01. Winter 1962 / 63
Nordsee: Schiff fährt durch Eis, Eisschollen, Wasser schlägt gegen vereiste Brücke, Schiff total vereist, Mann schlägt mit Hammer Eis ab, vereiste Kurbel, groß. Rotierende Hubschrauberblätter, Hubschrauberpilot (Untersicht). Luftaufnahme: Hubschrauber fliegt über Nordsee entlang. Erwachsener mit Kind geht über Eisschollen (Totale). Schiff fährt auf vereister Elbe, Schlepper fährt durchs Eis.
Hamburg: Hafen am Baumwall, im Hintergrund fahrende U-Bahn. Aufsicht: Landungsbrücken, abfahrende Fähre. Bug fährt durch Eisdecke, Kinder spielen auf Eisschollen am Strand, Frau mit Pelzhut, gehende Beine in Stiefeln, Pudel mit Plastikumhang, Rüssel, groß, Elefant schiebt sich mit Rüssel Schnee ins Maul. Zugefrorene Außenalster, im Vordergrund offene Stelle mit schwimmenden Enten, Brückenbogen: Blick auf zugefrorene Alster in Richtung Innenstadt. Frau zieht Kind über Eisrutsche, Alsterdampfer liegen parallel zueinander im Eis fest, mehrere Schiffe liegen fest (Binnenalster), viele Spaziergänger auf der Binnenalster, Kind läuft Schlittschuh auf der Außenalster, Blick auf zugefrorene Außenalster von Brücke eines Alsteranlegers gefilmt, viele Kinder beim Schlittschuhlaufen und beim Eisrutschen, Jugendliche spielen Eishockey.
(56 m, 10:00:10 - 10:02:15)
02. Geburtstag Adenauers
Adenauer setzt Hut ab, Rhöndorfer Kinder begrüßen Adenauer mit einem Blumenstrauß zum 87. Geburtstag, Ehrengarde, Adenauer schreitet Ehrengarde ab, am Rand Kameramann (von hinten), Adenauer geht über Platz. Im Amtssitz gratuliert die Familie des Bundeskanzlers, Adenauer, nah. Enkelkinder überreichen Blumen, Enkelkind umarmt Adenauer, Torte mit Schrift: "Zum 87. Geburtstag" (Aufsicht), Adenauer klopft Enkelkind auf den Po, Adenauer sitzt auf Sessel umringt von seiner großen Familie (Halbtotale). Das Kabinett überreicht Geschenke: Erhard überreicht Adenauer zwei brennende Kerzen in Kerzenständern, umringt vom Kabinett, Kind. Glückwünsche für Adenauer von Dr. Schröder, halbnah, im Hintergrund Fotograf, Händeschütteln, groß, Der Bundesbeauftragte der Bundesregierung in Berlin von Eckardt gratuliert Adenauer, halbnah.
(27 m, 10:02:05 - 10:03:10)
03. Berlin - Mauer u. Spellman, Larson Ausstellung, geglückte Omnibusflucht
Berlin: Brandenburger Tor hinter Stacheldraht. Mauer mit Stacheldraht. Schild: "Allied Checkpoint US Army Checkpoint", Kardinal Spellman besucht Mauer, halbnah steigt aus Auto, Spellman zwischen zwei amerikanischen Generälen am Wagenschlag. Vopo sieht durch Fernglas (frontal), Spellman steht auf Aussichtstreppe vor Mauer mit zwei Offizieren und läßt sich Erklärungen geben. Gedenkkreuz mit Blumen und Stacheldraht umwickelt (für den auf der Flucht von kommunistischen Posten an der Mauer erschossenen Bauarbeiter Peter Fechter.) Mauer mit Blumenkranz und herunter hängenden Kranzschleifen, Grenzbeamte am geschlossenen Schlagbaum. Spellman (ohne Hut) betet vor Gedenkstätte vor Begleiterreihe, halbnah. Mauer mit Stacheldraht (frontal), Aufwärtsschwenk: dahinter Hauswand mit Aufschrift "Neue Zeit". Fotos (vom Sommer 1962) einer Ausstellung von dem Schweden Bernhard Larson aus Paris: u.a. Menschen auf der 1. Maikundgebung in Ostdeutschland. Zwischenschnitte von Ausstellungsbesuchern. Fotos: Alltag in Ostdeutschland, u.a. Menschen auf der Straße, Vopos.
