Sacherschließung
01. Leichtathletik
Heidelberg: Leichtathletik-Länderkampf BRD - UdSSR im Universitätsstadion. Stabhochsprung von Peter Grube, ZL, siegt mit 4,20 m. Zuschauer mit Regenschirmen, nah. Der Russe Nikolai Avilow beim Stabhochsprung, ZL, springt 4,00 m. Victor Tschelnakow beim Diskuswerfen, ZL, wirft 49,36 m. Er wirft Diskus, Diskus fliegt und fällt. 400 m-Lauf der Männer: Start. Zuschauer mit Regenschirmen, Hockender Fotograf mit Stativ. Russischer Läufer läuft als Sieger durchs Ziel, ZL, damit gewinnen beim 10-Kampf der Männer die Russen mit 300 Punkten Vorsprung. 5-Kampf Kampf der Frauen: Hochsprung: Ulla Fahrtmann, Nejolia Kvetkauskaite haben keine Chance gegen Heide Rosendahl, alle ZL. Frau mit Zöpfen, nah. Heide Rosendahl beim Weitsprung, ZL, gewinnt mit 6,21 m. 100 m Hürdenlauf: Heide Rosendahl läuft 13,6 Sekunden, z.T. in ZL/frontal. Zuschauer klatschen. Nejolia Kvetkauskaite (?), nah. Heide Rosendahl freut sich, groß.
(40 m)
(10:00:10 - 10:01:40)
02. Kiesinger in Japan
Japan: Flughafen Kyoto (?). Der japanische Ministerpräsident Sato mit Frau Sato am Flughafen, halbnah. Bundeskanzler Kiesinger und Frau Kiesinger gehen Gangway runter. Begrüßung zwischen Kiesinger und Sato. Parade, japanische und deutsche Flagge wehen im Wind. Kiesinger und Frau Kiesinger gehen durch Park. Tempelanlage. Japaner schöpfen Wasser in Tempelanlage (Aufsicht). Bundeskanzler Kiesinger schöpft mit Becher Wasser und trinkt, Zwischenschnitt Kameramann hält Kamera vors Auge. Kaiser-Villa Katsura: Kiesinger und Frau Kiesinger im Garten, Schülerinnen der Tee-Schule im Kimono gekleidet warten im Garten auf Staatsbesuch. Kiesinger nimmt an japanischer Teezeremonie teil. Japanerinnen, nah. Frau Kiesinger nimmt Teeschale entgegen. Lachende Japanerin. Kiesinger und Frau Kiesinger sitzen in Fersensitz und trinken gleichzeitig aus Schalen Tee. Fotograf hält sich Kamera vors Auge. Zwei Japanerinnen verbeugen sich vor Ehepaar Kiesinger.
(35 m)
(10:01:35 - 10:02:55)
03. 20. Juli
Westberlin: Gedächtniskirche und Europacenter. Fußgänger vor Gedächtniskirche. Rückblick 1944: zerstörte Gedächtniskirche, großer leerer Platz. Haus in der ehemaligen Bendlerstraße am Tiergarten. Straßenschild "Tiergartenstraße/ Stauffenbergstraße", Hausfassade. Besucher in Ausstellung. Photo: Freisler (Hitler's oberster Richter) hält Hand zum Hitlergruß. Besucher, Hand drückt Knopf an Schautafel. Photos von Widerstandskämpfern. Besucher, nah. Schrift "Gefälschte Dokumente - Voraussetzung jeder illegalen Arbeit im Widerstand". Frau mit Kopftuch, nah. Photo: Hinrichtungsstätte Plötzensee. Besucher, groß. Photo: Fallbeil. Besucher, nah. Photo: Die Geschwister Scholl. Landkarte mit Leuchtdioden. Besucher, halbnah. Stadtplan mit Leuchtdioden. Photos: Generaloberst Beck (Haupt der Verschwörung); Carl Goerdeler (ehemaliger Oberbürgermeister von Leipzig); Feldmarschall von Witzleben (er beteiligte sich am Putsch); Graf von Moltke; Julius Leber (Sozialdemokrat); Oberst von Stauffenberg (Hitlers Attentäter). Rückblick: Hitler im Gespräch mit anderen Herren. Attentat wird auf Schaubild schematisch verdeutlicht: Aktentasche mit Bombe wird durch Stauffenberg neben Kartentisch gestellt, doch die Tasche wurde bei Seite gesetzt. Zerstörte Baracke nach Explosion. Mahnmal im Hof der Bendlerstraße. Gedenktafel "Hier starben für Deutschland am 20. Juli 1944" (Namen sind aufgeführt). Mahnmal, nah, gefesselte Hände, groß. Rückblick: "Volksgerichtshof" verurteilt Angeklagten, im Hintergrund Flaggen mit Hakenkreuzen (O-Ton, schlecht verständlich). Besucher betreten Gedenkstätte Plötzensee. Hinrichtungsraum mit Kranz, Haken hängen von Galgen.
