Sacherschließung
01. In Warschau
unterzeichnen Bundeskanzler Brandt und der polnische Ministerpräsident Cyriankiewicz einen Vertrag, der dauerhafte Grundlage für das friedliche Zusammenleben des deutschen und des ponischen Volkes schaffen soll.
02. Die Glasmalerei,
ein altes Kunstwerk, findet auch in der modernen Architektur vielfältige Verwendung. In Linnich im Rheinland werden in einer der ältesten Glaswerkstätten Deutschlands noch heute Buntglasfenster nach Verfahren hergestellt, die bereits im Mittelalter entwickelt wurden. Historisch wertvolle Werke vergangener Jahrhunderte erhalten durch sorgfältige Restaurierung ihre alte Schönheit zurück.
03. Das Volkswagenwerk
produziert in seinem neuerrichteten Betrieb in Salzgitter den ersten wassergekühlten und mit Frontantrieb versehenen VW. Den Mittelklassewagen "K 70" ernannten Fachjournalisten zum "Auto des Jahres".
04. Schleppjagden
der ländlichen Reitvereine zu Ehren des Schutzpatrons der Jäger und Reiter Sankt Hubertus haben die seit 100 Jahren in Deutschland verbotenen Hetzjagden auf das Wild abgelöst.
05. Zum "Allerheiligen - Markt"
in Soest kommt die Landbevölkerung aus dem Münster - und dem Sauerland in jedem Jahr in der alten westfälischen Hansestadt zusammen. Die Soester Kirmes hat eine lange Tradition, denn schon im Jahre 1418 wird das Volksfest in der Stadtchronik erwähnt.
06. Den Winterurlaub
verbringen jährlich zahllose großstadtmüde Menschen im Schwarzwald. Wie viele andere bereitet sich auch der Luftkurort Hinterzarten auf die Saison vor. Seit der Olympiasieger und Goldmedaillengewinner von 1960 Georg Thoma hier eine Skischule betreibt ist das Schwarzwalddorf unterhalb des Feldbergs um eine Attraktion reicher geworden.
07. In einem Eishockey - Länderspiel
zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Polen in der ausverkauften Sporthalle auf dem Münchener Oberwiesenfeld geht es für die deutsche Nationalmannschaft um den Gruppenaufstieg. Nach ihrem 6:3 Erfolg und dem Sieg im Rückspiel gehört die Mannschaft der Bunderepublik wieder zu den weltbesten Teams der Gruppe A.
Sprechertext
In dem Wunsch, durch einen Vertrag dauerhafte Grundlagen für ein friedliches Zusammenleben zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Polen zu schaffen, reisten Bundeskanzler Brandt und Außenminister Scheel nach Warschau.
Spannung und Ernst lagen über der Unterzeichnungs-Zeremonie im Hause des polnischen Ministerrats. Bundeskanzler Brandt und Polens Ministerpräsident (Josef) Cyrankiewicz unterschreiben einen Vertrag, mit dem die Versöhnung zwischen beiden Völkern ihren Anfang nehmen und der den Frieden in Europa sicherer machen soll. Kernstück des Vertrags: Die Bundesrepublik und Polen bekräftigen die Unverletzlichkeit ihrer bestehenden Grenzen und verpflichten sich gegenseitig zu uneingeschränkter Achtung ihrer territorialen Integrität.
Nach dem Austausch der Urkunden ein Händedruck mit dem polnischen Parteichef Gomulka; gedankt wurde den Delegationen, die den Vertrag nach harten Verhandlungen vorbereitet hatten.
Am Ehrenmal für die Ermordeten im ehemaligen jüdischen Ghetto: Konfrontiert mit einem der grausamsten Kapitel nationalsozialistischer Vergangenheit reagierte der Bundeskanzler mit einer spontanen Geste.
Glasmalerei - ein altes Kunsthandwerk, das - durch neue Methoden und Werkstoffe bereichert - auch heute noch in Deutschland ausgeübt wird. Die Anfänge der Glasmalerei gehen auf das 9. Jahrhundert zurück.
