Sacherschließung
01. Frankfurt: Internationale Automobilausstellung
Schwenk in Ausstellungshalle. Besucher an Autoständen. Verschiedene Autotypen. Sportwagen. Motorhaube wird geöffnet. Porsche dreht sich. Mercedes-Sportwagen.
02. VW-Prototyp ES - Sicherheitsauto
Autoverkehr auf dreispuriger Straße, zwischen den Fahrzeugen das VW-Sicherheitsauto. Ungewöhnlich breite Tür des Wagens wird geöffnet und bleibt offen stehen. Bei Zünden legen sich Sicherheitsgurte automatisch um. Alle Kanten im Wagen rund und ohne Ecken. Außenspiegel wird von innen eingestellt. Günstige Anordnung der Hebel für Handbremse und automatisches Getriebe. Mit Knopfdruck werden Sicherheitslenkrad und Fußhebel auf richtigen Abstand gebracht. Beim Öffnen der Tür lösen sich die Sicherheitsgurte. Probefahrt des Wagens. Fahren mit Scheinwerfern. Fahrt auf Holperstrecke. Scheinwerfer haben Scheibenwischer. Ein Scheibenwischer auf der Frontscheibe. Autoscheinwerfer von vorn, bei Nebel, vergrößern sich. Crash-Test: Frontalaufprall bei 80 Stundenkilometern. Seitlicher Aufprall. Blick von oben in Fahrzeug bei Test mit Puppen. VW-Sicherheitsauto bei Schleuderfahrt auf Teststrecke.
03. Bonn: Besuch des japanischen Ministerpräsidenten Tanaka
Park des Palais Schaumburg. Ehrenformation der Bundeswehr im Park. Neben Willy Brandt steht Kakukei Tanaka, halbnah. Fahne weht auf dem Palais Schaumburg. Brandt und Tanaka betreten Raum und setzen sich zum Gespräch. Gespräch zwischen dem japanischen Außenminister und Walter Scheel. Händedruck Scheel mit dem japanischen Außenminister. Arbeitsbesprechung deutscher und japanischer Delegation. Am Tisch Scheel, halbnah. Tanaka spricht auf Pressekonferenz über das Ergebnis seiner Gespräche. Journalisten notieren. Journalisten notieren.
04. Berlin: Übersee-Import-Messe "Partner des Fortschritts"
Die Messehallen am Funkturm, total. Portal. Negerin, seitlich, groß. Kopf mit Ohrringen. Neger, groß. Ausstellungsstand Korea. Klaus Schütz geht durch die Ausstellung. Asiatische Drachenfigur, groß. Asiatinnen bei Teeausschenken. Fernsehempfänger, Radios. Junge Frau hält sich Kimono an. Kunsthandwerkliche Gegenstände. Inderin mit Halsschmuck zeigt Decke. Afrikanische Früchte. Blick auf Ausstellungshalle von oben. Stand Ecuador. Brasilianischer Schmuck. Sportwagen Puma. Kamerarückfahrt der Messehallen.
05. Hamburg: Internationale Gartenausstellung IGA
Blumen in Planten un Blomen, im Hintergrund das Kongress-Center. Heinemann neben Peter Schulz geht durch die Ausstellung. IGA-Blumen-Bahn fährt. Gustav Heinemann, Peter Schulz und Hilda Heinemann fahren in IGA-Bahn. Die Wasserlichtorgel. Autoverkehr auf der Lombardsbrücke. Skulpturen an der Alster und der Lombardsbrücke, vor dem Kunsthaus. IGA-Bahn fährt durch Blumenbeete. Fahraufnahme. Kinderspielplatz. Junge turnt an Klettergerüst. Kinder auf Rutschbahn. Junge spielt an großem Rechenschieber und verschiebt die Kugeln. Besucher in der IGA zwischen Blumen. Metronom-Auge bewegt sich an der Alster.
06. Oberbayern: Barockmusik "Festlicher Sommer" in der Wallfahrtskirche Zur Wiese
Teileinstellungen der Wallfahrtskirche. Ensemble der Münchner Philharmoniker spielt in der Kirche Concerto A Moll von Antonio Vivaldi. Die Barockkirche mit Decken und Wandverzierungen, kunstvollem Geländer und Barock-Figuren.
07. Neue Fußballstadien in Gelsenkirchen und Dortmund
Stadtbild mit Verkehr und Menschen. Neues Fußballstadion für die Fußballweltmeisterschaft in Dortmund (Westfalenstadion). Handwerker beim Befestigen der Sitze auf den Tribünen. Überdachte Tribünen. Blick auf das Spielfeld. Flutlichtanlage, groß. Das Rheinstadion in Gelsenkirchen. Flutlicht.