(81 m)
(10:02:45 - 10:05:45)
04. Altenheim
Bei Düsseldorf: Mädchen fährt Fahrrad durch modernen Wohnkomplex: Altenheim St. Hildegardisheim (Entwurf von Prof. Böhm). Mann geht über Hof. Moderne Betonkirche. Backsteinhaus mit rundem Turm. Backsteinhaus mit Betonbalkons. Alter Mann gießt seine Balkonpflanzen. Alter Mann sieht aus Fenster. Straßenschild an Hauswand "St. Suitbertus". Alte Menschen auf Fluren. Alter Mann liest Buch. Regal mit Büchern. Altenpflegerin bringt Essen einer alten Dame. Zwei Männer gehen auf gemauerten Weg ohne Stufen nach oben. Frau geht gemauerte Treppe nach oben. Alte Menschen auf gemauerten Weg nach oben. Alte Frauen sitzen an rundem Tisch und trinken Kaffee, Schwenk zu anderen Kaffeetischen. Alter Mann, nah. Altenpflegerin schenkt Kaffee aus. Alte Menschen im Aufenthaltsraum. Altes Paar unterhält sich auf Balkon.
(38 m)
(10:05:35 - 10:07:00)
05. Demag a, b, c
Duisburg: Brücke über Fluß. Innenstadt: Fußgänger passieren Straße, im Hintergrund Parkhaus mit Shell-Schild. Firmengebäude Demag. Konstruktionsbüro: ausgebreitete Entwürfe und Zeichenbretter. Zeichner arbeiten an Zeichenbrettern. Montagehalle. Gegenstand hängt an Ketten und wird durch Halle transportiert. Lehmbruck-Museum: Fassade, Plastik vor Museum. Besucher in Ausstellung "Industrie und Technik in der deutschen Malerei". Gemälde von Fabriken (um 1830). Radfahrer und fahrende Straßenbahn, Schwenk zu Max Liebermann Gemälde (Weber bei ihrer Arbeit). "Eisenwalzwerk" von Menzel; "Ans Werk" von Paul Klee und "Chemnitzer Fabriken" von Kirchner. "Arbeitsmänner", eine Bauhaus-Komposition. Trommel (?), dahinter Fledermaus. Besucherin, nah. Abstraktes Gemälde.
Burg Wetter an der Ruhr: Montagehalle ,Mechanischen Werkstätte Hartkort': schweres Teil wird durch Montagehalle an Kran hängend befördert. Arbeiter raucht Pfeife und bedient Maschine. Metallbohrer. Großes Rohr. Großer Metallbohrer. Arbeiter klettert Gerüst hoch. Arbeiter an Schaltschrank. Große trichterförmige Maschine wird auf Schienen transportiert.
(66 m)
(10:06:55 - 10:09:20)
06. Einbeck Bier
Einbeck: Menschen auf Marktplatz und an geöffneten Fenstern von Fachwerkhaus. Männer in historischen Ritterkostümen. Biertrunk aus großem Humpen. Anzapfen von Faß. Treck mit Pferden und Bierfässern auf Wagen zieht durch Stadt und über Landstraße. München: Zuschauer klatschen. Mit Münzen gefülltes Bierfaß wird für Olympiade überreicht. Olympiasieger Manfred Schnelldorfer und Erhard Keller versuchen Faß zu stemmen. Faß mit Münzen und Schrift "Olympia Stammtisch". Schnelldorfer, groß. Keller, groß. Pferd versucht Blumen an Ausschnitt von Trachtenmädchen zu fressen.
(29 m)
(10:09:10 - 10:10:20)
07. Wildpferde
Mersfelder Bruch in Westfalen: Galoppierende Wildpferde (Dülmener Wildpferde). Wildpferd frißt Gras auf Weide, groß. Wildpferde auf Weide. Fohlen. Die Herde galoppiert und wird zusammengetrieben. Treiber und Fänger fangen die Junghengste ein. Die Junghengste erhalten Brandzeichen. Wildpferde wehren sich, Männer werfen sich über Pferde und halten sie fest. Die Stuten und Fohlen und zwei Hengste werden in die Freiheit zurückgetrieben.