Die Linnicher Werkstätten im Rheinland gehören zu den ältesten in Deutschland. Sie stellen neue Glasfenster her und restaurieren wertvolle historische Werke, die von Zerstörung bedroht sind - durch die zunehmende Verunreinigung der Luft und die Erschütterung des Bodens durch den Straßenverkehr.
Glasgemälde waren seit jeher Teil der Architektur, Ihre Herstellung ist im wesentlichen unverändert geblieben, seitdem die ersten farbigen Bleifenster in romanischen Kirchen von der Auferstehung kündeten. Nach. Schablonen der Vorlage wird das mundgeblasene Spezialglas zurecht geschnitten. Als Vorlage dient der naturgetreue Karton-Entwurf des Künstlers.
Das Glassegment wird auf den entsprechenden Ausschnitt der Vorlage gelegt, der dann mit einer Konturfarbe durchgezeichnet wird.
Auf einer Fensterglasscheibe werden die Segmente nach der Vorlage zusammengefügt. Stimmen sie mit dem Entwurf überein, werden sie von der Glasscheibe abgelöst und im Brennofen bei 640 Grad eingebrannt.
Das Löten der Bleiruten - einer der letzten Arbeitsgänge. Das Blei hat in der modernen Glasmalerei wie in den vergangenen Stilepochen auch eine grafische Funktion. Noch in der Werkstatt, an einem verstellbaren Gerüst, überprüfen die Glasmaler, ob es gelungen ist, den Entwurf des Künstlers werkgetreu ins Glas zu übersetzen.
Deutschlands größtes Automobilwerk hat ein neues Modell auf den Markt gebracht - den K 70, den ersten Volkswagen mit Wasserkühlung und Frontantrieb.
Im neuerrichteten Werk Salzgitter wird der K 70 produziert. 3.000 Arbeiter stehen an den Fließbändern, im nächsten Jahr werden es 6.000 sein. Man glaubt an den Erfolg des Neuen, dessen Konstruktionsmerkmale die weltweite Käfergemeinde verblüffen. Er wurde in Schweden von einem internationalen Gremium zum Wagen des Jahres ernannt.
Der Benzintank liegt geschützt hinter der Vorderachse - ein Zugeständnis an die in vielen Ländern verschäften Sicherheitsbestimmungen.
Die Fachkritik attestiert dem kompakten Mittelklassewagen zurückhaltende Eleganz. Wenig Chrom, windschlüpfrige Form, die Fahrkabine geräumig und großzügig verglast. Der lange Achsenabstand erlaubt vier breite Türen.
Auf der Straße überrascht der K 70 mit ungewohntem Fahrkomfort durch lange Federbeine. Querstabilisatoren sorgen für sicheres Fahrverhalten in der Kurve. Bald werden 500 Wagen täglich von den Bändern in Salzgitter rollen.
Schleppjagd in den Wäldern Schleswig-Holsteins, voran hetzt die Meute der 44 Foxhounds einer künstlichen Fuchslosung nach, die der Vorreiter auf die Strecke tropfen läßt. Über 15 km geht die Jagd zu Ehren St. Hubertus, den Jäger und Reiter in Deutschland als Schutzpatron verehren.
Ein Kuhmagen ist nachaltem Zeremoniell der Lohn für die Hundemeute. Echte Hetzjagden auf lebende Tiere sind in Deutschland seit 100 Jahren verboten.
Kirmes im westfälischen Soest. Wenn alljährlich im Spätherbst der "Allerheiligen-Markt" gefeiert wird, strömt die Landbevölkerung aus dem Münster- und Sauerland in die alte Hansestadt - seit Jahrhunderten. Anderswo feiert die Bevölkerung auf Plätzen außerhalb der Stadt. Der Allerheiligen Markt in Soest dagegen wird bis heute in der Altstadt abgehalten.
Die Kirmes zwischen Patroklidom und Rathaus hat eine lange Tradition: in der Stadtchronik wird das Volksfest schon 1418 erwähnt. Damals hatten Handel und Geschäft den Vorrang vor dem Vergnügen: der Vieh-, Textilien- und Gewürzmarkt war einmal im Jahr Treffpunkt der Landbevölkerung. Ausgelassenes Treiben - so berichtet die Chronik - herrschte schon damals zwischen Buden und Ständen.
