Sacherschließung
01. Bonn: Schiffsmodellausstellung
Modellschiff mit Containern beladen. Besucher in der Ausstellung. Frachtschiff Elbe Express. Schwenk über Modellschiff im Aufriß mit Frachtladeräumen. Schaubild, das Größe von Frachtschiff demonstriert. Autodeck. Verladeräume.
02. England: Nonnen lernen Handwerk
Nonne setzt Schutzbrille auf. Nonne arbeitet mit Schweißgerät. Nonne hämmert Eisenstab. Nonnen beim Hobeln, Zimmern von Fensterrahmen, bei Tischlerarbeiten. Nonnen schreiben Schreibmaschine. Hände auf Schreibmaschine, groß. Nonne bei Klavierspiel. Nonnen bei Andacht.
03. Liverpool: Hochzeit der Popsängerin Cilla Black mit Robert Whillis
Rolls Royce fährt vor. Cilla Black und Robert Whillis steigen aus Wagen, umdrängt von Fans. Cilla Black und Robert Whillis vor der Kirche. Cilla küßt Bräutigam auf Backe. Cilla in Minibrautkleid. Gedränge von Fans. Brautpaar in Wagen bei Abfahrt. Cilla Black, Robert Whillis und Fans vor Hotel.
04. Italienische Mode
Männer und Mädchen in hellen Mänteln, Kostümen und Anzügen. Regenmäntel und durchsichtige Schirme. Hosenanzug. Sommerminikleid. Minikleid mit durchsichtigen Streifen. Abendkleid, zweiteilig mit freier Mitte. Bunter Abendanzug.
05. Paris: Kosmischer Maler Pro Diaz
Explosion und Rauchwolken. Brennende Leinwand. Explosionsbild. Maler Pro Diaz arbeitet bei elektronischer Musik aus Computer. Ausstellung. Dali besucht die Ausstellung. Schalenei rollt und setzt sich zusammen.
06. Holland: Hovercraft-Fahrzeug
Selbstgebautes Hovercraftfahrzeug räumt Schnee beiseite. Der Konstrukteur am Steuer. Hovercraftfahrzeug hebt sich vom Boden und fährt durch Gelände.
07. Sporthotels in der Hohen Tatra
Moderne Hotelbauten für die Skiweltmeisterschaft 1970. Moderne Bauten. Feuer brennt in Kamin. Gitarrist und junge Leute sitzen um Kamin. Berge der Hohen Tatra. Bergbach mit Schnee. Skiläufer bei Aufstieg. Skischanze.
08. Inzell: Eisspeed-Weltmeisterschaft
Motorradfahrer montieren lange Spikes an die Reifen. Lederschutz an Bein. Start der Motorradfahrer auf dem Eis. Fahrt auf der Strecke in den Kurven. Zuschauer, halbnah. Der Russe Samorodov startet zu früh und wird disqualifiziert. Zuschauer protestieren. Motorrad hebt sich bei Start auf Hinterrad. Sturz in Kurve. Fahrer fährt gegen Bande und stürzt. Zielrichter mit Fahne. Siegerehrung für 3 Russen. Sieger Kadyrov mit Siegerkranz und Pokal.
Herkunft / Inhaltsart
Schiffsausstellung in Bonn
Kamera: Luppa
England: Nonnen lernen "Do it yourself"
Herkunft: Pathe News
England: Hochzeit der Pop-Sängerin Cilla Black
Herkunft: Pathe News
Mode aus Italien
Herkunft: Corona
Kosmischer Maler Pro Diaz
Herkunft: Pathé Journal
Holland: Mehrzweck-Hovercraft-Fahrzeug
Herkunft: Polygoon
Hotelneubauten i.d. Hohen Tatra
Herkunft: Bratislava
Inzell: Eisspeed-Weltmeisterschaft
Herkunft: Fox
Anfang und Ende
Gesamtlänge
Sprechertext
[...]
Container standen im Mittelpunkt der Seeschiffahrts-Ausstellung in Bonn. Mit Präzisionsmodellen und Ausrüstungsgegenständen informierten Deutschlands Reeder über Strukturprobleme der deutschen Handelsflotte.
Die Umrüstung auf Container ist teuer. Vollcontainer-Schiffe, wie sie im Atlantikverkehr eingesetzt werden - kosten etwa 37,5 Millionen Mark - rund 15 Millionen Mark mehr als Frachtschiffe konventioneller Bauart. Das Anwachsen des Weltgüterverkehrs über See aber stimmt Deutschlands Reeder optimistisch. Sie lassen etwa 110 Schiffe auf deutschen Werften neu bauen. Der Größenvergleich auf der Schautafel vermittelt einen Eindruck von den Ausmaßen solcher Schiffe.
Massengutfrachter mit Autoladedecks, Trockenfrachtschiffe und Tanker sind die Schlager der deutschen Handelsflotte. Sie gehören zu den modernsten Schiffstypen, die auf den Weltmeeren kreuzen.
Jetzt weiß man endlich, was englische Nonnen in ihrer Freizeit tun. Sie machen den Männern Konkurrenz. Die Do-it-yourself-Methode schien den Schwestern des Ladywell-Klosters in Surrey der beste Weg, Schäden am und im Kloster zu beheben. Ob mit Schweissgerät oder Hammer - die Waffe der Frau ist ihre Geschicklichkeit.
Schon nach den ersten Werkelstunden stand fest: die körperliche Arbeit stärkt nicht nur Muskelkraft und technischen Verstand, sondern erspart auch Ärger. So konnten oft weder Geld noch Gebete die Handwerker von Surrey zur Pünktlichkeit bewegen. Für die zartesten unter den Frommen: ein Schreibmaschinenkursus.
