01. Hamburg: Boutique Jil Sander
Jil Sander, gehend von vorn, groß. Jil Sander betritt ihre Boutique in Pöseldorf und zeigt verschiedene Moden. Jil Sander sitzt an Schreibtisch und entwirft Modelle ihrer Kollektion. Kommentar von Jil Sander: "Die Idee, der rote Faden, der sich durch meine Kollektion zieht, würde ich mit ,understatement' umschreiben. Einfach, aber dann eben mit erstklassigem Material, phantastischen Assecoires, bis ins letzte Detail durchgearbeitet. Das wichtigste Moment ist, dass meine Modelle nach einer Art Baukastensystem konzipiert sind, das heißt, das der Kunde sich nicht Saison für Saison völlig neu einkleiden muss. Ich verwende in meinen Kollektionen zum Beispiel bestimmte Basisfarben, die ich in anderem Material und Design wieder aufgreife. Mode sollte meiner Meinung nach nie Verkleidung sein, sondern sie muss die Persönlichkeit mit herausarbeiten und unterstreichen." Fahraufnahme Alsterpark. Jil Sander geht am Alsterufer. Junge Leute vor dem Schaufenster in Pöseldorf. Großaufnahme Jil Sander mit rotem Hut.
02. Willy Brandt bei Nixon in den USA - Leonid Breschnew in der BRD
Wagen mit deutschem und US - Stander fährt vor. Willy Brandt steigt aus Wagen und wird von Richard M. Nixon begrüßt. Leonid Breschnew kommt Flugzeugtreppe hinunter und wird von Brandt begrüßt. Reporter vor dem Weißen Haus umringen Richard Nixon und Willy Brandt. Nixon gehend neben Brandt. Gesprächsrunde mit Nixon, Brandt und Nahr. Willy Brandt spricht vor dem National Press Club (englisch von Sprecher übersprochen). Breschnew und Brandt schreiten Front der Ehrenformation ab. Polizisten bei Absperrung drängen Leute zurück. Kinder überreichen Breschnew Blumen. Polizei - Motorradeskorte fährt vor Wagenkolonne. Der Petersberg. Auf dem Dach des Hotels Petersberg weht die sowjetische Fahne. Mercedes fährt vor dem Hotel vor. Breschnew und Brandt nach Ankunft vor dem Hotel Petersberg im Gespräch mit Journalisten. Arbeitsgespräch Breschnew - Brandt, groß. Empfang: Breschnew, Brandt, Rut Brandt und Begleitung betreten Saal. Breschnew unterhält sich mit Rut Brandt. Breschnew unterhält sich mit Helmut Schmidt. Vertragsunterzeichnung durch Breschnew, Brandt, Gromyko und Scheel. (Abkommen über wirtschaftlich technische und kulturelle Zusammenarbeit und gemeinsamen Luftverkehr.)
03. Hannover: Industriemesse
Luftaufnahme des Messegeländes. Wirtschaftsminister Friderichs beim Rundgang durch das Messegelände. Ausstellungsgegenstände. Moderne Elektrokarren fahren, moderne Lok, Baufahrzeuge. Modell des Sicherheitsautos Es - VW. Junge Frau setzt sich in das Auto mit weich gepolsterten Armaturen. Sicherheitsgurt schließt sich automatisch. Moderne Industrieformen 73. Rotes Telefon, moderner Beleuchtungskörper, Leica. Filmkamera, Gläser. Asiatische Besucher.
04. Berlin: Schornsteinfeger
Schornsteinfeger steht auf Dach und putzt Schornstein. Flugzeug fliegt neben ihm vorbei. Blick von oben auf die Dächer von Berlin. Stadtbild von Hochhäusern des Märkischen Viertels (Märkisches Viertel). Schornsteinfeger mit Thermometern an modernem Kamin. Schornsteinfeger klopft an Fenster und schreibt an Haustür Datum seines Kommens. Hund bellt aus Fenster. Alte Mietskasernen. Das Charlottenburger Schloss. Schornsteinfeger auf Dach des Schlosses und des Reichstagsgebäudes. Schornsteinfeger beglückwünscht Brautpaar vor dem Standesamt. Schornsteinfeger sitzt auf dem Rand eines hohen Schornsteins, blickt über Berlin und frühstückt. Blick über die Dächer von Berlin.