08. Gelsenkirchen: Fußball-Länderspiel Deutschland - Frankreich 2:1
Spiel im Rheinstadion. Franz Beckenbauer im Spiel, halbnah. Kleff im Tor, läuft Ball entgegen. Dicker Zuschauer mit Kappe. Dieter Hoeness gibt Flanke zu Gerd Müller. Müller köpft Ball ins Tor 1:0. Zuschauer springen auf und reißen Arme hoch. Torwartparade Zeitlupe. Großaufnahme junger Zuschauer mit langen Haaren. Gerd Müller schießt Elfmeter ein zum 2:0 Zeitlupe. Wolfgang Kleff im Tor mit erhobenen Armen. Wiederholung des Torschusses ohne Zeitlupe. Müller wird umarmt. Schwarz-rot-goldene Fahnen werden geschwenkt. Französischer Angriff. Kleff im Tor. Torschuss für Frankreich 2:1. Die Mannschaften gehen vom Platz.
Sprechertext
Autos sollen nicht nur schnell, schön und bequem sein. Die Automobilindustrie und ihre Kunden sind sich einig: in der hochmotorisierten Gesellschaft muß das Auto auch sicherer werden. Zu den bundesdeutschen Autofirmen, die auf der Suche nach dem Auto von morgen Ingenieurkunst und viel Geld investieren, gehört VW. Mit dem Prototyp ESVW hat sich Europas größtes Automobilwerk in die weltweite Diskussion über das Sicherheitsauto eingeschaltet.
VWs Sicherheitsauto fällt im Straßenverkehr kaum auf. Erst auf den zweiten Blick entdeckt man die technischen Finessen, die das Autofahren sicherer machen: z.B. die ungewohnt breiten Türen, in denen Stahlträger die Insassen bei einem seitlichen Aufprall zusätzlich schützen. Die vier Sicherheitsgurte legen sich durch Anlassen des Motors automatisch an.
Vorspringende Kanten gibt es im ESVW nicht. Der Außenspiegel wird von innen verstellt, Hebel für Handbremse und automatisches Getriebe liegen gut griffbereit nebeneinander. Per Knopfdruck stellt jeder Fahrer Sicherheits-Lenkrad und Fußhebelwerk auf seine Maße ein. Die Sicherheitsgurte gleiten beim Öffnen der Tür automatisch in die Ausgangslage.
Ins Wagendach wurde ein Überroll-Bügel eingelassen. Seine Belastbarkeit, die in Crash-Experimenten getestet wurde, entspricht - wie die übrigen technischen Daten des Autos - dem sogenannten "Lastenheft" der amerikanischen Sicherheitsbehörde. Diese US-Richtlinien für Sicherheitsautos legte VW beim Bau seines Prototyps zugrunde.
Das Sicherheitsfahrwerk stabilisiert den Wagen auch in Grenzsituationen. Scheibenwischer für jeden Scheinwerfer. Die Frontscheibe kommt mit einem einzigen Wischer aus: er liegt genau im Strömungsfeld.
Im Crash-Test verblüffte das Auto mit Werten, die bislang unerreicht sind. Frontal-Aufprall mit 80 Stundenkilometern.
Auch beim seitlichen Aufprall erfüllt VWs Experimentierauto die Forderungen der US-Sicherheitsbehörde.
Der ESVW wird niemals in Serie gehen. Dennoch ist das experimentelle Spiel mit den Prototypen nützlich: Von den Erfahrungen, die mit Sicherheitsautos gesammelt werden, finden viele Eingang in die Serienproduktion. Sie helfen, die Zahl der Verkehrstoten und Verletzten in der Welt zu verringern.
Die Ehrung im Park des Bundeskanzleramtes galt einem Gast, der als "Mann von Tatkraft und Entscheidungsfreude" gerühmt wird und der seine politischen Zielsetzungen so kennzeichnet: "die notwendigen Dinge müssen getan werden, selbst wenn meine Popularitätskurve auf ein Prozent sinkt".
Kakuei Tanaka, Japans Ministerpräsident, machte nach seinen Besuchen in London und Paris in Bonn Station, um auch mit Bundeskanzler Brandt, Japans Verhältnis zur EG zu erörtern - und aus der Phase der theoretischen Diskussion in das Stadium der praktischen Zusammenarbeit zu überführen.