Mauer mit Stacheldraht, alter Omnibus als Fluchtauto (8 Menschen sind damit geflüchtet), umringt von Menschen, u.a. von drei Kameramännern (Kameras stehen auf Stativ), Autonummernschild: "RK 10-78", groß; Rad mit Kotflügel, groß; kaputte Scheinwerfer, groß. Mann, mit Unterarmgestützen, steht neben Frau (beiden ist die Flucht in diesem Bus gelungen), Mann besteigt Bus, Mann sitzt hinter Lenkrad, frontal. Verschiedene Einstellungen des Innenraums, Finger zeigt auf Einschußloch, groß. Zwei Fotografen und ein Kameramann beim Fotografieren und Filmen, die Flüchtlinge, halbnah.
(46 m, 10:03:05 - 10:04:45)
04. Menschen, Tiere, Sensationen
Westberlin. Deutschlandhalle: "Menschen - Tiere - Sensationen". Elefant schießt mit Rüssel große Bälle weg, zwei Circusmitarbeiter werfen sich gegenseitig Bälle zu, Schatten eines Artisten, Artist hängt Kopfüber und dreht Frau mit Gurt am Hals schnell durch die Luft, Artistin dreht sich auf Fahrrad, Artist hält an Mundstück Artistin fest, die sich dreht. Die Flying Artons aus Amerika beim Vorführen ihrer Künste. The Sensational Leighs balancieren auf einem großen sich drehendem Gerät, drei Clowns stehen nebeneinander, sie tragen karierte Anzüge und Tropenhelme.
(25 m, 10:04:40 - 10:05:40)
05. Gerhard Marcks
Holzschnitt, groß. Gerhard Marcks, 74-jähriger Bildhauer, nah, beim Anfertigen eines Holzschnitts, Marcks sitzt vor Bücherregal und setzt Brille ab. Verschiedene Drucke. Kleinplastiken: Fischer (Vorbild: Fischer in Spanien), zwei Menschen halten sich an den Armen fest, sitzende Person, blinder farbiger Musiker (Vorbild: blinder Farbiger in Harlem), zwei Schachspieler. Köln: das Atelier mit verschiedenen Plastiken, Marcks trägt Kittel und beim Pfeilen an einer Tierplastik, nah. Verschiedene Tierplastiken: Raubtier, Stier (kniet mit den Vorderbeinen), Orpheus ein Auftrag für die Universität Gießen, verschiedene Detailaufnahmen. Aufsicht: Marcks in seinem Atelier. Ausstellung: große Plastiken; u.a. Mutter mit Kind auf Schoß, "Der gefesselte Prometheus". Vor der Kölner Universität: Albert Magnus, der scholastische Philosoph des 13. Jahrhunderts, andere Plastik vor Ruine.
(90 m, 10:05:30 - 10:08:45)
06. 100 Jahre Farbwerke Hoechst
Frankfurt: Stammwerk der Farbwerke Hoechst (Aufsicht), Rohre, bildfüllend, Rauch entweicht den Rohren, Untersicht: Rohre/Schornsteine ragen in den Himmel, Autos fahren an Straße mit wehenden Fahnen entlang, Verkehrspolizist auf Parkplatz. Modernes Treppenhaus der Festhalle, verschiedene Eistellungen des modernen Foyers, beleuchtete Eingangshalle. Großveranstaltung (Aufsicht), Ränge sind voll besetzt mit Zuhörern und Gästen, Zuhörerränge, seitlich, Vorsitzende Prof. Dr. Winnacker am Rednerpult, nah, (spricht über die Entwicklung des Konzerns/ ohne O-Ton), Zuhörer klatschen, bildfüllend. Kameraschwenk zur Deckenbeleuchtung, bildfüllend. Aufsicht/Luftaufnahme: Festhalle (Totale).
