Sacherschließung
01. Breslau gestern und heute und Pressephotoschau
Photos. Pressephotographen. Silhouette de Gaulle. Bauersfrau sitzt an Tisch. Frauen sitzen vor Haus hinter Wäsche. Polizistin lehnt an Auto. Fußgänger in Breslau. Junge Leute gehend. Straßenbahn. Moderne Wohnhäuser. Junge Leute auf Bank. Architekt Biganski vor Modell des Neuaufbau der Stadt. Die Lincke-Hoffmann-Werke der elektronischen Industrie. Herstellung von Triebwagenzügen und Schnellzugwaggons. Mädchengesicht, groß. Segelboot auf der Oder. Segelboot mit jungen Leuten. Segelboot an Brücke.
02. Frankfurt und Bonn: Biarfra-Demonstrationen
Biafra-Plakate mit hungernden Kindern. In Deutschland studierende Biafraner vor der Paulskirche. Mann mit Lautsprecher ruft zu Hilfe auf. Biafraner trägt großes Kreuz. Unterschriftensammlung. Überreichung von Scheck aus Spenden. Demonstranten tragen Kreuz bei Marsch auf Bonn.
03. Mongolei: Kongress gegen Analphabeten
Nomadenzelt mit Radio und elektrischem Licht. Internationaler Kongress, der sich mit Problemen der Volksrepublik Mongolei befasst. Moderne Hochhäuser in Ulan Bator. Leute auf der Straße. Kind geht an Hand. Frauen in Nähsaal Kinder in Kindergarten. Kleine Jungen beim Ringen.
04. Barcelona: Modernster Campingplatz Spaniens
Auto mit Wohnwagen fährt durch Zollschranke. Campingplatz. Leute gehen in Badedress. Supermercado. Kinderspielplatz. Badende liegen am Strand. Schild Water Ski School. Wasserskiläufer.
05. Graz: Fallschirmspringer-Weltmeisterschaft
Windanzeiger. Absprung von Fallschirmspringern. Beim Ziel- und Figurensprung. Springer bei Landung im Ziel. Abmessen des Sprungs. Fallschirmspringerin. Absprung aus Flugzeug und Landung.
06. Italien: Frauen-Fußball Rom - Neapel
Schwenk über weiblichen Fußballtorwart, groß. Spiel. Frauen schießen auf Tor und fallen. Männliche Zuschauer, halbnah, anfeuernd. Torschuß für Rom. Spielerinnen reklamieren bei Schiedsrichter.
07. Berlin: Deutsche Leichtathletik-Meisterschaften
Läufer, Kugelstoßer, Stabhochspringer, Hammerwerfer. Hürdenlauf Frauen. Zielrichter. 200 m Lauf der Frauen: Start. Junge Zuschauer, groß. Einlauf ins Ziel ZL. Rita Jahn/ Aachen, siegt vor Jutta Stöck/ Berlin. Kugelstoßen: Birlenbach/ Siegen siegt mit 19,89 m. Weitsprung Frauen: Heide Rosendahl siegt mit Jahresbestleistung von 6,62 m. Hammerwerfen: Uwe Bayer siegt mit 69,52 m ZL. Klatschende und lachende Zuschauer. 80 m Hürden Frauen: Lauf von vorn. Inge Schell/ München siegt vor Heide Rosendahl in 10,7 Sekunden. ZL. Zuschauer klatschen. Stabhochsprung: Klaus Lehnertz siegt mit 5 m. Er reißt die Latte bei größerer Höhe ZL. Diskus Frauen: Liesel Westermann, Köln siegt mit 62,50 m ZL. Starter gibt Startschuß. 100 m Lauf Männer: Start und Lauf ZL. Gerd Metz/ Mainz, siegt im Endspurt vor Wucherer/ München. ZL. Zuschauer klatschen.
