Sacherschließung
01. Wiesbaden: Bundeskriminalamt
Statue eines posauneblasenden Engels. Daumenabdruck wird abgenommen, groß. Zeiger an Messinstrument schlägt aus, groß. Totale der Stadt Wiesbaden. Das Bundeskriminalamt. Männer mit Kopfhörern hören Funksprüche ab. Fingerabdruckkartei. Waffen. Rotes Halteschild der Polizei, groß. Verkehrskontrolle der Polizei überprüft Autofahrer. Personenfahndung: Mann blättert im Fahndungsbuch. Strafkartei. In Computern werden Daten der Straffälligen gespeichert. Computerfahndung: Flugzeug fliegt über Flughafen Frankfurt/Main. Reisende mit Gepäck, unter ihnen Hans-Jürgen Börner, gehen zur Passkontrolle. Börner legt Pass vor. Beamter legt den Pass unter Fernsehschirm. Im Nebenraum übergibt Polizeibeamter Daten vom Monitor in Computer. In weniger als 10 Sekunden erfolgt Rückantwort von Wiesbaden. Festnahme. Handschellen werden angelegt. Börner mit Handschellen geht neben Polizeibeamten.
02. Brandt in Jugoslawien
Stadtbilder Belgrad. Willy Brandt an Konferenztisch neben Rüdiger von Wechmar. Im Park der Freundschaft pflanzt und begießt Brandt Zederbaum. Josip Broz Tito und Jovanka Tito, groß. Fahrendes Schiff. An Anlegestelle begrüßt Tito Brandt. Jovanka Tito überreicht Rut Brandt Blumen. Brandt geht neben Josip Tito. Hinter ihnen Rut Brandt und Jovanka Tito. Tito steuert Wagen, neben ihm sitzt Brandt, auf den Rücksitze Rut Brandt und Jovanka Tito. Gespräch Tito - Brandt. Rut Brandt in Gespräch mit Jovanka Tito, groß.
03. Bau des Eiderdamms
Bei der Einweihung des Sperrwerks spricht Gerhard Stoltenberg: "Mit dem Eider - Sperrwerk übergeben wir heute das wichtigste Stück unseres Generalplans [...] Unsere Gedanken gehen heute an der Nordsee zurück zu jenem 16. und 17. Februar 1962, als die schwere Sturmflut Nordfriesland, Dithmarschen und die Elbmarschen bedrohte. Geborstene und halbzerstörte Deiche. Wir erkannten damals, dass wir nur um Haaresbreite einer schweren Katastrophe entgangen waren, einem noch schlimmeren Schicksal als unsere Nachbarstadt Hamburg." Sturmflutbilder aus dem Jahr 1962. Die Baustelle an der Eidermündung zum Küstenschutz. Künstlich aufgeschüttete Baustelle am Wasser. Bau eines Damms, eines Sperrwerkes und einer Schleuse. Luftaufnahme der Baustelle. Der neue Eiderdamm. Schiffe fahren in der Schleuse. Luftaufnahme von Küstenorten.
04. Köln: Ausstellung Emil Nolde
Selbstbildnis Emil Nolde (1917). Foto Emil Nolde. Verschiedene Gemälde, bildfüllend. Blumen, nordfriesische Landschaft. Besucher in der Ausstellung von Köln des bedeutendsten Vertreters des Expressionismus. Verschiedene Betrachter, groß, junger bärtiger Mann, groß.
05. Hamburg: Alster - Schwimmhalle
Die Alster - Schwimmhalle im Wechsel mit Schwimmerin geschnitten. Das Dach der Schwimmhalle, Schwimmbecken und Sprungturm. Heizrohre. Ozon - Wasser - Aufbereitungsanlage. Schaltwerk. Schwimmer im Schwimmbecken. Turmspringer und Turmspringerin beim Sprung. Aufnahmen unter Wasser nach Eintauchen und Wiederauftauchen.
