Sacherschließung
01. Kieler Woche
Segelboote an Landesteg. Schwenk über Olympiagelände. Segler beim Herrichten ihrer Boote. Aufziehen von Segeln. Boote der neuen Olympiaklasse Tempis und Soling. König Konstantin von Griechenland in Rollkragenpullover, halbnah. Fräulein Lüders interviewt Willi Kuhweide, O-Ton: "Wir haben in verschiedenen Klassen gute Chancen, doch welche favorisiert sein wird, das kann man wirklich nicht sagen. Chancen hätten wir überall." Willi Kuhweide beim Rennen der Starboote (4.) Startschuss. Regatta der Finn-Dinghys und Flying Dutchman. Segelboote auf der Kieler Förde, Luftaufnahme.
02. München: Olympiabericht (Baustelle Olympiadorf und Briefmarken)
Briefmarken mit Wintersportmotiven der Winterolympiade Sapporo. Druck der Markenbögen. Verschiedene Marken, groß. Olympiabaustelle München. Das Olympische Dorf. Kran transportiert Fertigteil. Innenaufnahme der Räume. Junges Mädchen zieht Gardine auf. Polstermöbel, Küche, Wohnraum mit Essbar. Das Olympische Gelände mit Fernsehturm.
03. Heinemann in Rumänien
Lufthansa-Boeing rollt aus, groß. Gustav Heinemann mit Hilda Heinemann am Arm geht Flugzeugtreppe hinunter. Neben Staatspräsident Ceaucescu auf dem Flugplatz, halbnah. Fahrt durch die Stadt. Leute stehen am Straßenrand und winken mit schwaz-rot-goldenen Fähnchen. Heinemann steht im fahrenden Wagen neben Nicolae Ceaucescu und grüßt. Heinemann legt an Ehrenmal Kranz nieder. Heinemann neben Walter Scheel an Konferenztisch bei Arbeitsbesprechung. Stadtbild mit Fußgängern. Heinemann besichtigt altes Kloster. Alte Fresken an Fassade. Scheel und Mildred Scheel, halbnah. Heinemann und Hilda Heinemann, halbnah. Heinemann stehend in Wagen bei Fahrt zu Lastwagenfabrik. Werksbesichtigung. Arbeiter klatschen. Heinemann, Scheel und Frau gehen durchs Werk. Heinemann gibt Arbeiter die Hand. Vorführung von Folkloretänzen.
04. Köln: Bundesgartenschau
Rheinufer mit Kölner Dom. Blühende Beete der Gartenschau. Blühende Sträucher auf dem Gelände. Tulpenbeete rot und gelb. Springbrunnen. Rote Tulpen, bildfüllend. Kinder spielen an Kletterspielgerät. Kinder rutschen auf Rutschbahn. Lauf in drehender Tonne. Blüte, bildfüllend.
05. Nürnberg: 500. Geburtstag Albrecht Dürer
Stadtbild Nürnberg. Große Plakate mit Dürer-Bild-Motiven auf der Straße. Schrift Dürer Jahr 1971. Markt. Marktfrau verkauft Obst. Das Dürerhaus. Innenaufnahmen mit Treppe. Wohnraum. Bücher Dürers, die er schrieb und in eigener Werkstatt druckte. Proportionslehre. Selbstporträt des 13jährigen Aktzeichnung. Landschaften, Adam und Eva, Christi Geburt, Selbstporträt.
06. Eiffel: Radioteleskop
Schwenk über blühende Wiese, im Hintergrund großer Schirm des Radioteleskops. Teileinstellungen des Teleskops. Bundesminister für Bildung und Wissenschaft Professor Hans Leussink bei Besichtigung der Anlage. Steuerraum mit Messgeräten. Aufnahme von oben, Größenverhältnisse zu Mensch und Auto.
