01. Hallenhandball
Dortmund: Westfalenhalle, Spiel VFL Gummersbach - SG Leutershausen. Spiel, ZL. Torwurf, ZL. Zuschauer stehen auf und klatschen. VFL Gummersbach stürmt. Spieler gibt vor Tor Ball ab. Leutershausen vor dem Tor. Trompetenspieler. Spiel (Aufsicht), Reklamebanner "Lufthansa täglich weltweit". Leutershausen vor dem Tor, ZL. Gummersbach nimmt Ball ab, ZL. Gummersbach wirft Tor. Zuschauer trinkt aus Flasche. Leutershausen drängt und wirft Tor. Zuschauer klatschen begeistert. Gummersbach wirft mehrmals aufs Tor, ZL. Gummersbach gewinnt mit 21:13.
(39 m)
(10:00:10 - 10:01:40)
02. Haese Plastiken
Düsseldorf: Drahtplastiken aus vibrierenden Drähten, Zahnrädern und Spiralfedern von Günter Haese. Haese in seinem Atelier, Halbtotale. Stadtbild, fahrende Autos. Haese beim Erstellen einer neuen Plastik. Sich bewegende Plastik.
(27 m)
(10:01:30 - 10:02:35)
03. 20 Jahre Grundgesetz a, b, c, d
Bonn: im Bundestag wird Gesetzesvorlage debattiert, Halbtotale. Bundeskanzler Kiesinger, nah, O-Ton: "... daß diese Entwürfe dem Geist und Sinn des Grundgesetzes widersprechen. Wahr ist vielmehr, daß hier eine notwendige Ergänzung des Grundgesetzes aus seinem Geist und Sinn darstellt." Abgeordnete klatschen, Halbtotale. Stimmabgabe und Stimmenauszählung. Rückblick 1949: Frankfurt: IG Farben Gebäude. Parlamentarier betreten das Gebäude. Heuss bei Ankunft. General Robertson, total. Auto fährt vor. Besatzungsoffizier steigt aus. Clay begrüßt Anwesende. Besatzungsoffiziere an Tisch. Carlo Schmid am Tisch sitzend. Bonn: Parlamentarischer Rat: Carlo Schmid am Rednerpult, Mitglieder des parlamentarischen Rates, Stimmenauszählung, Carlo Schmid, klatschend, halbnah. Schrift "Entwurf des Grundgesetzes", Grundgesetz wird aufgeschlagen. Schwarz-rot-goldene Fahne wird gehißt. Eröffnung des Parlaments: Bundeshaus: Fahrer (?) hilft Luise Schröder aus Mantel. Carlo Schmid bei Ankunft. Ankunft von Dr. Schumacher mit Annemarie Renger, McCloy, Sir Brian Robertson, Adenauer. Abgeordnete klatschen, Dr. Erich Köhler nimmt als Präsident des Bundestags Platz, O-Ton: "Meine Damen und Herren! Ich übernehme das Amt des ersten Präsidenten des ersten deutschen Bundestages der Bundesrepublik Deutschland." Abgeordnete erheben sich und setzen sich. Stimmabgabe (Wahl des Bundespräsidenten), Heuss im Gespräch mit Adenauer, nah. Heuss, nah. Carlo Schmid, kurz. Dr. Köhler vereidigt Heuss, halbnah.
(72 m)
(10:02:30 - 10:05:05)
04. Futurologie in Bonn, Schulung für Arbeiter
Bonn: Schwenk über Beethovendenkmal. Ausstellungswände mit Photos und Schrift "Unsere Zukunft"; "Jeder muß sein Recht auf Bildung verwirklichen können". Modernes Rechenzentrum, Halbtotale. Gebäude von außen, Meßanzeige. Schaltzentrale. Satellit. Unterricht: Lehrer erklärt am Modell chemikalische Strukturen, Schüler hören zu. Hand schreibt in Heft, groß. Labor: Laborant gießt Flüssigkeit in Glas. Fabrik: Produktion von VW-Käfer. Textilindustrie. Bergbauarbeiter gehen in Gebäude. Photos: Schmid, Schneiderei, Schuster, Kaufmann am Schreibtisch. Automateneinrichter, Meß- und Regelmechaniker. Große Datenanlage, Hand tippt auf Rechenmaschine.
(36 m)
(10:05:00 - 10:06:20)
05. Stapellauf Esso Scotia
Bremen: Der Tanker auf dem Dock, groß. Taufe des Schiffs. Schiff läuft vom Stapel, Schiffsschraube gleitet ins Wasser, Stapellauf von vorn. Gäste, nah. Stapellauf von hinten. Schiff im Wasser.
