Sacherschließung
01. Essen: Tod von Alfred Krupp
Wehende Krupp-Fahnen auf Halbmast. Villa Hügel, total. Alfred Krupp, Standphoto. Zerstörtes Krupp-Werk nach dem Krieg. Krupp als Angeklagter beim Krupp-Prozess. Die Krupp-Werke nach dem Wiederaufbau. Krupp spricht bei der Umwandlung der Rechtsform des Betriebes, O-Ton: "Diesen Weg zu gehen, ermöglichte mein Sohn Arndt durch seinen Erbverzicht. Für seine verantwortungsbereite Einsicht möchte ich ihm auch vor aller Öffentlichkeit ausdrücklich danken." Aufbahrung in der Villa Hügel. Bergleute als Totenwache. Wehende Fahne auf Halbmast auf der Villa Hügel. Villa Hügel, total.
02. USA: Johnson spricht zu den Rassenunruhen
Harlem. Negerin sieht aus Fenster mit Lockenwicklern. Neger auf Straße. Aufstand. Feuerwehr. Brände bei Nacht. Johnson spricht O-Ton, groß, zu den Rassenunruhen: "Pillage, looting, murder and arson have nothing to do with civil rights. They are criminal conduct. - "Diebereien, Plünderung, Mord und Brandstiftung haben nichts mit Zivilrechten zu tun. Sie sind kriminelle Delikte." Fahraufnahme durch zerstörte Straße.
03. De Gaulle in Kanada
De Gaulle fährt stehend im offenen Wagen, halbnah. Leute winken. Leute strecken de Gaulle Hände entgegen. De Gaulle in Menge. De Gaulle fährt im offenen Wagen. De Gaulle auf Balkon, mit ausgebreiteten Armen. Er spricht O-Ton: "Vive, vive le Canada Francais et vive la France!" Menge winkt de Gaulle zu.
04. Hochzeit Hans Adam Pius, Erbprinz von Liechtenstein mit Gräfin Marie Kinsky
Kinder in Brautzug. Franz Joseph II von Liechtenstein, halbnah. Gräfin Marie Kinsky steigt im Brautkleid aus Wagen. Leonardo da Vinci-Bild. Trauung und Ringwechsel. Brautpaar tritt vor die Kirche. Leute klatschen. Königin Anne Marie von Griechenland im Brautzug, halbnah. Brautpaar im Wagen winkend. Maiglöckchen-Hochzeitsstrauß, groß.
05. St. Tropez: Ferieneinfälle
Mädchen am Strand von St. Tropez. Schwimmbad eines Hotels. Liegebett für zwei im Wasser. Radakrobat macht Kunststücke auf der Straße. Akrobat fällt ins Wasser. Maler mit Figuren auf Bauch von Bikinimädchen. Tanz des neuen Tanzes Mirliton auf dem Bootssteg. Mädchen tanzen in anliegenden Badeanzügen bis zum Knie. Tanz in Bar.
06. England: Motocross
Fahrer auf der Strecke. Hochspringende Motorräder über Hindernisse. Paul Friedrichs/ Erfurt, Nr. 14, führt. Fahrt durch Kurve und im Gelände. Paul Friedrichs fährt als Sieger durchs Ziel. Friedrichs mit Pokal und Siegerkranz, groß.
07. Dingolfing: Familienfußball
Familienvater, Tochter mit Blumenstrauß. Vater, Tochter und 9 Jungen im Spiel gegen andere Familie. Torschuß. Familienpublikum. Frau mit Baby. Torschuß. Wilder Fußball mit Fouls. Lachende Zuschauer. Dicke Zuschauerin. Familienvater im Spiel. Familienvater köpfend, groß, mehrmals. Anfeuernde Zuschauer, Familienvater erhält nach Sieg seiner Familie Pokal.
