Sacherschließung
01. Kiesinger in Washington
Flugzeugdüse, groß, beim Flug. Piloten in Flugzeugkanzel. Kiesinger spricht im Flugzeug, groß. Kiesinger im Flugzeug im Gespräch mit Mitgliedern der deutschen Delegation. Kameramänner in Washington. Kiesinger geht neben Johnson, halbnah, vor dem Weißen Haus. Willy Brandt neben Ladybird Johnson, halbnah. Johnson spricht vor Presse, halbnah, neben ihm Kiesinger, Brandt, Dean Rusk. Brandt und Rusk, halbnah, Händedruck Kiesinger - Johnson, groß. Johnson klatschend, halbnah.
02. Berlin: Happening mit Fritz Teufel auf dem Kurfürstendamm
Plakat Teufel Grüsst Berlin. Fritz Teufel, groß, in Menge. Maskiertes Mädchen, Masken, Trinken aus Flasche. Stahlhelm mit Aufschrift Deutschland. Fritz Teufel verteilt Handzettel an Kaffeehausbesucher.
03. Berlin: Grenzarbeiten an der Mauer auf dem Friedhof der St. Hedwig- Gemeinde
Friedhof der St. Hedwig-Gemeinde an der Mauer. Soldaten patrouillieren auf Friedhof. Soldaten beim Einebnen von Gräbern auf dem Friedhof und Errichten einer 2. Mauer. Vopo, groß. Bauarbeiter beim Mauerbau. Rauchbomben.
04. Paris: Automatenmensch
Mittelalterliche Marionetten. Automatenmensch als Schaufensterpuppe in Schaufenster. Automatenmensch bewegt sich automatisch, geht, setzt sich in Café, raucht und trinkt Kaffee. Automatenmensch Philip Duval beim Training. Gymnastik, Yoga, Konzentrationsübungen. Duval im Privatleben fällt von normalen Bewegungen in automatische Bewegung beim Kirschenessen und bei Begrüßung einer Frau.
05. Spanien: Touristen beim Stierkampf
Stierkampfarena, total. Touristen bei der Ankunft vor der Arena. Touristen gehen zu ihren Plätzen. Andenkenverkäufer. 2 Spanierinnen mit schwarzen Spitzenschleiern. Gina Lollobrigida mit weißem Spitzenhut als Zuschauerin, groß. Stierkämpfer reiten ein. Einzug der Stierkämpfer. Stier wirft Pferd um. Gesichter von Zuschauern, groß. Frau filmt mit Kleinbildkamera. 2 Frauen verlassen die Arena. Angespannte Zuschauergesichter verfolgen das Geschehen des Kampfes, groß. Männer mit Papierhelmen. Verzerrtes Gesicht von Frau. Stierkämpfer wird zu Boden geworfen. Junger Mann mit 2 Zigaretten im Mund. Stierkämpfer wird auf Schultern getragen. Toter Stier wird aus Arena gezogen. Gina Lollobrigida mit Blumenhut klatscht. Junges Paar geht nach dem Kampf durch die leere Arena.
06. Tiere in Not - Urlauber setzen ihre Tiere aus
Kleiner Hund bellt hinter Käfiggitter. Mädchen in Bikini legt sich am Strand hin. Älterer Mann liegt im Liegestuhl, groß. Hundekopf hinter Käfiggitter, groß. Tierschutzeinsatzwagen Struppi. Hund wird in den Wagen getragen. Hund wird in Pappkasten zum Tierheim getragen. Hund an Lein in Tierheim zwischen den Käfigen. Autostraße voller Autos. Hund, am Hinterkörper mit Tau an Baum gebunden am Waldrand. Mann des Tierschutzes bindet Hund los und bringt ihn in Auto. Fundanzeigen von Tieren. Abgemagerte Tiere. Leiter des Tierheimes spricht über Tierquälerei beim Aussetzen von Tieren vor Urlaubsfahrten, O-Ton: "Die Tiere werden unbequem, wenn man in Urlaub fährt und man denkt nur an sich, man ist Egoist, man setzt das Tier aus und erholt sich. In den wenigsten Fällen können wir helfen. In den meisten Fällen werden die Tiere verwildern oder sie werden überfahren." 2 Hunde streunen durch Gelände.
