Sacherschließung
01. München: Richtfest Olympiastadion
Teileinstellungen der Baustelle Olympiastadion. Dach, Tribünenreihen. Fliegender Hubschrauber trägt die Richtkrone für das Stadion. Die Dachkonstruktion des Stadions. Hubschrauber fliegt, im Vordergrund der Fernsehturm. Polier spricht: "Wir wünschen auch weiter gutes Gelingen bis zum großen Spiel unter fünf Ringen." Die Richtkrone über dem Stadion. Bauarbeiter aus fremden Ländern beim Schaufeln. Arbeiter mit Presslufthammer ebnet Bodenbelag. Bauarbeiter geben Interviews: "... bin ich aufs Arbeitsamt, wo eingestellt haben, und das moderne Arbeiten ist sehr gut." "... ganz gut. Wir haben hier Griechen und Jugoslawen. Die Leute sind zumeist längere Zeit hier, so dass man sich schon ganz gut aneinander gewöhnt hat."
02. Bonn: Olympia-Plakat-Ausstellung im Bahnhof Rolandseck aus Afrika
Das Bahnhofsgebäude Rolandseck. Teileinstellungen des Bauwerks. Säulenreihe. Junge Afrikanerin sitzt auf der Bank auf dem Bahnsteig. Zug fährt in den Bahnhof ein. Fassade des Gebäudes, Schwenk. Blick durch Fenster im Raum mit Plakat von München Trafo. Afrikanische Plakate werben für Olympia. Verschiedene Motive. Junger Mann als Betrachter der Plakate, groß, mit dunklen Haaren und Brille. Junges blondes Mädchen mit langen Haaren. Verschiedene Plakatmotive.
03. Bonn: Staatsbesuch Königin Juliana und Prinz Bernhard der Niederlande
Flugzeug, davor roter Teppich. Heinemann geht mit Juliana zu Empfangskomitee, total. Heinemann steht neben Juliana, halbnah. Prinz Bernhard neben Juliana, halbnah. Bundeswehrkapelle spielt holländische Nationalhymne. Dillenburg: Wagen mit Eskorte fährt zwischen Menschenmenge. Vorführung von römischen Wagenrennen des hessischen Landgestüts in Dillenburg. Auf der Zuschauertribüne, Heinemann, Juliana, Ministerpräsident Oswald und Bernhard, halbnah klatschen. Hamburg: Wagen fährt vor Rathaus vor. Ratsdiener öffnet Wagenschlag. Juliana steigt aus, aus vorderer Tür steigt Prinz Bernhard aus. Schaulustige und Polizeieskorte vor dem Rathaus. Schwenk von Kronleuchter zu Bürgermeistersaal. Juliana und Bürgermeister Peter Schulz bei Betrachtung des Gemäldes "Einzug des Senats". Kameramänner. Prinz Bernhard und Juliana tragen sich in das Goldene Buch der Stadt ein. Schaulustige vor dem Rathaus. Jungen stehen auf Straßenbahnhalteschild. Juliana und Berhard auf dem Rathausbalkon, total. Juliana und Berhard legen in Ohlsdorf am Niederländischen Denkmal für die Opfer des Faschismus einen Kranz nieder. Fotografen. Hafenrundfahrt. Senatsbarkasse fährt neben Polizeibegleitboot. Juliana und Peter Schulz am Bord der Senatsbarkasse. Vorbeifahrt an Docks. Abendstimmung im Hafen.
04. VW-Bericht
Alter VW-Käfer - Baujahr 1934 steht auf der Straße. VW 1934 und moderner VW nebeneinander stehend. Glühlampenproduktion (Beständigkeit der Form-Vergleich). Zeichner an Reißbrett mit VW-Zeichnung. Rückfront des VW's mit unterschiedlicher Form der Heckfenster der einzelnen Modelle. Alter und moderner VW fahren nebeneinander über Straßenerhöhung ins Bild. Fahrer am Steuer des alten und modernen VW's bei Lenkung. Fahrender VW seitlich. Fahrwerk vorn, altes und modernes Modell. VW-Produktion, Karosserie. Kurven VW. Sicherheitsversuchstest mit Puppen bei Aufprall mit sich aufblasendem Airbag vor dem Fahrer.
05. Augsburg
Stadtbild, total. Hauptstraße mit Verkehr. Das Rathaus. Fußgänger auf der Straße. Innenaufnahmen des Schätzler-Palais mit Barock-Deckengemälden. Zwei junge Betrachterinnen mit dunklen Haaren, groß. Verschiedene Barockgemälde, Gemälde von Schönfeld.
06. Berlin: Jazztage
Autos mit Scheinwerfern fahren bei Nacht auf dem Kurfürstendamm. Zwischeneinblendungen von Plakaten der Berliner Jazztage. Plakat mit Bild des Negers Miles Davis. Miles Davis spielt mit seiner Band. Sugar Cane Harris spricht englisch. Harris spielt Geige. Vier Jazz- und Rockgeiger spielen. Publikum klatscht, bildfüllend.
