Sacherschließung
01. 100. Deutsches Derby
Hamburg/ Horn: Totale des Rennplatzes mit Publikum (Aufsicht). Pferde im Führring. Menschen, bildfüllend. Zuschauer halten Prospekte in Händen, groß. Zeichnungen und Fotos aus früherer Zeit. Zuschauerin mit Hut, nah. Pferde werden in Startmaschine geführt. Zuschauer mit Pompommütze, nah. Pferde in Startmaschine. Start, frontal. Rennen auf Gerade und Kurve. Zuschauer mit Fernglas. Vorstoß auf der Zielgeraden von Don Giovanni und Ovid. Einlauf, ZL, Don Giovanni siegt. Mann mit Zylinder und Fernglas, groß. Siegerpferd Don Giovanni bekommt Siegerkranz.
(56 m)
(10:00:10 - 10:02:15)
02. Heinemann a, b, c, d
Brühl bei Bonn: Schloß Augustenburg, Totale. Springbrunnen im Park. Gäste auf Veranda und im Park. Lübke, Wilhelmine Lübke und Heinemann, nah. Photographen, nah. Lübke mit Wilhelmine Lübke, nah. Heinemann und Frau Heinemann, nah. Gäste, nah. Kiesinger gibt Lübke die Hand. Frau Kiesinger gibt Frau Lübke die Hand. Wartende Gäste bilden Schlange. Kiesinger und Frau Kiesinger geben Heinemann und Frau Heinemann die Hand. Willy Brandt und Ruth Brandt. Großer Zapfenstreich des Bonner Wachbataillons (abends mit Fackeln).
Wohnhaus von Heinemann in Essen. Heinemann geht mit Frau Heinemann durch Garten, halbnah. Heinemann, groß, lesend. Plenarsaal des Bundestages in Bonn: Totale, Lübke sitzt neben Heinemann, halbnah. Regierungsbank: Brandt und Kiesinger, nah. Von Hassel vereidigt Heinemann als neuen Bundespräsidenten, Heinemann, O-Ton: "Ich schwöre [...] so war mir Gott helfe." Abgeordnete klatschen. Heinemann gibt Lübke die Hand, Totale.
(45 m)
(10:02:10 - 10:03:50)
03. Prof. Walter Gropius a, b
Zeitungsphoto: Professor Walter Gropius (Rückblick, er starb 86-jährig am 5.7.1969 in Boston/ USA), groß. Zeichnungen und Photos seiner Gebäude, u.a. Pan Am Gebäude in New York. Photo des jungen Gropius, groß. Weimar: Photo vom Bauhaus. Verschiedene Photos und Zeichnungen an Ausstellungswand, u.a. Paul Klee, Lyonel Feininger, Wassely Kandinsky. Ausstellung "50 Jahre Bauhaus", Besucher in Ausstellung. Zeichnung und Modell für Serienhäuser. Besucher in Ausstellung. Sitzmöbel. Gropius, groß. Berlin: Vorbeifahrt an Baustelle (große Wohnhäuser werden gebaut). Fertige Gropiusstadt, Autos fahren am Rand entlang. Mädchen macht an Klettergerüst Rolle vorwärts. Frau schiebt Kinderwagen durch Siedlung. Menschen in der Siedlung. Gropiusstadt (Aufsicht, Halbtotale).
(48 m)
(10:03:40 - 10:05:30)
04. Wankel-Motor
Neckarsulm: alte Kirche, Halbtotale. Schwenk über Stadt. Straßenname "Felix-Wankel-Straße", groß. NSU-Motorwerke, Halbtotale. Autokarossen werden auf Laster transportiert. Zeichner an Zeichenbretter. Felix Wankel (Photos), Erfinder des Kreiskolbenmotors. Kreiskolben, nah, Zeichnung. Arbeiter in Werkhalle. Kreiskolben werden zusammen gesetzt, mehrere Einstellungen. Keilriemen wird eingesetzt. Drei Männer betrachten fertiges Produkt. Prüfstand der Entwicklungsabteilung: Motor wird getestet. Mitarbeiter, groß. Zeiger schlägt aus. Autos werden in Montagehalle zusammengesetzt. Einsetzen von Scheinwerfer. Motor wird eingebaut. Lenkrad wird eingesetzt, groß. Schulung: Mitarbeiter werden in die Technik des Kreiskolbenmotors vertraut gemacht, Halbtotale. O-Ton des Dozenten. Rollenteststand: Motor wird überprüft, Gang wird eingelegt. Armaturenbrett, groß. Schaltkasten. Rad dreht sich schnell, groß. Auto beim Rollentest. Hand bedient Schalter, groß. Lichtanlage wird getestet.
