Sacherschließung
01. Wolfsburg und Sport
Stabhochspringer springt über Schild Wolfsburg, Zeitlupe. Bodenturnerin auf Wiese, Zeitlupe. Handballtorwart bei Parade, Zeitlupe. Reiter auf Parcours bei Hindernissprung, Zeitlupe. Tennisspieler, Zeitlupe. Paddler, Zeitlupe. Kunstspringerin, Zeitlupe. Viele Fußgänger auf der Straße. Massenstar bei Volkslauf. Läufer werden bei Lauf auf der Strecke mit feuchtem Tuch erfrischt. Kinder bei Sackhüpfen und Wettspiel. Tennisrichterin auf erhöhtem Sitz beim Spiel. Laufendes blondes Mädchen. Ruderer in Einer von oben. Arbeiter in VW-Werk am Fließband. VW-Wagen fahren auf Straße von vorn. Wasserrutschbahn. Der Deutsche Meister im Rückenschwimmen trainiert Schwimmerin beim Brustschwimmen, groß. Fahraufnahme moderne Gebäude. Kinder turnen in Turnhalle. Lockerungsübungen auf der Matte, am Bock, mit Bällen. Leistungszentrum Wolfsburg für Spitzensportler. Arbeiter in Autowerk bei Montage und auf dem Weg zum Leistungszentrum. Judo-Training. Trainer und Sportler verbeugen sich zu Beginn. Üben von Judogriffen und Überwurf. Reitturnier. Karl Heinz Giebmanns auf dem Parcours und als Sieger bei der Siegerehrung. Zuschauer, halbnah. Geschäftsstraße Wolfsburg voller Verkehr und Menschen.
02. Bonn - NATO-Ministerkonferenz
Schwenk über Fahnen der NATO-Länder vor dem Parlamentarierhochhaus. Räume der Tagung, Telefone, Aufenthaltsraum. Polizeiräder. Berittene Polizisten. Polizisten beim Durchsuchen von Fahrzeugen. NATO-Generalsekretär Luns wird von Fotograf fotografiert. Die Minister William P. Rogers, Walter Scheel und Maurice Schuman lachend nebeneinander, halbnah. Eröffnungssitzung im Plenarsaal des Bundeshauses. NATO-Fahnen an der Stirnseite neben dem Bundesadler. Willy Brandt spricht: "Diese Ministerkonferenz der NATO in Bonn wird sich, wie ihre unmittelbaren Vorgängerinnen, mit zwei großen Projekten beschäftigen, die der Entspannung zuzuordnen sind, die aber auch Verteidigungs- und Sicherheitsaspekte einbeziehen. Ich meine das Projekt einer Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa und das Projekt beiderseitiger ausgewogener Truppenverminderungen." Verteidigungsminister Joseph Luns (Holland) spricht: "Wenn die Weltgeschichte überhaupt noch einen Sinn hat, dann müssen sich Lösungen finden lassen, durch die Lebensnotwendigkeiten aller beteiligten Völker gewahrt und gesichert hat." Als Zuhörer Brandt, Scheel, Luns u.a. Konferenzsaal. Luns im Gespräch, Scheel, Rogers. Fernschreiberinnen. Telefonzentrale. Scheel gehend nach Beendigung der Sitzung. Roter Koffer in Händen eines Konferenzteilnehmers, groß.
03. Hamburg: Überseetag - 50. Jahrestag des Überseeclubs
Bürgermeister Peter Schulz geht in Begleitung durch Werftanlagen im Hafen. Werftarbeiter mit Schutzhelmen, groß. Gustav Heinemann spricht: "Der Grundsatz der offenen Tür, der Freiheit des Wirtschaftsverkehrs, der sich in dieser Stadt am ungehinderten Kommen und Gehen der Schiffe aus aller Welt um uns herum so bildhaft darstellt, ist die treibende Kraft unserer Wirtschafts- und Handelspolitik. Sie hat uns den Weg gebahnt, auf dem die Bundesrepublik Deutschland inzwischen auf die zweite Stelle in der Liste der Welthandelsvölker und -länder vordringen konnte." Schiffe im Hafen. Kran mit kleinen Wimpeln geschmückt. Elbufer und Hafen von oben. Polizeischutzboot fährt. Heinemann und Schulz bei Hafenrundfahrt in der Senatsbarkasse. Leute winden vom Ufer.
