Sacherschließung
01. Kanu
Lüneburger Heide: Übungen (Eskimorolle) im Freien und Wildwasserfahrt an verschneiten Ufern vorbei, diverse Einstellungen z.T. in ZL beim Fahren über Stromschnellen. Slalomtraining um einen Brückenpfeiler, z.T. in ZL. Aufnahmen aus Kanu: Abfahrt einer Stromschnelle, spritzendes Wasser über Bug, Fahrt an verschneiten Ufern vorbei. Kanufahrer fahren unter Holzbrücke durch und passieren Stromschnellen.
(55 m)
(10:00:10 - 10:02:15)
02. Brandt in Paris
Paris: Elysee-Palast, außen. Brandt und Pompidou am Kamin in Unterhaltung. Säbelpräsentierende Garde. Bankett bei Premierminister Chaban-Delmas: im Türrahmen in Smokings Brandt, Chaban-Delmas, Walter Scheel und Karl Schiller, total. Pressefotografen. Totale der festlichen Abendtafel. Mehrere Einstellungen der Sitzung über den Beitritt Englands zur EWG. Unter anderem am Tisch, Schwenk: Brandt, Scheel, Schiller, Carlo Schmid. Salutierender Gardist, nah. Verabschiedung Brandt und Pompidou, total.
(21 m)
(10:02:05 - 10:02:55)
03. Kunsthalle a, b
Hamburg: altes Gemälde von der Kunsthalle. Kunsthalle mit stark befahrener Straße im Vordergrund, Totale. Skulptur (liegende Frau), im Hintergrund Eingang der Kunsthalle und seitlich Kunstverein. Eingangshalle (innen), Halbtotale. Treppe. Ausstellung "Meister Francke und die Kunst um 1400", verschiedene Gemälde, Besucher in Ausstellung. Moderne: "Goldener Fisch" von Paul Klee. Impressionismus: "Nana" von Edouard Manet. Gruppe vor dem Gemälde "Die Reiterin im Bois de Bologne" von Renoir. Kunsterzieherin umringt von Kindern, die sich teilweise melden, sie unterhalten sich über das Gemälde (O-Töne). Mädchen rührt mit Pinsel Farbe in kleinem Topf um. Kinder beim Malen mit Tusche und Pinsel. Kunsterzieherin gibt Jungen Anweisungen. Verschiedene Kinder, nah. Kunsterzieherin hängt Bilder auf.
(88 m)
(10:02:50 - 10:06:00)
04. München
München: Bauarbeiter tragen Acrylscheibe auf Baustelle für die Sportanlage der Olympischen Spiele 1972. Modell der olympischen Anlage (Aufsicht). Baustelle: Bauarbeiter auf Hängedach, es wird getestet. Mit Imbusschlüssel wird Verankerung festgezogen. Bauarbeiter auf Acrylplatten (Untersicht). Verschiedene Einstellungen des Zeltdachs.
(26 m)
(10:05:55 - 10:06:55)
05. Masken und Narren
Südschwarzwald: Verschneites Schloß Langenstein, Schwenk und Halbtotale. Zugefrorener See. Maske, groß, für Faßnacht. Alte Uhr, groß. Schwingendes Pendel, groß. Masken, groß. Älteste Abbildung über Narrenzeit aus dem Mittelalter. Fahrender Zug, Schild "Rottweil". Fahrender Zug, im Hintergrund verschneites Rottweil. Alter Turm mit Tor, verkleidete Narren ziehen durch die Stadt, verschiedene Einstellungen. Bewohner stehen an geöffneten Fenstern. Masken, spielende Kapelle. Verkleidete Narren hüpfen auf Straße. Spielende Musiker, nah. Narren ziehen durch die Stadt.
