Sacherschließung
01. Sowjetische Ausstellung "Kämpfende Vietnam"
Photos: Kindergesichter in Vietnam, Lachende Soldaten, Radfahrer im Verkehr, Vietnamesinnen, Junge Frau mit Gewehr, Pilot, Männer am Geschütz, Trümmer. Zuschauer in der Ausstellung.
02. Berlin: Kundgebung gegen die extreme Linke
Linksradikale bei Umzug im Laufschritt. Zug der Gegendemonstranten über den Kurfürstendamm. Ältere Leute und Beamte des öffentlichen Dienstes bei Umzug. Kundgebung auf dem John F. Kennedy Platz. Bürgermeister Amrehm spricht O-Ton: "Das Grundgesetz ist die liberalste Verfassung der Welt, aber sie kann nicht so liberal sein, dass ihre Gegner uns damit wieder um alle Freiheiten bringen dürfen." Alte Frau klatscht. Jugendliche Linksradikale versuchen Versammlung zu stören. Verbrennen einer Vietkong-Fahne als symbolische Handlung.
03. Europas Häfen: Container Güterverkehr in Hamburg, Bremen und Rotterdam
Luftaufnahme des Hamburger Hafens. Frau Kiesinger tauft Musikdampfer Hamburg. Die Hamburg läuft vom Stapel. Stapellauf seitlich und von hinten. Große genormte Blechbehälter, Container, werden mit Kran verladen. Container wird mit Sprechfunk gesteuert. Bremer Hafen. Container wird auf Tieflader gesetzt sofort weiter transportiert. Schiffe im Hafen. Laderampe. Rotterdam: Ausbau des Vorhafens. Senator Kern, Hamburg, spricht über Umschlagplatz Hamburg, O-Ton, groß: "Hamburg ist Transitplatz für Skandinavien und der eigentliche Hafen für die Nordsee, für den Atlantik im gesamten osteuropäischen Gebiet mit den höchsten Linienabfahrtsdichten." Senator Bortscheller, Bremen, spricht über Hafen Bremen, O-Ton, halbnah: "Wir in Bremen sind selbstverständliche der Meinung, dass die Häfen in Bremen und Bremerhafen das Rennen machen werden unter allen kontinentalen Häfen. Hier in Bremen-Stadt am weitesten nach Süden vorgeschoben mit billigen Vor- und Nachlauffrachten, in Bremerhafen hinter der Schleuse, vor der Schleuse, der Container kann keine besseren Häfen finden."
04. München: Fernsehturm - Eremit stoppt Ausbau des Oberwiesenfeldes
Olympiafahne weht vor dem Fernsehturm. Post beim Ausbau des Turms als Nachrichtenzentrale. Sonderpostamt. Sondermarken werden zur Einweihung des Turms gestempelt. Joachim Vogel, halbnah, gehend, bei Besichtigung des Turms. Fahrstuhltür schließt sich. Anzeige der Fahrstuhlfahrt. Lokal in der Spitze des Turms. Stadtbild München mit Frauenkirche und Fernsehturm. Blick von oben aus Fernsehturm. Kleine Glocke läutet. Kleine Kirche und Haus auf dem Oberwiesenfeld. Armenischer Eremit spielt auf Harmonium. Inneneinrichtung der kleinen Kirche.
05. Litauen: Pferdeschlittenrennen auf dem Eis
Schimmel scharrt im Schnee (Titeluntergrund). Schlittenrennen auf dem zugefrorenen See. Traber vor den Schlitten. Beine der Pferde im Rennen. Überholen. Seitenansicht der Traber. Siegerpferd erhält Siegerkranz.
06. Sichere Bindungen für Skiläufer schützen vor Unfall
Hand schnürt Skistiefel. Skiläufer tragen Skier auf Schultern. Fahrt mit dem Lift. Skifahrer am Hang. Rennläufer stürzt. Verunglückter wird auf Bahre transportiert. Chirurg aus München spricht über Skiunfälle, groß, O-Ton: "Die Mehrzahl unserer Skiverletzten, und es sind in der Saison so 300 bis 400, haben entweder veraltete Skibindungen oder falsch eingestellte, sogenannte Sicherheitsbindungen, und dann haben wir noch eine ganz interessant Erfahrung gemacht, dass diejenigen, die konsequent Skigymnastik gemacht haben, eigentlich kaum zu unseren schwer verletzten zählen." Skibindung wird angepasst, groß. Ski und Bindung beim Anschnallen. Zeitlupenaufnahme zeigt sicheres Lösen der Bindung bei Stürzen.
