runde kahle Wohnräume mit Haushaltsrobotern. Getränkeautomat füllt Getränk in Glas. Mädchen legt sich auf flaches Liegebett und schließt Augen mit langen Wimpern. Schlafende, sich streckende Katze.
06. Giessen: Lernmaschine für Kinder im Institut für programmiertes Lernen der Universität
Kinder sitzen mit Kopfhörern um Lernmaschinen. Kindergesichter, groß. Professor Corell spricht über die Lernmethode, O-Ton, groß: "Wir gehen dabei von zwei grundsätzlichen Erwägungen aus: Einmal von der Erkenntnis, dass kleine Kinder sich in der Tat nicht von selbst entwickeln, sondern nur dann, wenn sie entsprechend herausgefordert und angeregt werden. Insbesondere erreichen wir durch frühkindliches Lesenlernen eine große Steigerung des intellektuellen Niveaus und des geistigen Horizonts." Kinder erhalten durch Kopfhörer von Lehrerin Anweisungen, O-Ton: "Aufgepaßt - jetzt darfst Du mit dem Stern den gemalten Roller holen und drücke dann gleich auf den gemalten Roller; suche mit dem Stern den gemalten Ulli - da ist das richtige Bild. Roller kann man aufschreiben - da steht geschrieben - Roller. Drücke auf den geschriebenen Roller, da ist der geschriebene Ulli, suche noch einmal den Roller - richtig - Roller. Wörter werden mit Bildern gesucht.
07. Castellon: Stierkampf El Cordobes
Einzug von El Cordobes in die Arena. Junges Mädchen klatscht, groß. El Cordobes verbeugt sich. Stier wird hereingelassen. Stier kämpft unlustig gegen El Cordobes. Zuschauer klatschen. El Cordobes wischt sich mit Handtuch Gesicht, groß. Er wird auf Schultern von Anhängern getragen.
08. Köln: Deutsche Meisterschaften im Kunst- und Turmspringen
Gesichter von Zuschauern und Zuschauerinnen, groß, verfolgen Sprünge der Springer. Sprünge in ZL. Salto, Schraube. Eintauchen in das Wasser und Schwimmen zur Wasseroberfläche. Klaus Konzorr siegt, ZL. Sprünge der Damen, ZL. Es siegt Angelika Kibert vom 3 m Brett. ZL. Junger Mann klatscht und sieht in Programmheft. ZL-Montage von Turmspringern und Turmspringerinnen. Eintauchen in das Wasser und Zurückschwimmen. Klaus Konzorr bei seinem Siegersprung vom Turm, ZL. Damen springen.
Herkunft / Inhaltsart
Blickpunkt
Lübke in Korea
Informationen
Wahlen in Frankreich
Herkunft: Pathé Journal
Autosalon Genf
Herkunft: Cine Journal
Neuer Sendeturm für Deutschlandfunk
England: Haus der Zukunft
Herkunft: Pathe News
Unter der Lupe
Lernmaschine für Kinder
Kamera: Starke
Sport
Spanischer Stierkampf
Herkunft: No-Do
Köln: Kunst- u. Turmspringen
Kamera: Starke, Zimpel
Anfang- und Ende
Sprechertext
Blickpunkt
Seoul, Hauptstadt Süd-Koreas, fernöstliches Reiseziel Bundespräsident Lübkes, der für 4 Tage zu Gast war in der südlichen Hälfte eines seit 22 Jahren geteilten Landes.
Der Bändertanz koreanischer Bauern gehört heute zur touristischen Selbstdarstellung Südkoreas. Längst befindet sich das 28-Millionen-Volk auf dem Weg zum modernen Industriestaat.