(78 m)
(10:05:25 - 10:08:15)
05. Kunstausstellung
Recklinghausen: Ausstellung "Kunst als Spiel - oder Spiel als Kunst" anläßlich der Ruhrfestspiele. Mann pfeift und spricht mit Glühlampe ("Sprechbirne" von Yaacov Agam", die bei Geräusch brennt. Besucher betrachten Kunstgegenstände. Besucher probieren Spielzeug aus. Frau bedient "Tönende Skulptur" der Brüder Baschet. Mechanisches Bild aus dem 18. Jahrhundert, singender Holzvogel in Käfig, drehende Puppe mit Melodie. 19. Jahrhundert: Mann betrachtet Kunstwerk, Zinnsoldaten als Schachspiel. Modernes Schachspiel von Max Ernst. Zwei Frauen ziehen an herunter hängenden Spiralen. Kunstwerk gibt Geräusche von sich. Frauen diskutieren über Kunstwerk. Besucher gehen durch verspiegelte mobile Wände. Besucher gehen Treppe hoch, frontal. Besucher probieren verschiedene Kunstwerke aus. "Mobile Plastik" von Günter Tollmann wird bewegt. Besucher gestalten Bilder. "Mally", die Meditationsmühle von Chargesheimer. Besucher gehen durch Ausstellung. Besucher spiegeln sich in Kunstwerk wider.
(76 m)
(10:08:05 - 10:10:55)
06. Freilichtmuseum
Molfsee bei Kiel: sich drehende Flügel der "Blocksmühle" im Freilichtmuseum. Auf Landstraße fahren Autos. Sich drehende Flügel. Pferde auf Koppel. Rieddachhaus. Altes Fachwerkhaus, alte Kanone. Besucher gehen durchs Freilichtmuseum. Haus von Lorenz Petersen de Hahn (aus dem Jahre 1799): alter gekachelter Raum. Bemalter Teller, nah. Alte Teekannen. Bemalte Decke. Bett. Heydenreichsche Hof, halbnah. Besucher gehen ins Haus. Gekachelte Küche mit Feuerstelle. Geschirr in verziertem Schrank. Alte Standuhr, groß. Spinnrad, halbnah. Verzierte Truhe (für den Brautschatz). Die Brauttür. Freilichtmuseum, Halbtotale. Auf kleinem See liegt Ruderboot, auf Wiese geht Storch.
(40 m)
(10:10:45 - 10:12:15)
07. Kieler - Woche
Segler beim Richten der Boote und Segel vor Start. Segel wird hochgezogen. Regattafeld, Halbtotale und Luftaufnahme. Setzen der Spinnacker. Super Yachten auf See. Segler auf Boot, Segel wird eingeholt. Steuermann, nah. Blick vom Mast herunter auf Boot. Geblähte Segel.
(34 m)
(10:12:10 - 10:13:25)
Sprechertext
Festliche Atmosphäre zum 100. Deutschen Galopp-Derby in Hamburg-Horn: Fast 40.000 Turffreunde besuchten das attraktive Jubiläum, das die Veranstalter 600.000 Mark kostete.
Gesellschaftliche Höhepunkte waren alle Rennen in der Geschichte des Deutschen Derby. 362 Mark für zehn - das war die höchste Derby-Gewinnquote, die es je gab.
Damals wie heute: Sehen und gesehen werden.
Letzte Augenblicke vor dem Start: 15 Jockeys - darunter fünf aus England - dem Geburtsland des Derby, reiten in die Startmaschine.
Geschlossen geht das Feld ab. Sehr scharf wird die 2.400 Meter lange Distanz angegangen. Außenseiter bestimmen das Tempo.
"Amfortas" unter Harro Remmert führt an den Tribünen vorbei.
"Ovid und "Don Giovanni" ziehen nach vorn.
In der Zielgeraden setzt sich Brian Taylor auf "Don Giovanni" - Nr. 14 - an die Spitze des Feldes. Der abgeschlagene "Ovid" gibt sein Bestes, doch umsonst.
Das 100. Deutsche Derby ist gelaufen. Das Blaue Band - wertvollste Trophäe für dreijährige Vollblüter - fällt mit dem Sieg von Giovanni zum 14. Mal an das Gestüt Schlenderhan.
Schloß Augustusburg in Brühl bei Bonn: Rund 3.000 prominente Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kunst und Sport waren geladen. Die Gastgeber: zwei deutsche Staatsoberhäupter.
Heinrich Lübke, der nach zehn Jahren mit diesem Fest seinen Abschied als Bundespräsident gab und Gustav Heinemann, der sich als Nachfolger präsentierte.