(65 m)
(10:06:45 - 10:09:10)
06. Hinterzarten a, b
Hinterzarten/ Hochschwarzwald: Verschneite Berglandschaft. Menschen in Pferdekutschen, Halbtotale und Totale. Menschen gehen in Schnee spazieren. Sikabfahrtsläufer. Verschneites Hinterzarten: Häuser, Schneeräumfahrzeug schiebt Schnee weg, Hotel, Vorfahrt mit Pferdekutsche, Kirche. Kirchenschiff (innen), Frau macht Knicks bevor sie in Kirchenbank geht. Barocker Altar. Betende Menschen in Kirche. Spätgotische Pietà von Tilman Riemenschneider. Verschneites Hotel. Badende im Schwimmbad, Jugendlicher springt vom Beckenrand ins Wasser. Frau beim Brustschwimmen, Ausblick auf verschneiten Berg. Frau liegt im Liegestuhl. Mann in Schwarzwaldtracht beim Spaziergang mit Frau. Wartende Skiläufer. Skiläufer in Lift. Skilehrer Georg Thoma beim Unterrichten, nah und Halbtotale. Schüler hören ihm zu. Skilehrer gibt Anweisungen, Mann probiert es aus und fällt nach vorne. Skigruppe beim Training. Thoma macht Abfahrt vor. Abfahrtsläufer. Pokale und Medaillen in Regal, groß. Thoma, groß, O-Ton: "Mein liebster Pokal ist der Weltmeisterschaftspokal von 1966 aus Oslo, weil ich sehr hart darum kämpfen mußte." Er hält Pokal in der Hand, groß. Kinderund Jugendliche bei der Skischule, Kind fällt hin und steht gleich wieder auf.
(93 m)
(10:09:00 - 10:12:20)
07. Rodeln
Königssee: Rodler fahren runter. Christa Schmuck aus Berchtesgaden setzt Helm und Brille ab, nah, lachend (erhält Silbermedaille). Barbara Piècha aus Polen: Start, Fahrt und wird nach Sieg in die Luft geworfen. Kamera fährt auf Schlitten mit, Fahrt von Josef Feistmantel aus Österreich, fährt im Ziel Zuschauer um, er wird Zweiter. Start und Fahrt von Joseph Fendt aus Berchtesgaden, groß, nach Sieg (45,9 Sekunden).
(31 m)
(10:12:15 - 10:13:20)
(10:13:20)
Sprechertext
Die kleinen Boote mit den großen Möglichkeiten ... Auch im Winter wird trainiert, in Kälteschutzanzügen.
Die Eskimorolle. Erfunden von den Grönlandbewohnern, 1928 entdeckt für den Kanusport; eine Übung, um sich nach dem Kentern selbst zu retten. Es ist Sonntag. Das Thermometer zeigt 5 unter Null. Übungsfahrt auf norddeutschen Gewässern mit Wildwassereinlagen.
Slalom-Training um einen Brückenpfeiler. Wildwasserspezialisten träumen von Weltmeisterschaften und olympischen Ehren.
Die 70tausend Mitglieder des deutschen Kanuverbandes aber sind meistens Kanu-Wanderer, denen Bootshäuser und Zeltplätze von 800 Clubs im ganzen Land zur Verfügung stehen.
Das alles ist gesund, sagen die Eingeweihten, und ein "Wintersport" von besonderem Reiz.
Bundeskanzler Willy Brandt kennzeichnete die zweitägigen Konsultationsgespräche mit Staatspräsident Pompidou und Mitgliedern seiner Regierung in Paris als "Auftakt zu einer neuen Phase in den deutsch-französischen Beziehungen". -
Premierminister Chaban-Delmas gab ein Bankett für die deutschen Gäste, zu denen auch Außenminister Scheel und Wirtschaftsminister Schiller zählten.
Intensivierung der Europa-Politik, die Erweiterung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft, die Beziehungen zu den osteuropäischen Staaten und die Verstärkung industrieller und wissenschaftlicher Zusammenarbeit waren Hauptthemen der vom großen Vertrauen getragenen Gespräche.
Hamburg vor 100 Jahren.
Über der Alster thront die damals eben eingeweihte neue Kunsthalle.
Erweiterungsbauten haben seitdem einen Kunstgalerie-Komplex entstehen lassen, der durch Vielfalt und Größe auffällt. Das 100jährige Bestehen feiert die Kunsthalle unter anderem mit einer Ausstellung "Meister Francke und die Kunst um 1400." Wirken und Leben dieses bedeutendsten Malers der norddeutschen Gotik sind noch immer voller Geheimnisse. Durch den Vergleich mit Ausstellungsleihgaben aus anderen Ländern hofft man neue Hinweise zu finden.