Herkunft / Inhaltsart
Titelmarke
Information
Krupp-Rückblick
Kamera: Luppa
Herkunft: Roto-Film, Archiv
Harlem-Bilder und Johnson-Rede u. Detroit-Rassenunruhen
Herkunft: Metro, Archiv
de Gaulle in Kanada
Herkunft: Vis News, Kanada
Im Rampenlicht
Liechtensteiner Hochzeit
Kamera: Rau, Sommer
Herkunft: Cine Journal
St. Tropez-Feature
Herkunft: Pathé Journal
Sport
Motocross-Weltmeisterschaft
Herkunft: Pathe News
Familien-Fußball
Kamera: Jürgens, Brandes, Petersen
A und E
Sprechertext
Informationen
Die 150-Jährige Dynastie einer deutschen Industriellenfamilie ging zu Ende. Der Tod überraschte Alfried Krupp von Bohlen und Halbach kurz vor seinem 60. Geburtstag. Nach dem Kriege wurde er anstelle seines schwerkranken Vaters von den Alliierten vor Gericht gestellt und "wegen Raubes und Sklavenarbeit" zu 12 Jahren Gefängnis verurteilt. - Nach seiner Entlassung führte er seine Firma auf den 9. Platz der umsatzstärksten deutschen Industriegiganten. Doch in diesem Jahr mußte Krupp die Umwandlung des Familienunternehmens in die zeitgemässere Form einer Aktiengesellschaft bekanntgeben:
Originalton:
"Diesen Weg zu gehen, ermöglichte mein Sohn Arndt durch seinen Erbverzicht. Für seine verantwortungsbereite Einsicht möchte ich ihm auch vor aller Öffentlichkeit ausdrücklich danken."
Herr von Bohlen, wie er sich nennen ließ, hat den Namen "Waffenschmiede" vergessen lassen und seinem Unternehmen erneut Weltgeltung verschafft.
Die Bilder alltäglicher Friedfertigkeit sind selten geworden. Die Unzufriedenheit der schwarzen Bürger droht die USA in einen Bürgerkrieg zu reissen. Ein heisser Sommer trug zum Ausbruch von Rassenunruhen in mehr als 80 amerikanischen Städten, darunter in Detroit und jetzt auch in Milwakee bei. Ein radikaler Führer der Farbigen sagte in diesen Tagen: "Die Schwarzen haben Amerika aufgebaut. Wenn Amerika jetzt nicht etwas für uns tut, brennen wir es nieder." In einer Fernsehansprache warnte Präsident Johnson jedoch davor, die Krawalle mit dem Kampf um Gleichberechtigung gleichzusetzen:
Originalton:
"Pillage, looting, murder and arson have nothing to do with civil rights. They are criminal conduct."
"Diebereien, Plünderung, Mord und Brandstiftung haben nichts mit Zivilrechten zu tun. Sie sind kriminelle Delikte."
Eine Kommission untersucht gegenwärtig die Ursachen der Gewalttätigkeiten. Zu ihrer Bilanz gehören Verwüstung und Anarchie.
Der Staatsbesuch General de Gaulles in Kanada ist vorüber. In Quebec, der größten und fast ausschließlich von Franko-Kanadiern bewohnten Provinz, ist die Erinnerung an den unverhofften "Befreier" vom vermeintlichen angelsächsischen Joch noch immer wach. In seinen Reden hatte der französische Präsident zum Entsetzen der kanadischen Regierung die Autonomiebestebungen der kanadischen Separatisten unterstützt. Reiseverlauf und vorzeitiger Abbruch bezeichnete die angesehene französische Zeitung "Le Figaro" als" Mißgeschick ohne Beispiel". Doch der General bestätigte inzwischen seine Äußerungen.
"Vive, vive le Canada Français et vive la France!"
Hochzeit in Liechtenstein
"Oben am jungen Rhein - lehnt sich Liechtenstein - an Alpenhöhn."
... sangen die 20.000 Bewohner des Steuerparadieses dieser Tage mit besonderer Inbrunst. Denn Gäste aus aller Welt, darunter ein halbes Tausend echtesten europäischen Adels und ein einsamer Moskauer Tass-Korrespondent zwängten sich in den Zwergenstaat. Der milde Souverän Franz Joseph II hatte zur Hochzeit seines Sohnes Hans Adam Pius mit Gräfin Marie Kinsky gerufen.