Dank und Anerkennung für den scheidenden und Glückwünsche für den neuen Bundespräsidenten durch Bundeskanzler Kiesinger und Mitglieder der Regierung.
Mit dem großen Zapfenstreich ging eine Ara für Bonn zu Ende.
Die Essener Wohnung von Gustav Heinemann. Hier lebte er seit dreißig Jahren mit seiner Frau. Abgeschiedenheit und Ruhe schätzt er ebenso wie den Kontakt mit allen Schichten der Bevölkerung. Vor allem mit der Jugend hofft er ins Gespräch zu kommen und Verständnis für ihre Probleme bei der Bevölkerung zu wecken.
Im Plenarsaal des Bundestages wurde der neue Präsident feierlich in sein Amt eingeführt. Vor den Mitgliedern des Parlaments und des Bundesrates legte Gustav Heinemann den Eid ab.
Walter Gropius starb 86jährig in Boston/USA. Er war der bedeutendste Architekturlehrer unserer Zeit. Und er war ein Architekt, bei dessen Bauwerken immer der Zweck die Form bestimmte.
1919 schuf Gropius in Weimar das Bauhaus. Damit entstand eine Architekturschule, in der die Lehre vom Bauen aus ihrer akademischen Erstarrung gelöst wurde.
Die Vielfalt künstlerischer Arbeit und Geisteshaltung verdankte das Bauhaus Lehrern wie Paul Klee, Lyonel Feininger, Wassely Kandinsky und anderen bedeutenden Künstlern der zwanziger Jahre.
In einer Ausstellung "Fünfzig Jahre Bauhaus" zeigt sich der fruchtbare Einfluß auf alle Sparten der Architektur. Gropius entwarf Bauelemente für Serienhäuser. Das Bauhaus versuchte alle gestalterischen Aufgaben zu lösen solange sie im Bereich des Möglichen lagen.
Auch das Gesicht seiner Heimatstadt Berlin hat der Weltbürger Gropius nach 1945 mitgeprägt. Von Ihm stammen die ersten Pläne für den Bau eines neuen Stadtteils am Rande Berlins.
16.000 Wohnungen sollen hier entstehen, außerdem Schulen, Sportanlagen, Kindergärten und Einkaufzentren für 50.000 Menschen.
So hat Gropius als echter Bauhäusler immer an der Gestaltung einer sich wandelnden Welt mitgewirkt.
In der 16.000 Einwohner zählenden schwäbischen Kleinstadt Neckarsulm vollzog sich während der letzten 15 Jahre eine technische Entwicklung, die von der Fachwelt stark beachtet wurde.
In der Forschungsabteilung der NSU-Motorenwerke wurde der Wankel-Kreiskolbenmotor zur Serienreife gebracht.
Die grundliegenden Unterschiede zwischen dem altbekannten Hubkolbenmotor und dem von Felix Wankel konstruierten Kreiskolbenmotor sind:
Sein Arbeitsgang wirkt in Drehrichtung, die vier Arbeitstakte sind klar voneinander getrennt.
Ansaugen
Verdichten
Arbeitshub
Ausschieben
Nach jeder vollen Umdrehung des dreieckigen Kolbens hat der Motor dreimal den kompletten Ablauf eines Viertakters ausgeführt.
Die großen Vorzüge des Kreiskolbenmotors liegen in seiner sinnfälligen Konstruktion, die alle vier Arbeitsvorgänge bereits direkt in Drehrichtung wirksam werden läßt.
Die bestechendste Feststellung für Techniker: Im Gegensatz zum herkömmlichen Viertaktmotor sind keine Ventile für die Gassteuerung nötig.
Entsprechend der Kurbelwelle beim Hubkolbenmotor übernimmt diese Funktion beim Kreiskolbenmotor eine Exzenterwelle.
Auf den Prüfständen der Entwicklungs-Abteilung werden Motoren aus der laufenden Produktion getestet. Man kann eine größere Unempfindlichkeit erwarten, weil sie weniger bewegte Teile haben als 4-Taktmotore herkömmlicher Bauweise.
Maßgeschneidert zum Motor auch ein neues Auto. Die Linie der Karosserie - im Windkanal getestet - ist Punkt um Punkt zweckbedingt, konstruktiv und aerodynamisch.
In werkseigenen Einweisungskursen werden in- und ausländische Kraftfahrzeugtechniker mit der Technologie des Kreiskolbenmotors vertraut gemacht.
Bevor die Autos die Montagehalle verlassen, laufen sie über einen Rollenteststand, auf dem jeder Motor noch einmal auf volle Leistung gefahren und die Funktion aller Aggregate überprüft wird.