06. Böblingen: Tischtennis. Ranglistenturnier Top 12
Augen in Gesicht von Zuschauerin gehen hin und her, groß. Zuschauer, groß. Richter neben Tisch beim Spiel. Verschiedene Spieler in Spielszenen beim Tischtennis. Totale der Sporthalle mit vielen Tischtennistischen. Ausschnitte aus dem Spiel des Favoriten Bengtsson, Schweden, gegen Eberhard Schöler. Teilweise Zeitlupe - Aufnahmen. Schöler gewinnt mit 3:0. Händedruck der Spieler und des Richters nach dem Spiel.
Sprechertext
Beliebte Kurstadt und gefürchtetes Zentrum der Verbrechensbekämpfung in Deutschland: Wiesbaden am Rhein, seit 1951 Sitz des Bundeskriminalamtes.
Rund 2.000 Beamte sorgen hier - neben der Polizei der Bundesländer - für die Sicherheit des deutschen Bürgers. Die Täter-Identifizierung mit Hilfe des Fingerabdrucks und andere Methoden der Aufklärungsarbeit sind durch ihre Kombination mit elektronischen Datenverarbeitungssystemen heute ungleich wirkungsvoller als früher.
Zur Demonstration ein Beispiel aus der Personenfahndung.
Die bisher üblichen Hilfsmittel: Fahndungsbuch und Strafkartei.
Aufklärungsquote weniger als 50 Prozent, Aufklärungszeit mindestens drei Wochen. Heute speichern nur 6 Computer-Daten-Boxen das Aktenwissen vom Bundeskriminalamt. Ein Zentral-Computer nimmt ständig aktuelle Fakten auf, gibt sie nach Sekunden auf Anfrage der 500 Außenstellen wieder ab. Im Bundeskriminalamt sitzt die Programmierzentrale. Die Fahndungsersuchen werden hier in den Computer eingespeichert. Ein Experiment der Deutschlandspiegel-Redaktion sollte die Wirksamkeit der Computer-Fahndung überprüfen.
Auf dem Flughafen Frankfurt stellte ein Mitarbeiter seine Personalien als Spielmaterial zur Verfügung. Die angenommene Straftat: Verletzung der Unterhaltspflicht.
Paßkontrolle: der Beamte überprüft den Paß auf seine Gültigkeit, dann legt er ihn vor eine Fernsehkamera.
Im Nebenraum überträgt ein Polizeibeamter die Personalien vom Monitor in den Computer. Fragt so in Wiesbaden an, ob gegen B. etwas vorliegt. In weniger als 10 Sekunden erfolgt aus Wiesbaden die Rückantwort: B. ist festzunehmen.
Belgrad - Hauptstadt der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien, mit 1.2 Millionen Einwohnern der politische und kulturelle Mittelpunkt des Viel-Völkerstaates, erste Station auf der offiziellen Vier-Tage-Reise des deutschen Bundeskanzlers nach Jugoslawien. Zum ersten Mal besuchte mit Willy Brandt ein Kanzler der Bundesrepublik Deutschland den Balkanstaat.
Eine Geste am Rande der großen Politik: Bundeskanzler Brandt pflanzte im "Park der Freundschaft" eine Zeder, ein Zeichen für gute Kontakte zwischen Deutschen und Jugoslawen: 1968 lebten 100.000 jugoslawische Gastarbeiter in der Bundesrepublik, heute sind es bereits 500.000. 1968 reisten 800.000 deutsche Touristen nach Jugoslawien, 1972 waren es fast 1.5 Millionen.
Bei dem umfassenden Meinungsaustausch, den Bundeskanzler Brandt mit dem jugoslawischen Ministerpräsidenten Bijedic und Staatspräsident Tito über aktuelle internationale und bilaterale Fragen führte, wurde in zahlreichen Punkten weitgehende Übereinstimmung festgestellt. Im Mittelpunkt standen die Fragen der Entspannung und Sicherheit in Europa. Für das Verhältnis der beiden Länder ist wichtig, daß bei dem Besuch des Bundeskanzlers eine langfristige und umfassende Zusammenarbeit auf wirtschaftlichen und anderen Gebieten vereinbart wurde.