(19 m)
(10:06:15 - 10:07:00)
06. Deutsches Museum a, b
München: altes Gemälde, Schwenk nach unten Schrift "Grundsteinlegung am 13. November 1906, Putzfrau wischt über alten Hammer. Deutsches Museum (Außenansicht/Totale), gefüllter Parkplatz mit Autos und Reisebussen. Ausstellungsraum mit Besuchern. Altes Telefon, groß. Alte Zeichnungen vom Telefonieren. Jugendliche betrachten Satellit. Abteilung Flugtechnik: Flugzeuge hängen von der Decke. Photo: Otto Lilienthal. Dreistufige Super-Rakete für die Mondumkreisung. Besucher führen Experimente durch. Hand dreht schnell kleine Kurbel, groß. Lichtspiel. Alte Maschinen, Halbtotale.Drei junge Mädchen betrachten Ausstellungsstück. Alter Tisch mit Utensilien, an dem Otto Hahn 1938 die Kernspaltung von Uran gelang. Besucher gehen durch Ausstellungsräume. Besucher betrachten interessiert elektrische Spannung. Photo und Skelette auf Röntgenaufnahme. Besucher betrachten Ausstellungskästen. Alchimisten-Labor aus dem Mittelalter. Magdeburger Halbkugeln (1656 wurde damit der atmosphärische Luftdruck nachgewiesen), groß. Musiksaal: mehrere aufgeklappte Flügel, Mann spielt verstimmte Orgel (?), nah, Besucher hören ihm zu. Klavier spielt automatisch.
(69 m)
(10:06:50 - 10:09:25)
07. Nördlingen a, b, c, d
Nördlingen: Photo (Aufsicht). Dächer von alten Häusern, Aufsicht. Fahrender Traktor. Mann legt Blumen (eingewickelt in Zeitungspapier) in VW-Bus, schließt Heckklappe. Ältere Frau mit Kopftuch, nah. Junge Frau klopft Fußmatte an Hauswand aus. Gehender Mann, halbnah. Rathaus: Freitreppe (Renaissance). Straße, Schwenk zum Haus mit Verlag "C. H. Becksche Buchdruckerei". Sich drehende Druckwalze. Mitarbeiter an Druckmaschinen. Männer sitzen an Maschinen und tippen Text ein, Halbtotale. Buchstaben werden automatisch gesetzt. Buchstaben in Setzkasten. Setzbuchstabe wird in Textblock eingefügt, groß.
Schweißer beim Schweißen. Gestapelte Stäbe. Produkte von Bremshey (Metallwarenfirma): Metallkleiderständer. Servierwagen werden zusammengesetzt und überprüft. Löpsinger Tor. VW-Käfer fährt durch alten Torbogen. Familie geht auf alten Wehrgang spazieren, im Hintergrund die Georgskirche (Wahrzeichen). Im Heimatmuseum: Alte Zeichnung von Nördlingen. Spätgotisches Bild, gemalt von Friedrich Herlin. Nachtwächter zündet Lampe an Hausecke an, Schwenk zum Kirchturm, Nachwächter ruft vom Turm seinen Wächterruf.
(67 m)
(10:09:15 - 10:11:45)
08. Stuttgart schlägt Bayern a, b
Stuttgart: im Neckarstadion Spiel zwischen Bayern München und VfB Stuttgart, Spielszene. Zuschauer, bildfüllend. Stuttgarter Spieler am Ball, ZL, wird abgedrängt. Zuschauer mit Mütze, nah, Schrift "Bayern". Angriff der Bayern, Kopfball, ZL, Abwehr des Stuttgarter Torhüters Heinze, ZL. Zuschauer mit Hut, nah. Stuttgart geht in Führung 1:0. Zuschauer, bildfüllend, reißen Arme hoch. Spielszene, Gerd Müller vor dem Stuttgarter Tor wird abgedrängt, ZL. Bayern Trainer Cebek mit Manager Schwan, halbnah, auf Bank sitzend. Haug, Stuttgart, schießt das 2:0. Zuschauer, bildfüllend. Torwartparade von Heinze, ZL. Zuschauer, nah. Foul am Stuttgarter Stürmer Larsson, ZL. Larsson stürzt, bei Lauf auf das Tor, ZL. Stuttgarter Trainer (?) und Hansi Müller, nah, auf Trainerbank. Haug schießt Freistoß an der Bayern-Mauer vorbei ins Tor. Zuschauer schwenken Fahnen.
(51 m)
(10:11:35 - 10:13:30)
(10:13:30)
Die 20. Deutsche Hallenhandball-Meisterschaft wurde in der Dortmunder Westfalenhalle ausgetragen. Zum Endspiel trafen sich der zweifache deutsche Meister VFL Gummersbach und der Vorjahrssieger SG Leutershausen.
