Sacherschließung
01. England: Erstes Atom-U-Boot wird in Dienst gestellt
Schiffsglocke Resolution, groß. U-Boot Resolution, total. Matrosen gehen durch Gänge des Schiffes. Besatzung in U-Boot. Dusche. Aufenthaltsraum, Koch schneidet in Küche. Matrosen essen Offiziere bei Besprechung. Zwergenpuppe-Maskottchen.
02. Frankfurt: Buchmesse
Ausstellungsgelände mit Menschen. Gammler mit Gitarre. Bücher. Ausstellungsstände. Dreieckiges Buch wird aufgeblättert. Buchbände de Gaulle, Kiesinger, Helmut Schmidt, Franz Josef Strauß. Großaufnahme Mädchengesicht als Betrachterin.
03. Mannheim: Kulturfilmwoche
Auszeichnung "Deutscher Jugendfilmpreis", groß. Zuhörer bei Preisverleihung. Esterer unter den Zuhörern, groß. Dr. Wiers bei Überreichung des Jugendfilmpreises für "Kinderspiele". Esterer erhält Preis für "Ein Leben für Deutschland". Klatschende Anwesende.
04. Cambridge: Prinz Charles wird Student
Prinz Charles wird bei Ankunft begrüßt. Photographen. Charles geht als Student der Archäologie und Anthropologie durch Unterrichtsräume. Großaufnahme Charles.
05. München: Baby-Schwimmen
6 Monate alte Babies werden ausgezogen und zu Schwimmlehrer ins Wasser gereicht. Baby schwimmt, geht unter und kommt wieder hoch. Baby nach Schwimmen auf Arm von Mutter.
06. Gefängnisreport - Deutscher Jugendstrafvollzug
Junge Gefangene gehen in Hof hintereinander. Häftlinge in altmodischen Werkstätten in Flechterei und Schmiede. Handballspiel. Flur des Gefängnisses in Schwäbisch Hall. Häftling liegt auf Pritsche in Einzelhaft. Häftling sitzt an Tisch. Gemeinschaftszelle. Häftlinge liegen auf Betten. Moderne Strafanstalt in Wiesbaden-Dotzheim. Moderne helle Zelle mit persönlichen Einrichtungsgegenständen, Waschbecken, Büchern. Blick durch Gitter auf Hof. Häuser des Gefängnisblocks. Heller Unterrichtsraum. Häftlinge lesen in Bibliothek. Werkstätte mit modernen Maschinen. Statistik der Schulbildung der Jugendlichen Häftlinge. Anstaltsleiter Dr. Busch gibt Herrn Hansen Interview über den Jugend-Strafvollzug, groß, O-Ton: "Vielmehr müssen wir dafür die Erziehung einsetzen, das heißt die Dinge nachholen, die der Jugendliche in seinem bisherigen Leben nicht erreicht und nicht erhalten hat." - "Wie reagiert der Jugendliche auf Ihre Bemühungen?" - "Der Jugendliche ist aufgeschlossen und dankbar für pädagogische Maßnahmen aller Art und wir können an einer Reihe von Fällen nachweisen, dass die Wiedereingliederung in die Gesellschaft gelungen ist und dass die Erziehungs- und Ausbildungsmaßnahmen der Anstalt zu einer gesellschaftlichen Einordnung geführt haben." Wärter geht über Gefängnisflur.
07. München: Go-Kart-Rennen um den ADAC-Pokal
Go-Kart Fahrer auf der Bahn. Fahrt durch Kurven. Zeichen werden für die Fahrer vom Rand der Bahn gegeben. Sieger fährt durchs Ziel und erhält Siegerkranz.
08. Pardubitz: Pferderennen
Zuschauertribüne, total. Rennen. Pferde springen über Hindernis. Sprung und Massensturz in ZL. Reiterlose Pferde im Rennen. Jockey stürzt bei Sprung, ZL. Sprung über Wassergraben. 2 Pferde stürzen und können nicht mehr aufstehen. Tschechischer Favorit Izrael stürzt am letzten Hindernis. Russisches Pferde siegt.
Herkunft / Inhaltsart
Titelmarke
Informationen
"Resolution" (Atom-U-Boot)
Herkunft: Pathe News
Frankfurter Buchmesse
Kamera: Luppa
Kulturfilmprämierung
Kamera: Labudda, Rau
Prinz Charles i. Trinity-College
Herkunft: Pathe News
Babyschwimmen
Kamera: Rau
Unter der Lupe
Deutscher Jugendstrafvollzug
Kamera: Labudda
Sport
Go-Kart- Rennen
Kamera: Rau, Sommer
Pardubitz, Pferderennen
Herkunft: CSR
A und E
Sprechertext
Informationen
Mit gemischten Gefühlen feierte England sein erstes gefechtsbereites Atom-U-Boot, die "Resolution": für sie und drei weitere Schwesterschiffe muß der britische Steuerzahler fast 4 Milliarden Mark aufbringen. Zwei Besatzungen von jeweils 138 Mann bedienen die Abschreckungswaffe zur See im zweimonatigen Wechsel.