05. Nürburgring: Autorennen der Interserie - Turbo Porsche
Rennwagen der Inter-Serie von vorn im Rennen. Willi Kauhusen, Fahrer eines Turbo - Porsche sitzt in dem Rennwagen und spricht über die Renneigenschaften des Wagens: "Der Wagen hat also enorme Beschleunigungswerte. Er beschleunigt von 0 auf 100 in 2,2 Sekunden, von 0 auf 200 in 5,4 und von 0 auf 300 in 11,1 Sekunden." Motor des Turbo - Porsche. Rennen der Interserie 1973. Es führt der gelbe Turbo - Porsche von Willi Kahusen vor den Finnen Kinnunen, ebenfalls auf Turbo - Porsche. Einstellungen während des Rennens. Kauhusen siegt und erhält Siegerkranz von Verkehrsminister Lauritz Lauritzen. Kauhusen grüßt mit Siegerpokal.
Jil Sander, - Markenzeichen für exklusive Mode. Entworfen wird sie von einer der erfolgreichsten Modeschöpferinnen aus der Bundesrepublik. In ihren beiden Boutiquen in Hamburgs schickem Junge-Leute-Viertel Pöseldorf zeigt Jil Sanders seit fünf Jahren, was sie in ihrem Studio entwirft.
Für deutsche und ausländische Chemiekonzerne entwickelt sie Trendkollektionen, die Vorbild sind für die spätere Massenkonfektion. Sie entwirft Stoffe in den USA und Taschen- und Schuhmodelle für eine italienische Lederfirma.
"Die Idee, der rote Faden, der sich durch meine Kollektion zieht, würde ich mit "Understatement" umschreiben. "Einfach", aber dann eben mit erstklassigem Material, fantastischen Accessoires, bis ins letzte Detail durchgearbeitet. Das wichtigste Moment ist, daß meine Modelle nach einer Art "Baukastensystem" konzipiert sind, d.h. daß der Kunde sich nicht Saison für Saison völlig neu einkleiden muß. Ich verwende in meiner Kollektion zum Beispiel bestimmte Basisfarben, die ich im anderen Material und Design wieder aufgreife.
Mode sollte meiner Meinung nach nie Verkleidung sein, sondern sie muß die Persönlichkeit mit herausarbeiten und unterstreichen."
Ihr Wissen um Mode fußt auf einer soliden Ausbildung: Jil Sander ist Textil-Ingenieurin setzte in Los Angeles ihre Ausbildung fort und arbeitete vier Jahre als Moderedakteurin in Hamburg.
Die 30jährige Hamburgerin macht Mode für Frauen und Männer. Was sie entwirft, inspiriert auch Modemacher in Rom, Paris und London. Eine "Sander-Masche" gibt es nicht. Was sie will, ist Mode, die paßt.
Für die Politik der Regierung Brandt sind zwei Begegnungen der letzten Zeit charakteristisch: die Besprechungen des deutschen Bundeskanzlers mit Präsident Nixon in Washington und der Besuch des Generalsekretärs der KPdSU, Leonid Breschnew, in Bonn.
Beide Ereignisse machen die Bemühungen der Bundesregierung deutlich, die enge Zusammenarbeit mit den Freunden und Bündnispartnern im Westen zu vertiefen und auf dieser Grundlage die Politik der Verständigung mit dem Osten und der Entspannung zwischen Ost und West fortzusetzen.
Die Begegnung des deutschen Kanzlers mit dem amerikanischen Präsidenten erschien auch im Hinblick darauf sinnvoll, daß beide Politiker nach ihren Gesprächen mit Breschnew zusammen treffen wollten.
Der Besucher aus Deutschland kam als Sprecher für Europa. Willy Brandt unterstrich die gleichberechtigte Rolle Europas in der Atlantischen Partnerschaft. Nicht nur regionale Verantwortung, wie der amerikanische Präsidentenberater Henry Kissinger in seinen Vorschlägen für eine neue Atlantik-Charta hatte anklingen lassen, - sondern weltpolitische Mitverantwortung für Europa.
