Sacherschließung
01. Brandt in Algerien und Ägypten
Deutsche und algerische Fahnen, groß. Staatschef Houari Boumediène und Empfangskomitee auf dem Flugplatz Algerien. Willy Brandt und Begleitung kommen Flugzeugtreppe hinunter. Houari Boumediene begrüßt Willy Brandt. Ehrenformation mit aufgepflanztem Bajonett präsentiert. Brandt hebt kleines Mädchen hoch, das ihn mit Kuss begrüßt. Motorradeskorte begleitet Wagen bei Fahrt durch die Stadt. Fahraufnahme Algier. Brandt neben Boumediène, halbnah. Algier, total. Polizist regelt Verkehr. Fußgänger und Straßenverkehr in Algier. Brandt und Boumediène im Gespräch, halbnah.
Ägypten: Fahraufnahme vor den Pyramiden von Gizeh. Die Pyramiden, groß. Stadtbild Kairo. Moscheen. Fotografen und Kameramänner. Willy Brandt neben Anwar el Sadat gehend, halbnah. Brandt und Sadat mit Delegation bei Verhandlung an Konferenztisch. Großaufnahme Sadat. Gespräch Brandt - Sadat. Händedruck / Händeschütteln. Hubschrauber fliegt über Sandwüste. Willy Brandt im Kriegsgebiet am Suezkanal. Ägyptischer Offizier schildert Brandt Kampfgeschehen. Pontonbrücke über den Kanal. Zerstörungen.
02. Industriestadt Berlin
Moderne Bauten und Hochhäuser in Berlin.
Schering AG: Werksaufnahmen. Junge Arbeiterin sieht durch Lupe, groß. Schweißer in Werkraum. Maschine wirft Pillen aus (Anti-Baby-Pillen). Laborarbeiten bei Herstellung der Anti-Baby-Pille / Pille.
Bernhard Halle - Deutsche Werkstätten: Firmenschild an Haus. Werksaufnahmen. Herstellung von optischen Geräten u.a. für die NASA. Arbeiter schneidet mit Kreissäge Glas. Arbeit an optischem Gerät (Laser). Prismenherstellung.
Firma Bogen: Werksgebäude mit Namenszug. In der Entwicklungsabteilung wird Fernseh-Schallplatte entwickelt. Wiedergabe auf Bildschirm. Bild und Ton werden magnetisch auf der Platte abgespeichert.
D.A.M: Herstellung von Angelzubehör. Angelhaken nebeneinander und Angelruten. Köder wird in Labor getestet.
Firma Kömig: Herstellung von Rennbootmotoren. Werksaufnahmen. Rennboot fährt auf See.
03. Düsseldorf: Werbephotograf Charles Wilp
Stadtbilder Düsseldorf. Aufnahmen aneinandergereiht mit Dunkelbildeffekt von Kamera-Aufnahme. Atelier mit Pop-Kunst-Plakaten. Charles Wilp geht mit Modellen Wendeltreppe in Atelier hinauf und setzt sich an Klavier. Werbeaufnahmen mit einem blonden Modell und einer Negerin mit durchsichtigen Blusen und Mini-Höschen hinter frostbeschlagener Glasscheibe. Blondhaariges Mädchen liegt auf rotem Ruhebett, Aufnahme von oben. Zwei Mädchen liegen auf grünem Ruhebett. Charles Wilp photographiert und gibt Anweisungen. Liegende Negerin (wackelnde Aufnahme). Prominentenphotographie mit Willy Brandt und Franz Josef Strauss, der ein Paket Bücher in die Hand bekommt. Walter Scheel neben Mädchen in Badeanzug mit Miss-Wahl-Siegerschärpe.
Charles Wilp begleitet am Klavier blonde Sängerin. Trick Spiegelung Wilp bei Aufnahme mit Modell - Doppelseitig. Wilp zeigt Negerin mit Minirock und Kopfschmuck Haltung. Fotos von Charles Wilp. Dampfer fährt auf dem Rhein.
04. Köln: Römisch-germanisches Museum
Antike Skulpturen, groß. Das Museum neben dem Kölner Dom. Besucher im Museum. Blick zum Kölner Dom. Fresken und Statuen aus der Römerzeit. Kopf eines jungen Mannes, groß. Vorführung und Erklärungen mit Audiogeräten. Ältere Frau, groß. Das Dionysos Mosaik aus dem 3. Jahrhundert. In Vitrinen Glasgegenstände, Vasen, Krüge, Schmuck, Armbänder aus der Römerzeit.
