Sacherschließung
01. Kiel: Windjammer - Parade auf der Ostsee
Windjammer vor der Küste. Bug von Windjammer, groß. Aufnahme von Bord auf sprühendes Wasser a Bug während der Fahrt. Offizier an Bord der Gorch Fock mit Sprachrohr. Kadetten erklimmen die Wanten und setzen die Segel. Windjammerparade. Heinemann und Stoltenberg als Zuschauer, halbnah. Denkmal in Laboe. Windjammer und Begleitschiffe.
02. Journalisten in Bonn
Zeitungstitelseiten aus aller Welt werden aufeinandergelegt: Le Soleil, Le Monde, The Times, France Soir, Financial Times, Herald Tribune, Daily Express, Il Tempo, De Telegraaf, The Daily Telegraph, The Guardian, Progres. Ausländische Korrespondenten. Pressesprecher Ahlers, halbnah, im Gespräch. Luftaufnahme Bonn. Gärtner pflanzt Geranien. Luftaufnahme Abgeordneten Hochhaus. Das Bundeshaus. Rheindampfer fährt im Vordergrund vorbei. Zwei alte Damen stehen neben Auto. Motorradeskorte mit Scheinwerfern fährt durch die Altstadt von Bonn. Sich drehendes Mercedes - Rad, groß. Nachrichtenzentrale mit Fernschreibern und Telefonen. Hand drückt Zigarettenstummel in Aschenbecher aus, groß. Das Pressezentrum. In Arbeitszimmer sitzt USA - Korrespondent an Schreibmaschine mit Pfeife im Mund. Aus Kaffeemaschine tropft Kaffee in Tasse. Ungarischer Journalist an Telefon und Schreibmaschine. Foto des Journalisten in Vietnam. Seine Zeitung - Zentralorgan der ungarischen sozialistischen Arbeiterpartei. Flur des Pressezentrums mit vielen Türen. Afrikanischer Journalist aus Senegal in Büro in seiner Wohnung schreibt an Schreibmaschine. Pressekorrespondenten auf Pressetribüne im Bundestag. Besprechung am Tisch. Hobbybeschäftigung eines Journalisten. Er schnitzt Holzstatuen. Korrespondenten auf Stehparty. Büro der Prawda und Tass. Rüdiger von Wechmar im Gespräch, groß. Das französische Korrespondentenbüro. Journalist sitzt an mit Papier bedecktem Schreibtisch, junge Sekretärin im Vordergrund. Walter Scheel im Gespräch mit Journalist. Konrad Ahlers auf Pressekonferenz: "Ich möchte aber folgendes festhalten. Sollte dies der Fall sein, so wird die Bundesrepublik diese Tatsache nicht unberücksichtigt lassen."
03. Berlin: Walter-Gropius-Schule - Gesamtschule
Die Gedächtniskirche. Moderne Wohnhochhäuserblocks. Jugendliche im Werkraum von Schule bei Zerschneiden von Plastikfolie. Schwenk über Gebäude und Schulhof der Walter - Gropius - Schule. Vorschulerziehung. Kinder spielen mit bunten Steinen. Kindergesicht., Mädchen mit kurzem dunklen Pony, bildfüllend. Mädchen der vierten Klasse sitzen in Schulbänken und lernen Schreibmaschineschreiben. Sprachunterricht im Sprachlabor. Lehrer und Schülerinnen mit Kopfhörern. Pädagogen bei der Vorbereitung des Unterrichts mit Computern. Diskussion zwischen jungen und älteren Pädagogen. Schulkinder laufen aus der Schule.
04. Kronach und Wittenberg: Lukas Cranach
Porträt Lukas Cranach, gemalt von Albrecht Dürer. Cranach-Bilder, biblische Motive, Jungfrau Maria und Jesus. Geburtsstadt Kronach und Geburtshaus. Mann mit Hut photographiert mit Kleinbildkamera. Häuser am Fluss in Wittenberge. Cranach - Gemälde. Frauengesichter. Luther - Portraits. Adam und Eva (Akt.).