(32 m, 10:08:40 - 10:09:50)
07. Drahtindustrie
Östliche Alpen: Fahrende Brauneck-Bahn (Untersicht). Drahtseile laufen über Rollen, nah. Zwei parallel verlaufende Drahtseile, im Hintergrund verschneites Tal.
Westfälische Drahtindustrie: Herstellung der Drähte, glühender Stahl wird mit Zangen in Apparate gesteckt, aufgerollter Draht, Arbeiter beim Schweißen, Funken sprühen. Draht wird durch die Öffnung in der Mitte eines Ziehsteins gezogen und auf große Spulen gewickelt. Mehrere Drähte werden gleichzeitig durch feinere Öffnungen der Ziehsteine gezogen, Rauch entweicht, Drähte laufen zum Korrosionsschutz durch Zinkbad. Arbeiter schiebt Schaum zur Seite, Drahtverseilmaschine: Drähte laufen zusammen. Maschine zwirnt Drähte zusammen, groß, fertiger dicker Draht kommt am anderen Ende wieder heraus. Aufschrift "Brauneck-Bergbahn GmbH. Lenggries Obb." Fahrkorb einer Drahtseilbahn, Fahrt in Richtung Station auf verschneiten Berg. Drahtseilbahn mit verschneiter Berglandschaft und Tal.
(64 m, 10:09:45 - 10:12:05)
08. Wintermoden Bessie Becker
Fotoatelier der Münchnerin Bessie Becker. Mannequin steht vor hellem Hintergrund und trägt Bergtracht: Hut mit Federn und Mantel. Bessie Becker mit Brille, groß, gibt Mannequin Anweisungen. Mannequin hält eine Hand am Hut und lächelt Richtung Kamera. Becker sieht durch Großbildkamera. Mannequin trägt kurze Jacke, Hose und Hut mit Gamsbart. Hand bedient Auslöser, groß. Verschiedene Einstellungen des Mannequins. Mannequin bürstet sich die Haare, Mannequin setzt Hut auf, Becker bedient Auslöser der Kamera (Untersicht) und setzt neue Platte ein. Mannequin im Kostüm und Pudelmütze, Becker gibt Anweisungen Arme auseinander zu nehmen. Mannequin trägt dicken Pullover und hält die Arme weit auseinander. Becker gibt weitere Anweisungen (ohne O-Ton), Mannequin steht dabei auf einem Bein, ihr wird ein Foto gezeigt: Mannequin steht in verschneiter Landschaft.
(17 m, 10:12:00 - 10:12:40)
09. Damenslalom
Oberstaufen: zwei Slalomläuferinnen, Barbi Henneberger beim Slalomlauf, zwei Stürze, Skiläuferin fährt durchs Ziel, Siegerin wird Marianne Jahn aus Zürs im Arlberg, bei Slalomfahrt und fährt durchs Ziel, Zuschauer klatschen.
(16 m, 10:12:30 - 10:13:10)
10. Rennrodeln
Königsee: verschiedene Einstellungen der Rennrodler, passieren schnell die Kurven, Sieger wird Josef Lenz aus Königsee, fährt durchs Ziel.
(13 m, 10:13:05 - 10:13:40)
11. Neujahrsspringen
Oberstdorf: verschneite Berglandschaft, verschiedene Einstellungen von Skispringern, am Rande stehen viele Zuschauer, Skispringer landet, fährt weiter und fällt beim Bremsen hin. Flugkurve eines Skispringers, seitlich, landet und fällt auf den Rücken, der Oberstdorfer Heinrich Ihle belegt mit zwei Sprüngen von 69 m den vierten Platz (Flugkurve). Der deutsche Altmeister Max Bolkart wird zweiter mit zweimal 68 m (Flugkurve und Landung). Sieger wird mit 72 m und vorbildlicher Haltung der ehemalige Düsenjägerpilot Toralf Engan aus Norwegen (Flugkurve und Landung), Engan, groß, lacht in die Kamera.