07. Nürburgring: 1000 km Rennen
Jacky Ickx, halbnah, im Gespräch, setzte Schutzhelm auf. Zuschauerin mit rotem Regenhut fotografiert. Start. Jacky Ickx auf Ferrari Nr. 15 geht sofort in Führung. Wagen im Rennen, von vorn und in der Kurve. Zuschauertribüne. Leute in Campingstadt am Rand der Piste. Mann kocht auf Kocher. Frau liegt in Liegestuhl hinter Absperrgitter. Jacky Ickx fährt an Box mit Kühlerschaden. Weiterfahrt. Durch 79 Sekunden Zeitverlust führen nun 3 Porsche. Wagen fährt an Box vor. Reifenwechsel. Jacky Ickx fährt erneut an Box vor und steigt aus, muss aufgeben. 3 Porsche fahren ungehindert zum Sieg. Fahrt durchs Ziel. Zuschauer klatschen. 2 Sieger mit Siegerkranz. Vor Hitze flimmernde Straße.
Sprechertext
Olympisches Vorgefühl in der Kieler Förde. Das Sportzentrum für die Olympioniken 1972 ist fast fertig, doch zur Generalprobe mußten die 1.200 Segler noch einmal in Zelten übernachten, wie seit 89 Jahren.
Zwei neue olympische Bootsklassen stellten sich vor: der zwei Meter breite Tempest und der Soling, den auch Olympiasieger König Konstantin von Griechenland in Kiel segelte.
Kieler Woche, daß heißt 7. Tage Segeln von früh bis spät, und das olympische Revier zeigte alle seine Tücken. Werden die deutschen Segler 1972 auf eigener Strecke gewinnen können? Olympiasieger Willi Kuhweide ist optimistisch.
"Wir haben in verschiedenen Klassen gute Chancen. Doch welche favorisiert sein wird, das kann man wirklich nicht sagen. Chancen hätten wir überall".
Kuhweide selbst, der vom Finndinghi auf das Starboot umgestiegen war, konnte sich in dieser für ihn neuen Klasse als Vierter placieren. Sieger wurde Stig Wennerström aus Schweden.
Langanhaltende Flauten und 4 Stunden Fehlstarte für 100 Finndinghis wurden zugleich zu einer vorolympischen Nervenprobe. Erst die Flying Dutchmen starteten bei besseren Bedingungen. Keith Musto aus England holte sich in dieser Klasse den Gesamtsieg.
Bilanz der Kieler Woche 71: Zu wenig Wind und zu viele Boote. Die deutschen Segler waren mit ihren Leistungen zufrieden. Sie halten auch ein Jahr vor den Olympischen Spielen nicht viel vom Leistungstraining. Sie vertrauen auf ihr Talent.
Auch die Stadt Augsburg baut an ihrem Olympiagelände. Das erste Kanu-Stadion der Welt entsteht. 30 künstliche Betonhindernisse geben dem Kurs Olympianiveau. Strömungstechniker hatten das Betonrelief in Laborversuchen getestet. Bis zu 5 m/Sek. schießt das Wasser durch die 660 m lange Strecke. Dem Zufall bleibt kaum eine Chance, wenn der Kanuslalom erstmals als olympischer Wettbewerb ausgetragen wird.
Briefmarken anläßlich der Olympischen Spiele 1972 hüben bereits das Festival des Sports in aller Welt popularisiert. In diesen Wochen kam eine neue Serie mit Wintersport-Motiven zur Auslieferung.
Die Olympiastadt München ist zu einem Thema der Weltpresse geworden. Die volle Zustimmung der Journalisten fand das Olympiadorf. Es ist in unmittelbarer Nähe der Stadien gelegen, und der Komfort der Wohnungen bietet alles, um sich nach Sieg oder Niederlage zu entspannen.
Die 14 qm, die jedem der ca. 9.000 Olympioniken zustehen, werden vorerst von Studenten bewohnt. Nach den Spielen wird das Oberwiesenfeld zu den bevorzugten Wohngegenden Münchens gehören. 2/3 der Wohnungen des Olympischen Dorfes sind bereits vermietet oder verkauft. Ein Teil wird auch weiterhin Studenten zur Verfügung stehen.
Rumänien war nach der Sowjetunion das erste sozialistische Ostblock-Land, zu dem die Bundesrepublik Deutschland 1967 diplomatische Beziehungen anknüpfte. 1971 war es das erste Reiseziel des deutschen Bundespraesidenten im Osten Europas.
Das Streben nach einem eigenen Weg machte Rumänien zum interessanten Experimentierfeld ost-westlicher Kooperationen. Je umfassender und intensiver die Zusammenarbeit ist, so heißt es in Bukarest, desto geringer ist die Gefahr eines ernsthaften Konfliktes.