(36 m)
(10:10:10 - 10:11:35)
08. Fußball a, b, c
Nürnbergs Spieler verlassen mit hängenden Köpfen Spielfeld. Pokale und Siegertrophäen des Vereins. Wimpel des deutschen Fußballmeisters. Die Mannschaft beim Training mit Max Merkel. Köln: Müngersdorfer Stadion, Spiel 1. FC Köln gegen 1. FC Nürnberg 3:0. Dicker Zuschauer hinter Gitter. Köln stürmt am Strafraum, Schuß auf Tor. Torwart Rynio hält, ZL, (Kamera hinter Tor). Zuschauer hinter Gitter, nah. Overath vor dem Nürnberger Tor umspielt Torwart Rynio und schießt ein zum 1:0, ZL. Jungen hinter Gitter und jubelnde Zuschauer. Nürnberg schießt auf Tor, Torwart wehrt ab. Junger Zuschauer küßt Mädchen, groß, hinter Gitter. Nürnberg Stürmer vor Tor. Torwartabgabe. Köln stürmt. Reklame an Bande Deutsche Bank. Hornig schießt ein zum 3:0, ZL. Ball im Tor (Kamera hinter Tor). Fahnen werden geschwenkt, bildfüllend.
(55 m)
(10:11:25 - 10:13:30)
Sprechertext
Zu einem Wettbewerb in den leichtathletischen Mehrkämpfen trafen sich Deutsche und Russen im Heidelberger Universitätsstadion.
Im Stabhochsprung siegte Peter Grube mit 4,20 m. Nikolai Avilov der spätere Zehnkampfsieger, übersprang 4,00 m.
Viktor Tschelnakor warf den Diskus 49,36 Meter.
Auch im 400-Meter-Lauf war den Russen der Sieg nicht zu nehmen. Mit einem Vorsprung von 300 Punkten gewannen sie den Zehnkampf der Männer.
Im 5-Kampf der Frauen hatten Ulla Fahrtmann und Nejolia Kvetkauskaite keine Chancen gegen Heide Rosendahl. Die deutsche Meisterin war in Hochform. Trotz starker russischer Konkurrenz gewann sie den Weitsprung mit 6,21 Metern.
Im 100-Meter-Hürdenlauf kam sie auf 13,6 Sekunden. Auch in den übrigen Disziplinen siegte die 22-jährige Sportstudentin. Mit 5023 Punkten stellte Heide Rosendahl im Fünfkampf der Frauen einen neuen Weltrekord auf.
Auf Einladung des japanischen Ministerpräsidenten Sato reiste Bundeskanzler Kiesinger in Begleitung seiner Frau für 5 Tage nach Japan. Seit der Begegnung Konrad Adenauers mit Ministerpräsident Yoshida, 1960, war es das erste Mal, daß ein deutscher Bundeskanzler dem Land einen Besuch abstattete.
Die Gäste aus der Bundesrepublik Deutschland wurden herzlich empfangen. In der historischen Kaiserstadt Kyoto war ein umfangreiches touristisches Programm zu ab solvieren. Der Bundeskanzler nahm am Mifune-Volksfest teil.
In den Gärten der alten Kaiser-Villa Katsura erwarteten die Schülerinnen der berühmtesten Tee-Schule des Landes den Bundeskanzler und seine Begleitung zum altjapanischen Teezeremoniell.
Freundschaftliche Beziehungen zwischen Deutschland und Japan bestehen seit über 100 Jahren. Für beide Nationen gibt es viele verwandte Probleme und übereinstimmende Interessen. Eine weitere Festigung der Beziehungen war das Ergebnis des Besuches.
Berlin 1969: Bilder der alten deutschen Hauptstadt wie sie jeder kennt. Und Bilder Berlins, die fast schon vergessen sind.
25 Jahre ist es her, daß sich in Berlin Männer gegen Krieg und Terror des nationalsozialistischen Systems erhoben. In der ehemaligen Bendlerstraße am Tiergarten waren gegen Ende des Krieges Teile des Oberkommandos der Wehrmacht und des Heeres untergebracht. Hier begann und endete der tragische Aufstand vom 20. Juli 1944.
Hitlers oberster Blutrichter Freisler.
In den Räumen der Bendler- jetzt Stauffenbergstraße - ist eine Gedenkstätte geschaffen worden. Fotos, Dokumente und Schautafeln geben einen Überblick über den Widerstand.
