01. Tokio: Japanische Jugendliche feiern Orgien am Strand
Wellen schlagen an das Ufer. Junge Leute gehen am Abend mit Gitarre am Strand. Lagerfeuer. Junge Leute sitzen um Tisch und trinken. Jugendliche liegen am Strand. Polizeikontrollen leuchten mit Taschenlampen und durchsuchen Boote. Junge Japanerin mit hellen Haaren geht neben jungem Mann im Bikini. Junger Mann raucht Rauschgiftzigarette. Junge Mädchen baden. Motorradfahrer fährt am Strand entlang. Junger Mann und junges Mädchen im Wasser. Junger Mann trägt Mädchen. Teileinstellungen von Bikini-Mädchen, groß. Japanisches Kindergesicht, groß.
02. Jever: 1. Lärmschutzhalle für Starfighter
Düsen von Starfighter, groß. Flugpersonal mit Ohrenschützern. Lärmschutzhalle, total. 2 Schiebetüren werden über Düse geschlossen. Starfighter in Lärmschutzhalle. Düsenstrahl in Halle, groß.
03. Hamburg: Sicherheit für Atomschiffe durch Rammversuch
Auf Rampe liegt Modell des Schiffes Bremen. Bug fährt Rampe hinunter gegen Bordwand des Modells der Otto Hahn. Bug gräbt sich in Schiff. Materialprobe zur Erprobung, ob radioaktive Verseuchung der Meere möglich sei. Experten beim Versuch.
04. München: Wildwassertest für neuartige Ziegelsteine
Junge Mädchen stehen in Schleuse und hämmern Ziegel auf Giebeldach. Wasser der Schleuse läuft über Modell zur Erprobung der Festigkeit. Junge Mädchen in Badeanzügen trinken aus Bierflaschen und stehen unter Wasserstrahl der Schleuse.
05. Köln: Herrenmode - Interviews über Modeberuf "Dressman"
Junger Mann im hellen Anzug bei Modevorführung auf der Straße. Mann lehnt an Litfaßsäule. Junger Mann mit tailliertem buntem Jackett. Junger Mann führt karierten Mantel vor. Modischer Verschluß an Jackett. Großaufnahme von jungem Mann bei Interview über Ansichten zu der Mode. Herr Lütge befragt Passanten über die Mode. Junge Frau, älterer Mann, junger Mann mit Kind auf der Schulter. Junges Mädchen als Modephotographin photographiert Dressman. Ältere Frau spricht. Dressman in Posen. Lütge fragt junge Männer. Lütge fragt junges Mädchen. Stummfilmszenen aus altem Film. Frauen in frühen Moden, Riesenhüte. Frauen ziehen sich am Strand aus. Frau unter Dusche.
06. Lübeck: Sportflieger-Rallye
Pilot in der Kanzel von Sportflugzeug spricht O-Ton: "Ich habe als Flug-Kapitän den schönsten Beruf und trotzdem liebe ich die Fliegerei in der Sportmaschine. Nicht, dass ich das andere nicht schätzen würde, es hat auch seine Reize und es ist wohl etwas härter, aber reine Freude macht doch das Sportfliegen." Düsenmaschine, von unten, fliegend, groß. Sportflugzeug auf Flugplatz. Auftanken. Flieger studiert Landkarte. Einsteigen in Sportflugzeug. Propeller, groß. Start. Flugaufnahme aus Flugzeug. Landung von Sportflugzeug.
07. England: Internationales Motorbootrennen im Strandbad Cowes
Motorboote auf dem Meer, total. Motorboote der überschweren Klasse im Rennen, groß. Brennendes Motorboot.