Der für U-Boote ungewohnte Komfort entschädigt die Mannschaften nur geringfügig für die Verantwortung, die auf ihnen lastet: sie wachen über 16 amerikanische Polaris-Raketen, deren Vernichtungskraft größer ist als die aller Bomben, die im letzten Krieg auf beiden Seiten gefallen sind.
Schnurrbärtige Gammler waren eine überflüssige Werbemasche - die Schau selbst hatte es in sich. Schon vor ihrer Eröffnung brach die Frankfurter Buchmesse alle Rekorde: mehr Aussteller, mehr Titel, mehr Neuerscheinungen als je zuvor. Verlagskuriositäten erregten nur am Rande Aufsehen. In den Verkaufs- und Werbegesprächen dominierte die Zahl.
2871 Verlage aus 49 Ländern vereinten sich zur größten Bücherschau der Welt. Die Kaufleute trugen Optimismus beim Oktoberfest der Bücherfreunde: Deutschlands Außenhandel mit Gedrucktem hat die Halbmilliardengrenze erreicht.
Mit der Verleihung der Kulturfilmprämien des Bundesinnenministeriums endete die 16. Internationale Filmwoche in Mannheim. 7 Tage und Nächte lang unterzogen sich 6 Jury-Mitglieder der mühevollen Arbeit, unter einigen hundert Filmen die preiswürdigen herauszufinden.
Im großen Feld der Konkurrenten war diesmal auch die Zeit-Lupe unter den Siegern. Für ihre Dokumentation "Ein Leben für Deutschland" erhielt sie eine der Kulturfilmprämien dieses Jahres.
400 Jahre lang hatten Englands blaublütige Studenten die Bänke des Trinity-Colleges gedrückt. Jetzt warteten sie auf den blauesten unter ihnen: Thronfolger Prinz Charles stellte sich als neuer Kommilitone vor.
Prinz Charles, inzwischen 19 geworden, konnte auf neumodische Disziplinen verzichten. Der Sorgen um den täglichen Broterwerb enthoben, entschied er sich für das Studium der Archäologie und Anthropologie.
Der titel- und klassenlose Nachwuchs von München jedoch wird gegenwärtig mit härtesten Mitteln aufs Überleben getrimmt. Ein Schwimmlehrer hat sich darauf spezialisiert, 6 Monate alten Babys das Schwimmen beizubringen.
Die verbliebenen Ängste der fortschrittsgläubigen Eltern zerstreute der Schwimmlehrer mit dem Hinweis, daß Kinder in diesem Alter kein Wasser schlucken. Von den Kindern selbst war dazu kein Kommentar zu erhalten.
Nicht um stilistisch reines Schwimmen geht es dem Meister, sondern um das Üben des natürlichen Bewegungsablaufes. Als Sechsjährige sollen die Kinder dann innerhalb einer Woche richtig schwimmen lernen. Wir dürfen einschränken: falls ihnen beim ersten Mal nicht der Geschmack vergangen ist.
Unter der Lupe
Jede dieser Aufnahmen ist authentisch. Als erste Wochenschau durfte die Zeit-Lupe jugendliche Strafgefangene hinter Gittern beobachten. Die Anstalt Schwäbisch-Hall ist ein alarmierendes Beispiel für den Jugendstrafvollzug in Deutschland. Kokosmatten-Flechterei und Dorfschmiede: in Handwerksbetrieben aus dem 18. Jahrhundert sollen sich die Häftlinge für die Industriegesellschaft von heute qualifizieren!
Sport als praktizierte Pädagogik. Fortschrittliche Anstaltsleiter sind froh, wenn sie auf Teilgebieten erfolgreich sind im Kampf gegen Gleichgültigkeit in Staat und Gesellschaft.
Von moderner Pädagogik längst verworfen: die Einzelhaft. Sie verhindert die Auseinandersetzung mit der Tat. Denn der Häftling entweicht dem Druck seiner düsteren Zelle durch die Flucht in ein Reich der Träume und Spekulationen.