07. Würzburg: Deutsche Wasserball-Meisterschaften SC Duisburg - Rote Erde Hamm 3:3
Schiedsrichter wirft Ball ins Wasser. Spieler schwimmen zu Ball. Spiel. Torwurf. Spielszenen in ZL. Zuschauer am Rand des Schwimmbeckens. Torwurf, ZL. Schiedsrichter pfeift, groß.
Herkunft / Inhaltsart
Titelmarke
Informationen
Kiesinger in Washington
Fritz Teufel auf dem Ku-Damm (Kommune I)
Kamera: Wiers
Grenzarbeiten a.d. Mauer
Kamera: Wiers
Vergrössert
Automatenmensch
Herkunft: Gaumont
Vorwiegend heiter
Stierkampf-Feulleton
Herkunft: No-Do, Archiv
Unter der Lupe
Reportage: Tiere in Not
Kamera: Brandes
Herkunft: Archiv
Sport
Dtsch. Wasserball-Meisterschaft
Kamera: Rau, Rieck
A und E
Sprechertext
Informationen
Kiesinger in Washington
Die erste Amerikareise Kurt Georg Kiesingers als Bundeskanzler wurde überschattet durch den plötzlich aktuell gewordenen Atomsperrvertrag. Auf dem Flug diskutierte die deutsche Delegation über die Verhandlungstaktik in Washington.
Vor dem Weißen Haas empfing Präsident Johnson Bundeskanzler Kiesinger und Außenminister Brandt mit allen Anzeichen des herzlichen Einvernehmens. Zwei ausführliche Gespräche - teilweise unter vier Augen zwischen Kiesinger und Präsident Johnson brachten eine vorläufige Einigung über den strittigsten Punkt: die geplanten Sparmaßnahmen bei der deutschen Bundeswehr werden erst dann in Kraft treten, wenn sämtliche NATO-Partner konsultiert worden sind.
Mit einem Happening auf dem Kudamm in Berlin feierte die Horror-Kommune I die Heimkehr eines prominenten Mitglieds: Fritz Teufel, vor 10 Wochen in Untersuchungshaft genommen, nützte seine Entlassung zum Siegestrunk im Kreis von Gleichgesinnten.
Mit geschmacklosen Anspielungen auf den 13. August verspielten sich die Gefolgsleute des bärtigen Bürgerschrecks die Sympathien ihrer gemäßigten Kommilitonen und Gesinnungsfreunde. Was sich als hochpolitische Provokation gab, entpuppte sich als eine nicht ernst zu nehmende Studenten-Gaudi.
Der Ostberliner Friedhof der Sankt Hedwig-Gemeinde war bis vor kurzem ein gesicherter Grenzabschnitt wie viele andere auch. Zum 6. Jahrestag der Errichtung der Mauer gab Ostberlin den Befehl, die Gräber einzuebnen und aus vorgefertigten Betonteilen eine zweite Mauer zu bauen
Mit der Planierung eines Todesstreifens endete das Unternehmen, das den offiziellen Namen "Moderne Grenze" trug. Im Schutz der doppelten Mauer feierte die SED das Bauwerk als "Wahre Friedenstat" und als "Grabmal der Alleinvertretungsanmaßung" der Bundesrepublik.
Vergrößert
Von den Gelehrten des Mittelalters erdacht - doch erst in unseren Tagen technisch gelöst: der Automatenmensch. In Paris demonstrierte das erste ausgereifte Exemplar dieser Spezies vor den verblüfften und ratlosen Gesichtern der doch an Überraschungen gewöhnten Bevölkerung der Seine-Metropole seine exakte Mechanik.
Skeptische Fragen nach seinen Fertigkeiten beantwortet der Automat mit einem Spaziergang und dem Besuch eines Boulevard-Cafes.
Doch schließlich erfahren die Gäste, daß die mechanischen Bewegungen und das leblos erscheinende Aussehen das Ergebnis eines langen und harten Trainings sind. Philip Duval - ein Marionetten-Liebhaber - bemüht sich seit 30 Jahren, den Mechanismus dieser Puppen auf den menschlichen Körper zu übertragen.