Hinrichtungsstätte Plötzensee. Hier endeten viele Gegner Hitlers unter dem Fallbeil. Die Geschwister Scholl, Studenten in München, die schon 1 Jahr vorher zum Widerstand gegen das Regime aufgerufen hatten, wurden hingerichtet.
Zahlreiche Widerstandsgruppen arbeiteten in Berlin. Männer und Frauen aus allen Schichten des Volkes setzten ihr Leben aufs Spiel.
Generaloberst Beck, Haupt der Verschwörung - wie Carl Goerdeler, ehemaliger Oberbürgermeister von Leipzig. Feldmarschall von Witzleben beteiligte sich am Putsch wie Graf von Moltke, wie der Sozialdemokrat Julius Leber. Die Sprengladung legte Oberst von Stauffenberg. Stauffenberg reiste am 20. Juli in Hitlers ostpreussisches Hauptquartier. Er stellte eine Aktentasche mit einer Bombe neben den Kartentisch. Aber die Tasche wird beiseitegesetzt. Als die Explosion die Baracke zerreist, bleibt Hitler unverletzt.
Stauffenberg versucht von Berlin aus den Aufstand zu organisieren. Er scheitert und wird im Hof der Bendlerstraße erschossen. Generaloberst Beck nimmt sich das Leben. Goerdeler wird verhaftet und später hingerichtet.
Die Gestapo verhaftet Tausende. Von eilig einberufenen "Volksgerichtshöfen" werden sie abgeurteilt.
Im Zuchthaus Plötzensee lassen die Machthaber die Hinrichtungen der Widerstandskämpfer filmen. Noch Wochen vor Kriegsende werden Todesurteile vollstreckt. Am 30. April 1945 begeht Hitler Selbstmord - in den Ruinen von Berlin.
Ungewöhnlich und kompromisslos ist die Architektur eines neuen Altenheims bei Düsseldorf. Beton und Backstein sind die ins Auge fallenden Baustoffe, aus denen diese "Burg der alten Leute" errichtet wurde. Der Entwurf stammt von Prof. Böhm, einem der wagemutigsten jungen Kirchen-Baumeister der Bundesrepublik.
Die alten Leute, die in die Wohnblöcke eingezogen sind, fühlen sich durchaus geborgen. Schon wenige Tage nach dem Einzug, so sagten sie, war ihnen die Architektur vertraut. Jeder kann seine eigenen Möbel mitbringen. Zu den Zimmern kann man gelangen, ohne Treppen steigen zu müssen. Ein gemauerter Weg ohne Stufen führt von der Eingangshalle nach oben.
Immer mehr alte Menschen werden in den nächsten Jahren zu betreuen und unterzubringen sein. In Nordrhein-Westfalen wird schon jetzt von der Landesregierung ein Altenplan ausgearbeitet, der alle Maßnahmen der Altenhilfe koordinieren soll. Ein Teil dieses Planes betrifft die Errichtung neuer Wohnheime. Der Bau in Düsseldorf gilt für viele als Modell.
Am Zusammenfluß von Rhein und Ruhr liegt Duisburg, mit 500000 Einwohnern die drittgrößte Stadt des Ruhrgebietes. Hier hat die DEMAG ihren Sitz - eines der führenden Unternehmen im Schwermaschinenbau. Ein Blick in die Konstruktionssäle. Das Produktionsprogramm reicht vom Bagger bis zum kompletten Hüttenwerk.
Sein 150-jähriges Jubiläum beging das Unternehmen auf unkonventionelle Weise. Im Lehmbruck-Museum der Stadt veranstaltete es die Kunstausstellung "Industrie und Technik in der deutschen Malerei", von der Gegenwart bis zurück zur Romantik. Um 1830 wurden Fabriken und Werkstätten Themen der Kunst.
Max Liebermann malte Weber bei ihrer monotonen Arbeit.
Das bedeutendste Industriebild des 19. Jahrhunderts: Menzels "Eisenwalzwerk" in einer Kopie.
Neue Sehweisen - neue Gestaltungen: "Ans Werk" von Paul Klee und Kirchners Chemnitzer Fabriken.
Arbeitsmänner, eine Bauhaus-Komposition.
Maschinen und Apparate, Formen und Strukturen zwingen zu immer neuen Auseinandersetzungen. Was dabei entsteht ist Kunst im technischen Zeitalter.