(30 m, 10:13:35 - 10:14:40)
Der strengste Winter seit 16 Jahren hat Deutschland bis hinauf in den Norden in eine Eis-und Schneelandschaft verwandelt.
Viele Schiffe liegen fest. Ihre bizarre Eisschönheit kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Fluß- und Seeschiffahrt große Verluste hinnehmen mußte. Die Eisbrecher können gerade noch die Hauptfahrrinnen freihalten.
Hubschrauber müssen die Inseln und Halligen an der Nordseeküste mit Lebensmitteln, Post und Brennstoff versorgen.
Trotz schweren Eisgangs ist die Elbe für alle Seeschiffe bis Hamburg befahrbar.
Obwohl der Hafen wie erstarrt wirkt, wird das täglich notwendige Umschlagpensum erreicht. Der Fährbetrieb kann aufrecht erhalten werden.
Keine Schattenseiten hat dieser Winter für die Jugend. Sie kann sich im Schnee austoben, ohne befürchten zu müssen, dass er am nächsten Tag verschwunden ist. Wenn man richtig behütet, beschuht und geschützt ist kann die Kälte nicht viel ausmachen, erst recht nicht, wenn man von Natur aus ein dickes Fell hat.
Die Alster, Hamburgs großer See mitten in der Stadt, ist zum öffentlichen Tummelplatz geworden. Endlich haben die Hamburger in ihrer Innenstadt einmal mehr Platz, als sie brauchen. Die Nachmittagsspaziergänge führen ohne Schiff übers Wasser.
Im Hintergrund Hamburgs neu errichtete Türme in alter Vollzähligkeit.
Mit einem Blumenstrauß begrüßten Rhöndorfer Kinder ihren berühmten Bürger zum 87. Geburtstag.
Im Amtssitz des Bundeskanzlers gratulierte zuerst die große Familie Dr. Adenauers.
Die 23 Enkelkinder des Kanzlers nützten die Zeit, die ihnen das Protokoll zugestanden hatte.
Das Kabinett, unter Führung von Bundeswirtschaftsminister Professor Erhard, eröffnete die 7 stündige Gratulationscour. Aussenminister Dr. Schröder. - Die regierenden Staatsmänner der westlichen Welt übersandten persönliche Glückwunschreiben. - Der Beauftragte der Bundesregierung in Berlin von Eckardt.
Die vereiste Mauer, die Berlin in West und Ost aufteilt, wurde vom Erzbischof von New York, Kardinal Spellmann besichtigt. Er war gekommen, um amerikanische Truppen in Westberlin und ihre Angehörigen zu besuchen. - Es sei immer wieder erschütternd, diese Mauer zu sehen, sagte er. Er wolle dafür beten, dass Vernunft, Fairneß und Gerechtigkeit auch dieser großen Stadt Frieden bringen mögen.
Am Gedenkkreuz für den auf der Flucht von kommunistischen Posten an der Mauer erschossenen Bauarbeiter Peter Fechter.
Bilder aus der Welt jenseits der Mauer zeigte der Schwede Bernhard Larson aus Paris in einer Ausstellung. Sie sind im Sommer 1962 aufgenommen und sollen nach Worten Larsons ein echtes Bild der Menschen und ihrer politischen Wirklichkeit im kommunistischen Teil Deutschlands geben; Bilder einer aufgezwungenen Wirklichkeit.
Von dort drüben durch alle Sperren flohen mit diesem 22 Jahre alten Omnibus 8 Menschen nach Westberlin. Kühler, Räder, Fahrersitz und Innenraum schützen sie mit starken Panzerplatten. Dann durchfuhren sie mit hoher Geschwindigkeit drei hintereinanderliegende Schlagbäume der kommunistischen Grenzposten.