04. Lübeck: Schiffergesellschaft
Das Holstentor. Enge Gassen. Salzspeicher. Autoverkehr. Vereinshaus Seefahrender Lübecker (Schiffergesellschaft). Restaurator beim Restaurieren von großen Wandgemälden in dem Haus. Seefahrersouvenirs in Gastraum, Galionsfiguren, Schiffe. Stammtisch der Mitglieder der Schiffergesellschaft. Kellner bringt Bier. Vorsitzender spricht: "Liebe Schifferbrüder! Vor uns auf dem Bug steht eine Einplanierungsrunde. Mit dieser Runde meldet sich unser Schifferbruder Kapitän Willi Fischer von langer Reise zurück. Er war acht Monate auf See und will jetzt hier seinen Urlaub verleben. Willi, wir begrüßen Dich in der Heimat und wünschen Dir einen schönen Urlaub." Männer erheben ihr Glas und trinken. Das Kapitänszimmer mit Seefahrerkostbarkeiten.
05. Kieler Woche
Segelboote im Olympiahafen. Olympiabauten am Ufer. Fahraufnahme Terrassenbau des Nachrichtenzentrums. Regatta. Segler in ihren Booten. Wehende Spinnacker. Segler liegen weit aus dem Boot hinaus. Kronprinz Harald von Norwegen in seinem Boot beim Herrichten. Rennen der Solingklasse. Regatta Finn-Dinghys. Regatta der Starboote. Willi Kuhweide in seinem Boot. Er wird Vierter. Ully Libor in seinem Boot beim Rennen der Flying Durchmahnklasse. Er wird Zweiter. Boote hart am Wind. Hein Laprell siegt in der Teepostklasse. Luftaufnahme der Segler auf dem Meer.
Sprechertext
Trimm-Dich in Wolfsburg - eine sinnvolle Empfehlung, denn die Stadt des größten europäischen Automobilwerkes hat es rechtzeitig verstanden, Freizeit- und Sportzentren zu errichten, die heute in Europa vorbildlich sind.
In dieser jungen, erst 30 Jahre alten Stadt hat jeder eine Chance, fit zu bleiben, jeder der etwa 92.000 Einwohner, die alle mehr oder weniger eng mit dem VW-Werk verbunden sind.
Landschaftlich ideale Lage bescheinigten die Teilnehmer am internationalen Volkslauf der Stadt Wolfsburg, ein Marathonlauf über die volle Distanz von 42 km in reizvoller Umgebung, bei dem von 390 Sportlern nur 50 auf der Strecke blieben.
Wolfsburg ist stolz darauf, eine Stadt der Jugend zu sein, eine Industriestadt, der man es nicht anmerkt, deren Luft man getrost einatmen kann, weil sie als eine der vier saubersten Städte der Welt anerkannt ist.
Kein Wunder, daß in der Autostadt Wolfsburg jeder 4. Einwohner ein Auto fährt, doch verstopfte Straßen gibt es nur selten. Wolfsburg hat vorausgeplant, vor Jahren schon errechnet, daß die Freizeit wachsen würde. Ein künstlicher See inmitten der Stadt - ein Platz für die schönsten Stunden des Tages, wenn sich die Werkstore geschlossen haben.
Der deutsche Meister im Rückenschwimmen, ein Wolfsburger, Lehrer an einer Oberschule und Trainer in einem der 28 Sportvereine. Schulen und Sportstätten sind in dieser Stadt sinnvoll einander zugeordnet. Schulsport ist kein Stiefkind des Lehrplans: wer ein Meister von morgen werden will, kann die Freuden und Leiden des Leistungssports früh kennenlernen.
"Der Job muß stimmen, wenn ich auf der Matte erfolgreich sein soll" sagt einer der Judoka. Er montiert Getriebeteile und trainiert in dem Wolfsburger Leistungszentrum für Spitzensportler.
Aus der ganzen Bundesrepublik kommen sie hier zusammen: Medaillengewinner und Meister bei internationalen Wettkämpfen. Zwei mal täglich trainieren sie nach dem unerbittlichen Plan des Bundestrainers Han Ho San.
Im Jahr der Olympischen Spiele in München gewann in Wolfsburg Karl Heinz Giebmanns das internationale Turnier um den Großen Preis "Der Goldene Käfer". Vielleicht gelang ihm in Wolfsburg der entscheidende Durchbruch zur Spitze - in einer Stadt, die in vielem eine Ausnahme ist. Schon in ihrer Geburtsstunde hatte sie begonnen, Aufgaben der Zukunft zu lösen, nicht zuletzt im Sport für ihre Bürger.
Die NATO-Fahne vor dem Hochhaus der deutschen Parlamentarier in Bonn, Sperrzone für zwei Tage, an denen die NATO-Konferenz tagte. Monatelang hatten die Vorbereitungen gedauert. Kein Gegenstand in den fünf reservierten Etagen, der nicht von Sicherheitsbeamten untersucht wurde. Polizei suchte, prüfte, kontrollierte. Die Sicherheit der 15 Aussenminister der Nordatlantischen Verteidigungsgemeinschaft stand auf dem Spiel.