Briefmarken-Sammler, Steuerflüchtlinge und Touristenbusse, sonst Liechtensteins beste Kunden, gerieten für eine Woche in den Hintergrund. Der Verkauf eines Leonardo da Vinci an die USA für 22 Millionen hatte auf die Hochzeitsvorbereitungen wohltuend gewirkt. In der Residenzkirche gab der Patensohn Papst Pius XII. seiner Münchner Gräfin das Ja-Wort.
Einzäunung und Bewachung der Jubelspaliere schienen ein wenig vom deutschen Nachbarn abgeschaut. Der kostbarste Gast des Festes, Griechenlands Königin Annemarie, wurde von 22 landeseigenen Gendarmen und geliehenen Polizisten strengstens bewacht. Doch 60.000 Knackwürste und 100.000 Liter Bier trösteten die freiheitsliebenden Landeskinder darüber hinweg.
St. Tropez
Badenotizen aus St. Tropez. Zur heißen Zeit ein Sammelpunkt für französische Extravaganzen. Begeistert aufgenommen: die Doppelbett-Couch für erhitzte Ehepartner. Aufzufallen gehört zum Stil von St. Tropez, in diesem Jahr mit Riesenbrillen und Makro-Uhren.
Ganz Frankreich spricht inzwischen vom Akrobat fou-fou. Als publikumswirksamer Verkehrsschreck verdient er 2 Millionen alte Francs in der Saison.
Die Welt rund um den Nabel von St. Tropez eroberte Willy - ein Unbekannter, doch begabt genug zu entdecken, daß Unsinn gefragt ist. Der letzte Schrei von St. Tropez: Mirliton, ein Tanz, erdacht in den Hundstagen, erst 14 Tage alt und doch hofft Paris bereits, ihn in den Winter hinüberzuretten.
Motocross
Motorisierten Grashüpfern gleich tummelten sich 38 internationale Motocrossfahrer auf dem tückischen Rasen von Farleigh Castle in Mittelengland - 9. Lauf um die Weltmeisterschaft.
Auf Nummer 14 der Erfurter Paul Friedrichs. Er verteidigt zum zweiten Mal seinen Weltmeister-Titel in der 500 ccm-Klasse.
80 Minuten müssen die Fahrer sattelfest und die Maschinen auf diesem Kurs einigermassen menschenfreundlich bleiben, wenn beide heil ans Ziel kommen wollen.
Nach hartem Finish holt sich Paul Friedrichs vor dem Engländer Jeff Smith die Weltmeisterschaft 1967.
Familienfußball
Das ist er: Papa Spankowski. Nach 67-jährigem harten Training im Endspiel. Mit Tochter Rosemarie und seinen neun Buben im Endspiel um die erste deutsche Familienfußballmeisterschaft. Ihr Gegner im dunklen Trikot: Familie Holzer aus Haidlfing. Vom Anstoß an berennen die Mannen aus Birkenfeld das Holzer Tors 1:0.
Noch sind die Beine des 12-jährigen Holzer Benjamins zu kurz. Sein Bruder Max übernimmt den Ball. Den Sturmlauf stoppt ein böses Foul. Doch die Mannschaft aus Haidlfing lässt sich durch die südamerikanische Spielweise ihrer Gegner nicht verwirren. Linksaußen Erich schießt den Ausgleich. Nicht lange grämt sich Familie Spankowski: 2:1 - Führung im Gegenzug.
Der Kampf wird härter. Papa Spankowski resigniert, doch dann kommen seine großen Augenblicke.
Ja, so ein Tag, gestand uns Papa Spankowski, so ein Tag so wunderschön wie heute, der dürfte nie vergehn.
Hamburg, den 4. August 1967
Personen im Film
Annemarie von Dänemark ; Franz Joseph II. von Lichtenstein ; Gaulle de, Charles ; Hans, Adam Pius ; Johnson, Lyndon B. ; Kinsky, Marie ; Krupp, Alfried ; Friedrichs, Paul
Orte
St. Tropez ; Essen ; USA ; Vaduz ; Kanada ; England ; Dingolfing ; Griechenland
Themen
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