Die Opferschale auf dem Nationalfriedhof - Symbol für den Tribut. den Süd-Korea für Seine Freiheit entrichten mußte. 40.000 Tote erinnern an einen Krieg, der 1951 mit der Flucht von US-Truppen begann, nachdem kommunistische Streitkräfte überraschend den 38. Breitengrad überschritten hatten. Das verbündete Amerika mobilisierte im Auftrag der UNO seine Kriegsmaschinerie. Ein Krieg begann, der durch die massive Beteiligung Rot-Chinas eine Zeitlang in eine Weltkatastrophe zu münden drohte.
1953 einigte man sich in Panmunjon auf einen Waffenstillstand der dem Land einen bis heute unsicheren Frieden becherte.
Heute gehören militärische Übungen - wie beispielsweise das Karate - zur harten Ausbildung der 650.000-Mann-Armee, deren Elite-Einheiten in Südvietnam an der Seite der Amerikaner kämpfen.
Die wirtschaftliche und innenpolitische Situation hat sich stabilisiert, nachdem das Militärregime vor 5 Jahren durch eine Zivilregierung abgelöst wurde. Süd-Korea hat die 4 Millionen Flüchtlinge aus dem Norden des Landes eingegliedert. Große westliche Kredite tragen dazu bei, daß der einstige Weltkrisenherd zu einem politischen und wirtschaftlichen Partner wurde.
Informationen
Auf Colombey-les-deux-Eglises richteten sich noch einmal die Blicke der französischen Wähler und Andenkensammler, als im zweiten Wahlgang die Sitze in der Nationalversammlung vergeben wurden. Charles de Gaulle. Schloßherr von Colombey und prominenter Wähler des Dorfes, hatte vor den Wahlen gewarnt, die Freiheit der Republik stehe gegen die linke Volksfront. Doch erst die überseeischen Besitzungen Frankreichs bewahrten den Gaullisten die absolute Mehrheit. Die Einwohner Colombeys hatten allerdings für ihren berühmtesten Sohn getan, was sie tun konnten - bis hin zum Trompetensignal, das auch den letzten Wähler aus der Stube schreckte.
Als technisches Traumland für Kunden, Kenner und Käufer präsentierte sich der internationale Automobilsalon in Genf. Schnelligkeit. Schönheit und Sicherheit waren die Konstruktionsmerkmale einer verwirrenden Vielzahl von Modellen, die einen zunehmenden Konkurrenzkampf der Autofirmen ankündigen. Ihr gemeinsamer Gegner ist die nachlassenden Kauflust.
Deutschlands Automobilindustrie stellte in Genf vor einem düsteren Hintergrund aus: auf ihren Halden stehen etwa 300.000 unverkaufte Modelle.
Als stabile und krisensichere Investition für die Zukunft ragt seit kurzem ein Stahlmast in den Himmel über dem Odenwald: der Deutschlandfunk - Funkbrücke auch zu den Deutschen im Auslanderhielt einen neuen Langwellensender.
10 Millionen hat das technische Wunderwerk gekostet, das eine Sendeleistung bis zu 250 Kilowatt entwickelt. Der neue Sender soll unter anderem die Vorherrschaft beseitigen, die Mitteldeutschland bisher im Langwellenbereich besitzt.
Wohngefühle einer neuen Zeit versucht eine Architektengruppe vorauszuahnen die in London das Eigenheim von morgen vorstellt. Für 77.000 Mark läßt sich der Traum vom eigenen Heim aus Kunststoff. Glas und Chrom realisieren - nicht gerechnet die Kosten für den vollautomatisierten Haushalt, dessen Beherrschung eine Ausbildung als Ingenieur voraussetzt.
Ein Schlaftrunk schafft Erleichterung für jene, die sich nur schwer in ihrem Wohnlabor einleben können. Sie dürfen von reetgedeckten Bauernhäusern träumen und von ... Mäusen.
Unter der Lupe
Sollen Kinder lesen lernen, bevor sie zur Schule kommen? Im Institut für programmiertes Lernen an der Universität Gießen antwortet man mit einem vorbehaltlosen "Ja".