Als die Konferenz begann, gab sich Bonn wieder gelassen und die Gäste zeigten sich zugänglich NATO-Generalsekretär Luns posierte für Fotografen und die Minister Rogers, Scheel und Schuman waren bester Laune.
Bei der Eröffnungssitzung im Plenarsaal des Deutschen Bundestages bezeichnete Bundeskanzler Willy Brandt die Doppel Strategie von Verteidigung und Entspannung als die wesentliche Grundkonzeption der NATO; es müsse das Ziel bleiben, die Verteidigungsbereitschaft intakt zu halten und gleichzeitig die Probleme unserer Zeit politisch zu lösen.
Bundeskanzler Willy Brandt:
"Meine Damen und Herren, diese Ministerkonferenz der NATO in Bonn wird sich wie ihre unmittelbaren Vorgängerinnen mit zwei großen Projekten beschäftigen, die der Entspannung zuzuordnen sind, die aber auch Verteidigungs- und Sicherheitsaspekte einbeziehen. Ich meine das Projekt einer Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa und das Projekt beiderseitiger ausgewogener Truppenverminderungen."
Von den verpflichtenden Aufgaben der NATO sprach Generalsekretär Luns.
Generalsekretär Luns:
"Wenn die Weltgeschichte überhaupt noch einen Sinn hat, dann müssen sich Lösungen finden lassen, durch die die Lebensnotwendigkeiten aller beteiligten Völkergewahrt und gesichert werden."
Nur ein Kameramann der NATO war in dem vielfach abgeschirmten Konferenzraum zugelassen, denn die Aktenköfferchen enthielten Papiere der äußersten Geheimhaltungsstufe. Vor den verschlossenen Türen verwöhnten charmante Bonner Hostessen die 300 angereisten Journalisten. Telefone und Fernschreiber hielten den Kontakt mit allen Teilen der Welt.
Im Verlauf der Tagung kristallisierte sich heraus, daß die Bündnispartner treu zu ihren Verpflichtungen stehen und daß Entspannungspolitik nur vor dem Hintergrund dieser Verteidigungsgemeinschaft zum Erfolg führen werde. Man trennte sich optimistisch: der amerikanische Außenminister Rogers hatte gemeinsam mit Präsident Nixon die Verhandlungen über die Begrenzung der strategischen Rüstung in Moskau zu einem guten Ende gebracht und in Bonn waren die Ostverträge ratifiziert worden. Anzeichen der Entspannung, die den künftigen Weg der NATO vorgezeichnet haben.
Hamburg feiert das 50-ste Jubiläum des Übersee-Clubs. In der Arbeitsatmosphäre des Hafens spricht Bundespräsident Heinemann anerkennende Worte für eine Vereinigung Hamburger Kaufleute, die durch weltweiten Handel die Beziehungen zwischen den Völkern gefestigt hat.
"Der Grundsatz der offenen Tür, der Freiheit des Wirtschaftsverkehrs, der sich in dieser Stadt am ungehinderten Kommen und Gehen der Schiffe aus aller Welt um uns herum so bildhaft darstellt, ist die treibende Kraft unserer Wirtschafts- und Handelspolitik. Sie hat uns den Weg gebahnt, der die Bundesrepublik Deutschland inzwischen auf die zweite Stelle in der Liste der Welthandelsvölker und Länder vordringen lassen konnte."
Das Tor zur Welt, wie Hamburg oft genannt wird, ist heute Umschlagplatz für Waren aus allen Erdteilen. 18.000 Schiffe laufen jährlich im Hamburger Hafen ein.
Läßt die Dynamik moderner Hafenstädte noch Platz für Erinnerungen an die Seefahrt von damals? Lübeck, eine andere Hansestadt im Norden Deutschlands, führt den Besucher heute noch zurück bis ins Mittelalter.
Schwib-Bögen überspannen die engen Gassen und die Salzspeicher verweisen auf den Wohlstand einer Handelsmetropole, die ihr Stadtbild von der Gotik bis zum Klassizismus erhalten hat.
Hinter einer hochmittelalterlichen Backsteinfassade verbirgt sich der Zauber der Seefahrerromantik; seit fast 500 Jahren ist der Bau das Vereinshaus "seefahrender Lübecker", der sogenannten Schiffergesellschaft. Die Farben der Kolossalgemälde sind brüchig geworden und der Tabaksqualm von Jahrhunderten hat die Bilder eingeschwärzt. In diesem Jahr wird "die klassischste Kneipe der Welt" restauriert.