05. Hockenheimring: Rennen der Formel II und Super V
Parkplatz voller Wagen, Wohnwagen und Zelte. Weltmeister Fittipaldi, Brasilien im Gespräch, halbnah. Junge Frau malt sich die Lippen und sieht in Autospiegel. Fittitpaldi mit Sturzhelm in Rennwagen Lotos. Start. Kurvenfahrt. Zuschauerin mit Sporthut, groß. Emerson Fittipaldi fährt an die Box. Es führt Tim Schenking, Australien. Zuschauerin mit langen blonden Haaren und Sonnenbrille, groß. Fittipaldi versucht zu überholen, scheidet aber mit Motorschaden aus. Dampfender Wagen steht neben der Piste. Formel Super Vau: Fahrer beim Herrichten der Wagen. VW - Motor wird eingesetzt. Fahrer setzt Sturzhelm auf. Zuschauerin setzt Sonnenbrille auf. Wagen rollen zum Start. Wagen im rennen. Fahrer kommt von der Bahn ab und fährt auf Gelände, kommt aber wieder zurück. Manfred Schurti, Liechtenstein, führt. Schurti verliert die Führung, holt sie aber durch Überholen wieder. Vor dem Ziel liegt Koinegg, Österreich, vorn und siegt. Koinegg mit Siegerkranz winkt. Als Gesamtsieger erhält Manfred Schurti den Pokal.
Sprechertext
100 Kadetten probten die eingeübten Griffe - dann hatte die "alte Dame" der Seefahrt Charme und Jugendlichkeit zurückgewonnen. Die "Gorch Fock" - ein Schulschiff der Bundesmarine - gehört zu den letzten Windjammern der Welt. Noch leisten sich einige Nationen den Luxus, die von Seefahrerromantik verklärten Großsegler unter Tuch zu halten.
Windjammer-Parade vor der deutschen Ostseeküste, die größte und eindrucksvollste dieses Jahrhunderts und vielleicht auch die letzte. 68 Großschiffe, Schoner und Jachten waren aus aller Welt zum sentimentalen Treff vor der Kieler Förde gesegelt. 250.000 Menschen an den Ufern und auf den rund 1.000 Begleitschiffen gaben sich dem Zauber einer versunkenen, für wenige Stunden wiedererweckten Epoche hin.
Doch die Königinnen der Meere sterben aus. Sie sind schön, aber teuer und ohne großen Nutzen. Spenden und staatliche Zuschüsse drohen zu versiegen - der sichere Tod für diese kostbaren Relikte aus Windjammer-Tagen.
Bonn am Rhein. Als Hauptstadt der Bundesrepublik ist Bonn auch Nachrichtenbörse und Umschlagplatz für Meinungen und Meldungen. Bonn - ein gefragter Arbeitsplatz für Auslandskorrespondenten aus allen bedeutenden Ländern der Welt.
Die alte Bürgerstadt schwankt noch zwischen Idylle und kühler Modernität. Denn sie macht spät und unverhofft politische Karriere - als Hauptstadt der 1949 gegründeten Bundesrepublik. Heute zählt die Universitäts- und Beamtenstadt zu den wichtigen Zentren im weltpolitischen Kräftefeld. Staatslimousinen in den verwinkelten Straßen der Altstadt: Bonn hat nicht den Ehrgeiz, den strahlenden westlichen Metropolen Paris, London oder Rom nachzueifern.
Und doch ist Bonn begehrt - als Karriereposten oder Zwischenstation für Nachrichtenhändler und Top-Journalisten aus aller Welt. Bei den Auslandskorrespondenten gilt Bonn als eine der pressefreundlichsten Hauptstädte des Westens.
Im Presse-Zentrum trifft man sie an sieben Tagen in der Woche: Journalisten aus 47 Ländern, die in 28 Sprachen berichten. Hier finden sie ihre Arbeitsmittel: Fernschreiber, Telefon und Schreibmaschine. David Binder aus den USA ist schon ein alter Bonner Hase. Mit starkem Kaffee nach Heimatart belebt sich der Ungar Janos Hajdo vor jedem Arbeitstag. Er kam aus Vietnam nach Bonn und berichtet für die Parteizeitung der ungarischen KP. Wem die Büros im Presse-Zentrum zu aufwendig sind, mietet sich in der Nähe ein, - wie Claude Aguessy aus Senegal. Er nutzt seine Wohnung als Ein-Mann-Büro.
Im deutschen Bundestag und in der Bundespressekonferenz hören die Auslandskorrespondenten Minister, Abgeordnete, Regierungssprecher. Sie stellen Fragen und ergänzen die Nachricht durch eigene Recherchen.
Korrespondenten-Freizeit. Alte, liebgewonnene Hobbies herrschen vor. Der Amerikaner Yes Lukomski beispielsweise schnitzt Statuen. Das Material - Strandgut vom Michigan-See - läßt er sich regelmäßig schicken.
Parties in Bonn - anstrengendes, aber erfolgsträchtiges Jagdrevier für Korrespondenten, die Hintergrund-Informationen sammeln.
Prawda und Tass - die Parteizeitung und die Nachrichtenagentur der Sowjetunion, haben auch eigene Büros in Bonn. Von den sowjetischen Kollegen weiss man, daß sie sich gern von Moskau an den Rhein versetzen lassen.
