Sacherschließung
01. Kieler Woche 1973
Segelboote halbnah in der Kieler Förde. Regatta der Flying Dutchman mit dem Sieger Uli Libor, Hamburg. Doppelrumpfboot (Katamaran) Tornado an Land. Boot wird zu Wasser gelassen. Regatta, Boot liegt m Wind und hängt seitlich hoch aus dem Wasser. Fahrendes schräg liegendes Boot mit Doppelrumpf. 470er Jolle an Land. Regatta der 470er Jollen. Wehende bunte Spinnacker der kleinen Kunststoffboote. Wendemanöver. Uwe Beckmann in dem Boot Eumel (3).
02. China-Report
a) 1. Chinesischer Botschafter Wang Yu-Tien in Bonn. Wang Yu-Tien kommt Flugzeugtreppe hinunter und wird begrüßt. Überreichung von Blumensträußen in Plastikhüllen an die Frau des Botschafters. Wang Yu-Tien spricht vor Mikrofonen nach Ankunft. Vor Villa Hammerschmidt steht Ehrenformation und präsentiert. Motorradeskorte und Mercedes-Wagen fahren vor. Wagenschlag wird geöffnet. Wang Yu-Tien und Frau steigen aus Wagen. Wang Yu-Tien grüßt vor Eingang. In der Villa Hammerschmidt Heinemann neben Wang Yu-Tien nach Überreichung des Beglaubigungsschreibens. Händedruck. Pressephotografen. Chinesischer Ständer an Wagen, groß. Frau des Botschafters steigt ein. Wang Yu-Tien steht grüßend neben dem Wagen. b) Walter Scheel in China. Kleiner Ständer mit deutscher und chinesischer Fahne auf Tisch. Scheel und der chinesische Außenminister Chi Peng-Fei unterzeichnen das Abschlusskommuniqué. Walter Scheel und Delegationsmitglieder gehend. Ministerpräsident Tschu En Lai, halbnah. Begrüßung von Gästen. Die Chinesische Mauer mit Besuchern. Europäerin fotografiert. Scheel an der Chinesischen Mauer, halbnah. c) Chinesisches Handelsschiff in Hamburg. Frachter Shanghai an Anlegebrücke. Verladen von Fässern und Säcken mit Kran. Chinesische Seeleute an Bord.
03. Berlin: Kurfürstendamm
Straßenbild Kurfürstendammm, im Hintergrund Schrift Berlin. Luftaufnahme des Kurfürstendamms. Der Kurfürstendamm bei Tag und bei Nacht. Leute sitzen vor Café im Freien. Verkäufer in rotem ärmellosem Unterhemd sitzt am Tisch auf der Straße und hämmert Silberschmuck. Gehendes junges Mädchen mit blonden langen Haaren und engem Pullover. Zwei junge Mädchen trinken mit Strohhalm aus Glas Berliner Weiße. Junger Mann verteilt Zettel. Junges Paar zieht hochrädrigen Karren mit Stoffhund. Fahraufnahmen Kurfürstendamm. Häuserfassaden. Kranzler. Kellnerin steht am Tisch und kassiert. Modeboutiquen. Junger Mann stellt Schaufensterpuppe vors Geschäft. Demonstrantenumzug mit Transparenten Für den Ausbau der demokratischen Rechte aller Hochschulangehörigen - Lehrmittelfreiheit. Autostau. Demonstranten in Fahrradkolonne. Bus mit Aufschrift Berliner Panoptikum. Wachsfigurenkabinett mit Horrorgestalt. Kunstgalerie Pels Leusden. Das Theater am Kurfürstendamm. Ausschnitt aus Theateraufführung. Bunte Lichtpunkte von Reklamen und Autoscheinwerfern werden deutlich. Gäste in Restaurant. Kellner geht zwischen Tischen mit Bierhumpen. Tanz in Vergnügungslokal. Grüne Fußgängerampel, groß.