08. Sonderdienst: Russischer Einmarsch in die CSSR
Breschnjew, halbnah, Kossygin, halbnah an Sitzungstisch. Ostpolitiker gehend bei Sitzung Cierna. Jubelnde Leute. Dubcek gibt Autogramm. Russische Panzer in der CSSR. Landkarte der CSSR. Photos aus Ungarn. Leute in Hamburg geben Dr. Haese Interview zur Krise. Rennende rote Fahne. Demonstranten vor der Sowjetbotschaft in Bad Godesberg. Tschechische Binnenschiffe in Hamburg flaggen auf Halbmast. Tschechen in LKW-Depot in Hamburg sprechen zur Krise. Dr. Haese interviewt Tschechen.
Herkunft / Inhaltsart
Breslau 1968
Porträt einer Stadt - und das Gesicht Polens in preisgekrönten Fotos
Herkunft: Polkronika
Informationen Verzweiflung:
Biafra -Demonstrationen in Bonn + Frankfurt
Kamera: Luppa
Lernbegierde:
Kongress geg. Analphabetentum/Mongolei
Herkunft: DEFA
Entspannung:
Modernster Campingplatz, Barcelona
Herkunft: No-Do
Sport
Int. Fallschirmspringermeistersch. in Graz
Herkunft: Austria
Frauenfussball, Italien
Herkunft: Corona
Berlin Test Bestanden
Deutsche Leichtathletikmeisterschaften (f. Mexiko)
Kamera: Pahl
Zeitschau
Tschechoslowakei - Sonderbericht
Gesamtbildlänge:
Sprechertext
Blickpunkt
Ein Land im Spiegel seiner Pressefotografen. Auf der 10. Polnischen Pressefoto-Schau in Wroclaw, dem früheren Breslau zeigten Polens Kamera-Profis ihre besten Bilder: gezielte oder zufällige Ergebnisse ihrer täglichen Fotojagd.
Die Stadt Wroclaw selbst gehört heute der Jugend. Die einst größte Stadt des deutschen Ostens hat den stärksten Geburtenüberschuß in Polen. Mehr als die Hälfte aller Einwohner wurde erst nach dem Kriege geboren. Die jungen Leute des Jahres 68 verstehen sich besser als ihre Eltern, die nach dem Krieg aus allen polnischen Provinzen nach Wroclaw gezogen waren.
Moderne Neubau-Viertel Künden von einem Bau-Boom in der Halbmillionen-Stadt. Noch hat Wroclaw viel aufzuholen: 1945 war die frühere schlesische Metropole eine gigantische Trümmerwüste. Wroclaws bekanntester Architekt Biganski hat Wohnungen für 100.000 Menschen entworfen. Wirtschaftliches Rückgrat der Stadt sind neben der elektronischen Industrie die ehemaligen Lincke-Hoffmann-Werke. 6.500 Arbeiter produzieren Schnellzugwagen und elektrische Triebwagenzüge. Auch im Ausland sind Waggons aus Wroclaw gefragt.
Für frischen Wind im geistigen und politischen Leben der Stadt sorgen 25.000 Studenten. Auf der Oder erholen sie sich vom Lehrbetrieb. Baden ist verboten, denn die Oder ist durch Industrie-Abwässer verseucht - ein Tribut, den auch Wroclaw der rasanten Industrialisierung entrichten muß.
Informationen
Biafra droht zum Symbol für die Kälte und Gleichgültigkeit in unserer zivilisierten Welt zu werden. Vor der Paulskirche in Frankfurt sammelten sich die in Deutschland studierenden Biafraner zum Schweigemarsch nach Bonn. Mit dieser Aktion wollen sie auf ihre Heimat aufmerksam machen, wo immer noch hunderte von Menschen verhungern und tausende vom Tode bedroht sind.
Vor dem Abmarsch erhielt der offizielle Vertreter Biafras in Deutschland einen Scheck über 170.000 Mark - eine Spende der deutschen Bevölkerung. Die Demonstranten haben sich ein Tagespensum von 20 bis 30 Kilometern vorgenommen. In 20 Tagen wollen sie in Bonn sein.