Herkunft / Inhaltsart
Titelmarke
Zeitschau
Fotoreportage Vietnam
Herkunft: Sovkino
Berliner Massenkundgebung
Kamera: Pahl, Wiers
Unter der Lupe
Europas Häfen
Kamera: Rieck
Herkunft: Polygoon
Blickpunkt
Fernsehturm München
Kamera: Rau
Eremit in München
Kamera: Rau
Sport
Schlittenrennen i. Lettland (Pferdeschlitten a. Eis)
Herkunft: Sovkino
Ski-Bindungen- Reportage
Kamera: Rau
A und E
Sprechertext
Zeitschau
Krieg in Vietnam - ihm gehören fast täglich die Schlagzeilen der Welt. In Moskau zeigte ein sowjetischer Presse-Korrespondent Bilddokumente aus dem kommunistischen Nordvietnam. Augenblicke vom Kriegsalltag eines Volkes, von dem der Westen nur wenig erfährt.
Amerikas Krieg in Vietnam: heißumstritten in der Jugend, leidenschaftlich diskutiert auf den Straßen der Bundesrepublik. In Berlin folgte auf den "Vietnam-Kongreß" linksgerichteter Studenten die erste große Gegendemonstration auf deutschem Boden. 150.000 Berliner strömten zum Sohöneberger Rathaus, unter ihnen viele Beamte: der Öffentliche Dienst hatte Protest-Urlaub gegeben.
Berlins Polizisten hatten Mühe, vereinzelte links-Protestierer Vor Angriffen zu schützen. Jugendliche Störer traf der Zorn der Menge.
Auf dem John-F.-Kennedy-Platz warnte der CDU-Vorsitzende Amrehn Vor radikalen Kräften.
"Das Grundgesetz ist die liberalste Verfassung der Welt, aber sie kann nicht so liberal sein, daß ihre Gegner uns damit wieder um alle Freiheiten bringen dürfen."
Ihr Bekenntnis zu Amerika bekräftigten die Berliner mit einer symbolischen Tat: sie verbrannten eine Vietkong-Fahne der Links-Demonstranten.
Unter der Lupe
Scharfer Wind in Deutschlands großen Häfen! Ihre Probleme: Revolution im internationalen Seeverkehr, rote Zahlen beunruhigen die Werften. Der Stapellauf als Volksfest ist selten geworden: in Hamburg taufte die Kanzler-Gattin den ersten Luxue-Liner, den eine deutsche Werft seit 30 Jahren für deutsche Rechnung baute.
Im internationalen Wettbewerb sind die Deutschen schlecht placiert, denn viele Staaten subventionieren ihre Werften. Doch durch technisches Können hofft man in der Bundesrepublik Voranzukommen. Die Herausforderung für Deutschlands Häfen trägt einen englischen Namen: Container, international genormte Blechbehälter, von denen Fachleute eine Revolution im Seeverkehr erwarten, tiefgreifender noch als der Wechsel vom Segel zur Dampfmaschine. In 2 1/2 Minuten hebt der Kran die 20 Tonnen schwere Stückgut-Kiste vom Schiff auf den Container-Zug, der seit kurzem von Hamburg aus täglich zu den binnendeutschen Wirtschaftszentren rollt.
Bremen, im harten Konkurrenzkampf mit Hamburg, hat sich auf das sogenannte Chassis-System spezialisiert: die am Fabrikationsort gepackten Container werden auf eigens konstruierte Tieflader gesetzt.
Die deutschen Häfen wissen: der Siegeszug des Containers ist nicht aufzuhalten. Seine Vorzüge: kürzere Transportdauer, Kostenersparnis bis zu 50 %. Rotterdam, übermächtiger Konkurrent und größter Hafen der Welt, will seinen Vorsprung durch einen neuen Vorhafen noch vergrößern. Im innerdeutschen Duell zwischen Hamburg und Bremen glauben beide Hafensenatoren an ihren Sieg.
"Hamburg ist Transitplatz für Skandinavien und der eigentliche Hafen für die Nordsee, für den Atlantik im gesamten osteuropäischen Gebiet mit den höchsten Linienabfahrtsdichten."