Winterurlaub im Schwarzwald. Die Kurorte in der gefragten Winterlandschaft Deutschlands rüsten sich für die Saison. Zu den Wintersportplätzen, die mit staubfreier Luft um Touristen werben, gehört Hinterzarten im Hochschwarzwald.
Die katholische Pfarrkirche - fast so alt wie der Ort. Renoviert und umgebaut, verbindet sie Überliefertes mit Modernem, Kostbarste Erbstücke: ein barock Hochaltar und eine spätgotische Pietá im Riemenschneider-Stil. Der Kurort mit Heilklima unterhalb des Feldbergs hat Tradition: schon 1850 lockte die würzige Höhenluft die ersten Urlaubsgäste ins Dorf.
Seit 1960 kennt die Sportwelt Hinterzarten - als Geburts- und Trainingsort des Skiläufers Georg Thoma, der bei den Olympischen Spielen in Squaw Valley die Goldmedaille gewann. Inzwischen hat der ehemalige Briefträger seinen sportlichen Ruhm mit den landschaftlichen Vorzügen Hinterzartens kombiniert: er baute zwei Skilifte und vertauscht im Winterhalbjahr auch beruflich die Briefträgertasche mit den Skiern. Als Skilehrer hilft der vierfache Weltmeister Anfängern auf die Bretter - eine zusätzliche Attraktion des kleinen Schwarzwalddorfes.
Die Einwohner des 800 Jahre alten Ortes halten für die Touristen Brauchtum und Folklore bereit: Für den, der's mag. der ungezwungen besinnliche Abschluß einer harten Ski-Tour durch den verschneiten Schwarzwald.
Eishocky-Länderspiel zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Polen in der ausverkauften Halle auf dem Münchner Oberwiesenfeld. Die Deutsche Nationalmannschaft - in weißen Hemden - war vom Trainer Keißling gut vorbereitet worden. In der 9. Minute fällt das 1. Tor für Deutschland.
Zehn Minuten später wagt der junge Rothkirch einen Alleingang. Er überlistet den polnischen Torwart: 2 : 0.
Im zweiten Drittel demonstrieren die Polen power-play: sie wollen ebenso wie die Deutschen ihre Chance wahren, durch einen Sieg in die Weltmeisterschaftsgruppe A aufzusteigen.
Doch wenig später baut Hanig die deutsche Führung aus: 3 : 0.
Trainer Kießling warnt: das deutsche Team ist sorglos geworden, die polnischen Gäste holen auf.
Die Deutschen bauen ihren Vorsprung bis zum Abpfiff auf 6 : 3 aus. Sie gehören wieder zum exklusiven Kreis der Gruppe A.
Personen im Film
Brandt, Willy ; Cyrankiewicz ; Scheel, Walter ; Schmid, Carlo ; Kiessling, Gerhard ; Thoma, Georg ; Gomulka
Orte
Hinterzarten ; München ; Rheinland-Pfalz ; Salzgitter ; Schleswig ; Schwarzwald ; Soest ; Warschau ; Wolfsburg
Themen
Eishockey ; Glasmaler ; Volkswagen ; Soest ; Politik ; Schwarzwald ; Schleppjagd ; Winterurlaub ; Sachindex Wochenschauen ; Eisschießen ; Hände ; Handwerk ; Industrie ; Jagd, Jäger ; Freizeit, Freizeitgestaltung ; Musikalische Veranstaltungen ; Pakte ; Politische Veranstaltungen ; Sport-Details, Fouls ; Städtebilder: Deutschland ; Tanz ; Tiere (außer Hunde) ; Kraftfahrwesen, Kraftfahrzeugwesen ; Kranzniederlegungen ; Kunst ; Landschaften ; Militär ; Urlaub ; Verkehr: allgemein ; Verträge ; Winter ; Außenpolitische Veranstaltungen ; Flugzeugwesen, Flugwesen ; Berufe ; 01 16 mm-Projekt ; Industrie ; Militär ; 10 Findbuch Deutschlandspiegel
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