04. Kassel: Henschel-Lokomotiven
Vorbeifahrende Räder von Lokomotive. E-Lok fährt, im Hintergrund Henschel-Werke. E-Lok auf Schienen in Montagehalle. Arbeiter fährt mit Prüf- oder Montagewagen unter die Lok. Loks in Werkhalle. Foto: Das Werk im 19. Jahrhundert. Die 1. Lokomotive Drache aus dem Jahr 1848. Fotos aus der Entwicklungsgeschichte des Lok-Baus. Die 1. stromliniengeformte Lokomotive kurz nach der Jahrhundertwende (Geschwindigkeitsrekord 150 Stundenkilometer). Werkaufnahmen. Moderne Loks in der Fertigung. Fertigung von Einzelteilen. Schweißer. Bau der 1. Diesel-Elektro-Lok mit Drehstromkraftübertragung. Henschel BBC De 2500. Lokomotive fährt aus Werkhalle.
05. Gestüt Marbach
Zwei Kutschpferde mit Scheuklappen traben, weitere zwei Pferde dahinter. Viererzug fährt durch Wald. Reiter reiten vor Gestüt. Schimmel und dunkelbraunes Pferd werden an Halfter gehalten. Reiter des Landgestüts bei Ausritt mit den Pferden im Gelände. Figurenreiten. Junge Reiter bei Reitstunde. Reitlehrer gibt Kommando. Stuten und Fohlen auf der Weide. Weiße Araberpferde dazwischen. Galoppierende Pferde und Fohlen in Zeitlupe.
Sprechertext
Die Kieler Förde, vor einem Jahr olympisches Segelrevier, lud zum nach-olympischen Turnier. Und Segler aus aller Welt kamen - 1.500 aus 24 Ländern, unter ihnen Weltmeister und Goldmedaillengewinner.
7 Tage kreuzten sie auf den traditionsreichen Dreieckskursen des Kieler Reviers. Bei den Flying Dutchmen - einer der 6 olympischen Klassen - war der Hamburger Uli Libor nicht zu schlagen, obwohl er eine der 7 Wettfahrten wegen eines Defekts an der Pinne vorzeitig beenden mußte. Der Olympiadritte mit der Nr. 1141 im Tuch war 7 Tage lang topfit.
Gespannt hatte man in Kiel auf den Start eines Bootes gewartet, das vor Europas Küsten gerade erst heimisch zu werden beginnt: Tornado, der Doppelrumpf-Renner aus Übersee, ein neuer olympischer Bootstyp. Im Katamaran-Segeln dominierten lange Zeit die Briten und Amerikaner. Inzwischen haben die Kontinentaleuropäer aufgeholt. Zwei Schweden segelten vor Kiel am schnellsten.
Die 470er-Jolle, die zweite der beiden Bootsklassen, die neu in das Programm der nächsten olympischen Spiele aufgenommen wurden, hatte vor allem Nachwuchs-Segler gereizt, das neue Material im Wettkampf zu erproben. Die schnittige Zwei-Mann-Jolle aus Kunststoff macht auch bei schwacher Brise gute Fahrt. Ihre technischen Daten: Länge 4 Meter 70, Breite 1,64, Segelfläche knapp 13 Quadratmeter. Ohne den Spinnaker - das bauchige Vorsegel - kostet die Jolle rund 5.000 Mark.
In dem Rekordfeld von 108 Teilnehmern holten sich Uwe Beckmann mit "Eumel" den dritten und der Lüdenscheider Hübner den 1. Platz. Die 470-er Jolle war die Entdeckung auf der Kieler Woche 73. Dem preiswerten Kunststoff-Flitzer werden gute Chancen eingeräumt. Segeln zum Breitensport weiterzuentwickeln.
Asiatisches Lächeln und Blumen unter Zellophan schmückten ein politisches Ereignis in Bonn: Die Ankunft des ersten chinesischen Botschafters in der Bundesrepublik.
24 Jahre nach Gründung ihrer Staaten besiegelten China und die Bundesrepublik Deutschland die Normalisierung ihrer Beziehungen durch einen völkerrechtlichen Schlußakt - den Austausch von Botschaftern. Für die sozial-liberale Bundesregierung war die Vereinbarung mit Peking eine konsequente Weiterentwicklung ihrer Friedenspolitik.
In der Villa Hammerschmidt überreicht Botschafter Wang-Yu-tien dem deutschen Bundespräsidenten Heinemann sein Beglaubigungsschreiben. Die Bundesrepublik ist der achtzigste Staat, der diplomatische Beziehungen mit China aufgenommen hat. Vereinbart wurde der Botschafteraustausch acht Monate vorher beim ersten Besuch eines deutschen Außenministers in China. In der "Großen Halle des Volkes" im Pekinger Regierungsviertel hatten Vizekanzler und Außenminister Walter Scheel und der chinesische Außenminister Tschi Peng-fei das Abschluß-Dokument unterzeichnet. Nicht erst in Peking wurde deutlich: China und die Bundesrepublik Deutschland haben keine bi-lateralen Probleme. Mit Ministerpräsident Tschu-En-lai war Scheel sich einig, daß neben den politischen Kontakten die Wirtschaftsbeziehungen Vorrang haben sollen.