Von Spielbeginn an erwies sich die Mannschaft aus Gummersbach, die 1967 den Europa-Pokal gewann, als überlegen. Sie war schneller und schußkräftiger. Schon zur Halbzeit lag sie mit 9: 5 in Führung. In der zweiten Spielhälfte versuchte Leutershausen auszugleichen - aber nur selten gelang es, die starke gegnerische Abwehr zu durchbrechen.
Gummersbach war nicht zu stoppen. Die Mannschaft aus dem kleinen Ort nahe bei Köln gewann überlegen mit 21: 13 Toren zum dritten Mal die deutsche Meisterschaft.
"Gegenstände eines präzisen Vergnügens" haben Kunstkritiker die feingliederigen Draht-Plastiken des in Düsseldorf lebenden Günter Haese genannt. Sie sind aus vibrierenden Drähten, Zahnrädern und Spiralfedern montiert.
Haese, der den offiziellen Kunstbetrieb meidet, war noch vor wenigen Jahren nur Kennern bekannt. Sein Ruhm begann 1964, als er eingeladen wurde, auf der documenta auszustellen. Wenig später präsentierte ihn das Museum of Modern Art, New York, dann die Biennale in Venedig.
Die Idee zu seinen "Mobiles" kam ihm beim Anblick einer auseinandergenommenen Uhr. Heute zählt Haese zu den international bekanntesten deutschen Künstlern.
Im Bundestag in Bonn wird eine Gesetzesvorlage debattiert. Das Wort hat der Bundeskanzler.
... Es ist nicht wahr, daß diese Gesetze dem Grundgesetz widersprechen. Wahr ist vielmehr, daß sie eine notwendige Ergänzung aus seinem Geist und seinen Buchstaben sind ...
Ein Augenblick aus dem Arbeitsalltag des deutschen Parlaments, In diesen Wochen ist es zwanzig Jahre her, daß das Grundgesetz - die Verfassung der Bundesrepublik Deutschland - beschlossen wurde. Damals im Mai 1949 - vier Jahre nach Kriegsschluß - war das der erste Schritt zur Wiedererrichtung der parlamentarischen Demokratie.
Die Beratungen hatten acht Monate gedauert, Deutschland war noch von alliierten Truppen besetzt; die Militärgouverneure ließen sich über den Fortgang der Arbeiten unterrichten. Schließlich war Einigung über alle Grundgesetz-Artikel erzielt. Im Parlamentarischen Rat - einer Versammlung deutscher Politiker aller Parteien wurde die neue Verfassung verabschiedet. Am 23. Mai 1949 trat sie in Kraft,
In seinen "Erinnerungen" schreibt Konrad Adenauer, damals Präsident des Parlamentarischen Rates: "Das noch zu wählende Parlament hatte schwere Aufgaben vor sich. Der Weltöffentlichkeit war zu beweisen, daß diese deutsche Republik das Staatswesen eines demokratischen Volkes ist ... "
Erste Bundestagswahlen fanden statt. In der provisorischen Bundeshauptstadt Bonn trafen die gewählten Abgeordneten und die Ehrengäste zur ersten Sitzung des Bundestages ein, die feierlich begangen wurde, Es war die Geburtsstunde eines neuen Staates, Präsident des Bundestages wurde der Abgeordnete Dr. Köhler,
Zum Bundespräsidenten wurde Professor Theodor Heuss gewählt - hier im Gespräch mit Konrad Adenauer, dessen Wahl zum ersten Bundeskanzler wenige Tage später erfolgte. Ein neues Kapitel deutscher Nachkriegsgeschichte hatte begonnen.
Bonn 1969. "Unsere Zukunft" heißt eine Wanderausstellung, die in der Bundesrepublik über wichtige Aufgaben und Probleme der kommenden Jahrzehnte informieren will.
Im Vordergrund stehen Fragen der Forschung, Technik und Berufsausbildung.
Um mit der raschen Entwicklung auf vielen Gebieten Schritt halten zu können, wird der Arbeitnehmer von Morgen beweglicher und vielseitiger als bisher sein müssen. In vielen Berufssparten stehen folgenreiche Veränderungen bevor.
Während Industriezweige wie Chemie und Fahrzeugbau als zukunftssicher gelten, müssen Textilindustrie und Bergbau mit kritischen Phasen rechnen. Wenig positiv sind die Prognosen für viele traditionelle Berufe.
Automateneinrichter, Meß- und Regelmechaniker - das sind Berufe des 21. Jahrhunderts, auf die es sich jetzt schon vorzubereiten gilt.
In Bremen lief der größte bisher in Europa gebaute Tanker vom Stapel: die 253tausend Tonnen tragende Esso Scotia. Baukosten 70 Millionen Mark.
Das Schiff ist fast 350 m lang und hat die Seitenhöhe eines 10stöckigen Hauses.