Auch Frankreichs Journalisten - so heißt es - fühlen sich wohl in Bonn, obwohl sie den Glanz ihrer Metropole Paris mit der Bürgerlichkeit einer rheinischen Stadt vertauschen mußten. Vielleicht trägt dazu die Politik freizügiger Informationen bei, die Regierungssprecher und Minister in Bonn seit langem praktizieren. Auslands-Korrespondenten finden in der Regel alle Bonner Türen offen. Denn ihre Berichte und Kommentare - das weiß die. Regierung in Bonn so gut wie andere Regierungen auch - formt das Deutschlandbild vieler Millionen Menschen.
Berlin - politischer Schnittpunkt zwischen Ost und West - entwickelt sich mehr und mehr zum Prüffeld für neue Bildungs- und Lehrmethoden. Denn in der größten Industriestadt der Bundesrepublik zeigt sich deutlicher als anderswo: in einer hochindustrialisierten Gesellschaft sind Ausgaben für die Bildung Investitionen für eine bessere Zukunft. Denn sie allein sichern Wohlstand und Wirtschaftswachstum und erfüllen das Grundrecht des einzelnen Bürgers auf individuelle Bildung. Neue Schulformen stehen im Zentrum der Berliner Bildungsoffensive, die in wichtigen Punkten schon Modellcharakter gewonnen hat. Eines der ehrgeizigen Reformprojekte: die "Walter-Gropius-Schule" eine sogenannte Gesamtschule, die von vielen für die Schulform der Zukunft gehalten wird.
Vorschulische Erziehung. Ihr Wert ist bei allen Bildungsexperten unumstritten weil sie rechtzeitig jenen Kindern hilft, die durch Herkunft oder Milieu benachteiligt sind.
Überliefertes Bildungsgut weicht praxisbezogener Ausbildung: in der vierten Klasse der Gropius -Schule lernen die Schüler auf der Schreibmaschine schreiben.
Auch der Sprachunterricht, zunehmend wichtiger in einer zusammenwachsenden Welt, wird durch neue Methoden verbessert: die Lernmaschinen im Sprachlabor stellen den Lehrer für seine pädagogischen Aufgaben frei und intensivieren den Unterricht.
Hinter alten Fassaden bereiteten Computer die Unterrichtsformen von morgen vor. Moderne Computer-Technik - so erkannte man in Berlin - ist nicht nur in der Verwaltung und in der Industrie am Platz. In der Schule kann sie das Vermitteln von Lehrstoff rationalisieren und als modernes Werkfach direkt in die künftige Berufswelt der Schüler führen.
Das "pädagogische Zentrum Berlin" hat sich einen Namen gemacht - als Ideenfabrik, Diskussionsforum und als wissenschaftlicher Wegbegleiter in schulisches Neuland. Junge Erziehungswissenschaftler, erfahrene Pädagogen und Forscher beraten Berlins progressiv gesonnene Lehrer. Sie helfen durch moderne Erziehungs- und Unterrichtsmodelle, die Schule von morgen schon heute zu verwirklichen.
Lucas Cranach - von seinem Konkurrenten Albrecht Dürer portraitiert. Beide beherrschten den deutschen Kunstmarkt des 16. Jahrhunderts: Dürer mit seinen unerreicht präzisen Zeichnungen nach der Natur, Cranach mit seinen auf Flächenwirkung ausgehenden Farbkompositionen biblischer und antiker Themen. Die menschliche Figur dominiert in seiner Darstellung erst nachdem er die Renaissance-Malerei kennenlernte. Fortan favorisierte er einen idealisierten betont anmutigen Frauentyp. Vor fünfhundert Jahren wurde Lucas Cranach geboren - in der fränkischen Stadt Kronach, von der sich seine Familie den Namen lieh. Sein Geburtshaus steht noch heute.
Karriere machte Cranach jedoch in Wittenberg - als Freund Martin Luthers und als Hofmaler von Königs- und Fürstenhäusern. Nebenher wurde Cranach - ähnlich wie Dürer - ein sehr erfolgreicher Geschäftsmann: er war Buchhändler, Apotheker, Kaufmann und Immobilienhändler. Als seine Tochter heiratete, stattete er sie mit einer millionenschweren Mitgift aus.
Seine Luther-Portraits haben alle folgenden Darstellungen des Reformators beeinflußt. Die Kunstwissenschaft siedelt Cranach im Grenzland zwischen Gotik und Renaissance an. Als erster deutscher Künstler wagte Cranach in seinem Bild "Adam und Eva" - den unbekleideten menschlichen Körper in religiös motivierter Malerei darzustellen.