Zum Abschluß seiner Reise besuchte Scheel die einst für jedermann gesperrte Kaiserstadt Pekings und die legendäre chinesische Mauer.
Chinesische Frachter werden in Zukunft häufiger in deutschen Häfen löschen und laden. Eine wirtschaftliche Zwischenbilanz nach dem kürzlich abgeschlossenen Handelsabkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Volksrepublik China stimmte die deutsche Wirtschaft optimistisch: Die Bundesrepublik konnte ihre Ausfuhren nach China im ersten Halbjahr 73 um 50 Prozent erhöhen.
Berlins Kurfürstendamm: 3 1/2 Kilometer ist er lang und 400 Jahre alt. Berlinkenner wissen: der Ku-Damm hat ein 24 Stunden-Programm, das jede Stunde wechselt.
Auf dem Ku-Damm zeigt sich die alte Stadt jung und attraktiv. Hauptverkehrsader, Geschäftszentrum, Vergnügungsboulevard, Treffpunkt der Bummler und Touristen.
Politik und Geschichte - auch sie hinterließen Spuren. Von den alten schönen Fassaden verschonte der Krieg nicht allzuviele. Was blieb, wurde liebevoll restauriert. Lebendige Erinnerung an die Zeit vor genau 100 Jahren, als Fürst Bismarck die Order gab, den kurfürstlichen Reitweg zur Verbindungsstraße auszubauen.
Berlin ist auch eine Hochburg der Mode. Der Ku-Damm offeriert, was man in Europa trägt.
Von der Berliner Luft sagt man, sie wirke wie Sekt. Unumstritten ist: sie stimuliert, reizt zu Experimenten verführt zu Kontakten. Hier wird protestiert und demonstriert - und jeder findet hier sein Publikum - auch die Horrorgestalt im Wachsfigurenkabinett.
Kunst und Geschäft: diese Alt-Berliner Mischung hat eine glanzvolle Tradition. Der erste Tonfilm der Welt wurde auf dem Ku-Damm aufgeführt. Seine Boulevard-Theater haben den Witz und die heitere Frivolität bewahrt, mit denen sich die Berliner seit Jahren durchs Leben schlängeln.
Kurfürstendamm - rund um die Uhr. Nirgendwo wird das bunte Leben der Metropole sichtbarer als hier.
Lokomotiven aus Deutschland sind auf dem Schienennetz der ganzen Welt zu Hause. Die Henschel-Werke bei Kassel gehören zu den Pionieren eines Transportsystems, mit dem der Mensch in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Erde eroberte. Die Vorfahren der Werksgründer begannen im 17. Jahrhundert mit dem Guss von Kirchenglocken. 200 Jahre später kündigte das runde Gießhaus auf dem Werksgelände den Anbruch des Industrie-Zeitalters an, und am 29. Juli 1848 präsentierte die Firma Henschel der verblüfften Öffentlichkeit ihre erste Lokomotive mit dem Namen "Drache". Fortan stand Kassel im Zeichen der Lokomotive. 1913 lieferte das Werk seine 12.000ste Lok aus. Die erste stromliniengeformte Lokomotive der Welt, die kurz nach der Jahrhundertwende mit 150 Stundenkilometern einen Geschwindigkeitsrekord aufstellte, ist nur eine der vielen Neuentwicklungen, mit denen Henschel seither den internationalen Lokomotivbau revolutionierte.
Auch heute setzt Henschel auf den technischen Fortschritt. Die 2.000 Mitarbeiter des Unternehmens wissen, daß sie einen in 125 Jahren gewachsenen Ruf zu verteidigen haben. Mit 32.000 ausgelieferten Lokomotiven besetzen die Henschel-Werke immerhin den zweiten Platz in der Weltrangliste.
Fast alle Einzelteile einer Lok werden in Kassel unter einem Dach gefertigt. Mit modernen Produktionsmethoden verteidigen die Lok-Bauer den weltweiten Ruf ihrer Firma. Dampf-, Diesel- und Elektroloks aus Kassel arbeiten in China, Afrika und Mexiko.