05. Hamburg: Trabrennen in Bahrenfeld - Europameisterschaft
Zuschauer mit Homburg und Brille studiert Rennprogramm, groß. Dicker Männerkopf mit Brille und Zigarette im Mund. Der Trabrennplatz mit neuer Tribüne. Zuschauer sitzen auf überdachter Tribüne. Pferde auf der Bahn. Leute an den Totalisatoren. Kartenverkäuferin. Großaufnahme Mann mit Hut, alter Mann mit Zigarre, faltiges Männergesicht mit Hut. Pferde und Fahrer in Sulkys am Sattelplatz. Stehende Besucher mit Rennprogramm. Fliegender Start. Die Startmaschine fährt zur Seite weg. Trabrennfahrer von vorn und von seitlich. Verschiedene Einstellungen während des Rennens. Edeka-Werbung. Zielgerade: Adolf Übleis, Österreich, führt neben dem Franzosen Masclé. Masclé siegt. Zieleinlauf ZL. Gesamtsieger wird Adolf Übleis. Zuschauer mit Hut lächelt zufrieden. Adolf Übleis im Sulky nach dem Rennen wird beglückwünscht.
Sprechertext
Algeriens Staatschef Boumedienne empfing seinen Gast mit allen Zeichen arabischer Gastfreundschaft. Willy Brandt besuchte als erster Kanzler der Bundesrepublik Deutschland die Volksrepublik Algerien.
Algerien war die erste Station einer Nahost-Reise, die der deutsche Bundeskanzler unternommen hatte, um das Verhältnis der Bundesrepublik zu den arabischen Ländern auf eine feste Grundlage zu stellen. In der Hauptstadt Algier fand Brandt in Boumedienne einen aufgeschlossenen Gesprächspartner, der offen sein Interesse an einer guten Zusammenarbeit mit der Bundesrepublik bekundete.
Allein in den letzten beiden Jahren hatte Bonn Kapitalhilfe in Höhe von mehr als 200 Millionen Mark zugesagt. Das Geld ist für den Bau von Maschinen- und Zementfabriken und für den Ausbau eines Erdgashafens vorgesehen. Beide Länder wollen ihre wirtschaftliche Zusammenarbeit noch verstärken.
Die Pyramiden von Gizeh gehörten zum touristischen Programm der politischen Gespräche, zu denen der Kanzler anschließend nach Ägypten reiste - einem der führenden Staaten der Arabischen Welt.
Mit Ägyptens Staatspräsident Sadat traf Brandt während seines viertägigen Aufenthaltes sechsmal zusammen. Über Geld und Handel wurde in Kairo nur am Rande gesprochen. Wichtiger war beiden Politikern die Vereinbarung einer politischen Basis, auf der Ägypten und die Bundesrepublik künftig enger Zusammenarbeiten wollen. Die freundschaftlichen Gespräche zwischen Sadat und Brandt wurden von beiden Seiten als verheißungsvoller Auftakt eines neuen deutsch-arabischen Dialogs gewertet. Am Suezkanal besichtigte Brandt die Folgen des letzten Nahost-Krieges. Ägyptische Offiziere schildern dem deutschen Besucher den Kriegsverlauf in diesem Kampfgebiet. Ein politischer Friedensschluß im Nahen Osten - so betonte der Kanzler - läge auch im Interesse Europas.
Berlin, die alte Reichshauptstadt, hat in den letzten Jahren auf fast verblüffende Weise ihr Gesicht gewandelt. Glas und Stahlbeton veränderten nicht nur die Stadtlandschaft. Sie sind auch ein Indiz für die gestiegene Wirtschaftskraft Berlins, dessen Rang als größte Industriestadt Deutschlands unangefochten bleibt. Hochspezialisierte Klein- und Mittelbetriebe und die traditionsreichen Weltunternehmen der Stadt haben den guten Ruf Berliner Produkte begründet. Zu den Großen der Berliner Industrie zählt die Schering AG - ein Chemiekonzern, der seine Erzeugnisse in 130 Länder exportiert. Einer von Scherings Exportschlagern ist die Antibabypille, die für die Familienplanung der Entwicklungsländer zunehmend an Bedeutung gewinnt.
Die Firma Halle ist ein Berliner Mittelbetrieb, dem es mit seinen Qualitätserzeugnissen gelang, sogar in die Domäne marktbeherrschender US-Konzerne einzubrechen. Halle fertigt Optiken und optische Spezialfilter für die amerikanische Weltraumbehörde NASA an und liefert astronomische Spiegel und Laser-Polarisierungs-Prismen an Physiklabors und Institute in aller Welt.