Thema der Gespräche zwischen Staatspräsident Ceauscescu, Bundespräsident Heinemann und dem deutschen Außenminister Walter Scheel war unter anderem die wirtschaftliche Zusammenarbeit. Im Zuge der diplomatischen Aktivität der letzten 4 Jahre wurden Kontakte geknüpft und Verträge geschlossen. Heute ist die Bundesrepublik nach der Sowjet-Union der zweitgrößte Handelspartner Rumäniens und die ca. 200.000 deutschen Touristen im Jahr sind willkommene Devisenbringer.
Zu den Sehenswürdigkeiten Rumäniens gehören die weltberühmten Klöster im Norden des Landes. Manche der Fresken an Innen- und Außenmauern reichen zurück bis ins 15. Jahrhundert.
Über Straßen, in denen vor Gustav Heinemann schon Charles de Gaulle und Richard Nixon von der Bevölkerung begrüßt wurden, fahren die deutschen Gäste zu einer Lastwagenfabrik, die ein Beispiel für wirtschaftlich-technische Kooperation ist.
Einedeutsche Firma vergab die Lizenz zum Bau der Lastwagen und erhält dafür einzelne Werkteile oder fertige LKW's. Fachleute werden ausgetauscht und zu Technikern in der Bundesrepublik ausgebildet.
Mehrfach wurde der Wunsch nach einer vertieften kulturellen und wirtschaftlichen Zusammenarbeit an die deutschen Gäste herangetragen. Die Regierung und die Bevölkerung Rumäniens werteten diesen Besuch als Beitrag zur Verständigung und Entspannung in Europa.
Köln am Rhein inszenierte die Bundesgartenschau in einer Zeit des Kampfes gegen die bedrohende Umweltverschmutzung; ein lebendiger Appell, die Natur zu retten und den Menschen gesunde Lebensbedingungen zu erhalten.
Ein Meer von Millionen Blüten, brunnenklares Wasser und Spielplätze in ozonklarer Luft, die Kindern und Erwachsenen ein Höchstmaß an natürlicher Entfaltung bieten, sind eine Aufforderung an den Bürger, mit der Reinerhaltung der Umwelt in seiner nächsten Umgebung zu beginnen. Noch - so haben Experten errechnet - ist Abhilfe möglich, in der nächsten Generation ist es vielleicht schon zu spät.
Die fast tausendjährige Stadt Nürnberg feiert den 500. Geburtstag ihres berühmtesten Bürgers. Wohl nie zuvor ist ein Geburtstag so aufwendig und so vielseitig gefeiert worden.
Albrecht Dürer auf Schritt und Tritt, unübersehbar - für eine Saison.
Dürer, ein Mann der Renaissance, ein Zeitgenosse von Luther und Kolumbus. Als erster deutscher Künstler bereiste er Italien. In Venedig entdeckte er die Schönheit des Körpers, erforschte er Perspektive und Proportion.
Als Goldschmiedelehrling fing er an und avancierte schließlich zu einem der hundert reichsten Bürger der damals wohlhabenden und mächtigen Stadt.
Dürer, ein Mann mit starkem Durchsetzungsvermögen, erwarb 1509 jenes Haus am Fuße der Burg, das heute zur Pilgerstätte der Dürer-Verehrer geworden ist.
Das Haus eines Ratsherren; Dürer war Mitglied des großen Rates zu Nürnberg. Bücher, die er schrieb und in eigener Werkstatt druckte, weisen ihn aus als Theoretiker der Malkunst, des Festungsbaus, der Perspektive und der Proportionslehre.
Ein Selbstportrait des Dreizehnjährigen.
Aktzeichnung nach der Natur; auch diese Anregung brachte Dürer aus Italien mit.
Relativ unbekannt blieb Albrecht Dürer als Landschaftsmaler. Seine Aquarelle gehören zu den ersten Landschaftsbildern in Deutschland.
Kaisertum, Antike und Humanismus sind immer wiederkehrende Themen im graphischen Werk Albrecht Dürers. Bei der Darstellung des menschlichen Körpers geht es ihm um die Fixierung der Bewegung.