Auch mit seiner letzten Lok stieß das Unternehmen in technisches Neuland vor: Die Henschel BBC-DE 2500 ist die erste dieselelektrische Lokomotive der Welt mit Drehstrom-Kraftübertragung. Die ersten drei Maschinen werden zur Zeit von der deutschen Bundesbahn getestet. Nach ihrer Erprobung erhoffen sich die Henschel-Werke von der robusten leistungsstarken Universallok neue Absatzchancen im Ausland.
Edle Pferde, zu einem Vierer-Zug gespannt: ihr Anblick ist selten geworden in Deutschland. Noch trifft man sie auf ländlichen Reiterfesten und dann mag auch der Großstädter spüren, was ihm verloren ging, als die Maschine das Pferd verdrängte. Als Partner des Menschen für Sport und Freizeit hat das Pferd überlebt. Und es scheint sogar, als winke ihm hier eine neue Zukunft. Die deutsche Pferdezucht nutzt die wieder entdeckte Liebe der Deutschen zum Pferd. Tradition, auch wenn sie vor langer Zeit begründet wurde, hindert dabei nicht. Zu den ältesten Stätten der Pferdezucht in Deutschland gehört das württembergische Haupt- und Landgestüt in Marbach an der Lauter. In diesen Wochen wird es 400 Jahre alt.
Junge Leute profitieren hier auf ihre Weise von der Tradition. Für wenig Geld können sie in der dem Gestüt angeschlossenen Reit- und Fahrschule einen Reitkursus belegen. Wer Marbach nach vier Wochen verläßt, ist gerüstet. Hauptzweck des 1573 von Herzog Ludwig von Württemberg gegründeten Gestüts aber bleibt die Pferdezucht. Im Verlauf der Jahrhunderte diktierten Zeitmoden und persönlicher Geschmack der Regenten die Zuchtziele des Gestüts. Heute sind sich die Züchter in Marbach darin einig, ein Warmblutpferd zu züchten, das gute Reiteignung mit bestem Charakter vereint.
Auch feurige Araber tummeln sich seit 160 Jahren auf der Schwäbischen Alb zwischen Weil und Marbach. König Wilhelm I. von Württemberg begeisterte sich einst für die schönen temperamentvollen und anspruchslosen Pferde aus dem Orient.
Die Auslese der Pferdezüchter in Marbach ist streng. Nur etwa 20 Prozent aller Hengstfohlen passieren die Leistungsprüfungen. Die Qualität der Nachzucht aber hat den Ruf Marbachs in alle Welt getragen. Seit nunmehr vier Jahrhunderten.
Personen im Film
Beckmann, Uwe ; Heinemann, Gustav ; Scheel, Walter ; Lai, Tschuen ; Yu-tien, Wang ; Libor, Ulli ; Chi Peng-fei, Chi
Orte
Berlin ; Bonn ; China ; Hamburg ; Kassel ; Kiel ; Marbach ; Peking
Themen
Lokomotive ; Segeln ; Pferdezucht ; China ; Politik ; Kurfürstendamm ; diplomatische Beziehungen ; Sachindex Wochenschauen ; Bundesgrenzschutz ; Bundeswehr ; Demonstrationen ; Eisenbahnwesen ; Hände ; Handel, Geldwesen ; Industrie ; Kameraleute, Kameramänner ; Fahnen ; Fußgänger ; Nacht ; Photographen ; Plakate, Schriften, Transparente ; Politische Veranstaltungen ; Polizei ; Reiten, Pferderennen (ohne Trab) ; Reklame ; Schiffahrt ; Städtebilder: Deutschland ; Wellenreiten ; Tiere (außer Hunde) ; Bauwerke ; Kraftfahrwesen, Kraftfahrzeugwesen ; Kulturelle Veranstaltungen ; Verkehr: allgemein ; Außenpolitische Veranstaltungen ; Zivildienst ; Flugzeugwesen, Flugwesen ; Berufe ; Luftaufnahmen ; Gastronomie ; Kiel (Schleswig-Holstein) ; 01 16 mm-Projekt ; Industrie ; Surfing ; 10 Findbuch Deutschlandspiegel
Gattung
Periodika (G)
Genre
Monatsschau