Titelmarke
Blickpunkt
Japanische Gammler am Strand
Herkunft: Asahi News
Technik
1. Lärmschutzhalle der Bu-Wehr
Kamera: Jürgens
Rammversuch m. Schiffsmodellen (Otto Hahn)
Kamera: Rieck, Jürgens, Zimpel
Ziegeldachtest
Kamera: Rau
Vorwiegend heiter
Herrenmode und Stummfilm-Strip
Kamera: Luppa, Jürgens
Herkunft: DEFA
Sport
Flieger-Rallye
Kamera: Rieck
A und E
Blickpunkt
"Die Jugend von heute" - eines der anklagenden Schlagworte bei uns wie im Ausland. Es zielt auf Provos, Gammler und Hippies; es kennzeichnet das Unbehagen der älteren an dem Stil der jüngeren Generation. Aus Tokio erreichten uns zum Teil heimliche Aufnahmen japanischer Kameramänner. Beobachtungen von Jugendlichen an einem Strand nahe der Hauptstadt.
Polizei und freiwillige Helfer patrouillieren in den Nächten, um mutwillige Zerstörungen zu verhindern. In den Booten zu übernachten ist erlaubt.
Der westliche Lebensstil ist große Mode. Europäisches Aussehen und amerikanische Lässigkeit sind der "letzte Schrei".
Schon lange war den Japanern Opium als "kleine Hilfe" gegen die Sorgen des Alltags bekannt. Die Jugend bevorzugt LSD und Marihuana. Hier wie dort wirft man ihr vor, dass sie mit leichterworbenem Geld nur dem Genuß lebe.
Die Jugend von heute? Hier wie dort sind es die Außenseiter, die zum Vorbild oder Schreckbild der Gesellschaft geworden sind.
Technik
150 Phon entwickelt die teuerste Lärmquelle Deutschlands. Bei 120 Phon droht der menschliche Organismus Schaden zu nehmen. Der Starfighterlärm, der bislang ungefiltert die Flugplatzanwohner belästigte, wird jetzt von 2 Schiebetüren zurückgehalten. Auf dem Fliegerhorst Upjever wurden die ersten Lärmschutzhallen der Bundeswehr in Betrieb genommen.
Die Triebwerke können künftig rund um die Uhr mit Vollast gefahren werden. Das Heulen der Düsen-Aggregate sinkt in langen Betonröhren zum Flüstern herab. Der verbesserte Wartungsdienst bedeutet zugleich höhere Einsatzbereitschaft des Starfighter-Geschwaders. Die Lärmschutzhallen, die sich bereits bei der zivilen Luftfahrt bewährt haben, sollen auf allen Luftwaffen-Stützpunkten errichtet werden.
Ein Modell-Versuch auf der Deutschen Werft in Hamburg erbrachte ein wichtiges Ergebnis für die Zukunft der atomaren Schiffahrt.
Das 23 Tonnen schwere Vorschiff des Ozean-Liners Bremen durchbrach die Bordwand des Atomfrachters Otto Hahn. Es kam erst im Schiffsinnern zum Stehen. Zweck des Experiments: die Festigkeit des Reaktorraumes bei einem Zusammenstoß auf See zu prüfen. Der Test beendete langjährige Diskussionen: ein kollidierter Atomfrachter wird die Weltmeere nicht radioaktiv verseuchen.
In der Nähe Münchens konnten baulustige Bundesbürger Hände bewundern, die sonst nach anderem zu greifen pflegen. Junge Damen garnierten ein handfestes Experiment: ein Giebel aus neuartigen Dachziegeln wurde einem beispiellosen Härtetest unterworfen.
3 1/2 Millionen Liter Wasser stürzten stündlich auf das Ziegeldach. Wer das Mitzählen vergaß, tröstete sich mit den Spekulationen über die Maße der weiblichen Statistiker.
Innerlich etwas angefeuchtet, feierten die Gesellinnen die Bewährungsprobe ihrer neuen Ziegel. Mit trockener Innenseite überstand das Testdach die stündliche Wasserflut, die umgerechnet der Niederschlagsmenge von 2000 Jahren entspricht. So haben die Bauherren bescheidener Eigenheime in Zukunft die Gewähr, daß wenigstens die Dachziegel die Garantiezeit für Neubauten heil überstehen.