Die "Sprechbirne" von Yaacov Agam.
"Kunst als Spiel - oder Spiel als Kunst", so lautete das Motto einer Ausstellung anlässlich der Ruhrfestspiele 1969 in Recklinghausen.
Spielzeug zum Anfassen und Mittun.
Die "Tönende Skulptur" der Brüder Baschet.
Mechanische Spielereien aus dem 18. Jahrhundert.
Ein Schachspiel aus dem 19. Jahrhundert. - "Ausdruck himmelhoher Verherrlichung ästhetischen Genusses"! Das moderne Gegenstück von Max Ernst.
Die meisten der ausgestellten Arbeiten "werden" erst, indem der Besucher an ihnen herumhantiert, sie verändert und neu arrangiert. So wird er zum Mitschöpfer, Miterfinder und Mitspieler.
"Mobile Plastik" von Günter Tollmann.
Der Optimismus, der von dieser Ausstellung ausgeht, rührt zweifellos daher, daß der Besucher schon mit seinem Eintreten "schöpferisch" wird. Das ganze macht einfach Spaß, egal wie alt oder jung man ist.
"Molly" die Meditationsmühle von Chargesheimer.
Als die zum Aufbau der Ausstellung verpflichteten Arbeitskräfte über dem Spiel immer wieder ihre Arbeit vergaßen, war das genau der Effekt, den sich der Veranstalter auch für seine Besucher erhofft hatte.
Kunst als Spiel und Spiel als Kunst.
Länger als 200 Jahre drehten sich ihre Flügel in Norddeutschland. Heute steht diese "Bocksmühle" im Schleswig-Holsteinischen Freilichtmuseum in Molfsee bei Kiel. Seit 1961 werden hier alte, vor dem Verfall gerettete Bauern- und Handwerkshäuser wieder aufgebaut.
Initiator dieses Museums ist Professor Alfred Kamphausen.
Aus dem Jahre 1799 stammt das Haus von Lorenz Petersen de Hahn, der als Kommodore eines Walfängers in holländischen Diensten stand.
Wärme und Behaglichkeit für einen - nach harten Monaten heimkehrenden Walfänger - spiegelt der Wohnraum dieses "uthlandfriesischen" Kapitänshauses wider.
Der Heydenreichsche Hof ist ein Fachhallenhaus, auch Durchgangshaus genannt. Küche, Ställe und Wohnräume liegen unter dem gleichen Doch.
Der Erbauer war - auch nach heutigen Begriffen - ein reicher Mann. Sein Vermögen zählte eine dreiviertel Million Mark.
Truhen, die den Brautschatz bargen.
Die Brauttür: Sie wurde geöffnet für den Einzug der Braut und dann erst wieder für ihren Auszug nach dem Tode.
Nur eine knappe Autostunde von hier entfernt waren die Segel-Asse aus 27 Nationen nicht ganz glücklich. Ihnen fehlte eine steife Brise.
Rund 1.100 Segler, mehr als je zuvor, drängten zum Start der 87. Kieler Woche.
Die Kieler Förde wird fortan zum Testrevier für die Kandidaten der olympischen Segelregatten 1972.
Deutschlands Rennsegler hatten es schwer auf ihrer Hausstrecke. Vor allem die Skandinavier zeigten schon bei den ersten Regatten wie man mit flauem Wind, Strömung und Wellen am besten fertig wird.
"Die Dickschiffe" gehören zwar keiner olympischen Bootsklasse an, stehen doch immer wieder im Blickpunkt des Interesses.
Englands Höflinge kämpften 1715 zum ersten Mal um einen Segelpreis.
Doch den Ruf, der Sport für eine gesellschaftliche Elite zu sein, hat das Segeln längst verloren. Nur harte Männer werden sich 1972 mit dem Goldenen Lorbeer schmücken dürfen.
Personen im Film
Frahm, Herbert Ernst Karl ; Lübke, Heinrich ; Kiesinger, Kurt Georg ; Brandt, Ruth ; Hassel, Kai-Uwe von ; Heinemann, Gustav ; Gropius, Walter ; Kiesinger, Marie-Luise ; Heinemann, Hilda ; Lübke, Wilhelmine
Themen
Amtsaustritt ; Kieler Woche ; Politik ; Bauhaus ; Amtsantritt ; Wankelmotor ; Freilichtmuseum ; Sachindex Wochenschauen ; Ausstellung ; Pferderennen ; 01 16 mm-Projekt ; 10 Findbuch Deutschlandspiegel
Gattung
Periodika (G)
Genre
Monatsschau