Sacherschließung
01. 250 Jahre Meißener Porzellan
Stadtbild Meißen mit Albrechtsburg. Enge Gasse. Dom. Bilder der Albrechtsburg und aus der Geschichte der Porzellanherstellung. Angestellte der Porzellanmanufaktur an Drehscheibe bei Formen des Porzellans. Verzierung von Korb mit Rosen. Rokoko-Figuren. Großer Pokal. Lachender Clown.
02. Rumänischer Filmeffekt Transtrav-Effekt mit 2 Objektiven
Kameramann. Stehendes Mädchen, Mann geht nach hinten. Plastischer Effekt wird durch 2 Objektive erreicht. Diplome und Auszeichnungen für das Verfahren. Gummilinse filmt bei unverändertem Vordergrund.
03. Frankreich: Architektur-Kuriosität
Bild von Ferdinand Cheval, dem Erbauer eines Palais mit vielen Einfällen. Seltsame Figuren und Pflanzen aus Stein, Wendeltreppe. Eingehauene Figuren. Bär. Wasserträgerinnen.
04. Bademoden-Vorführung in der Hohen Tatra
Gipfel von Schneebergen. Mast von Seilbahn. Skiläuferin im Badeanzug auf dem Hang. Abfahrt auf Schneerollern in Badeanzügen. Hase hoppelt durch Schnee.
05. Warschau: Gastspiel Mireille Mathieu
Fußgänger auf der Straße. Autos. Tauben fliegen. Abendstimmung. Beleuchtetes Warschau. Mireille Mathieu singt. Sie singt als Clochard verkleidet und imitiert Maurice Chevalier.
06. Belgien: Autorennen von Spa-Francochamps
Start von Rennwagen. Wagen in der Kurve. Zuschauer, halbnah. Verunglückter Rennwagen an der Seite. Wagen in der Kurve. Wagen an der Box. Begleiter zeigt Rennanzeige. Rodriguez (Nr. 8) auf Ferrari schiebt sich nach vorn. Ab der 10. runde führt Joe Siffert auf Porsche (Nr. 25). Zielrichter schwenkt Fahne. Joe Siffert steigt aus Rennwagen.
07. Nürnberg: WM-Qualifikation BRD - Österreich 1:0
Spiel, total. Zuschauer mit deutsche Fahnen. Österreich stürmt. Zuschauer halbnah. Patzke schießt den Ball an den Pfosten. Alter Zuschauer mit Hut, groß, hebt Hände. Österreich schießt an Pfosten, ZL. Meyer bei Abwehr, ZL. Trainer Schön gibt Anweisungen vom Spielfeldrand. Deutsche stürmen. Österreichische Verteidigung wehrt ab. Joachim Fuchsberger als Zuschauer, halbnah, lachend. Torwart Gernot Fraydl hält deutschen Schuß. Sepp Herberger mit Sonnenbrille, groß. Fraydl bei Parade, ZL. Kopf von Zuschauer, bildfüllend. Beckenbauer am Ball, ZL. Schön, groß. Müller köpft 2 Minuten vor Spielschluß zum 1:0 ein, ZL. Zuschauer reißen Arme hoch und schreien. Müller springt über Platz, ZL.
Herkunft / Inhaltsart
250 Jahre Meißener Porzellan
Herkunft: DEFA
Neuer Filmeffekt mit 2 Optiken
Herkunft: [...]
Französisches Architektur-Keriosun
Herkunft: [...]
Bademoden in der Hohen Tatra
Herkunft: Polkronika
Mireille Mathieu in Warschau
Herkunft: DEFA, Archiv
Autorennen in Francochamps
Herkunft: Belgavox
Fußball: BRD-Österrreich 1:0
Herkunft: Fox
Anfang und Ende
Gesamtlänge
Sprechertext
[...]
Melden 1969. Die mitteldeutsche Stadt an der Elbe lebt von der Vergangenheit. Auf der Albrechtsburg wurde das erste Porzellan Europas hergestellt. Johann Friedrich Böttger stieß auf die chinesische Geheimformel, als er für seinen König künstliches Gold produzieren sollte. Das Rezept für die Herstellung des weißen Goldes, das Böttger vor 250 Jahren hinterließ, wurde kaum geändert. Meißner Porzellan ist gegossen und geformt aus Kaolin, Quarz und Feldspat. Doch die Frage, weshalb Meißner Porzellan als unnachahmlich gilt ist heute Diskussionsthema von Kunstexperten in aller Welt.
Für die anmutigen Rokoko-Figuren gaben Minister ihre Posten und Maitressen ihre Häuser auf. Meißner Porzellan war wertvoller als Gold. Ein Privileg der Reichsten Europas. Tausend Menschen arbeiten heute in der Manufaktur. Bei einer Hitze von 1.400 Grad entsteht hier das weiße Gold-Böttgers Erbe hat die Zeit überklebt. Auch das 20. Jahrhundert hat den traditionellen Formenreichtum Meißner Porzellans nicht verändert.
Sergiu Huzum, ein rumänischer Kameramann, verblüffte mit einer filmtechnischen Erfindung, die er Transtrav-Effekt nannte, seine Kollegen und das Publikum in Bukarest.