Niemand wurde von den einschlagenden Geschossen verletzt.
Auch das gibt es in Berlin, in Westberlin. "Menschen - Tiere - Sensationen". Seit 25 Jahren die große circensisch-artistische Winterschau in der Deutschlandhalle.
Die Flying Artons aus Amerika.
Ihr Gerät ist so groß, dass es in Deutschland nur in dieser Westberliner Halle Platz hat, vor 4 bis 5 tausend Besuchern an jedem Abend.
Ein Holzschnitt.
Die Fläche hat ihre besonderen Probleme und der Holzschnitt muß das Brett als Ausgangsstoff erkennen lassen. Das sagt Gerhard Mareks, der große Alte unter den deutschen Bildhauern, 74 jährig, Träger der Friedensklasse des Pourle Mérite, der höchsten deutschen Auszeichnung für Kunst und Wissenschaft.
Graphik ist eine gute Ergänzung zur Plastik. Ein Bildhauer sieht vieles, was er plastisch nicht verarbeiten kann.
Kleinplastiken.
Diesen Fischer traf Gerhard Mareks in Spanien. - Die heutige Flucht in die Abstraktion mache er nicht mit, sagt er. Er sei bei den Griechen geblieben. In einer Epoche subjektiver Kunstauffassung bemühe er sich um eine objektive Kunst, Handwerk, Tradition, Natur.
Ein blinder Negermusiker, den Marcks in Harlem sah.
Das Atelier am Rande Kölns ist klar und übersichtlich.
Mareks liebt die Ordnung im Kleinen wie im Großen. Er zitiert Christus "wer einen Buchstaben vom Gesetz auflöst, wird klein heißen im Himmelreich". Wie reimt sich das mit dem künstlerischen Evangelium unserer Zeit, wo nur die neueste Mode gilt?
Tiere, die ersten Modelle in seiner Jugend, betrachtet er heute noch als sein "Hobby". Wer den Tieren Seele abspreche, decouvriere sich etwas.
Orpheus, ein Auftrag für die Universität Gießen.
Marcks sieht in ihm den Heilbringer der Antike. Den Sänger, der Menschen und Tiere, Bäume und Felsen in seinen Bann schlug. Er ist der Begründer der Musik als heiliger Ordnung im Gegensatz zu den Sirenen, der Verführung, den Mänaden - der auflösenden Raserei.
Nach frühen abstrakten Versuchen kehrte Marcks auch in der großen Plastik immer wieder zum Gegenständlichen zurück. Da das einfache Sein enttäuschte, wurde Deformation und Abstraktion gepredigt, erklärt er. "Doch da lauern Masslosigkeit und Willkür. Nur am Leben können wir uns messen. Warum die Welt nicht lieben, wie sie ist? "
Der gefesselte Prometheus.
Vor der Kölner Universität Albertus Magnus, der scholastische Philosoph des 13. Jahrhunderts. In seinen Grossplastiken hat Gerhard Marcks, der schon zu Lebzeiten ein Klassiker unter den Bildhauern wurde, konsequent verwirklicht, was er fordert: Sie müssen auf die Architektur bezogen sein und den sie umgebenden Raum.
Das Stammwerk der Farbwerke Hoechst in Frankfurt. - Aus einem Betrieb mit sieben Beschäftigen wurde in 100 Jahren ein weltbekannter Konzern mit 53000 Arbeitern und Angestellten.
Zum 100. Geburtstag wurde eine moderne Festhalle eingeweiht, die in Zukunft für Grossveranstaltungen aller Art zur Verfügung stehen wird. Die 4600 Tonnen schwere Kuppel ruht nur auf 6 Punkten.
Vor 3500 geladenen Gästen sprach der Vorsitzende Professor Dr. Winnacker über die Entwicklung des Konzerns.