Von Cranach sind mehr als tausend Gemälde erhalten. Wie viele von ihm selbst oder-von seinen Gesellen stammen, ist ungewiss: denn in seinem durchrationalisierten Werkstattbetrieb ließ der Meister manches Bild gleich fünfundzwanzigmal herstellen.
Automobilrennen sind in Deutschland seit jeher Zuschauersport. Internationale Pistenstars wie Weltmeister Fittipaldi locken Hunderttausende an die traditionsreichen Rennstrecken in der Bundesrepublik. Für den vorletzten Europameisterschaftslauf für Formel-II-Rennwagen in Hockenheim stieg der Formel-I-Weltmeister auf die kleinere Klasse um.
Der Hockenheimring gehört zu den schnellsten Kursen in Europa. Im Feld waren allein 14 Grand Prix-Piloten. Sie machten Tempo und verbesserten vor 80.000 Zuschauern den Rundenrekord gleich mehrere Male.
Fittipaldi mit seinem Lotus. Der Brasilianer war Favorit in Hockenheim.
Der Australier Tim Schenken auf Brabham machte dem Weltmeister schon von der 3. Runde an die Führung strittig. Bei der Verfolgung überdrehte Fittipaldi seinen Lotus und schied mit Motorschaden in der 9. Runde aus. Tim Schenken hielt seinen Vorsprung und gewann den Europameisterschaftslauf.
Noch im Schatten der Großen, aber schon dicht herangerückt: die Formel Super Vau - eine Formel aus der Serie die sich auch Amateure leisten können, VW gab einst den Anstoß und leistete technische Hilfe: Bremsen, Lenkung und Getriebe, Teile der Radaufhängung und die Hinterachse sind Serienteile des VW 1600. Der Motor, den jeder Fahrer selbst frisiert, stammt vom VW 412. Die neue Formelklasse hat alle Chancen, den Automobilsport vom Zuschauer - zum Volkssport weiterzuentwickeln. Beim Renn-Nachwuchs gilt die Formel Super V längst als Aufsteigerklasse zu den Formeln II und I.
In Hockenheim stritten die schnellen Monoposti um den VW-Goldpokal. Die auf 2000 Kubikzentimeter aufgebohrten Serienmotore leisten bis zu 120 Pferdestärken. Spitzentempo eines Super Vau: 225 Stundenkilometer.
Ein Ausflug ins Gelände bleibt folgenlos. Der Ausreißer gewinnt den Anschluß an das Feld zurück.
Manfred Schurti mit der Nr. 26 liegt schon vom. Der Lichtensteiner gehört zu den Assen der Formel V und will in die höhere Klasse. Sein hochgetrimmter Monoposto beschleunigt in 4.5 Sekunden auf Tempo 100. Auf der Geraden verliert Schurti kurz die Führung. Doch Sekunden später holt er sie zurück.
Die windschlüpfrige Karosserie der Super V wird in der Rahmen- oder Schalenbauweise gefertigt. Erst sie macht das brave Alltagsauto zum schnellen Pistenjäger.
Führungswechsel vor dem Ziel Nicht Schurti, sondern der Österreicher Koinigg gewinnt das letzte Rennen, Doch den Goldpokal überreicht ein Vorstandsmitglied von VW dem Gesamtsieger Schurti, von dem man munkelt, daß er den Formel-II-Vertrag schon in der Tasche hat.
Personen im Film
Ahlers, Konrad ; Heinemann, Gustav ; Scheel, Walter ; Stoltenberg, Gerhard ; Wechmar von, Rüdiger ; Fittipaldi, Emerson ; Schurti, Manfred ; Cranach, Lukas ; Koinigg ; Schenking, Tim
Orte
Berlin ; Bonn ; Hockenheimring ; Kiel ; Kronach ; Raisting ; Wolfsburg
Themen
Hockenheimring ; Bildung ; Berlin ; Sachindex Wochenschauen ; Kinder ; Motorsport ; Nachrichten, Nachrichtenwesen ; Polizei ; Presse, Pressekonferenzen ; Rauchen ; Schiffahrt ; Schulen, Schulungen ; Segeln ; Spoprt-Ehrungen ; Sportpublikum, Sport-Zuschauer ; Städtebilder: Deutschland ; Wellenreiten ; Kraftfahrwesen, Kraftfahrzeugwesen ; Kunst ; Berufe ; Gastronomie ; Bonn (Bundeshauptstadt) ; Kieler Bucht ; Presse ; 01 16 mm-Projekt ; Sport-Ehrungen ; Surfing ; 10 Findbuch Deutschlandspiegel
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