Die Freie und Hansestadt Hamburg, die nie von Fürsten regiert wurde, ist stolz darauf, ihre inzwischen bedeutende Sammlung allein dem Kunstverstand und der Opferfreude ihrer Bürger zu verdanken. Sie enthält heute Meisterwerke aller Epochen europäischer Malerei bis zur Moderne.
Paul Klee's berühmter goldener Fisch.
Unter den Impressionisten: Edouard Manet's "Nana".
Und die "Reiterin im Bois de Bologne" von Renoir. -
Kinder zwischen 5 und 8 Jahren und eine Kunsterzieherin unterhalten sich über das Bild, freiwillige Besucher einer Malstube, die in der Kunsthalle eingerichtet wurde.
Die Kinder lernen Bilder nicht als gesellschaftliche Prestige-Objekte kennen, sondern als Lebensäusserungen vergangener und heutiger Generationen, mit denen man immer wieder neue Erfahrungen machen kann. Gerade in diesem Alter bilden sich Sensibilität, Urteil und Kritik. Vierzehnjährige sind - nach Meinung moderner Erzieher - schon zu verhärtet für den ersten Umgang mit dieser Bilderwelt.
Erste ästhetische Erfahrungen werden dann in kreatives Tun umgesetzt. Aufgabe ist nicht, das Gesehene abzumalen, sondern etwas Neues aus eigener Vorstellung zu schaffen.
Meistens wird nur rückblickend begriffen, welch große Bedeutung die Bildende Kunst in der Menschheitsgeschichte hat. Diese Kinder, so wünschen sich die Initiatoren, sollen ein natürlicheres und lebendigeres Verhältnis dazu finden.
An den Sportanlagen für die Olympischen Spiele 1972 in München arbeiten trotz Minustemperaturen und Schnee 900 Bauarbeiter. Das punktgestützte Hängedach, das einmal 3 Sportarenen überspannen und 50 tausend Zuschauer gegen Regen schützen soll, wird zur Zeit in einem 200 qm großen originalgetreuen Ausschnitt getestet.
Verschiedene Kunststoff-Folien, Polyester- und Acryl-Glasplatten werden Spannung und Witterung ausgesetzt. Man will die ideale Haut für das lichtdurchlässige Zeltdach herausfinden, das größte, das bisher gebaut wurde.
Schloß Langenstein im Südschwarzwald, westlich vom Bodensee, mitten in einem Gebiet, in dem alemannisches Fasnachtsbrauchtum lebendig ist wie vor Jahrhunderten.
Narrenzünfte der umliegenden Orte haben hier ihre traditionsreichsten Masken aufgestellt: Tierköpfe, Hexen-, Teufels- und Geisterfratzen.
Die älteste Abbildung aus dem Mittelalter.
Zu den Hochburgen der alemannischen Fasnacht gehört Rottweil, ehemals glanzvolle Reichsstadt mit Türmen und Toren, heute 20tausend Einwohner groß. Morgens acht Uhr ziehen sie durchs "Schwarze Tor", an die tausend Narren, zum "Rottweiler Narrensprung".
Fransenkleidle, Schantele, Federhannes, Bennerössle heißen die verschiedenen Narrentypen, letzte Reste unverfälschten Volksbrauchtums. Ihre Wurzeln gehen in vorchristliche Zeit zurück, als heidnisch-mythologische Vorstellungen von Geistern und Göttern herrschten. Die Lust am Verwandeln, Spielen und Necken haben die Bräuche lebendig gehalten, von denen schon Wolfram von Eschenbach um 1200 im Parzival berichtete.
Mittags 12 Uhr geht der Spuk vorüber. Am Aschermittwoch verschwinden Masken und Fleckenkleider wieder für ein Jahr auf den Boden der Bauernhäuser. In den Köpfen des Nachwuchses aber bleibt der Wunsch, später auch einmal ein guter Narr zu werden.
