01. Monschau: Kanurennen
Stadtbild Monschau. Kanufahrer auf dem Wildwasser, Zweier im Strudel. Einer bei Fahrt im Wildwasser. Fahrt durch Tor unter Brücke. Boot wird abgetrieben. Zweier bei Fahrt über Wehr. Zeitlupe-Aufnahmen von Kanufahrern im Wildwasser. Boot kentert, dreht sich und fährt wieder. Helfer bei Retten von Gekenterten.
02. BRD: Besuch des belgischen Königspaares Baudouin und Fabiola
Bonn: Beleuchtete Fenster von Schloss Brühl. Fabiola geht neben Gustav Heinemann bei Empfang, hinter ihnen Baudouin I. und Hilde Heinemann, Walter Scheel und Mildred Scheel u.a. Heinemann und Baudouin im Gespräch neben Fabiola und Hilde Heinemann. Gäste auf dem Empfang im Gespräch. Baudoin geht neben Fabiola Treppe hinunter, begleitet von Heinemann und Hilde Heinemann. München: Fahrt durch die Stadt mit Eskorte. Schaulustige stehen am Straßenrand. Das Rathaus. Baudouin trägt sich in das Goldene Buch der Stadt ein. Neben ihm stehend Bürgermeister Vogel. Baudouin besucht das Deutsche Museum und Flugzeugwerk.
03. Hamburg: Wettbewerb Jugend Forscht
Henry Nannen beglückwünscht Sieger und Siegerinnen des Wettbewerbs des Stern "Jugend forscht". Zwei Siegerinnen (Biologie) sprechen über ihrer Experimente, O-Ton: Mädchen: "Zum Beispiel der Ackerbohne haben wir die Annulase-Aktivität und den Zuckergehalt während der Samenkeimung untersucht, und wir haben da etwas Neues entdeckt. Anderes Mädchen: "Das kann ich ihnen anhand dieser Lösungen erklären. Sie sehen verschiedene Blaufärbungen. Je mehr von unserem Ferment drin ist, desto heller wird diese Lösung, und das können wir quantitativ im Spektralfotometer abmessen." Zwei junge Männer vor Aquarium. Fische schwimmen im Aquarium. Junger Mann spricht über sein Experiment (Chemie), O-Ton: "Innerhalb unserer Arbeit haben wir nachweisen können, dass bei der Oxydation von Aluminiumtrialpulen Peroxyde entstehen, die unwünschenswert sind für die Weiterproduktion. Wir haben auch nachweisen könne, dass sie durch Katalysatoren beschleunigt werden und haben geeignete Reaktionsbedingungen hinterher herausgefunden, die dieses vermeiden." Vorführung von Experiment, O-Ton: "Wir haben ein Kleinstflüssigkeitstriebwerk entwickelt, das extrem klein und extrem leicht ist und bei dem die Probleme der bisherigen Raketentechnik entfallen. Wir können aufgrund unseres Verfahrens, das bei sehr niedrigen Reaktionstemperaturen arbeitet, das gesamte Aggregat aus Kunststoff herstellen, war wir auch getan haben."
04. Hannover - Messe 1971
Das Ausstellungsgelände von oben. Ausstellungshalle innen. Karl Schiller, halbnah in der Ausstellung. Stand Man. Schautafel Ideen aus Stahl Männer sitzen an rundem Tisch im Gespräch. Große Turbinen und Maschinenteile. Zubehör zu Weltraumsatelliten. Landfahrzeuge und Baumaschinen. Riesenbagger schaufeln großes Loch.
05. Danagst/Nordsee: Maler Franz Radzewill
Franz Radzewill geht am Ufer des Meeres. Gemälde an den Wänden seines Ateliers. Gemälde bildfüllend. Realistische Darstellungen mit allen Unzulänglichkeiten des menschlichen Treibens. Familien-Gruppenbild. Radzewill geht zum Anlegesteg und unterhält sich mit Fischer. Motive der Nordseeküste in seinen Bildern. Fischdampfer fährt, groß. Möwe fliegt über die Masten.
06. Hamburg: Kirschenblüte im Alten Land
Autos fahren unter blühenden Zweigen. Polizist regelt Verkehr. Gartenausflugslokal im Alten Land mit Gästen. Kind fährt auf Fahrrad unter blühenden Bäumen. Blick auf Blankenese vom Wasser. Blüte bildfüllend. Altes Fachwerkhaus. Spaziergänger auf dem Deich. Schafherde. Schiff liegt neben Haus. Bauer veredelt jungen Obstbaum und setzt neuen Trieb. Biene auf blühendem Zweig. Blütenzweige werden veredelt und mit Tüchern geschützt. Elbdeich mit Spaziergängern. Schiff fährt vorbei.