Die Gemeinschaftszelle gehört zu den verhängnisvollen Relikten einer überholten Strafjustiz: die Häftlinge tauschen ihre kriminellen Erfahrungen aus. Viele, die sie als Amateure betreten, verlassen sie als ausgebildete Verbrecher.
Wiesbaden-Dotzheim beherbergt seit kurzem die fortschrittlichste Jugendstrafanstalt Deutschlands. Erziehung und Resozialisierung stehen im Mittelpunkt des Strafvollzuges. Die Zellen, nach eigenem Geschmack eingerichtet, machen die Haft erträglicher, die den Häftling stufenweise auf das Leben in Freiheit vorbereitet. Doch auch hier symbolisieren Gitter und Mauer den Geist der Rache und Vergeltung.
Helle Unterrichts- und Freizeiträume und eine gut sortierte Bibliothek sind deutliche Anzeichen für den Versuch, die Ergebnisse moderner Pädagogik in die Praxis umzusetzen. In hervorragend ausgestatteten Werkstätten können die Häftlinge den Gesellenbrief erwerben.
60 Prozent ihrer Straftaten sind Eigentumsdelikte. Bildung und Ausbildung sind lebenswichtig für junge Menschen, die - häufig aus zerrütteten Familien stammend und ohne Beruf - im Leben gestrauchelt sind. Ihre Schulbildung:
6 Prozent Mittel- und Oberschüler 5 Prozent Hilfsschüler und 89 Prozent Volksschüler.
Jugendliche Straftäter sind vorwiegend Milieugeschädigte. Sie mit Vergeltungsmaßnahmen zu resozialisieren, ist zwecklos und unmenschlich, wie uns der Anstaltsleiter, Dr. Busch, versicherte:
"Vielmehr müssen wir dafür die Erziehung einsetzen, d.h. die Dinge nachholen, die der Jugendliche in seinem bisherigen Leben nicht erreicht und nicht erhalten hat."
"Wie reagiert der Jugendliche auf Ihre Bemühungen?"
"Der Jugendliche ist aufgeschlossen und dankbar für pädagogische Maßnahmen aller Art und wir können an einer Reihe von Fällen nachweisen, daß die Wiedereingliederung in die Gesellschaft gelungen ist und daß die Erziehungs- und Ausbildungsmaßnahmen der Anstalt zu einer gesellschaftlichen Einordnung geführt haben."
Die meisten Jugendlichen jedoch verlassen die Anstalten heute immer noch enttäuscht, verbittert und voller Hass.
Sport
Ein Rennen wie aus der Spielzeugkiste: Auf der Münchner Go-Kart-Bahn kämpfen im Bundesendlauf die jungen Flitzer um den Pokal 1967.
Klassenwechsel: Die 200 Kubikzentimeterleute steigen aus - die "Hunderter" gehen auf die Strecke.
Wer in 42 Runden - das sind 30 Kilometer - nicht ins Schleudern geraten will, braucht eine gute Portion Mut und schnelle Reaktion.
In der Geraden werden Sptizengeschwindigkeiten von 100 Stundenkilometern erreicht.
Ein junger Mann namens Greis erringt den Go-Kart-Lorbeer 1967.
50.000 Zuschauer im tschechischen Pardubitz - beim schwersten Hindernisrennen der Welt. 27 Pferde gehen auf den Kurs, das größte Feld in der 93-jährigen Geschichte der Pardubitzer Steeple-Chase.
Am gefürchteten Taxis-Graben kommt es zum ersten Massensturz.
Reiter und Pferde suchen einzeln ihre Chance. Noch liegt der größte Teil der 7 Kilometer-Strecke vor ihnen. Der berüchtigte Boden verlangt den Pferden ein außergewöhnliches Galoppiervermögen ab.
Wegen der schweren Stürze protestieren seit langem Tierfreunde aus aller Welt gegen das Pardubitzer Rennen. Für zwei Pferde war der Sprung über den Wassergraben ihr letzter.
Erst am leichten Schlußhindernis scheitert der tschechische Favorit "Izrael". Der Russe Sokolow kommt stark auf und erweitert seinen Vorsprung bis ins Ziel. 4 tote Pferde wurden am Ende eines Renntages gezählt, der zeitlich mit dem Welt-Tierschutztag zusammenfiel.
Personen im Film
Busch, Fritz B. ; Prinz Charles ; Esterer ; Hansen, Hans ; Wiers, Hindericus
Orte
England ; Frankfurt ; Wiesbaden ; Mannheim ; Tokio ; Cambridge ; Wiesbaden-Dotzheim ; Schwäbisch Hall ; Wiesbaden-Ditzheim ; München ; Pardubitz
Themen
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Gattung
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Genre
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