In seiner Rede vor dem nationalen Presse-Club wies Willy Brandt auf die "überragenden" gemeinsamen politischen und wirtschaftlichen Interessen zwischen den USA und Europa hin:
"Wir brauchen einander aus Gründen der Sicherheit, Wir brauchen einander als Handels- und Wirtschaftspartner. Wir dürfen es nicht zulassen, daß Schwierigkeiten von einem Sachgebiet unnötig auf andere Gebiete hinüberwirken.
Entgegen aller hartnäckigen Gerüchte hat sich der Gemeinsame Markt auch für die Vereinigten Staaten als ein Vorteil erwiesen."
Leonid Breschnew besuchte als erster sowjetischer Parteichef die Bundesrepublik Deutschland. Auf dem Köln-Bonner Flughafen empfing Willy Brandt den Generalsekretär der KPdSU, mit dem er vor zwei Jahren auf der Krim den deutsch-sowjetischen Dialog begonnen hatte, zu einem zweiten umfassenden Meinungsaustausch.
Hoch über dem Rhein, auf dem Petersberg war das Hotel gleichen Namens für den Gast aus der Sowjet-Union und seine Begleiter reserviert.
Vor den Journalisten zeigte sich der Kreml-Chef von der ersten Minute an leutselig und auf Publicity bedacht. Liebenswürdig und voller Selbstbewußtsein ließ er den Wunsch erkennen, daß sein Treffen mit dem deutschen Kanzler erfolgreich sein möge. Schon vor ihrem ersten Arbeitsgespräch waren sich beide Politiker einig, ihre Gespräche in einer gelockerten, vom Protokoll unbelasteten Atmosphäre zu führen.
Mit entwaffnendem Charme unterbrach Breschnew oft die langen Arbeitsgespräche, in denen nach einer Basis für die künftige Zusammenarbeit gesucht wurde. In Treffen mit Politikern, Gewerkschaftern und Wirtschaftsführern warb der KP-Chef für eine langfristige wirtschaftliche Kooperation. Vom Ausbau der Handelsbeziehungen versprechen sich Deutsche und Russen viel. Denn bisher ist die Sowjet-Union nur mit 1,3 Prozent am gesamten Außenhandel der Bundesrepublik Deutschland beteiligt.
Unterschriftsreif lagen im Auswärtigen Amt drei Verträge, die wenige Tage vorher ausgehandelt worden waren. Abkommen über wirtschaftliche, industrielle und technische Kooperation, über kulturelle Zusammenarbeit und über den gegenseitigen Luftverkehr. Für die Berlinfrage, die einen großen Raum der deutsch-sowjetischen Gespräche einnahm, wurde eine Formel gefunden, die zu der Hoffnung berechtigt, daß Schwierigkeiten in Berlin in Zukunft vermieden werden.
Fast 500.000 Quadratmeter Standfläche, rund 5.500 Direktaussteller und - als Bundeswirtschaftsminister Friedrichs seinen Rundgang begann - zum ersten Mal mit einer offiziellen Delegation dabei, die Volksrepublik China. - Immer wieder Daten der Superlative auf der Industriemesse Hannover - 9 Tage lang "Schaufenster der Welt". Selbst die Veranstalter registrierten mit Erstaunen, daß eine Steigerung noch immer möglich ist.
Hannover bestätigte seine Bedeutung als weltweiter Absatz- und Beschaffungsmarkt. Und als internationaler Informationsplatz für viele Bereiche der Technik machte er deutlich, daß es ein "Ausruhen" auf technisch-wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht gibt.
Eine Attraktion, die nicht zu kaufen ist: das Sicherheitsauto von VW. Der ESV - Experimental-Sicherheits-Volkswagen wird zunächst nur für Versuchszwecke gebaut.
Auf der Sonderschau "Die gute Industrieform 73" zeigte Hannover Industrieprodukte, die in Form, Funktionsfähigkeit und Qualität Maßstäbe setzen.
Den Betrachter in seiner kritischen Urteilsfähigkeit zu unterstützen, wird hier jedoch für wichtiger angesehen, als ihm einen Katechismus für das gute Design an die Hand zu geben.