So progressiv man in Ladywell denkt - die Berufung ist doch wichtiger als ein Beruf.
Das Paar kommt im Rolls-Royce und zu spät. Tausende von Fans warten auf die Sängerin Cilla Black und ihren Manager Robert Whillis. In einer kleinen Kirche bei Liverpool will Cilly, Star am britischen Pop-Himmel, ihrem Bobby das Jawort geben.
Erst hieß sie White, dann Black. Erst war sie arm, dann reich. Ihre metallen swingende Stimme brachte Cilla musikalischen Erfolg, ihr natürlicher Charme machte sie zum Teenager-Idol. "Ich wirke wie das Mädchen von nebenan", erklärt die 25-jährige selbst ihre Popularität.
Nach der Trauung gelobt Cilla ihren Fans und ihrem Manager ewige Treue. Ehemann Bobby wird kaum etwas dagegen haben.
Rom ließ die Puppen tanzen und Frauen warten. Die Pariser Modewogen hatten sich schon geglättet, als Italiens Prominentenschneider ihre neuesten Modelle präsentierten. Die lange Hose fehlt in keiner Kollektion. Kontrastfarben - das ist fast ein Befehl. Die graue Maus hat im römischen Modefrühling nichts zu nagen.
Gucklöcher in jeder Etage - ein Vorschlag von Giorgio de Genova. Am Abend ist der Bauchnabel Blickfang. Man war sich einig: so flatterhaft wie dieses Mal hatte sich Rom noch nie gegeben.
Exklusive Bilder - serviert von Pro Diaz. Der bolivianische Maler reizt den Gaumen internationaler Kunstjünger mit öl und Zündstoff.
Zuerst suchte der Wahlpariser verständnisvolle Hausbesitzer: das war schwer. Dann Käufer für seine Werke: das war leichter. Elektronische Musik, komponiert von einem Computer, ist für Pro Diaz die beste Inspiration.
Pro Diaz rief - die Pariser Society kam. Der Maler Salvador Dali, Altmeister in Sachen Schock und Happening, konzidiert dem Jüngeren nach der Ausstellung das Lob: so einfallsreich wurde ein Ei selten serviert.
Den letzten Schnee nutzte ein Holländer, um von sich reden zu machen. Er präsentierte ein Hovercraft-Fahrzeug - in Heimarbeit gebastelt.
Der Konstrukteur hat Grund zum Optimismus: für seine mobile Bastelarbeit, die sich einen halben Meter von der Erde abheben kann, liegen bereits Bestellungen aus aller Welt vor. Angetrieben von 2 VW-Motoren, kann das Mehrzweckfahrzeug mit einer Stundengeschwindigkeit von 110 Kilometern über Straßen und Felder gleiten.
Nach dem Umbau für Agrar-Zwecke kostet das 6 Meter-Fahrzeug 65.000 Mark. Auch ein Hobby kann sich bezahlt machen.
Vorboten der Ski-Weltmeisterschaft 1970 in der Hohen Tatra. Luxus- und Sporthotels, wie aus dem Nichts entstanden, wetteifern schon heute um die Gunst internationaler Skiläufer. Die Avantgarde der tschechoslowakischen Architekten sorgte für ausgefallenen Wohnkomfort.
Ideales Klima und die Höhenlage von über 2.000 Metern erhöhenden natürlichen Reiz der Hohen Tatra. Die Ski-Weltmeisterschaften - so hoffen die Tschechoslowaken - erschließen eine neue Devisenquelle. Allein in der Bundesrepublik gibt es 8 Millionen Ski-Fans. Für das Winterhobby werden in der Welt pro Jahr über 40 Milliarden Mark ausgegeben.
Die Atmosphäre war gespannt, die Vorbereitungen waren präzise, die fast 3 Zentimeter langen Spikes waren geschärft und das Kurvenbein geschützt. Ein ungewöhnliches Motorradrennen hatte in Inzell deutsche Premiere. Eisspeedway. 16 Motorrad-Asse donnerten über die 400 Meter Kunsteisbahn um den Weltmeistertitel. Ein Kampf um Punkte - nicht um Zeit. Schon nach den ersten Runden fühlten sich die Sowjetrussen auf dem Eis wie zu Hause. Jeder Fahrer muß gegen Jeden starten. 20 Rennen zu je 4 Runden.
Pech beim Start hatte Samorodov. 12.000 Zuschauer protestierten gegen die Disqualifizierung des Russen.
Der dreimalige Weltmeister aus der UdSSR Kadyrov auf Nummer 14 rast mühelos seinen Gegnern davon. Die Durchschnittsgeschwindigkeit der Maschinen: 100 Stundenkilometer. Keine Bremse hält die 60 PS im Zaum. Die Gefahr lag in der Kurve, doch ernsthaft verletzt wurde niemand.
Eisspeedway - einst sportliches Privileg der Finnen, Schweden und Russen - will man jetzt auch bei uns populär machen. Heute allerdings mußte sich die Bundesrepublik "mit dem 10. Platz begnügen.
Nach 20 Runden bewies sich in Inzell wieder die Fahrkunst von Kadyrov. Zum 4. Male holte er sich - vor 2 Landsleuten - den Titel.
Hamburg, den 11. März 1969
Personen im Film
Black, Cilla ; Pro, Diaz ; Whillis, Robert ; Kadyrov ; Samorodov
Orte
Bonn ; Paris ; Hohe Tatra ; England ; Liverpool ; Rom ; Holland ; Inzell
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