Zur gleichen Zeit besprachen die Außenminister Masayoshi Ohira und Walter Scheel mit ihren Delegationen im Rahmen der deutsch-japanischen Konsultationen strittige Fragen der Zusammenarbeit: Japans Export um jeden Preis hat vor allem die Industrienationen der EG herausgefordert.
Auf einer Pressekonferenz gab Kakuei Tanaka das Ergebnis seiner Gespräche mit Bundeskanzler Brandt bekannt:
"Wir sind übereingekommen", so erklärte Tanaka - und nahm damit einen Vorschlag des deutschen Bundeskanzlers auf - "eine gemeinsame Kommission zu bilden, welche die Möglichkeiten der Zusammenarbeit bei der Rohstoff- und Energieversorgung prüfen soll".
Tanaka bekräftigte die Bereitschaft seines Landes zur Kooperation mit der Gemeinschaft. Darüber hinaus sprach er sich dafür aus, die Beziehungen zwischen Japan, Europa und den USA zu stärken und politisch wie wirtschaftlich funktionstüchtig zu machen. Als "Modell einer weiterreichenden Zusammenarbeit in der Welt von morgen".
(West)-Berlin war 5 Tage lang Gastgeber der größten Übersee-Messe Europas. "Partner des Fortschritts" hat sich als ein Instrument praktischer Handelshilfe bewährt: "Aussteller aus Afrika, Asien und Latein-Amerika betrachten in ständig wachsender Zahl die Messe für eine besonders günstige Gelegenheit, ihre Produkte auf den europäischen Märkten einzuführen und deren Absatzchancen zu erproben".
Mit über 1.000 Ausstellern aus 60 Ländern waren die 11. "Partner des Fortschritts" so gut besucht wie nie.
Das Angebot von industriellen Halb- und Fertigwaren, vor allem aus dem Konsumgüter-Bereich, ist merklich größer geworden; Textilien, Schmuck, Möbel, Teppiche und Kunsthandwerk überwiegen jedoch noch immer.
Mehr als bisher wird man in Zukunft versuchen, die Probleme zu lösen die viele Entwicklungsländer mit ihrer Abhängigkeit von der Rohstoffausfuhr haben. In Berlin sollen "nichttraditionelle" Produkte aus Ländern der 3. Welt bevorzugt präsentiert werden - der Trend, "Partner des Fortschritts" zu einer Konsumgüter- und Industriegütermesse der Entwicklungsländer zu machen, zeichnet sich ab.
Der gegenseitige Warenaustausch zwischen den Entwicklungsländern und der Bundesrepublik Deutschland hat in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen, gemessen am Handel mit anderen Industrie-Nationen verringerte sich jedoch der Anteil der Entwicklungsländer am Außenhandel der Bundesrepublik.
Den internationalen Warenaustausch zu liberalisieren und die Entwicklungsländer stärker in den Welthandel zu integrieren, bleiben deshalb handelspolitische Ziele der Bundesrepublik Deutschland - auf internationalen Handelskonferenzen ebenso wie in Berlin.
Pflanzenfreunde aus aller Welt zog es in diesem Jahr nach Hamburg zur IGA '73, der Internationalen Gartenbau-Ausstellung. Mit einer Fahrt im IGA-Blumenzug eröffnete Bundespräsident Gustav Heinemann die "Olympiade der Gärtner" - im April. Als im Oktober Aussteller aus fast 50 Ländern wieder Abschied nahmen von Hamburgs "größtem, schönsten und mit 60 Millionen Mark Baukosten auch teuerstem Garten", hatten mehr als 5 Millionen Besucher die Phantasie von Gärtnern und Gartenarchitekten bestaunt.
Kunst wies ihnen die Richtung zu Hamburgs Blumenparadies. Skulpturen, Emaille-Bilder, serielle Zeichen - Orientierungspunkte und Irritationsobjekte für Einheimische und Fremde, auf dem Weg durch die "Kunstallee" zur IGA-Kasse.
Gartenbau-Ausstellungen haben in Hamburg Tradition. 1869 organisierte die Hansestadt die erste Ausstellung mit internationaler Beteiligung, 1953 die erste IGA nach dem Krieg. Die Mitarbeit von Städteplanern bewies, das Gartenschauen mehr sein können als reine Demonstrationen gärtnerischer Leistungskraft: Mit dem Ausbau des Parkes "Planten un Blomen" gewann Hamburg eine zusammenhängende Grünanlage im Herzen der Stadt, einen Platz zur Erholung und Entspannung im Großstadtgedränge.