Noch immer steuert der fast 81jährige ehemalige Partisanen-Marschall seinen Wagen selbst. Fast 30 Jahre lang hat Tito mit seiner Autorität Jugoslawien durch alle außen- und innenpolitischen Stürme geführt.
Erst 1968 hatten die Bundesrepublik und Jugoslawien nach einer 10jährigen Unterbrechung die diplomatischen Beziehungen wieder aufgenommen. Mit großer Freude wie es hieß, nahm Tito nach dem Besuch von Willy Brandt die Einladung zu einem Gegenbesuch in der Bundesrepublik Deutschland an.
Schleswig Holsteins Ministerpräsident Stoltenberg bei einem Festakt an der deutschen Nordseeküste:
"Mit dem Eiderdammsperrwerk übergeben wir heute das wichtigste Stück unseres Generalplans "Deichverstärkung, Deichverkürzung und Küstenschutz", seiner Bestimmung, Unsere Gedanken gehen an der Nordsee zurück zu jenem 16. und 17. Februar 1962, als die schwere Sturmflut Nordfriesland, Dithmarschen und die Elbmarschen bedrohte. Geborstene und halbzerstörte Deiche. Wir erkannten damals, daß wir nur um Haaresbreite einer schweren Katastrophe entgangen waren, einem schlimmeren Schicksal, als unsere Nachbarstadt Hamburg."
Das Land vor Sturmfluten zu sichern - für die Bewohner der schleswig-holsteinischen Westküste wurde der jahrhunderte alte Wunsch - Wirklichkeit.
1967 wurde vor der Eidermündung mit dem Bau eines der größten europäischen Küstenschutzprojekte begonnen. 6 Jahre lang wurden Material und Maschinen über eine Hilfsbrücke auf den künstlich aufgeschütteten Bauplatz gebracht. Das fünf Kilometer lange Bauwerk mit Damm, Sperrwerk und Schleuse kostete 170 Millionen Mark.
Der neue Damm schützt rund 200.000 Hektar Land vor Überschwemmungen und er macht - wie die Experten hoffen - auch die stark versandete Eider wieder frei.
40 Millionen Kubikmeter Schwemmsand ließen dem Stromlauf - schon zu Zeiten der Wikinger eine belebte Schiffahrtsstraße - nur noch etwa ein Zehntel seiner Breite. Die Schleuse macht den Schiffsverkehr bei Ebbe und Flut möglich.
Die Küstenbewohner versprechen sich vom Eiderdamm außer Sicherheit auch Gewinn: In seinem Schutz soll das größte Ferienzentrum an der Nordsee entstehen.
Ein Selbstbildnis, 1917.
Emil Nolde, einer der bedeutendsten Vertreter des Expressionismus in Deutschland. 1867 als Emil Hansen im Dorf Nolde an der deutsch-dänischen Grenze geboren, gestorben 1956 in Seebüll, Nordfriesland, wo er sich sein Atelier baute.
Nolde gilt, wie kein anderer, als Maler des "norddeutschen Raumes". Die meisten seiner Bilder sind geprägt von der Landschaft seiner nordfriesischen Heimat.
Das Kölner Wallraf-Richartz-Museum zeigte jetzt die umfangreichste Nolde-Ausstellung der letzten zwei Jahrzehnte: rund 350 Bilder mit einem Schätzwert von insgesamt 50 Millionen Mark.
Leihgaben kamen aus aller Welt.
Um 1908 hat Nolde seine expressive Farbe gefunden. Einer seiner Kollegen erzählte: Wenn ihn die Inspiration packte, hat er seine Pinsel weggeworfen, seine alten Mallappen in die Farben getaucht und in seligem Rausch auf der Leinwand herumgewischt. Noldes Bilder waren dann auch von der Warte technischer Tradition gesehen, formlos und primitive. Das Handwerk war vernachlässigt, innerer Ausdruck - das Kennzeichen aller Expressionisten - war ihm alles.