Ein anderes Unternehmen - die Firma Bogen - beweist, daß mittlere Spezialbetriebe auch technisches Neuland erschließen können. In der Entwicklungsabteilung dieser Firma steht eine neuartige Fernsehbildplatte kurz vor ihrer Serienreife. Bild und Ton sind in einer Magnetschicht auf der Platte gespeichert.
Bei rechtzeitiger Spezialisierung kann man selbst mit Angelsportgeräten Industrie-Umsätze machen. Die Firma DAM kennen Sportangler in aller Welt. Ihre 700 Mitarbeiter stellen rund 3.000 Angelsportartikel her - von der Teleskop-Rute bis zum laborgetesteten Köder.
Die Firma DAM hat sich im Verlauf von 100 Jahren mit ihren Produkten einen Spitzenplatz in der Weltrangliste erobert.
Rennbootmotore baut man dort, wo sie auch benutzt werden - in Berlin, dessen Flüsse und Seen als ideales Revier für Wassersportler gelten. Die Motoren der Firma König sind allerdings auf den Kursen der ganzen Welt zuhause. Alle Weltrekorde für Motorboot-Klassen bis zu 700 ccm wurden mit Motoren dieser Firma aufgestellt.
"Charles Wilp ist ein gelber Schatten. Das äußerliche Attribut, diegelbe Farbe, ist zunächst einmal die internationale Warnfarbe. Gelb bedeutet undichter Reaktor, der gelbe Anzug ist neutral und klassenlos. Wie Mao-tse-tung mit einem durchlöcherten Regenschirm durch die Reisfelder wandert, wandere ich mit einem gelben Anzug durch die westlichen Institutionen."
Der Mann, der das Spiel mit Worten und Bildern auch deshalb schätzt, weil er mit dem Erfinden von Slogans und Gags seine Karriere aufbaute - dieser Mann ist Deutschlands erfolgreichster Werbefotograf.
In seinem Düsseldorfer Studio arbeitet Charles Wilp seit rund einem Jahrzehnt an umsatzsteigernden Werbekampagnen.
Wilp ist Wilp seit 41 Jahren - aber der Wilp, der Konsumfreuden stimulieren hilft, ist nur zu einem Teil der Wilp, der den Sinn seines Tun zu ergründen versucht. Schein und Sein trennt der Pop-Art-Liebhaber und Künstler der Leere, um ungestört arbeiten zu können.
"Das Reiz-Potential in einem jeden Menschen zu erhöhen, ist meine Hauptaufgabe. Ich bin ja im Moment noch dabei das optisch-akustische Chaos auf die Spitze zu treiben, denn nur so habe ich die Möglichkeit auch wieder zu entleeren."
"Ich liebe alle Frauen. Die Frauen bestätigen mein Verlangen - daß das Leben sinnlich zu begreifen ist. Frauen sind die praktische Anwendung meiner Gedanken."
"Tut Gutes und seid kreativ!"
Aufsehen erregte Wilp auch außerhalb der Werbebranche mit seinen Porträts deutscher Politiker.
"Wenn ich Politiker fotografiere, dann will ich wegbleiben vom aggressiven wie auch vom heroischen Klischee."
So beschrieb er seine Arbeit und "meine Kamera ist leidenschaftslos und zweckbestimmt, dabei einfühlend in die Problematik des Produkts. Meine Fotos zeigen das Produkt immer "im Punkt", dabei ungeschminkt, von seiner besten Seite."
"Ich habe mitgeholfen das optische Chaos herbeizuführen und versuche jetzt dieses optische Chaos wieder zu entschlacken - durch leere Räume, die ich fotografiere." "Künstler sind Menschen, die ihr wahres Potential nicht zur Schau tragen müssen." "Die Zukunft liegt in mir." "Die Sonne blüht über meiner Untertasse."
Zeugnisse der abendländischen Zivilisation - aus Vorgeschichte, Römerzeit und Mittelalter. Zu sehen sind sie im neuen Gebäude des Römisch-Germanischen Museums der Stadt Köln - an der Südseite des Kölner Domchores. In der Eingangshalle das 15 Meter hohe Grabmal des Poblicius aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. Es wurde erst gefunden, als das Museum schon im Bau war. Jetzt ist es eines der Hauptstücke der Kölner Sammlungen.