Sprechertext
300 Tage vor den Olympischen Spielen in München senkt sich die Richtkrone über dem größten Dach der Welt. Drei Stadien überspannt diese eigenwilligste Konstruktion der Münchner Olympiabauten. Mit mehr als 10.000 Unbekannten mußte der Computer rechnen, bevor der Polier das Werk übergab.
"Wir wünschen auch weiter gutes Gelingen bis zum großen Spiel unter 5 Ringen."
Schon Jahre vor der Eröffnung lockte Olympia 72 Menschen aus allen Teilen der Welt nach München. Sie wollten an der großen Schau mitgearbeitet haben, und die Löhne waren hier höher als anderswo.
Man sprach von einer Olympiade der Bauarbeiter, als Männer aus 23 Nationen in Hitze und Kälte, in zwei Schichten täglich das minutiös geplante Programm vorantrieben. Ob Hilfsarbeiter oder hochbezahlte Spezialisten - die deutschen Kollegen haben gern mit ihnen zusammengearbeitet.
"Ich finde, wie Sie sich aufs Arbeitstempo eingestellt haben, auf das moderne Arbeiten, ist ganz gut. "
"Ganz gut, wir haben hier überwiegend Türken und Jugoslawen. Die Leute sind zumeist seit längerer Zeit hier, so daß man sich schon ganz gut aneinander gewöhnt hat."
Ein Bahnhof am Rhein. Bonn ist nicht weit entfernt, doch die Geschäftigkeit der Bundeshauptstadt reicht nicht bis Rolandseck.
300 Züge passieren täglich die kleine Station, doch nur noch wenige halten. Kein Verkehrsknotenpunkt - aber seit 100 Jahren ein gesellschaftlich-politisches Zentrum.
Ein Monument aus der Anfangszeit der Eisenbahn. Bismarck war hier zu Gast, Heinrich Heine, Queen Viktoria und Bernhard Shaw, der eine Szene seines ersten Stückes in der Kulisse dieses Bahnhofs spielen ließ.
Heute gehört der Bau den schönen Künsten. Auch er weist in diesen Monaten - wie kann es anders sein - auf München. Eine originelle Plakatausstellung ist im Gespräch.
Künstler in Afrika waren eingeladen, Plakate, die in ihren Ländern für die Olympiade 1972 werben sollen, selbst zu entwerfen.
Auch in allen afrikanischen Großstädten wird die Ausstellung zu sehen sein, an der sich mehr als 230 Künstler beteiligten. So hat sich die olympische Idee auch im Bereich der Kunst verwirklicht, denn zum ersten Mal in der Geschichte der afrikanischen Grafik haben Künstler aus allen Teilen des Kontinents an einem Wettbewerb teilgenommen.
Staatsbesuch in der Bundesrepublik mit ungewöhnlichem Protokoll. Königin Juliana der Niederlande und Prinz Bernhard kamen als Nachbarn, und sie kamen in ein Land, in dem ihre Vorfahren den Stammsitz hatten.
Auf ausdrücklichen Wunsch der Monarchin wurden die Kleinstädte Diez und Dillenburg am Rande des Westerwaldes, dort wo die Dynastie Oranien-Nassau residierte ins Programm aufgenommen.
Eine Vorführung des hessischen Landesgestüts nach Art römischer Wagenrennen. Das Gestüt geht auf eine Gründung des Hauses Oranien-Nassau zurück.
Mit Sympathien empfängt auch Hamburg das niederländische Köngispaar. In keiner anderen deutschen Großstadt sind eindrucksvollere Zeugnisse niederländischen Wirkens zu finden als in dieser Hansestadt.
So lernten die Hamburger schon im 12. Jahrhundert von den Holländern, Schutzbauten gegen das Wasser zu errichten.
In dem mit Ledertapeten ausgestatteten Bürgermeistersaal gilt das Interesse der Königin besonders dem Wandgemälde "Einzug des Senats".
Vor den Gästen aus den Niederlanden hatte sich der rumänische Ministerpräsident Maurer in das "Goldene Buch" der Stadt eingetragen. Prinz Bernhard und Königin Juliana danken in wenigen Zeilen der Hansestadt für ihre Gastfreundschaft, bevor sie vom Balkon des Rathauses die Bevölkerung begrüßen.
Eigenhändig legt das Königspaar am Niederländischen Denkmal einen Kranz nieder. Er ist den Opfern des Faschismus gewidmet, Holländern, die in der Zeit nationalsozialistischer Herrschaft in Hamburg ums Leben kamen.
Die Fahrt durch den Hamburger Hafen fiel zusammen mit einem historischen Augenblick für die Zukunft Europas. Das britische Unterhaus hatte über den Beitritt Großbritanniens zur EWG entschieden. Die niederländische Königin war die erste, die diese Nachricht mit Beifall begrüßte.