Den Zweck der frühkindlcchen Spiele mit Bildern und Buchstaben erläuterte der Instituts-Direktor und Konstrukteur einer Lese-Lern-Maschine. Professor Corell:
"Wir gehen dabei von zwei grundsätzlichen Erwägungen aus: Einmal von der Erkenntnis, daß kleine Kinder sich in der Tat nicht von selbst entwickeln, sondern nur dann, wenn sie entsprechend herausgefordert und angeregt werden. Insbesondere erreichen wir durch frühkindliches Lesen-lernen eine große Steigerung des intellektuellen Niveaus und des geistigen Horizonts."
Bei der ersten Lese-Lern-Maschine der Welt erhalten die Kinder über Kopfhörer ihre Aufgaben, Bilder zu suchen und zu erkennen und später die dazugehörigen Wörter.
"Aufgepaßt - jetzt darfst Du mit dem Stern den gemalten Roller holen und drücke dann gleich auf den gemalten Roller; suche mit dem Stern den gemalten Ulli - da ist das richtige Bild. Roller kann man aufschreiben - da steht geschrieben - Roller Drücke auf den geschriebenen Roller da ist der geschriebene Ulli; suche noch einmal den Roller - richtig - Roller.
Die Wissenschaftler sind davon überzeugt daß der Masseneinsatz ihrer Lernroboter mindestens zwei Volksschulklassen einsparen und Begabungsreserven mobilisieren wird.
Sport
In Castellón gewann Spanien einen Helden zurück: El Cordobes. Berühmtester und höchstbezahlter Stierkämpfer des Landes, lieferte den ersten Kampf nach seinem Rücktritt. Energische Veranstalter hatten auf geschlossene Verträge gepocht und den pensionswilligen Star in die Arena zurückgetrieben. Seine Unlust, schien Sich auf den Stier zu übertragen, der erst nachdrücklicher Anstößt Bedurfte, um dem erzwungenen Comeback den nötigen Glanz zu verleihen.
Sein Degen mit der gewohnten Sicherheit. Spaniens nationale Leidenshaft für den Stierkampf wird ihn auch künftig zum Gegenstand inbrünstiger Anbetung machen.
Anflüge von Höhenangst gab es nur bei den Zuschauern, die unten und im Trockenen saßen. Unter dem Dach der Kölner Agrippa-Halle kämpften unterdessen die Sportler um den richtigen Absprung, um exakte Figuren nach monatelangem Trainingsfleiß. Die Routiniers dominierten bei den deutschen Meisterschaften im Kunst- und Turmspringen. Im Kunstspringen der Herren holte sich Klaus Konzorr den Titel.
Mit dem stilistisch saubersten Sprung vom 3-Meter-Brett siegte bei den Damen die deutsche Meisterin Angelika Kibert
Eine Zeitdehner-Montage vom Turmspringen: artistischer und ästhetischer Höhepunkt der Meisterschaften.
Mindestens 4 Meter 50 tief muß das Wasser sein, damit die Sportler ihren 10-Meter-Sprung abbremsen können.
Auch am Turm setzte sich der Sieger im Kunstspringen, Klaus Konzorr. Durch. Der Leverkusener bei Seinem Siegessprung.
Die Sprünge aller Teilnehmer wurden noch ein zweites Mal gewertet diesmal inoffiziell. Der unausgesprochene Maßstab waren die Olympischen Spiele 1968 in Mexico-City.
Hamburg, den 14, März 1967
Personen im Film
Corell, Günther ; Eisenhower, Dwight ; Gaulle de, Charles ; Lübke, Heinrich ; Cordobes, El ; Kibert, Angelika ; Konzorr, Klaus
Orte
Genf ; England ; Korea ; Frankreich ; Odenwald ; Giessen ; Seoul ; Castellon ; Colombey ; Köln ; Südkorea ; Colombey-les-Deux-Églises
Themen
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