Die Faszination, die von den einzelnen Fundstücken ausgeht, wird verstärkt durch die Ausstellungs- und Informationskonzeption, die die Kölner Museums-Experten entwickelten: 25 Audio-Geräte führen mit 20 - 25 Minuten langen Bild- und Tonprogrammen in größere Sachzusammenhänge ein, die Steindenkmäler sind auf Sockelinseln frei in den Raum gestellt, die Objekte nicht nach formalen oder stilgeschichtlichen Kriterien geordnet, sondern nach Sachthemen gegliedert.
Der berühmteste aller Funde bestimmte den Standort des Museums: 1942 entdeckte man, beim Bau eines Luftschutzbunkers, das Dionysos-Mosaik aus dem dritten nachchristlichen Jahrhundert. Über diesem Mosaik ließen die Stadtväter das Museum bauen.
Gesammelt wird, was Römer und Germanen am Rhein hinterließen. Das ist viel: denn als die Franken um die Mitte des 5. Jahrhunderts das römische Köln besetzten, wurde die Stadt im Gegensatz zu vielen anderen Städten in den römischen Provinzen, nicht zerstört. Bis heute blieb Köln eine archäologische Fundgrube, zur Freude der Kölner. Ihr auffälliges Interesse an der eigenen Vergangenheit verblüffte auch die Mitarbeiter des Museums. Schon 14 Tage nach der Eröffnung zählte man den 100.000 sten Besucher und mehrmals mußte das Museum wegen Überfüllung geschlossen werden.
Hamburgs Trabrennfreunde zog es nach Hamburg-Bahrenfeld. Mit der Europameisterschaft der Sulky-Fahrer wurde eine der modernsten Trabrennbahnen der Welt offiziell eröffnet. 18 Millionen Mark investierte der Altonaer Rennclub für den Neubau der Tribüneund des Geläufs. Und die neu installierte Computer-Anlage für Pferdewetten macht das Setzen noch leichter und attraktiver. Quoten, Einlauf, Siegerzeit - computerschnell erreichen alle Zahlen und Daten den Rennbesucher über 68 Fernseh-Monitore und Anzeigetafeln.
Letzter Check-up am Sattelplatz. In je 5 Läufen zur Europameisterschaft starteten hierin Hamburg und einen Tag später in Wien 11 Fahrer der europäischen Elite, um Punkte für den Europameistertitel zu sammeln. Fliegender Start zum zweiten Rennen.
In Bahrenfeld entschied allein das Können der Fahrer. Die Pferde wurden vor jedem Rennen unter den Sulky-Profis ausgelost.
Der Österreicher Adolf Übleis mit der Nummer 1 bestätigte im Spitzenfeld seine Favoritenrolle. Die Konkurrenz ließ keine Mittel aus, um den Anschluß an die Spitze zu halten.
Die Traber liefen gute Zeiten: das Geläuf ist mit 3 Schichten Asphalt belegt, die obere zusätzlich mit Gummi elastisch gemacht.
Zieleinlauf: Adolf Übleis liegt gleich auf mit dem Franzosen Mascle. Dann zieht der Franzose an - sein Pferd hat das bessere Spurtvermögen.
Doch der Franzose gewann nur einen Lauf. Neuer Europameister wurde der Österreicher Übleis.
Personen im Film
Brandt, Willy ; Scheel, Walter ; Strauß, Franz Josef ; Wilp, Charles ; Masclé ; Übleis, Adolf ; Boumedienne ; Sadat, Jehan
Orte
Algerien ; Algier ; Berlin ; Düsseldorf ; Hamburg ; Kairo ; Köln ; Ägypten
Themen
Trabrennsport ; Industrie ; Berlin ; Köln ; Sachindex Wochenschauen ; Hände ; Kameraleute, Kameramänner ; Kinder ; Fahnen ; Fußgänger ; Photographen ; Polizei ; Reklame ; Sex ; Sportpublikum, Sport-Zuschauer ; Städtebilder: Afrika ; Städtebilder: Deutschland ; Trabrennen ; Bauwerke ; Korea-Krieg ; Kunst ; Küsse, Kussszenen ; Menschen ; Militär ; Verkehr: allgemein ; Außenpolitische Veranstaltungen ; Flugzeugwesen, Flugwesen ; Berufe ; Archäologie ; Werbung ; Museum ; Staatsbesuch ; 01 16 mm-Projekt ; Industrie ; Militär ; 10 Findbuch Deutschlandspiegel
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