Sacherschließung
01. Überfall auf das Munitionslager Lebach und Beisetzung der Opfer
Stacheldraht vor Baracke der Wachmannschaft. Schild Militärischer Sicherheitsbereich. Gehender Wachposten mit Gewehr. Stiefel, groß. Photos der Opfer und Schwerverletzten. Schröder im Krankenhaus im Gespräch mit dem behandelnden Arzt der Schwerverletzten. Särge der Toten blumengeschmückt. Trauerfeier. Angehörige. Kranz des Bundespräsidenten und des Bundeskanzlers. Schröder, halbnah, bei Trauerfeier. Soldaten tragen Sarg. Truppe präsentiert. Gesenkte Fahne und Trommelwirbel. Fahne weht auf Halbmast.
02. England: Phantom-Staffel
Düse, groß. Teileinstellungen des Phantom-Jägers. Piloten gehen zu Flugzeugen. 2 Piloten steigen ein. Pilot setzt Sturzhelm auf. Start eines Jägers, seitlich, groß. Phantom-Jäger auf Flugfeld, Schwenk. Fliegende Phantom-Staffel.
03. Kanada: Turbotrain
Hochhäuser. Turbo-Express fährt. Zugführer an Steuerstand. Rasender Zug. Reisende sitzen in Zug und essen und trinken. Stewardess serviert. Schranke öffnet sich.
04. Indien: Ende der Fastenzeit
Masse von Indern. Moslems bei Waschungen. Gebet. Inder bildfüllend. Männer werfen sich nieder und beten mit dem Gesicht auf dem Boden. Gläubige stehen auf.
05. England: Der kleinste Staat Englands: Flakinsel "Seeland"
Kleine Flakstellung im Meer. Mann hißt Fahne. Familie winkt von Insel vorbeifahrendem Schiff zu. Junge Frau hängt Wäsche auf und angelt. Primitiver Herd in Küche. Familie in Zimmer. Junger Mann spielt Gitarre.
06. Hamburg: Bootsausstellung
Boote auf der Ausstellung in Reihen. Segelboote. Schlauchboote. Paddelboote von oben. Motoryachten. Wohnwagenboot mit einziehbaren Rädern. Teuerste amerikanische Yacht. Inneneinrichtung und Küche.
07. Inzell: Europameisterschaften im Eisschnelllauf
Wasser rinnt von Dach. Zuschauer aus Holland tanzen am Rand der Rennstrecke. 500 m Lauf: Erhard Keller läuft und siegt. Erhard Keller bei der Siegerehrung. Gerd Zimmermann läuft gegen Kees Verkerk/ Holland und siegt. Er gewinnt im Vierkampf den 5. Platz. Holländische Zuschauer mit lustigen Hüten. 1500 m Lauf: Claeshorn/ Schweden siegt über Dag Fornäs/ Norwegen. Dag Fornäs siegt im Vierkampf. Als Europameister mit Blumen bei Siegerehrung.
08. Ralley Monte Carlo
Beleuchtete Akropolis. Start der Ralley-Wagen. Wagen schleudert. Wagen auf Bergstraßen. Verunglückter Wagen an Berghang. Nachtfahrt mit Scheinwerfern. Björn Waldegaard und Lars Helmer auf Porsche erhalten Siegespokal von Rainier und Gracia, total. Die Schweden Waldegaard und Helmer mit Pokal, halbnah.
Herkunft / Inhaltsart
Überfall a.d. Munitionslager Lebach, Schroder i. Krankenhaus, Beisetzung der Toten
Kamera: Luppa
Phantom-Staffel in England
Herkunft: Pathe News
Neuer kanadischer Zug
Herkunft: NFB Canada
Ende der Fastenzeit in Indien
Herkunft: Pathe News
Seelandinsel vor der englischen Küste
Herkunft: Pathe News
Bootsausstellung in Hamburg
Kamera: Rühe
Inzell: Europameisterschaften im Eisschnellauf
Herkunft: Fox
Rallye Monte Carlo
Herkunft: Pathé Journal
Anfang und Ende
Gesamtlänge
Sprechertext
[...]
Ein Morgen im Januar - ein Morgen wie jeder andere. Stacheldraht, dahinter eine Wachbaracke. Nichts deutet darauf hin, daß hier ein Verbrechen geschah, das in der Geschichte der deutschen Bundeswehr einmalig ist. Der Überfall auf das Munitionsdepot der zweiten Fallschirmeinheit in der Nähe von Lebach hat die Bewachungsmethoden deutscher Waffenarsenale plötzlich ins Gerede gebracht. Drei Tote und zwei lebensgefährlich Verletzte haben die Öffentlichkeit alarmiert. Verteidigungsminister Gerhard Schröder wird sich jetzt mit Reformforderungen für die Sicherheit der Bundeswehrdepots befassen müssen.
Während den Opfern die letzte Ehre erwiesen wird, läuft bereits eine der größten Fahndungsaktionen der Nachkriegszeit auf vollen Touren. Die Rekonstruktion dessen, was in der Mordnacht geschah, gelingt rasch. Der Ring um die Täter scheint sich zu schließen. Doch eines steht mittlerweile ebenfalls fest: die Wachvorschriften wurden nicht korrekt eingehalten.
Drei Tote und zwei Schwerverletzte - sie sind der Preis für zwei Pistolen, drei Karabiner und eine Kiste Munition.
Ein teurer Zweisitzer erobert Britanniens Himmel: Phantom - der Mehrzweck-Jäger aus Amerika. Die ersten der 170 Doppelschalljäger, die Englands Rüstungskasse um insgesamt 4 Milliarden Mark erleichtern, werden getestet. Über 11.000 Pfund Bomben oder Raketen kann der Jet mit sich führen. Spitzengeschwindigkeit: über 2.000 Stundenkilometer; größtmögliche Sicherheit, denn beide Piloten können die Maschine steuern.