Die Ladetanks können 300tausend cbm Öl fassen. Für die Bremer Werft war es ein Jubiläum besonderer Art: der hundertste Stapellauf seit der Wiederaufnahme des Schiffbaus im Jahre 1951,
1906 wurde in München der Grundstein zum Deutsche Museum von Meisterwerken der Naturwissenschaften und Technik gelegt. 60 Jahre danach ist der Ausbau noch immer nicht abgeschlossen. Ständig wird das Museum erweitert - wie hier durch einen Saal zur Geschichte der Nachrichtentechnik.
Das ist im Sinne seines Gründers, des Ingenieurs Oscar von Miller, dessen Idee es war, die umfassenden Sammlungen regelmäßig auf den neuesten Stand zu bringen.
Abteilung Flugtechnik. Der Bogen reicht von den zerbrechlichen Fluggestellen Otto Lilienthals bis zur dreistufigen Super-Rakete für die Mondumkreisung.
Und auch daran lag Oscar von Miller wie seinen Nachfolgern: alle Objekte so zu präsentieren, daß aus dem Besucher ein aktiver, interessierter Betrachter wird, der gleichsam "spielend" lernt und Anregungen erfährt.
Vielleicht ist in keinem zweiten Museum der historische Werdegang von Technik, Industrie und den Naturwissenschaften so eingehend dargestellt worden. An diesem Tisch gelang es Otto Hahn 1938 die Kernspaltung von Uran.
Aus-dem Gang durch die Münchener Sammlungen wird unversehens ein Streifzug durch Epochen der Kulturgeschichte.
Vom Alchimisten-Labor des Mittelalters führt der Weg zu den Magdeburgern Halbkugeln, mit denen 1656 der atmosphärische Luftdruck nachgewiesen wurde. Jahr für Jahr durchwandern rund eine 3/4 Million Besucher Hallen und Säle des Deutschen Museums. Ein Beweis für die Anziehungskraft der lebendigen Präsentation.
Zu den wenigen noch vollständig erhaltenen mittelalterlichen Städten Deutschlands gehört Nördlingen in Schwaben, auf halbem Weg zwischen Stuttgart und Regensburg.
Alte Bürgerhäuser stehen am Marktplatz und um das Rathaus herum. Nahebei liegen zwei andere berühmte mittelalterliche Städte: Rothenburg und Dinkelsbühl. Das ältere Nördlingen war schon um 1215 Freie Reichsstadt.
Zu den Sehenswürdigkeiten zählt die Renaissance-Freitreppe des Rathauses.
Seit über 200 Jahren ist hier einer der angesehenen deutschen, die C. H. Becksche Buchdruckerei und Verlagsanstalt, ansässig. ihr Programm reicht von Rechts- und Wirtschaftswissenschaft über Kulturgeschichte und Philosophie bis zu Musik und Mathematik. In Nördlingen wurde eines der meistdiskutierten Bücher der 20iger Jahre gedruckt: Oswald Spenglers "Untergang des Abendlandes".
Schon im Mittelalter galten die Bewohner als einfallsreiche Handwerker und Kaufleute. Nördlinger Tuche, Leinen und Leder hatten auf den Märkten Deutschlands einen guten Ruf - wie heute die Produktion einer vielseitigen Metallwaren-Firmengruppe, die in der Stadt ein großes Werk errichtet hat,
Der Lebensrhythmus ist geruhsam geblieben. Einheimische und Zugereiste genießen den Blick vom alten Wehrgang aus. Im Hintergrund die Georgskirche, das Wahrzeichen.
Im Heimatmuseum sind Kostbarkeiten zu besichtigen: die spätgotischen Meisterwerke des Nördlinger Friedrich Herlin.
Wenn es Abend wird, ertönt vom Turm der Wächterruf - heute wie seit Jahrhunderten.
Im Stuttgarter Neckarstadion erlebten 75tausend Fußballfreunde eine Überraschung: Der Bundesliga-Spitzenreiter Bayern München - in gestreiftem Dreß - mußte vom VfB Stuttgart eine Lektion hinnehmen.
Angriff der Bayern. Ein gefährlicher Kopfball. Aber Stuttgarts Torwart lenkt ihn über die Latte.
In der 8. Minute überrennen die Stuttgarter die Abwehr der Bayern 1: 0.
Das Spiel wird schneller. Doch den Bayern gelingt kein Ausgleich. Immer deutlicher wird die Überlegenheit der Stuttgarter. Kurz vor der Halbzeit schießen sie das zweite Tor.
Hervorragende Leistungen zeigt Stuttgarts Torwart Heinze. Er gilt als Kandidat für die Nationalmannschaft.
Auch in der zweiten Halbzeit kommen die Bayern nicht zum Zuge. Die Stuttgarter sind konditionsstärker und erfolgreicher. Ein Foul bringt das Endergebnis: Stuttgarts Stürmer Haug verwandelt den Strafstoß zum 3:0.