750 Jahre nach Dschingis-Chan rüsten sich seine Nachfahren zum Sprung in die Moderne. Licht und Radio in Nomaden-Zelten sind ein erster Schritt. Ein internationaler Kongress beschäftigte sich mit dem Hauptproblem der Mongolischen Volksrepublik: dem Analphabetenturn. Denn die modernen Hochhäuser in der Hauptstadt Ulan Bator beherbergen Menschen, die noch gestern als Nomaden lebten.
Durch Automation ihrer gewerblichen Wirtschaft hoffen die Mongolen auf den Anschluß an das Industrie-Zeitalter. Lernen bedeutet für die Kinder Pflicht und Chance zugleich. Alte Bräuche werden dabei nicht über Bord geworfen: Ringen, der mongolische Nationalsport, wird auch im 20. Jahrhundert Pflichtfach in den Kindergärten bleiben.
Als Nachzügler im Kampf um die Reisekassen der Camping-Touristen meldete sich Spanien zu Wort. Gegen Ende der Saison wurde in der Nähe Barcelonas ein Mammut-Campingplatz eröffnet. Seine Erbauer feierten ihn mit einem vorsichtigen Superlativ: "Der modernste seiner Art".
Kampierende Großfamilien finden im kinderreichen Spanien mehr Verständnis als anderswo. Ein Spielpark sorgt für Beschäftigung der Kleinen und gibt den Großen Zeit zur Kontaktpflege am Strand.
Wer seine Mitmenschen nur aus der Entfernung liebt, wählt Wasserski - den Urlaubssport für Fortgeschrittene.
Sport
Der Wind steht richtig für die Teilnehmer der 9. Weltmeisterschaft im Fallschirmspringen. 193 Sportler aus 28 Nationen, unter ihnen 56 Frauen, bewerben sich um die Titel im Ziel- und Figurenspringen.
Der Aufsprung muss exakt vermessen werden. Jeder Zentimeter näher zum Mittelpunkt des Zielkreises verbessert die Punktezahl.
Mit etwa 180 Kilometern in der Stunde fallen die Schirmsportler beim Zielspringen der Erde entgegen. 250 Meter über dem Ziel aber müssen sie spätestens den Schirm geöffnet haben, um den Zielkreis anzusteuern.
Zwei Rekorde können auch bei dieser Meisterschaft nicht mehr gebrochen werden. Schon vor einiger Zeit sprangen ein Rumäne und ein Russe aus 1.000 und 1.500 Metern genau in das Zentrum des Kreises.
Fussball-Begeisterung ohne Grenzen. Italien, bisher bekannt als das Mekka hochdotierter männlicher Fussball-Profis, hat inzwischen auch den Markt für weibliche Fussball-Stars erschlossen. Aus Rom sandten uns unsere Kollegen eine Studie über das erste Spiel der italienischen Meisterschaft im Frauenfussball: Roms Mädchen jubeln über das 1. Tor gegen ihre Rivalinnen aus Neapel. Das Temperament der Spielerinnen und die lautstarke Teilnahme der Zuschauer schafft die Atmosphäre einer Europacup-Begegnung.
Auch hier gilt: besser das Bein des Gegners als gar nichts treffen. Die Anregung aus Italien, auch Deutschlands Ehemännern ein ungefährliches Engagement zu gönnen, lehnte der Deutsche Fussball-Bund ab. Im Gegensatz zur Meinung eines dänischen Sportarztes, der Fußball für einen idealen Frauensport hält, ließ der Verband erklären: Fußball entspricht nicht der weiblichen Psyche.
Berliner Olympia-Stadion. Treffpunkt für Deutschlands beste Leichtathleten. Meistertitel und Olympia-Norm sind ihr Ziel. Die Zeit-Lupe zeigt Ihnen, verehrte Zuschauer, einige der herausragenden Leistungen.