Die großen Franzosen Cézanne, Gauguin und van Gogh waren für Nolde die "Eisbrecher" für eine neue Kunstentwicklung. 1908 schrieb er:
"Sie haben alle alten Wirkungselemente ausgeschlossen und es ist nur so möglich, eine Kunst zu schaffen, welche neben der alten großen Kunst hingestellt werden kann."
Die Ausstellung in Köln machte deutlich: Nolde hat dazu beigetragen.
Das Dach von Hamburg: als hyperbolisches Paraboloid mit 112 Metern Spannweite eine Sensation für Architekten, - mit 60.000 Kubikmeter Luft über einem 50 m Becken für Hamburgs Wasserratten das "größte Hallenbad der Bundesrepublik" - ihre "Schwimm-Oper".
4 1/2 Jahre wurde an der Alsterschwimmhalle, das ist ihr korrekter Name, gebaut. Rund 32 Millionen Mark kostete der Bau. Bei der Installation der Schwimmbadtechnik leisteten Hamburgs Wasserwerke Pionierarbeit. Eine Ozon-Wasseraufbereitungsanlage macht Chlor überflüssig. Für das Kraftwerk und die Schaltanlage investierten die Bauherren technisches Inventar, das den Bedarf einer 300.000 Einwohner zählenden Großstadt decken würde.
Die Alsterschwimmhalle ist ein Mehrzweckschwimmbad: Für maximal 1.000 Badegäste oder für ein Dutzend Leistungsschwimmer.
Erst einmal hat ein Hamburger bei Olympischen Spielen eine Medaille erschwommen. Mit der neuen Halle könnte das anders werden.
Deutschlands Tischtennis-Fans hatten Gelegenheit, beim artistischen Umgang mit dem kleinen weißen Zelluloidball einiges dazuzulernen. Wenige Tage vor den Weltmeisterschaften im jugoslawischen Sarajewo trafen sich die besten Tischtennis-Spieler Europas in Böblingen bei Stuttgart zum Ranglisten-Turnier "Top 12".
Der 20jährige Schwede Bengtson, der in Sarajewo den Weltmeistertitel im Einzel verlor und im Doppel gewann, war Favorit in Böblingen, beim Kampf jeder gegen jeden. Seine Ball-Duelle mit dem Deutschen Eberhard Schöler gehörten zu den Höhepunkten des Ranglisten-Turniers.
Der 32jährige Schöler zählt noch immer zu den besten Verteidigungsspielern der Welt. Nur selten konnte ihn Bengtson, der mit seinem aggressiven Angriffsspiel selbst die Ballkünstler aus Asien das Fürchten lehrte, bisher auf einem Turnier besiegen.
Auch in Böblingen verliert Bengtson die ersten beiden Sätze. Im dritten führt Schöler stets mit einigen Punkten Vorsprung.
Vorletzter Ballwechsel, Bengtson holt seinen letzten Punkt. Schöler aber durfte sich feiern lassen. Er schlug den Favoriten und Turniersieger von Böblingen mit 3:0.
Personen im Film
Bengtsson ; Brandt, Rut ; Brandt, Willy ; Nolde, Emil ; Stoltenberg, Gerhard ; Tito, Josip ; Wechmar von, Rüdiger ; Schöler, Eberhard ; Börner
Orte
Belgrad ; Böblingen ; Eiderstaudamm ; Frankfurt ; Hamburg ; Jugoslawien ; Köln ; Schleswig Holstein ; Wiesbaden
Themen
Maler ; Schwimmbad ; Tischtennis ; Bundeskriminalamt ; Eiderdamm (Schleswig - Holstein) ; Sachindex Wochenschauen ; Politische Veranstaltungen ; Polizei ; Rückblicke ; Schwimmen ; Sportpublikum, Sport-Zuschauer ; Städtebilder: Deutschland ; Städtebilder: Europa ; Technik ; Turmspringen ; Bauwerke ; Kunst ; Menschen ; Außenpolitische Veranstaltungen ; Flugzeugwesen, Flugwesen ; Luftaufnahmen ; Ausstellungen ; Bauwesen ; Staatsbesuch ; 01 16 mm-Projekt ; Technik ; 10 Findbuch Deutschlandspiegel
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