Ein Volkswagen - unverkennbar, doch sein Baujahr 1938. Eine Form hat Geschichte gemacht. 34 Jahre liegen zwischen diesen beiden Modellen.
In der Beständigkeit seiner Form hat der Volkswagen nur einen Konkurrenten: die Glühbirne. Auch sie hat ihr Äußeres seit ihrer Erfindung kaum verändert.
Daß sich eine gewisse Häßlichkeit fast 40 Jahre hindurch gut verkaufen läßt, ist ein Phänomen, denn die einzige ins Auge fallende Veränderung ist das Heckfenster, das sich von Jahrzehnt zu Jahrzehnt vergrößert hat.
Erst wenn der Käfer fährt, spürt man, daß seine Entwicklung nicht stehen geblieben ist, z.B. gehört die energieabsorbierende Lenkung zu den technischen Verbesserungen.
Seit Kriegsende rollten 20 Millionen Volkswagen über die Erde, ein Kompliment für Tradition der Form und für Fortschritt in der Technik. Sein Fahrwerk, die Hinterradaufhängung und vor allem die verbesserte Vorderachse werden sichtbar, wenn der weiße Käfer von 1972 auf grober Strecke im Vergleich mit seinem Bruder von 1938 getestet wird.
1972 wird der Käfer einen neuen Serienrekord auf dem Weltmarkt aufstellen, und er wird unter dem Druck verschärfter Zulassungsbestimmungen mehr noch als bisher auf Sicherheit getrimmt sein. Der Test mit dem Airbag ist ein Schritt in diese Richtung.
An einem Schnittpunkt europäischer Verkehrswege seit der Römerzeit wuchs eine der schönsten deutschen Städte: Augsburg - einst Domizil der Kaiser, Bischöfe, vermögender Kaufleute und Bankiers - war von jeher ein Anziehungspunkt für Maler und Bildhauer. Das Rathaus - das höchste in Deutschland - ist Ausdruck für Macht und Reichtum vergangener Zeit.
Die Bürger Augsburgs haben ein lebendiges Verhältnis zur Geschichte ihrer Stadt. Unter großen finanziellen Opfern ließen sie das "Goldene Augsburg" wiedererstehen. Ein Beispiel: das Schaetzler-Palais. Zum 200. Geburtstag wurde der Bau wiedereröffnet. Er beherbergt die erste Galerie deutscher Barock-Meister.
Das Palais bietet einen idealen Rahmen zur Präsentation barocker Kunst. In den 300 Bildern aus dem 17. und 18. Jahrhundert wird noch einmal die Idee einer Epoche lebendig, die Welt als Bühne zu verstehen.
Ein Bild von Schönfeld ist heute kaum unter 100.000 Mark zu haben. Barock, einst das verspottete Stiefkind seines Jahrhunderts, ist gefragt. Augsburg folgt dem Trend der Zeit.
Sein Bild hing an allen Ecken Berlins. Miles Davis, der einflußreichste Musiker auf der internationalen Jazz-Szene, stand im Mittelpunkt der Berliner Jazztage 1971.
Sugar Cane Harris, ein Violinist im Modern-Jazz, liebt Berlin und seine Jazztage. Das Publikum - sagt er - ist mehr als nur interessiert. Es ist mit Konzentration und Liebe bei der Sache. Faszinierend - für uns Musiker ist es wie Weihnachten.
Ausgehend von Europa hat sich die Violine am Ende der 60-er Jahre auch im modernen Jazz einen festen Platz erkämpft. In Berlin gelang ein Gipfeltreffen der vier wichtigsten Jazz- und Rock-Geiger der Gegenwart.
Personen im Film
Davis, Miles ; Harris, Sugar Cane ; Heinemann, Gustav ; Osswald ; Schulz, Peter ; Bernhard der Niederlande ; Juliana der Niederlande
Orte
Augsburg ; BRD ; Berlin ; Bonn ; Bukarest ; Dillenburg ; Hamburg ; München ; Rolandseck ; Wolfsburg
Themen
Jazz ; Volkswagen ; Olympia Vorbereitungen ; Sachindex Wochenschauen ; Buch, Bücher ; Eisenbahnwesen ; Industrie ; Innenpolitische Veranstaltungen ; Kameraleute, Kameramänner ; Fußgänger ; Musikalische Veranstaltungen ; Nacht ; Olympiade 1972 ; Photographen ; Polizei ; Schiffahrt ; Städtebilder: Deutschland ; Stimmungsbilder ; Teppich ; Unfälle ; Bauwerke ; Kraftfahrwesen, Kraftfahrzeugwesen ; Kranzniederlegungen ; Kunst ; Menschen ; Verkehr: allgemein ; Zuhörer ; Flugzeugwesen, Flugwesen ; Berufe ; Ausstellungen ; Staatsbesuch ; 01 16 mm-Projekt ; Industrie ; 10 Findbuch Deutschlandspiegel
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