Und es ist wohl eine der kostbarsten Kneipen, vollgestellt und vollgehängt mit wertvollen Seefahrer-Souvenirs aus einem halben Jahrtausend. Noch heute residiert die Schiffergesellschaft in diesen Räumen; 44 Kapitäne mit dem Patent für große Fahrt - vor allem Veteranen der Seefahrt; jeden Dienstagabend treffen sie sich am Stammtisch.
"Liebe Schiffsbrüder, vor uns auf der Balk steht eine Einklarierungsrunde. Mit dieser Runde meldet sich unser Schiffsbruder, Kapitän Willi Fisher, von langer Reise zurück."
Sie tafeln an Tischen, die aus Schiffsplanken gearbeitet sind. Im Kapitänszimmer, wo wichtige Probleme besprochen werden, sind Frauen auch im Zeitalter der Emanzipation nicht geduldet Was verbindet die Kapitäne miteinander? Seefahrerromantik und die Frage, wie sie die Kosten für die Renovierung dieser Räume bezahlen sollen.
Seefahrerromantik der Gegenwart und zugleich minutiös ausgetüftelter Leistungssport - zwei Aspekte des olympischen Segelreviers 1972: Kiel - Schilksee.
Vor dem fast 500 Meter langen Terrassenbau, in dem die Presse arbeitet und wohnt, und die Organisation der Wettkämpfe untergebracht ist, erstreckt sich der Olympiahafen mit 500 Liegeplätzen, Startplatz der Hoffnungen in einem der härtesten Regatta-Reviere, das in navigatorischer und taktischer Hinsicht höchste Anforderungen stellt.
Bei dem oft unberechenbaren Duell mit Wind und Wellen blieben schon Weltmeister und Olympiasieger auf der Strecke. Kronprinz Harald von Norwegen, eines der Asse bei der 90. Kieler Woche, startete mit seiner Crew in der Soling-Klasse und gewann.
Bei den Finn-Dinghis segelt die Weltelite Mann gegen Mann; dieses wendige Boot, das 1951 in Schweden konstruiert und schon ein Jahr später als olympiareif anerkannt wurde, verlangt Kraft und schnelles Reaktionsvermögen; es ist das einzige Einmannboot unter den sechs olympischen Klassen.
Bei den Starbooten rechnete sich der neue Weltmeister Willi Kuhweide gute Chancen aus. Doch in der ältesten olympischen Bootsklasse hatte er diesmal Pech. Ein Navigationsfehler brachte ihn auf den 4. Platz.
Der Deutsche Ulli Libor fand in seinem Flying Dutchman ein günstiges Verhältnis zum Wind. Hinter Weltmeister Pattisson aus England belegte er den zweiten Platz.
Der Binnenländer Heinz Laprell segelte ein Boot der Tempest-Klasse, die bei den olympischen Spielen in Kiel erstmals zugelassen ist. Der Medizinstudent aus Bayern überraschte die Weltelite durch einen 1. Platz auf der Kieler Förde. Der Wind läßt sich nicht planen, man muß wissen, mit ihm umzugehen.
Personen im Film
Brandt, Willy ; Harald von Norwegen ; Heinemann, Gustav ; Rogers ; Scheel, Walter ; Schulz, Peter ; Schuman ; Giebmanns, Karl Heinz ; Kuhweide, Willi ; Laprell, Heinz ; Libor, Ulli ; Luns
Orte
Bonn ; Hamburg ; Kiel ; Lübeck ; Wolfsburg
Themen
Olympia ; Lübeck ; NATO ; Automobilproduktion ; Politik ; Sachindex Wochenschauen ; Handball ; Industrie ; Judo ; Kajak, Kanu, Wildwasser ; Kameraleute, Kameramänner ; Kinder ; Fahnen ; Fußgänger ; Paddeln ; Photographen ; Politische Veranstaltungen ; Polizei ; Reiten, Pferderennen (ohne Trab) ; Rudern ; Schiffahrt ; Schwimmen ; Segeln ; Spoprt-Ehrungen ; Städtebilder: Deutschland ; Wellenreiten ; Tennis ; Turmspringen ; Turnen ; Kraftfahrwesen, Kraftfahrzeugwesen ; Kunst ; Leichtathletik, Jogging, Volkslauf ; Verkehr: allgemein ; Wildwasser ; Berufe ; Gastronomie ; Sport ; Wolfsburg ; 01 16 mm-Projekt ; Industrie ; Sport-Ehrungen ; Surfing ; 10 Findbuch Deutschlandspiegel
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