Vorwiegend Heiter
Es hat sich in Deutschland herumgesprochen: die neue Herrenmode ist vielseitig, phantasievoll und doch tragbar. Wir führten die neuen Modelle vom Laufsteg auf die Straße und fragten den Käufer nach seinem Urteil:
"Na, ich weiß nicht recht, was ich dazu sagen soll." "Würden Sie sich selbst gern so anziehen?" "Ja, doch."
"Ja, ich weiß nicht recht, ist ein bißchen ausgefallen und so, man gewöhnt sich vielleicht daran. Es sieht eigentlich ganz gut aus."
"Gut, sehr gut sogar, wie früher." "Würden Sie sich selbst so kleiden?" "Ach, ich meine, ich bin zu alt dazu jetzt."
"Zum Teil ist sie sehr schick, aber es ist ja auch nicht immer billig, was man da kaufen kann."
Zweifellos bleiben Originalmodell teuer, doch der neue Stil wird auch in preiswerten Kollektionen zu finden sein.
"Würden Sie einen Sohn, wenn Sie einen hätten, so anziehen?" "Das müsste ich mir überlegen. Das weiss ich noch nicht.
Die dressmen, eifrig darum bemüht, die Mode verkaufsfördernd zu präsentieren, sind amüsanter Blickfang der Schau.
"Möchten Sie gerne ein dressman sein?" "Nein, nicht unbedingt." "Ich würde es gerne versuchen." "Warum Sie nicht?" "Ich finde den Beruf etwas zu einseitig, also, nur dieses reine Vorführen, das würde mir nicht so liegen." "Warum nicht, es ist, es zieht aufs Künstlerische hin."
"Möchten Sie gern einen Mann haben, der dressman ist?" Ich glaube nein, also das möchte ich direkt mit einem glatten Nein beantworten."
Nicht was schön ist, ist Mode, sondern was Mode ist, ist schön - eine alte Modeweisheit, durch nichts besser zu belegen als durch einen seltenen Fund aus der Stummfilmzeit.
Sport
"Ich habe als Flug-Kapitän den schönsten Beruf und trotzdem liebe ich die Fliegerei in der Sportmaschine. Nicht, daß ich das andere nicht schätzen würde, es hat auch seine Reize und es ist wohl etwas härter, aber reine Freude macht doch das Sportfliegen."
Ähnlich wie Jet-Kapitän Pitzka entdecken immer mehr Bundesbürger den Stunden-Urlaub in der Luft. In der Privatmaschine - bis heute Status-Symbol gehetzter Wirtschaftsmanager - konkretisieren sich mehr und mehr die Träume mittlerer Gehaltsempfänger. Schon heute verbringen 7.000 flugbegeisterte Deutsche ihre Freizeit über der Erde - allein oder in der Gesellschaft jener, die für ein neues Wochenend-Hobby trainieren: die Rallye zur Luft.
Karte und Stoppuhr helfen bei der Bestimmung der Flugroute. Auf Fotografien sind jene Objekte abgebildet, die der Freizeit-Pilot ausmachen und in vorgeschriebenen Zeitabständen überfliegen muß.
Die Sternflug-Teilnehmer schwören auf ihr Hobby. Denn die Freude am Fliegen wird bei der Rallye ergänzt durch die Spannung des sportlichen Wettkampfes. Über den Sieg entscheidet häufig erst die Zentimeter -genaue Landung auf einem der 146 Flugplätze, die heute für Deutschlands Zivilarmada zur Verfügung stehen.
Das Strandbad Cowes an der südenglischen Küste erlebte sein Sport-Spektakel des Jahres. 60 Eigner überschwerer Motorboote gehen an den Start zum Internationalen Rennen für Motorboote der Superklasse.
Nicht sportliche Regeln, sondern die Finanzkraft der Teilnehmer begrenzt die PS-Zahlen. Bis zu 1000 Pferdestärken werden auf die Regatta-Strecke geschickt. Erstes Opfer der PS-Schlacht: der britische "Donnerfisch 3". Seine Besatzung gibt ihn auf.
Die Konkurrenz aus Übersee belegt die vorderen Plätze. Doch "Surfury III" rettet die britische Ehre. Er fährt mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 82 Stundenkilometern allen davon.
Hamburg, den 5. September 1967