Südwestlich von Rottweil der Hochschwarzwald - Hinterzarten.
700 Jahre gehörte der Ort den Bauern, den Glas- und Uhrenhändlern. Dann - vor einem Jahrhundert - begann sich der Fremdenverkehr zu entwickeln. "Luftschnapper" nannten die Schwarzwaldbauern die Fremden aus der Stadt.
Zweimal wurde Hinterzarten als der schönste Ort Baden-Württembergs mit Staatspreisen ausgezeichnet und 1964 nach langen klimatologischen Untersuchungen der Universität Freiburg zum "heilklimatischen Kurort" ernannt. Alles gibt es hier: Erholung, Sport, Vergnügen, nur Rummel ist verpönt.
Die Kirche aus dem 15. Jahrhundert wurde 2 mal vergrössert, um auch den Erholungssuchenden Platz zu bieten. Die 3 Barockaltäre blieben an ihrem alten Platz.
Der Schule Tilman Riemenschneiders rechnet man diese spätgotische Pieta zu.
Goethe zeichnete einst hier in den Schwarzwaldtälern und Marie Antoinette soll 1770 in diesem Hotel gewohnt haben auf ihrem Brautzug nach Frankreich. Zwischen 800 und 1200 m liegt Hinterzarten hoch. Die staubfreie Luft im gemässigten Reizklima zieht vor allem Gäste an, denen die Alpen zu hoch und zu rauh sind.
Sonntags trifft man noch Bauern in Schwarzwald-Tracht. - Skiläufer kommen in dieser schneebeständigen Gegend bis zum Frühjahr auf ihre Kosten. Die sanften Schwarzwaldberge machen aber vor allem den Anfängern Mut.
Der berühmteste Einwohner ist Georg Thoma - er betreibt heute eine Skischule. Alles sieht leicht und elegant aus, wenn der Meister es vormacht. Vor 10 Jahren war Georg Thoma Olympiasieger in Squaw Valley und 1966 Weltmeister in der Nordischen Kombination. Ein bescheiden gebliebener Weltmeister; denn im Sommer trägt er noch immer die Post aus, wie früher, bevor er berühmt wurde.
Die erlaufenen und ersprungenen Trophäen. "Das Training vor jedem Erfolg war hart", sagt er, "aber noch härter war die nervliche Belastung. Ich habe keine stählernen Nerven. Darum hörte ich rechtzeitig auf."
"Mein liebster Pokal ist der Weltmeisterschaftspokal von 1966 aus Oslo, weil ich sehr hart darum kämpfen mußte."
Es sind nicht nur die sportlichen Qualitäten, die Georg Thoma so nachhaltig Bewunderung einbrachten. Für die Schulkinder im Schwarzwald ist er zum unbestrittenen Vorbild geworden.
140 Sportler aus 16 Nationen rodeln am bayerischen Königsee um die Weltmeisterschaft. Christa Schmuck aus Berchtesgaden erkämpfte sich in 4 Durchgängen die Silbermedaille.
Barbara Piécha aus Polen, die Favoritin.
Mit 75/100 Sekunden Vorsprung holt sie sich den Weltmeistertitel.
85 Stundenkilometer: So erlebt ein Rennrodler die Kunsteisbahn am Königssee.
Titelverteidiger Josef Feistmantel aus Österreich: Diesmal Zweiter.
Mit 45,9 Sekunden fährt der 22jährige Josef Fendt aus Berchtesgaden Bahnrekord auf seiner Hausstrecke.
- Und wird Weltmeister.
Personen im Film
Frahm, Herbert Ernst Karl ; Schmid, Carlo ; Schiller, Karl August Fritz ; Scheel, Walter ; Pompidou, Georges ; Chaban - Delmas, Jacques
Themen
Kurort ; Rodeln ; Kunsthalle ; Fastnacht ; Politik ; Olympia Vorbereitungen ; Sachindex Wochenschauen ; Skisport ; Malerei ; Kanusport ; 01 16 mm-Projekt ; 10 Findbuch Deutschlandspiegel
Gattung
Periodika (G)
Genre
Monatsschau