Das Transtrav, das bereits auf einer Ausstellung in London ausgezeichnet wurde, ist ein Objektiv, das 2 Linsensysteme miteinander kombiniert. Das Neue ist ein Gummilinsen-Effekt mit un- veränderbarem Vordergrund. Detaillierte Angaben verschweigt der Erfinder noch. Er fürchtet Plagiate.
In Rumänien arbeitet man jetzt an den ersten großen Filmprojekten mit dem Transtrav. Erst nach ihrer Fertigstellung wird man entscheiden können, ob die Erfindung mehr ist als eine Eintagsfliege der Filmtechnik.
Ferdinand Cheval, ein Mann, der Frankreich um eine architektonische Kuriosität bereicherte. Tor genau 90 Jahren begann der Landbriefträger seinen Traum vom "Palais idéal" - wie er es nannte - in der Nähe von Lyon zu verwirklichen. Seit seiner Jugend hatte Cheval Steine gesammelt, um sie dann 26 Jahre lang fast willkürlich aneinanderzusetzen. Naive Figuren eines Träumers - zu Lehrzeiten verlacht, heute berühmt. Der pittoreske Bau, abseits aller Baustile, ist ein Monument der Individualisten geworden.
Wer Schnee sieht, denkt an Winter, Skifreuden und Pelz. Eine tschechoslowakische Modefirma kam im Hohen Tatra-Gebirge auf andere Gedanken. Sie präsentierte Bademoden.
Heisse Sachen, kalt serviert. Während im übrigen Europa die Bikinis immer knapper werden, ist die Modedevise der CSSR-Nixen: wir bleiben beim verdeckten Nabel. Zuviel knusprige Haut am Strand so glaubt man - kann den Appetit verderben.
Warschau, seit jeher ein osteuropäisches Tournee-Ziel westlicher Stars, feierte eine kleine Arbeiterin aus Avignon, die durch die Größe ihrer Stimme weltberühmt wurde. Mit ihren Lieblingsliedern im Reisegepäck - Mireille Mathieu.
Als Clochard verkleidet, persifliert Mireille den Herzensbrecher zweier Generationen, Maurice Chevalier - Die Reaktion des Kollegen: die Kleine ist ein Phänomen.
34 Stars der Straße starten zum gefährlichsten Duell der Woche in Spa-Francochamps. Internationale Autoställe haben ihre besten Fahrer auf die 1000-Kilometer-Strecke geschickt. Siegeshoffnungen werden schon in den ersten Runden durch Unfälle begraben.
Porsche gibt man beim 6. Wertungslauf zur Marken-Weltmeisterschaft die größte Chance Yier Siegesläufe konnte Porsche bereits auf sein Konto buchen.
Die kurvenreiche Strecke fordert letzte Kraftreserven. Da schiebt sich der Mexikaner Rodriguez auf Ferrari - Nummer 8 - nach vorn. Doch von der 10. Runde ab ist Joe Siffert - Kummer 25 - nicht mehr einzuholen. Porsches Dreiliter-Geschoß siegt auch diesmal überlegen. Die Zuffenhausener haben die Weltmeisterschaft so gut wie in der Tasche.
Einen klaren Sieg haben fast alle Experten vorausgesagt, und 70.000 Zuschauer im Nürnberger Stadion sind überzeugt: die Österreicher - im dunklen Trikot - werden der deutschen Mannschaft den Weg zur Weltmeisterschaft nach Mexiko nicht verbauen. In der 7. Minute schießt Patzke den Ball an den Pfosten - eine von vielen Chancen, die die deutsche Elf vergibt.
Den Schuß von Starek kann Meyer nicht parieren. Der Pfosten bewahrt die Deutschen vor dem 0: 1. Trainer Schön versucht, vom Spielfeld-Rand zu helfen.
Mit Glück und einer gut gestaffelten Abwehr halten die Österreicher den Sturmlauf der deutschen Asse auf.
Auch in der 2. Halbzeit spielt die deutsche Elf überlegen. Der Zwang, siegen zu müssen, hemmt jedoch Spielwitz und Schußsicherheit. Altbundestrainer Herberger warnte schon in der Pause: wenn wir 1:0 gewinnen, können wir froh sein.
Gernot Fraydl, der Herthaner im Tor der Österreicher, rechtfertigt seine Aufstellung mit sicheren Paraden. Die Defensiv-Taktik der Österreicher scheint sich auszuzahlen.
Die vielbespöttelten Kaffeehaus-Fußballer degradieren Schöns hochgelobte Mannen manchmal zu einfachen Kickern. Erst in der 88. Minute bekommt Deutschlands angestaubter Fußballruhm neuen Glanz. Linksaußen Volkert zieht den Ball vors Tor, Heynckes schiebt den Ball Müller zu und Bayerns Sturmtank schießt im 4. Weltmeisterschafts-Qualifikationsspiel sein 4. Tor. Der Weg nach Mexico scheint frei.
Personen im Film
Fuchsberger, Joachim ; Mathieu, Mireile ; Fraydl, Gernot ; Herberger, Sepp ; Maier, Josef ; Müller, Gerd ; Patzke, Bernd ; Rodringuez, Pedro ; Siffert, Joe ; Schön, Helmut
Orte
Frankreich ; DDR ; Rumänien ; Meißen ; Paris ; CSSR ; Warschau ; Nürnberg ; Spa ; Belgien
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