Ihrem selbstgestellten Anspruch, eine Weltstadt, ein Umschlagplatz - nicht nur von Gütern und Waren, sondern auch von geistigen Vorstellungen und Meinungen zu sein, ist die Hansestadt mit der IGA '73 gerecht geworden - so meinte die Mehrzahl aller Besucher.
"Festlicher Sommer in der Wies" - Musik alter Meister in der Wallfahrtskirche zur Wies bei Steingaden in Oberbayern - der 1746-54 von Domenikus Zimmermann gebauten und von seinem Bruder Johann Baptist ausgemalten Rokokokirche.
Zum 10-jährigen Jubiläum der Konzertreihe "Festlicher Sommer" spielte das Barock-Ensemble der Münchner Philharmoniker aus dem Concerto a-moll für Flöte, Oboe, Violine und basso continuo, von Antonio Vivaldi.
Freizeit im Ruhrgebiet - das heißt für die Menschen in der Industrie-Landschaft zwischen Rhein und Ruhr seit alters her: Taubenzucht und Fußball. Die passionierten Fußball-Fans in Gelsenkirchen und Dortmund profitierten mehr als alle anderen Bundesbürger von der Entscheidung des Weltfußballbundes, die Titelkämpfe '74 in Deutschland auszutragen: sie erhielten zwei neue Arenen, die eigens für die Fußball-Weltmeisterschaft errichtet wurden. In Dortmund steht das erste reine Fußball-Stadion in Deutschland kurz vor seiner Vollendung mit Turn- und Mehrzweckhallen unter den riesigen Tribünen, aber ohne Laufbahn für Leichtathleten. Von den 55.000 Zuschauerplätzen sind 44.000 überdacht.
Das Rheinstadion in Gelsenkirchen - der 2. Neubau für die Welt-Fußballspiele. Das großzügig konzipierte Stadion wurde als Mittelpunkt einer Park- und Freizeitlandschaft errichtet. Seine Premiere hatte es in diesen Wochen: beim Länderspiel Deutschland - Frankreich.
Torwart Kleff von Borussia Mönchengladbach zeigte sich so sicher, daß er gute Chancen hat, die Nummer 1 im Tor der deutschen Nationalmannschaft zu werden. Die Gastgeber finden erst in der 2. Halbzeit zu ihrem gewohnten Spiel. Eine Maßflanke von Hoeness nutzt Müller zu einem unhaltbaren Kopfballtor.
Die jungen ehrgeizigen Spieler aus Frankreich machen es dem Europameister schwer, sein Publikum mit Toren zu verwöhnen. Nach einem Foul an Gerd Müller zeigt der Schiedsrichter auf den Elfmeter-Punkt. Der Gefoulte schießt selbst: 2:0!
Die Wiederholung zeigt: Torwart Baratelli hatte keine Chance gegen Deutschlands erfolgreichsten Torschützen.
Die Fans auf den Rängen schienen versöhnt: in den vorangegangenen Vorbereitungsspielen zur Weltmeisterschaft hatte die deutsche Elf keine so gute Figur gemacht.
In der Schlußphase werden die Deutschen sorglos. Die Franzosen kommen auf. Nach einem platzierten Weitschuß streckt sich Kleff vergebens. Mit einem 2:1 Sieg weihte die deutsche Nationalelf das neue Rheinstadion ein.
Personen im Film
Beckenbauer, Franz ; Brandt, Willy ; Heinemann, Gustav ; Heinemann, Hilda ; Scheel, Walter ; Schütz, Klaus ; Schulz, Peter ; Tanaka ; Müller, Gerd ; Hoeness ; Kleff, Wolfgang
Orte
Berlin ; Bonn ; Dortmund ; Frankfurt ; Gelsenkirchen ; Hamburg ; Oberbayern
Themen
Automobilindustrie ; Gartenschau ; Politik ; Sachindex Wochenschauen ; Bundesgrenzschutz ; Bundeswehr ; Hände ; Innenpolitische Veranstaltungen ; Kinder ; Fahnen ; Fußball ; Fußgänger ; Musikalische Veranstaltungen ; Presse, Pressekonferenzen ; Sportpublikum, Sport-Zuschauer ; Sportstätten ; Bauwerke ; Kraftfahrwesen, Kraftfahrzeugwesen ; Kunst ; Menschen ; Verkehr: allgemein ; Zivildienst ; Ausstellungen ; Wallfahrt ; Palais Schaumburg (Bonn) ; 01 16 mm-Projekt ; 10 Findbuch Deutschlandspiegel
Gattung
Periodika (G)
Genre
Monatsschau