Sammlungen aus vielen Ländern, darunter der Louvre, schickten ihre Dürer-Gemälde zum Geburtstag nach Nürnberg. Doch bis heute ist nur ein geringer Teil der Bilder wiederentdeckt, die Dürer vor 500 Jahren in eigenem Vertriebssystem bis nach Italien verkaufte.
In einem kleinen Eifeldorf, 40 km von Bonn entfernt, hat das größte vollbewegliche Radioteleskop der Welt seine Arbeit begonnen. Mit ihm können die Wissenschaftler weiter als 10 Milliarden Lichtjahre ins All hineinlauschen, bis an den Rand des Universums.
Namhafte Wissenschaftler, darunter Bundesminister für Wissenschaft und Forschung, Professor Hans Leussink, ließen sich das technische Wunderwerk erklären. Es empfängt Signale, von denen man mehr Kenntnis über die Entstehung des Weltalls und die Geheimnisse von Zeit und Raum erwartet.
Das Radioteleskop in der Eifel, mit dem Durchmesser eines Fußballstadions, behält in allen Kippstellungen auch bei starkem Wind eine Genauigkeit bis zu 1 mm. Seine Vorteile sind die Größe, der hohe Frequenzbereich und die volle Beweglichkeit.
Rennfieber auf dem Nürburgring. Jacky Ickx wird den einzigen Ferrari steuern, 3 Porsche sind seine ärgsten Konkurrenten.
Nach der Art von Indianapolis: Fliegender Start zum 1000-km-Rennen. Jacky Ickx in seinem dunkelroten Ferrari mit der Nr. 15 setzt sich sofort an die Spitze des Feldes.
Gelassen registrieren die Bewohner der Camping-Stadt am Rande der Piste: auf dem Nürburgring noch immer nichts neues. Jacky Ickx, der Trainingsschnellste, führt auf seinem Prototyp mit 450 PS.
Doch in der 6. Runde: Nervosität im Ferrari-Stall. Kühlwasserverlust hat die hochtourige Maschine gefährlich aufgeheizt.
70 kostbare Sekunden hat Jacky Ickx verloren. Porsche führt. Der Ferrari ist auf Platz 4 zurückgefallen.
Noch ist die Hälfte der Distanz nicht gefahren, doch schon herrscht Hochbetrieb an den Boxen. Der Nürburgring fordert seinen Tribut.
In der 20. Runde ist für Jacky Ickx das Rennen zu Ende. Ein Leck im Wasserkühler und Kolbenschaden nehmen ihm jede Chance.
Resignation des besten Fahrers des Tages. 3 Porsche haben keinen Konkurrenten mehr.
In den letzten Runden liefern sie den 180.000 Zuschauern ein Werk-internes Duell, das Gerard Larousse und Vic Elford gewinnen. Damit führt Porsche eindeutig vor Alfa Romeo und hat alle Aussicht, die Markenweltmeisterschaft zu erobern.
Personen im Film
Heinemann, Gustav ; Heinemann, Hilda ; Leussink, Hans ; Lüders, Christiane ; Scheel, Walter ; Kuhweide, Willi ; Ceaucescu ; Dürer, Albrecht ; Konstantin ; Ickx, Jacky
Orte
Bukarest ; Eifel ; Eiffel ; Kiel ; Köln ; München ; Nürburgring ; Nürnberg
Themen
Nürnberg ; Olympiadorf ; Bundesgartenschau ; Nürburgring ; Kieler Woche ; Olympia Vorbereitungen ; Sachindex Wochenschauen ; Briefmarken ; Handel, Geldwesen ; Industrie ; Interviews ; Kinder ; Fahnen ; Forschung ; Motorsport ; Olympiade 1972 ; Pflanzen ; Politische Veranstaltungen ; Segeln ; Spoprt-Ehrungen ; Sportpublikum, Sport-Zuschauer ; Städtebilder: Deutschland ; Städtebilder: Europa ; Wellenreiten ; Tanz ; Technik ; Bauwerke ; Kranzniederlegungen ; Kunst ; Verkehr: allgemein ; Wissenschaft ; Außenpolitische Veranstaltungen ; Flugzeugwesen, Flugwesen ; Ausstellungen ; Gedenktage, Jubiläen, Geburtstage ; Staatsbesuch ; 01 16 mm-Projekt ; Industrie ; Sport-Ehrungen ; Surfing ; Technik ; 10 Findbuch Deutschlandspiegel
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