07. Kiel: Deutsche Meisterschaft der Amateurboxer
Finale Halbmittelgewicht: Dieter Kottisch boxt gegen Gunnar Münchow - Berlin. Schlagwechsel der Boxer im Ring. Gong ertönt. Die Boxer gehen in ihre Ecke. Ratschläge des Betreuers für Dieter Kottisch. Schlag auf Gong. Trainer von Kottisch schreit Anweisungen in den Ring. Münchow greift heftig an und Kottisch muss Treffer hinnehmen Zeitlupe. Kottisch, im Gesicht gezeichnet, wirkt matt, kann sich kaum mehr wehren. Nach dem Kampf wird Münchow zum Sieger erklärt und springt begeistert im Ring.
Monschau in der Nähe Aachens hat Tradition. Die internationale Kanu-Elite kennt die Wildwasserstrecke und fürchtet ihre Tücken jedesmal von neuem. In diesem Jahr fällt in Monschau die Vorentscheidung für die Olympischen Spiele in München.
Kanuten aus 7 Ländern rivalisieren mit den Spitzensportlern aus der Bundesrepublik. Wer sich hier behauptet, wird zum Kern des deutschen Olympia-Teams gehören und 1972 am ersten Kanuslalom-Wettbewerb in der Geschichte der Olympischen Spiele teilnehmen.
Kraft und Geschick erfordert dieser Sport. Daran hat sich seit der Zeit, als Eskimos und Indianer die aus Knochen, Asten und Häuten gebauten Kanus und Kajaks als Transportmittel verwendeten, nichts geändert.
Heute gibt es allein in der Bundesrepublik Deutschland mehr als 68.000 Kanusportler. Einer von ihnen gewann in Monschau: Ulli Peters, ein Routinier aus Augsburg.
Neulinge hatten in Monschau keine Chance. Ihr Ziel waren meistens die rettenden Arme der Helfer.
Das Königspaar aus der Hauptstadt der europäischen Hoffnungen besuchte die Bundesrepublik. Auf Schloß Brühl bei Bonn plädierten König Baudouin und Königin Fabiola von Belgien für eine stärkere politische Integration der europäischen Staaten.
Dieser erste Staatsbesuch eines belgischen Königs seit 1910 ist ein sichtbarer Ausdruck der Versöhnung nach zwei Weltkriegen. In den Straßen Münchens erhielten die Gäste Beweise ihrer Popularität. Seit Jahren hat das sympathisch zurückhaltende Herrscherpaar einen festen Platz in der deutschen Presse.
Im Rathaus der Olympiastadt empfing Oberbürgermeister Vogel das Königspaar. Im Hinblick auf die immer stärker werdende industrielle Verflechtung und die wirtschaftliche Zusammenarbeit beider Länder sah das Protokoll auch eine Besichtigung eines großen Elektrounternehmens vor.
Man sagt, König Baudouin verleugne nicht sein Interesse am Ingenieurberuf. So war der Besuch im Deutschen Museum, das die Geschichte der Technik zeigt, eine folgerichtige Ergänzung des viertägigen Staatsbesuches.
Wer die Welt verändern will, muß sie verstanden haben - Leitmotiv junger Menschen aus der Bundesrepublik, Teilnehmer an dem Wettbewerb "Jugend forscht". Die Sieger haben auch in diesem Jahr hervorragende Beweise ihrer naturwissenschaftlichen Forschung vorgelegt, z.B. auf dem Gebiet der Biologie.
"Am Beispiel der Ackerbohne haben wir die Amylaseaktivität und den Zuckergehalt während der Samenkeimung untersucht und wir haben da was Neues entwickelt. Das kann ich Ihnen anhand dieser Lösungen erklären. Jemehr von unserem Ferment darin ist, desto heller wird diese Lösung, und das können wir quantitativ im Spektralfotometer abmessen."
Vor 6 Jahren hatte eine große deutsche Illustrierte die Idee, die staatliche Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses durch eine private Initiative zu ergänzen. So entstand in Kooperation mit Schulen und Industrien der Wettbewerb "Jugend forscht".
Die Ergebnisse, die die 15- bis 20-Jährigen vorlegen, können meistens direkt in der Praxis nutzbringend angewendet werden.
"Innerhalb unserer Arbeit haben wir nachweisen können, daß bei der Oxydation von Aluminiumtrialkülen Peroxyde entstehen, die unwünschenswert sind für die Produktion. Wir haben auch nachweisen können, daß sie durch Katalysatoren beschleunigt werden, und haben geeignete Reaktionsbedingungen hinterher herausgefunden, die dies vermeiden."
Bei aufwendigen Experimenten schließen sich die jungen Forscher zu Teams zusammen.
"Wir haben ein Kleinstflüssigkeitstriebwerk entwickelt, das extrem klein und extrem leicht ist und bei dem die Probleme der bisherigen Raketentechnik entfallen. Wir können aufgrund unseres Verfahrens, das bei sehr niedrigen Reaktionstemperaturen arbeitet, das gesamte Aggregat aus Kunststoff herstellen, was wir auch getan haben."
Um eine supranationale Forschungsarbeit vorzubereiten, wird in diesem Jahr erstmals ein Europa-Wettbewerb "Jugend forscht" veranstaltet.