1968 hat die Bundesrepublik nach langem Zögern 88 Phantome bestellt. Die Ära des umstrittenen Starfighters geht damit ihrem Ende entgegen.
Kanada ist um eine Attraktion reicher: der neue Aluminium-Turbo-Express. Wir stellen Ihnen, verehrte Zuschauer, die Bahn vor, die bereits 1970 auch in Europa harte Konkurrenz für die Luftfahrt bedeuten kann.
Bars, Kaffees und Restaurants. 14 Wagen der Luxusklasse. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 140 Stundenkilometern fährt der Turbinenzug von Montreal nach Toronto.
Stewardessen nur für die erste Klasse, das Essen nach Wahl. "Luxus liegt nicht nur in der Luft" - ein Werbeslogan der kanadischen Staatseisenbahn.
Der Komfort wurde größer, doch die Fahrpreise nicht höher. Auf den Schienen hat das Jahr 2000 in Kanada schon begonnen.
Einen Monat wurde in dem Land gefastet, in dem täglich tausende verhungern. Dann rief Indien zum Ende des Ramadan. 500.000 Moslems feierten ihren Festtag in Delhi mit den rituellen Waschungen.
Im Gebet sind alle gleich - ob Bettler oder König - so diktiert es der mohammedanische Glaube. Vor dem Gesetz sind alle gleich - so diktiert es die neue Verfassung. Doch das Kasten-System gehört nach dem Bevölkerungszuwachs zu dem größten Problem des 510.000 Millionen Volkes.
Man könnte es fast übersehen: das kleinste Land der Welt. Doch der Engländer Roy Bates rückte "Sealand", eine ehemalige Flakinsel, ins Weltinteresse. 10 Kilometer vor Englands Küste hatte Familie Bates die Festung entdeckt und sie jetzt zum souveränen Staat erklärt. Außerhalb der Meilenzone wollen die Bewohner "Sealands" ein Paradies für Individualisten und Heimatlose schaffen.
Ideen kommen beim Abendbrot - Geldgeber mit der Flut. So hoffen und warten die "Sealander", denn bis jetzt ist der Staat nichts weiter als ein Stück Beton.
500 Firmen Wußten, weshalb sie in Hamburg an Land gingen. Die größte internationale Bootsausstellung, die Europa je sah, öffnete für 7 Tage ihre Tore.
Ob mit Paddel, Motor oder Segel - die kleinen Boote hatten es diesmal schwerer, sich zu behaupten. Wasser ist heute zum Ferientummelplatz geworden. Die Wohnwagen-Hausboot-Kombination für 15.000 Mark eine Konzession mit 5 PS für Landratten, die sich noch nicht ganz fürs Wasser entscheiden können. Doch über eine halbe Million Bundesbürger verbringen inzwischen ihre Freizeit auf den Wellen.
Die pflegeleichten Aluminium- und Plastikboote haben den Holzplanken den Rang abgelaufen. 22 Länder wetteifern im Boots-Boom. Fast 300.000 Mark und schon am ersten Tag verkauft: die teuerste Yacht der Ausstellung. Die Wassersportflotte in der Bundesrepublik wächst pro Jahr um 10.000 Fahrzeuge. Das Problem der Liegeplätze ist auch 1969 noch nicht gelöst.
Es taute in Inzell. Den schlechten Witterungsbedingungan zum Trotz aber feierten Hollands Schlachtenbummler ihre Favoriten schon vor dem Start. Eisschnellauf-Europameisterschaften auf der "Bahn der Rekorde". Über 500 Meter, der Sprintstrecke der Eisschnelläufer. holt sich Deutschlands Goldmedaillengewinner Erhard Keller - Mit dunkler Mütze - den Sieg. Europameister aber darf sich nur der Punktbeste des Vierkampfes nennen.
Überraschend gut läuft Gerd Zimmermann aus Inzell - mit dunkler Mütze - gegen den Vize-Europameister Kees Verkeile aus Holland. Der Deutsche belegt im Vierkampf den 5. Platz.
Die Holländer aber müssen ihren Siegesjubel dämpfen. Dag Fornäs, ein 24-jähriger Norweger - im weißen Pullover - der über 1.500 von dem Schweden Claeshorn geschlagen wird, erkämpft sich die Europameisterschaft. Mit einem halben Punkt Vorsprung schlägt er Hollands Favoriten.
Zur Besichtigung der Akropolis haben diese Touristen keine Zeit. Schon beim Start zur 38. Rallye Monte Carlo geht es um Sekunden. Die deutschen Teams haben von vornherein wenig Chancen auf einen Gesamtsieg. Nur harte Profis schaffen - ohne zu ermüden - die Klippen des tückischen Rallye-Parcours.
Von 224 Wagen bleiben 193 freiwillig oder unfreiwillig auf der 3.300 Kilometer langen Route.
Porsche hat einen günstigen Vorsprung. Abgekämpft erreichen die Teams nach 7 Geschwindigkeitstesten die letzte Strecke. Ein Schwede auf Porsche schafft es. Björn Waldegaard und Lars Helmer bekamen von Monacos Fürstenpaar die Trophäe für den härtesten Sieg der Saison.
Personen im Film
Monaco von, Gracia Patricia ; Monaco von, Rainier ; Schröder, Gerhard ; Claeshorn ; Fornäs, Dag ; Helmer, Lars ; Keller, Erhard ; Verkerk, Kees ; Waldegaard, Björn ; Zimmermann, Gerd
Orte
Hamburg ; Sealand ; Athen ; Lebach ; Kanada ; England ; Moskau ; Indien ; Monte Carlo ; Inzell
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