Ministerpräsident Dr. Zinn überbrachte die Glückwünsche des Landes Hessen und hob die Bedeutung des Unternehmens für die Allgemeinheit hervor. Frankfurt erhielt mit dieser 4000 Menschen fassenden Mehrzweckhalle ein Geschenk, das sich auf das sportliche und kulturelle Leben der Stadt auswirken wird.
Mit 3400 m Länge ohne Zwischenstation schlägt die Brauneck-Bahn alle Konkurrentinnen in den östlichen Alpen. Ihre Tragseile überspannen Weiten bis zu 600 m und nehmen Steigungen bis zu 76%. 400 Menschenleben hängen zuweilen in der Stunde an diesem Drahtseil.
Die Präzision und Zuverlässigkeit, mit der es hergestellt wurde, geht hier in der Westfälischen Drahtindustrie auf mehr als 100 Jahre Erfahrung zurück. - Zuerst wird der Stahl ausgewalzt bis zu einer Stärke von 5-16 mm.
Dann wird er zu Draht gezogen durch die Öffnung in der Mitte eines Ziehsteins. Ein Werkzeug und eine Fertigungsmethode, die vor rund 2000 Jahren so genial erdacht wurden, dass sie bis heute zwar verbessert, aber nicht ersetzt werden konnten.
Immer feiner werden die Öffnungen der Ziehsteine und immer länger und dünner der Draht, in speziellen Fällen bis zu 1/10 mm.
Drähte, die der Witterung ausgesetzt werden, laufen zum Korrosionsschutz durch ein Zinkbad.
Was für ein Trag- Spann- oder Zugseil bestimmt ist, läuft im ausgeklügelten System einer Drahtverseilmaschine zusammen.
Hunderte von verzinkten Einzeldrähten werden von dieser Maschine zusammengezwirnt und in Schichten um eine Hanf- oder Stahlseele gesponnen, bedeckt von 2 - 3 Lagen haarfein ineinandergreifender, verschiedenartiger Profildrähte.
Das Zugseil der Brauneckbahn hat eine endlose Länge von 7000 m. Alle Arten von Bahnen an Drahtseilen gehören heute zu den Hauptattraktionen der Winterkurorte. Man hat sich daran gewöhnt, die Berge nur noch mit Skiern hinunterzufahren, oder ohne Anstrengung die Welt der Gipfel von oben zu bewundern.
Skimoden spielen dabei eine grosse Rolle; vor allem die Après-Skimodelle.
Die Münchner Modistin Bessie Becker liess sich in diesem Jahr von alten Bergtrachten inspirieren. Nicht einmal der Gamsbart am Hut fehlt.
Die Aktiven haben andere Sorgen. Die Platzierungen entscheiden in diesem Jahr über die Teilnahme an den Olympischen Spielen 1964.
Barbi Henneberger, eine deutsche Olympiahoffnung. Nachdem viele Stürze hier in Oberstaufen die Weltklasse etwas durcheinandergebracht hatten, belegten die Damen aus Österreich und Frankreich die ersten Plätze. Siegerin wurde Slalom-Weltmeisterin Marianne Jahn aus Zürs im Arlberg.
Der alte Sport des Rennrodelns wurde zur jüngsten Olympischen Winterdisziplin erhoben. Damit gewannen die Ausscheidungskämpfe für die diesjährige Weltmeisterschaft an Interesse.
Diese Bahn in Königsee lässt Höchstgeschwindigkeiten bis zu 135 Stundenkilometern zu. Die jüngste Teilnehmerin war 11 Jahre alt. Den Sieg holte sich Josef Lenz aus Königsee.
10.000 Zuschauer erlebten den Auftakt zur deutsch-österreichischen Vierschanzentournee in Oberstdorf. 72 Springer vieler Nationen waren am Start.
Der Oberstdorfer Heinrich Ihle belegte mit zwei Sprüngen von 69 m den vierten Platz.
Der deutsche Altmeister Max Bolkart wurde zweiter mit zweimal 68 m.
Mit 72 m und vorbildlicher Haltung siegte der ehemalige Düsenjägerpilot Toralf Engan aus Norwegen.