Tägliche Gymnastik, Konzentrations- und Yoga-Übungen befähigen ihn heute, seine Gesten und Blicke auf eine bisher unerreichte Weise zu kontrollieren und zu lenken.
Sein Problem aber, ist, daß er sich jetzt selbst im Alltag nicht mehr unkontrolliert bewegen kann.
Vorwiegend Heiter
Alljährlich im Sommer strömen sie zu tausenden in die Kultstätten eines mythisch gefärbten Schauspiels, das die Spanier selbst ein "Fest des Lebens, der Leidenschaften und des Todes" nennen: Touristen aus allen Ländern der Welt beim Stierkampf, beobachtet von spanischen Kameramännern. Hier das Ergebnis: seine Studie von Verhaltungsweisen dieser merkwürdigen, devisenbringenden Erfindung: eine Studie des Touristen.
Fasziniert und abgestoßen zugleich verfolgen sie das Geschehen in der Arena, entfalten hektische Betriebsamkeit hinter Fotolinsen oder verlassen, bevor Blut fliesst, vorzeitig ihren Platz. Doch die meisten bleiben. Ihre Gesichter: ein aufschlußreicher Spiegel menschlicher Empfindungen.
Unter der Lupe
Sie haben Haus und Hund verlassen und sonnen sich an Europas Küsten. Ein Hunde-Hotel ist teuer - zu teuer für jene, die herzlos ihre Tiere aussetzen, um mehr vom Urlaub zu haben.
300 Hunde im Monat - verletzt, halb verhungert - tot - das ist die Fundquote eines Tierheimes in nur einer deutschen Großestadt. Der Grund: 4-6 Mark Tagespension für einen treuen Begleiter sind einigen Tierfreunden zuviel. Die Tierheime sind überfüllt und doch werden nur die wenigsten gefunden - beispielsweise - wie das Protokoll des Tierschutzvereines verzeichnet: am Rande der Autobahn.
Die Tierschutzvereine können allein nicht helfen. Für sie ist die Situation fast hoffnungslos:
"Die Tiere werden unbequem, wenn man in Urlaub fährt und man denkt nur an sich, man ist Egoist, man setzt das Tier aus und erholt sich. In den wenigsten Fällen können wir hier helfen. In den meisten Fällen werden die Tiere verwildern oder sie werden überfahren."
Ein Aspekt der Urlaubs-Saison 1967. Beweise der Herzlosigkeit, die zwar zu erklären, aber nicht zu verstehen sind.
Sport
Zum sportlichen Höhepunkt der deutschen Wasserball-Meisterschaften in Würzburg wurde das Spiel zwischen Titelverteidiger Rote Erde Hamm und dem meisterschaftsverdächtigen SC Amateur Duisburg. In das Blickfeld der Öffentlichkeit rückte für 3 Tage ein Sport, der es bislang schwer hatte, populär zu werden.
Zwei gleichwertiges Mannschaften demonstrierten modernes Wasserballspiel, bei dem nicht die Balltechnik triumphiert, sondern Kondition und Schwimmstärke den Ausschlag geben. Die wichtigsten Regelverstöße: den Gegner ohne Ball behindern, ihn unter Wasser drücken oder - Wasser ins Gesicht spritzen.
Den ersten. Treffer des Titelverteidigers gleicht Duisburg im zweiten Viertel der insgesamt 20-minütigen Spielzeit aus. Beide Mannschaften mit je 7 Spielern bleiben sich bis zum Schluß ebenbürtig.
3:3 unentschieden endet das Schlagerspiel von Würzburg. Die schnellste und beständigste Mannschaft mit den meisten Siegen bleibt indessen Amateur Duisburg, der neue deutsche Meister 67.
Hamburg, den 15. August 1967
Personen im Film
Brandt, Willy ; Duval, Philip ; Johnson, Ladybird ; Johnson, Lyndon B. ; Kiesinger, Kurt ; Lollobrigida, Gina ; Rusk, Dean ; Teufel, Fritz
Orte
Berlin ; Bonn ; Washington ; Braunschweig ; Hamburg ; Paris ; Spanien ; Würzburg
Themen
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Gattung
Wochenschau (G)
Genre
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