"Das Schaufenster der Welt" zeigte sich zum letzten Mal als Universalmesse. In Zukunft wird Hannover eine Messe für Investitionsgüter. Die Konsumgüter-Branchen ziehen vom nächsten Jahr an eine eigene Fachmesse in der Stadt an der Leine auf.
Nur wenige Menschen haben das Glück, daß ihnen eine ganze Stadt zu Füßen liegt. Bei einer ganzen Berufsgruppe aber gehört es sozusagen zum täglichen Geschäft: Schornsteinfeger arbeiten von höherer Warte aus.
Viele halten den Schornsteinfeger für ein Relikt aus vergangenen Tagen. Ein Irrtum, denn der Beruf hat sich den veränderten Umweltbedingungen angepaßt. Sein Tätigkeitsfeld ist umfassender geworden. Früher waren Kehrleine, Kette, Kugel, Stoß- und Stielbesen das typische Handwerkszeug des Schornsteinfegers. Heute muß er - vor allem in modernen Siedlungen wie dem Märkischen Viertel in Berlin - genau so gut mit Auftriebsmesser, Strömungssonde, Rußpumpe oder CO2-Indikator umgehen. "Sicherheitswahrer" ist heute seine offizielle Berufsbezeichnung. Mehr denn je ist seine Aufgabe die eines Umweltschützers.
Nach altem Brauch kündigt er den Hausbewohnern seinen Besuch mit seinem Zeichen und der Datumsangabe an. Höflichkeit gehört zu seinen Berufseigenschaften ebenso wie Sorgfältigkeit, Beobachtungsgabe und Orientierungsvermögen. Bestimmt reicht es nicht, nur schwindelfrei zu sein.
Ob Miethaus oder Sehenswürdigkeit, wie das Charlottenburger Schloß, der Schornsteinfeger besucht beides. Es gibt kaum ein Gebäude, auf dem er nichts zu tun hat.
Auch dem Reichstagsgebäude, der historischen Stätte des deutschen Parlamentarismus, in der Nähe des Brandenburger Tors, steigt er aufs Dach.
Die 200 Westberliner Schornsteinfeger helfen gern - auch vor dem Standesamt als altbekannte Glücksbringer. Sonst aber geniessen sie in einer Pause immer wieder das Panorama ihrer vielgenannten Stadt.
Turbo-Porsche, die Superstars unter den Pistenrennern, Willi Kauhsen fährt einen: "Der Wagen hat also enorme Beschleunigungswerte. Er beschleunigt von 0 auf 100 in 2,2 Sekunden, von 0 auf 200 in 5,4 und von 0 auf 300 in 11,1 Sekunden."
Seine Kraft holt der Porsche aus dem Turbolader - ein Konstruktionsprinzip, das das 350 PS starke Triebwerk bei einer Drehzahl von 4 1/2 bis 5.000 Touren an auf 1000 PS verstärkt.
Willi Kauhsen war einer der vier Piloten, die beim ersten Lauf der Inter-Serie einen Porsche auf dem Nürburgring über die Strecke jagten. Er galt bei den Experten als Favorit im international besetzten Feld.
Inter-Serie 73, das europäische Gegenstück zu den amerikanischen CAN-AM-Rennen, ist ein Rennen für zweisitzige Wagen ohne Hubraumbegrenzung. 80.000 Zuschauer verfolgten gespannt das Rennen der PS-Monster.
Wenige Augenblicke nach dem Start: Willi Kauhsen hat sich von der Konkurrenz schon abgesetzt. Leo Kinnunen, der Vorjahrssieger aus Finnland führt ebenfalls auf Turbo-Porsche die Verfolgungsgruppe an.
Aber Kauhsen, der als Porsche-Testfahrer alle Rennwagenmodelle prüft, und auch den Turbo wie seine eigene Tasche kennt, läßt sich nicht verwirren. Er vergrößert von Runde zu Runde seinen Abstand zu Kinnunen.
Kauhsen gewinnt den ersten Lauf der Inter-Serie und einen Preis von rund 25.000 Mark. 350.000 hat der ambitionierte Privatfahrer für seinen Porsche bezahlen müssen.
Im nächsten Jahr will er sich einen noch stärkeren Turbo kaufen - ein Modell, von dem er noch nicht weiß, wie er sagte, ob es sich im Rennen von der Piste abheben wird.