"Wir in Bremen sind selbstverständlich der Meinung, daß die Häfen in Bremen und Bremerhafen das Rennen machen werden unter allen kontinentalen Häfen. Hier in Bremen-Stadt am weitesten nach Süden vorgeschoben mit billigen Vor- und Nachlauffrachten, in Bremerhafen hinter der Schleuse, vor der Schleuse, der Container kann keine besseren Häfen finden."
Blickpunkt
Schon lange warten die Münchner auf den Augenblick der Eröffnung ihres 290 Meter hohen Betonriesen. Noch ist die Arbeit der Deutschen Bundespost in dem Fernsehturm nicht beendet. Doch schon in 2 Jahren werden die Einrichtungen für die nächsten Olympischen Spiele fertig sein. 31 Fernsehkanäle und 4.000 Fernsprechleitungen über Richtfunk werden die Nachrichten von den Siegen in aller Welt verbreiten.
Eine Überraschung für die Philatelisten: ein Sonderstempel der Deutschen Bundespost in 140 Meter Höhe.
Als einer der ersten betrat Oberbürgermeister Dr. Vogel das vieldiskutierte Schuldenstangerl und genoß den ersten Münchner Olympiarekord: die Fahrt im schnellsten Fahrstuhl Europas zum höchsten Schlemmerlokal Deutschlands.
Im Schatten dieser Superlative aber durchkreuzt ein armenischer Einsiedler die Olympia-Pläne Münchens. Vor 16 Jahren baute er auf dem Oberwiesenfeld eine Kirche und ein kleines Häuschen. Bis heute weigerte er sich erfolgreich, seine stille Zuflucht zu verlassen. So blookierte ein Eigenbrödler 2.700 Quadratmeter, auf dem 1972 Olympia-Besucher parken sollen. Die Hoffnungen auf einen Gesinnungswandel sind gering, denn - wie sagte der Einsiedler: "Ion ziehe hier erst aus, Wenn die Menschen eine Straße zum Mond gebaut haben."
Sport
Einmal im Jahr treffen sich Litauens Pferdenarren zum traditionellen Schlittenrennen auf dem zugefrorenen Sartai-See. Kameramänner aus der Sowjetunion filmten einige der spannendsten Szenen vom Lauf der 5 besten Traber.
Zügel frei zum Endspurt. Dem Sieger winken Popularität und Ruhm. Bester Schlitten Jockey - ein rüstiger Mitfünfziger mit dem klangvollen Namen "Vaitkuyavichus".
Deutschlands Winterfreuden liegen am verschneiten Hang. Jahr für Jahr ergeben sich begeisterte Ski-Anhänger dem Zauber einsamer Wanderungen oder schwungvoller Abfahrten. 6 bis 8 Millionen Bundesrepublikaner schmücken sich in jeder Saison mit dem sonnengebräunten Teint populärer Sportlichkeit. Etwa 10.000 von ihnen aber bezahlen das Vergnügen mit einem Unfall auf der Piste.
In den letzten Jahren registrierte man ein alarmierendes Ansteigen der Skisport-Verletzungen. Wir fragten einen Münchner Chirurgen nach den Ursachen.
"Die Mehrzahl unserer Skiverletzten, und es sind in der Saison so 3 bis 400, haben entweder veraltete Skibindungen oder falsch eingestellte, sogenannte Sicherheitsbindungen, und dann haben wir noch eine ganz interessante Erfahrung gemacht, daß die jenigen, die konsequent Skigymnastik gemacht haben, eigentlich kaum zu unserer schweren Verletzten zählen."
Für den Laien ist es anfangs nicht einfach, den komplizierten Mechanismus von Sicherheitsbindungen zu bedienen, denn die richtige Einstellung ist entscheidend. Sicherheitsbindungen sollen den Ski vom Schuh lösen, sobald der Läufer stürzt. Ist die Bindung zu fest angezogen, gibt sie den Fuß zu spät frei; ist sie zu locker eingestellt, löst sich der Ski schon beim normalen Schwingen. Eine Zeitlupen-Aufnahme verdeutlicht, wie exakt sich eine Bindung öffnet, wenn sie richtig eingestellt ist.
Personen im Film
Amrehm, Franz ; Bortscheller ; Kern, Johannes ; Kiesinger, Kurt ; Vogel, Joachim
Orte
Moskau ; München ; Bremen ; Rotterdam ; Berlin ; Hamburg ; Düsseldorf ; Franken ; Bayern ; Litauen
Themen
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Gattung
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