Die größte Industrie-Messe der Welt hat Jubiläum: 1947 - vor 25 Jahren, als die deutsche Wirtschaft zerschlagen und die Industrien demontiert waren, begann die Hannover Messe. Heute ist sie ein Marktplatz der Großen Welt, auf dem Manager und Minister ihre Prognosen stellen. Für die Bundesrepublik Deutschland ist die Hannover-Messe ein zuverlässiges Barometer der Konjunktur.
Fortschritt ist kostspielig, Konzentration unerläßlich. Gemeinsam müssen Investitionen finanziert werden, um mehr Leistung und ein differenzierteres Angebot zu erreichen.
Hannover - so heißt es - nimmt die Zukunft vorweg. So wurden für Weltraumsatelliten neue Kabeltechniken entwickelt, z.B. das hitze- und kältebeständige Teflon.
Die Furcht, die Hannover-Messe würde ihr Konzept, universell zu sein, aufgeben müssen, weil die Zahl der Fachmessen immer mehr steigt, hat sich nicht bestätigt. Allerdings dominiert in Hannover die Investitionsgüter-Industrie.
Wer von der Zukunft spricht, weiß daß die Welt enger wird, daß die Menschen dichter zusammenrücken. Hannover zeigt Baumaschinen und Baufahrzeuge für alle Gebiete der Erde, für Wüsten und Sümpfe, für die Arktis und das Hochgebirge.
Eine halbe Million Besucher kämpfte sich durch das riesige Messeareal. Ihre Meinung: es wurde härter verhandelt als je zuvor, doch wer dazu gehören will, durfte auch 1971 in Hannover nicht fehlen.
Am Rande zu stehen, weitab von Kultur- und Zivilisationsbetrieb, entspricht seinem Wesen, am Rande des Meeres hat er seit einem halben Jahrhundert seinen Platz.
15.000 Besucher in vier Wochen des Jahres 1947. Dann ist es still um ihn geworden. Die abstrakte Welle ging über ihn hinweg. Erst zu seinem 75. Geburtstag entsann man sich Franz Radziwills. Das größte Wunder, sagt er, ist die Wirklichkeit, und er zeigt sie mit allen Unzulänglichkeiten des menschlichen Treibens.
Aus einem Kurzurlaub in Dangast an der Nordsee sind 50 Jahre geworden. Heute weiß Radziwill: Kein Bild von mir ist ohne Dangast möglich.
Radziwill ist Autodidakt, Einzelgänger und introvertiert wie die Menschen von der Küste, zu denen er gehört. Die Kunstwelt nennt ihn den Dali aus Dangast und sie meint das Surreale, die Vision einer subjektiven Wirklichkeit, die den Bildern Radziwïlls künstlerischen Rang verleihen.
Jede Großstadt besitzt ein Stückchen Land, in dem sich die Sehnsucht der Großstadtmenschen nach Natur erfüllt.
Für Hamburg ist es das Alte Land gegenüber Blankenese und den anderen exklusiven Vororten an der Elbe. Es ist das größte geschlossene Obstanbaugebiet in der Bundesrepublik.
Hinter den zum Teil dicht bewachsenen Deichen liegen jahrhundertealte Fachwerkhäuser mit reichverzierten Fassaden. Viel Niederländisches hat sich in dieser Landschaft erhalten, denn holländische Deichbauern haben im Mittelalter das sumpfige Gelände kultiviert.
Obstanbau im Alten Land hat eine 600 Jahre alte Tradition, doch die Bauern stehen heute im harten Konkurrenzkampf mit anderen Ländern der EWG. Neue Plantagen in Italien und Frankreich sorgen für ein überreiches Angebot.
Ständig wird experimentiert, um rentabler zu produzieren und die Früchte dem Geschmack der Konsumenten anzupassen. Die Obstveredelungstechniken, die hier entwickelt wurden, haben sich in vielen Teilen der Welt bewährt.
Doch die volkswirtschaftlichen Sorgen der Altländer kennen die Hamburger Spaziergänger nur aus der Zeitung. Der Frühling auf den Deichen der Elbe hat nichts von seinem Flair verloren.
Titelkämpfe der deutschen Amateurboxer in Kiel. Sie bestätigen den Trend vom Stilisten im Ring zum konditionsstarken Fighter. Vielleicht ist es auch der hohe Preis, bei den Olympischen Spielen dabei zu sein, der den Kampf verschärfte.
Pause vor der letzten Runde im Finale im Halbmittelgewicht. Der 5-fache deutsche Meister Dieter Kottysch aus Hamburg ist hoher Favorit.
Sein Gegner ist Gunnar Münchow aus Berlin. Er zeigt vor dem hochgewetteten deutschen Meister keinen Respekt, und die Nervosität des Trainers läßt ahnen, daß Kottysch sich nur schwer auf den offensiven Berliner einstellen kann.
Eine Sensation scheint sich anzubahnen. Serien und rechte Haken haben den deutschen Meister zermürbt. Kottysch hat dem schlagstarken Berliner nichts mehr entgegenzusetzen, und die Ratschläge des Trainers bleiben ungehört.
Zum ersten Mal nach acht Jahren verliert Kottysch gegen einen deutschen Boxer, und der Außenseiter Münchow ist ins Rampenlicht gerückt.