150 Jahre ist es her, daß auf der Burg Wetter an der Ruhr in der "mechanischen Werkstätte Hartkort" zwei junge Techniker Dampfmaschinen und Pumpen bauten, hydraulische Pressen und Kräne. Das war die Keimzelle des Unternehmens, das heute über 25000 Mitarbeiter beschäftigt und in 105 Ländern vertreten ist. Fast die Hälfte der Produktion geht ins Ausland - Erzeugnisse eines internationalen "Ausrüsters der Industrie".
Volksfeststimmung auf dem Marktplatz von Einbeck - einer siebenhundert Jahre alten Stadt in Niedersachsen, deren Einwohner früher als die Münchner Bier brauten. Jetzt wurde ein historischer Bier-Treck verabschiedet. Sein Ziel: die Olympia-Stadt München.
"Bier rollt für Olympia" war das Motto des Trecks, der 8 Hektoliter Einbecker Starkbier und zwei Fässer voller Münzen für den Olympia-Fond zur bayrischen Hauptstadt transportierte. 2 Wochen dauerte die 600 km-Reise - fast so lang wie vor 400 Jahren, als Einbecker Bier an die bayerischen Fürstenhöfe gebracht wurde.
Der Empfang in München war herzlich. Die Olympia-Sieger Manfred Schnelldorfer und Ehrhard Keller versuchten vergebens die Münzfässer zu heben. Sie wurden per Lastwagen zu einer Bank geschafft. Als Spende für das Konto "Olympiade 1972".
Sie leben frei in einem ausgedehnten Wald-, Moor- und Heidegebiet - kein Mensch hat sie je gesattelt oder vor einen Wagen gespannt: die wilden Pferde im Mersfelder Bruch in Westfalen. Einmal im Jahr werden die scheuen Tiere, die kaum größer als kräftige Ponies sind, auf einer Weide zusammengetrieben. Aus dem Pulk fängt man die Junghengste ein und versteigert sie.
30.000 Zuschauer kommen aus allen Teilen Deutschlands, um das westfälische Rodeo mitzuerleben.
Die Pferde erhalten vor der Versteigerung das Brandzeichen der Herzöge von Croy. Ihnen gehört dieses einzige Wildgestüt Europas, das sich bis ins Jahr 1316 zurückführen läßt.
Härte, Genügsamkeit und Ausdauer sind die Merkmale der Wildlinge, die sich rasch zähmen lassen und als Arbeitspferde in der Landwirtschaft sehr geschätzt sind. Stuten werden nicht gefangen. Sie dürfen mit zwei ausgesuchten Zuchthengsten zurück in die Freiheit.
Elf Fußballer verlassen niedergeschlagen das Spielfeld: der vorjährige Deutsche Meister FC Nürnberg - mit 3 Pokalsiegen und 9 deutschen Meisterschaften der erfolgreichste Fußball-Verein Deutschlands muß in die Regionalliga absteigen.
Der bekannte Trainer Max Merkel trennte sich vorzeitig von seiner Mannschaft.
Die Entscheidung fiel im Kölner Müngersdorfer Stadion - auf demselben Platz, auf dem der Club vor 21 Jahren der erste deutsche Fußballmeister nach 1945 geworden war. Sein Gegner 1969: der I. FC Köln, in weißem Dress. Bis zur Pause schienen beide Mannschaften gleichwertig.
In der zweiten Spielhälfte verläßt die Nürnberger das Glück. Ihr Torwart Rynio, der 50 Minuten alle Bälle abgewehrt hat, reagiert zu früh auf einen Schuß von Overrath. 1: 0 für Köln.
Die Nürnberger geben noch nicht auf und kontern mit überraschenden Gegenangriffen.
Das Spiel gewinnt an Tempo. Aber die Aktionen der Nürnberger bleiben erfolglos. Dann, in der 78. Minute gelingt den Kölnern das zweite Tor - kurz danach das 3: 0. Nürnberg ist geschlagen.
Personen im Film
Witzleben, Erwin von ; Scholl, Sophia Magdalena ; Scholl, Hans ; Freisler, Roland ; Kiesinger, Kurt Georg ; Goerdeler, Carl Friedrich ; Leber, Julius ; Kiesinger, Marie-Luise ; Hitler, Adolf
Themen
Gedenken ; Sachindex Wochenschauen ; Attentat, 20. Juli, Deutsches Reich, 1944 ; Ausstellung ; Fußball ; Staatsbesuch ; Leichtathletik ; Duisburg ; 01 16 mm-Projekt ; 10 Findbuch Deutschlandspiegel
Gattung
Periodika (G)
Genre
Monatsschau