200 Meter-Lauf der Frauen. Rita Jahn aus Aachen, Zweite von links, revanchiert sich für ihre Niederlage über 100 Meter. Überlegen siegt sie in 23, 7 Sekunden vor Jutta Stöck aus Berlin.
Kugelstoß-Koloß Birlenbach aus Siegen stößt 19 Meter 89.
Heide Rosendahl, Weltbeste im Fünfkampf, erreicht mit 6 Metern 62 auch die Welt Jahresbestleistung im Weitsprung. Hammerwurf-Rekordler Uwe Beyer kann nach langer Verletzungspause wieder lachen. Mit einem Wurf von 69 Metern 52 schlägt er überlegen die Konkurrenz.
Über 80 Meter Hürden treibt Heide Rosendahl Inge Schell, mit der Nummer 80, zum Sieg. In 10, 7 Sekunden gewinnt die 29-jährige Münchnerin ihre 8. Meisterschaft.
Im Stabhochsprung holt sich der Bronze-Medaillengewinner von Tokio Klaus Lehnertz wieder den Titel. Erst beim Versuch, höher als 5 Meter zu springen, scheitert er. Liesel Westermann aus Köln demonstriert Hochform. Mit 62 Metern 50 verfehlt sie ihren eigenen Weltrekord nur um 4 Zentimeter.
100 Meter-Lauf der Männer. In dem Feld gleichwertiger Läufer fehlt der überragende Sprinter vom Format eines Armin Hary. Gerd Metz, der Vorjahrszweite aus Mainz, gewinnt nach starkem Schlußspurt vor dem Favoriten Wucherer aus München.
Das Fazit der Meisterschaft: Deutschlands Leichtathleten sind für Mexiko gerüstet.
Hamburg, den 20. August 1968
Personen im Film
Birlenbach, Heinfried ; Biganski ; Breschnjew, Leonid ; Dubcek, Alexander ; Gaulle de, Charles ; Haese, Jürgen ; Kossygin, Alexej ; Jahn, Rita ; Lehnertz, Claus ; Metz, Gert ; Rosendahl, Heide ; Schell, Inge ; Stöck, Jutta ; Westermann, Liesel ; Wucherer
Orte
Breslau ; Mongolei ; Barcelona ; Frankfurt ; Bonn ; München ; Bad Godesberg ; London ; Paris ; Den Haag ; Bukarest ; Belgrad ; Rotterdam ; Prag ; Biafra ; Hamburg ; Graz ; Ulan Bator ; Frankreich ; Wroclav ; Italien ; Berlin ; Spanien ; Preßburg
Themen
Sachindex Wochenschauen ; DDR ; Demonstrationen ; Elend ; Grenze DDR/BRD, Grenzen ; Industrie ; Interviews ; Kinder ; Fahnen ; Fallschirmspringen, Fallschirmspringer ; Frauen, Mütter ; Freizeit, Freizeitgestaltung ; Fußball ; Olympiaden ; Rundfunk, Fernsehen ; Schiffahrt ; Schiffe ; Schmuggel ; Schulen, Schulungen ; Sportpublikum, Sport-Zuschauer ; Städtebilder: Asien ; Städtebilder: Deutschland ; Unruhen ; Kulturelle Veranstaltungen ; Landkarten ; Leichtathletik, Jogging, Volkslauf ; Verkehr: Fußgänger ; Verkehr: Öffentliche Verkehrsmittel ; Wasserski ; Wellenreiten ; Wohlfahrt, DRK, Hilfsorganisationen, Fürsorge ; Außenpolitische Veranstaltungen ; Zoll ; Arbeitslose, Arbeitslosigkeit ; Ausstellungen ; Bauwesen ; Industrie ; 14 Findbuch Neue Deutsche Wochenschau Zeitlupe
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Genre
Wochenschau