01. Ostsee: Damp 2000 - Ferienzentrum aus der Retorte
Einspänner fährt aus Tor von Gutshof. Fachwerkhäuser in Schleswig Holstein. Windmühle, See, Herrengut, Getreidefeld. Reiter reiten durch Felder. Hochhäuser an der Ostsee. Schwenk über Wohnfront mit kleinen Balkonen. Strand dicht gedrängt voller Strandkörbe. Segelboote. Urlauber bei Dauerlauf und bei Gymnastik in Halle. Blick auf kleine Balkone der Appartements im Schatten. Kleine Block- und Zeltdachhäuser vor den Ferienappartements. Tennisplätze. Badende am Strand. Segelsurfing. Badende in Hallenbad. Blick aus Fenster des Schwimmbades auf das Meer. Restaurant neben dem Schwimmbad. Wellenschwimmbad. Ostseeklinik für Sportmedizin: Junge Männer gehen mit Stock. Arzt untersucht Patienten. Untersuchungen mit Hochleistungssportlern werden ausgewertet. Mann mit Atemgerät fährt auf Trainingsfahrrad. Bewegungstraining auf Liegen mit Geräten. Springen mit Schulterlast. Turner an Barren. Pferd und Ringen im Bild. Kunstturner beim Training am Barren, an den Ringen, am Reck. Trampolinspringer und -Springerin der Nationalriege, ZL. Krafttraining an den Ringen. Mann und Frau sitzen auf Schemel am Strand und machen Armgymnastik. Kaffeeterrasse. Damp 2000 - Hochhäuser an der Ostsee.
02. Wolfsburg: Fahrversuche mit Methanol
Roter VW fährt auf Straße nach vorn im Bild. Herr Wichmann an Steuer von Wagen. Tankanzeige an Zapfsäule. Herr Riek am Steuer. Sich drehender Ventilator, Zapfsäule, Einfüllstutzen wird abgenommen. Vorbeifließender Verkehr. Junge Frauen am Steuer. VW mit Kennzeichen Wob, davor Grafik des ansteigenden Energieverbrauches. Mann an Tafel spricht hierzu: "Spätestens aber ab Herbst 1973 ist klar, dass ein weiteres Anwachsen des Erdölkonsums nicht möglich sein wird. Daraus folgt, dass Mitte der 80er Jahre eine Energielücke auftreten wird, die durch andere Energieträger ausgefüllt werden muss. Schon heute wird an der Erforschung möglicher Alternativ-Kraftstoffe gearbeitet. Im Vordergrund steht dabei neben dem synthetischen Benzin das Methanol." Große Raffinerie. Abbau von Kalk und Kohle, neben Erdgas die Grundstoffe des Brennstoffes Methanol. Wissenschaftler in Forschungslabor. Computeraufzeichnung der Versuchsauswertung. Laborversuche im VW-Werk. Umgerüsteter Motor. Fahrten mit Methanol auf Teststrecke. VW fährt nach vorn im Bild. Umrüstung von Fahrzeugen. Umbau des Vergasers. Messung der Abgase gibt geringeren Ausschlag als bei Benzin. Leistungsvergleich. Zwei Wagen fahren mit gleicher Geschwindigkeit nebeneinander.
03. Tübingen: Deutsch-arabische Woche
Hände trommeln auf Trommel. Altstadthäuser von Tübingen. Arabische Tänzerin mit Krug auf dem Kopf. Neckarufer mit Booten und kleinen Häusern. Tanzauftritt von arabischen Tänzerinnen mit Krügen auf dem Kopf nach orientalischer Musik. Bauchtanz. Schwenk über Tübingen, total. Das Rathaus und der Marktplatz. Verkauf an Marktständen. Junge Studenten auf der Straße Ägyptische Mannequins führen kostbare orientalische Kleider vor. Skulpturen. Nofretete. Gesicht junger und älterer Araberin. Der Generalsekretär der arabischen Liga bei Rundgang durch die Ausstellung. Schmuckgegenstände und Kunsthandwerk. Junge Frau beim Teppichweben. Kostbare alte Schriften. Informationstafeln. Generalsekretär erhält vom Verlag Bücher des deutsch-arabischen Schrifttums. Generalsekretär Riad hält Eröffnungsrede. Bonn: Das Palais Schaumburg. Besuch des Generalsekretärs der arabischen Liga bei Helmut Schmidt. Riad und Helmut Schmidt im Gespräch, groß. (Verbesserung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit der Bundesrepublik mit den arabischen Ländern).
04. Kunst in Berlin
Moderne Plastiken im Freien. Dichter Autoverkehr auf Straße. Grüne Verkehrsampel leuchtet. Gemäldeausstellung in Bankhalle. Kunstamt Berlin Wilmersdorf. In der Graphotek des Amtes können Gemälde entliehen werden. Volkmar Hase malt in seinem Atelier am Skizzentisch. Blick aus dem Fenster auf seine Eisenplastik. Volkmar Hase zieht Handschuhe an und montiert, schleift, knetet und schweißt Kunstwerk zusammen. Fertige Plastik vor Bäumen. Plastiken im Freien.
Alte Herrensitze, Windmühlen, grüne Koppeln und abgelegene Strände: der Nordosten Schleswig-Holsteins war bis vor kurzem eine Idylle fernab vom Touristen-Trubel unserer Zeit.
In die stille Landschaft an der Ostsee brach vor einem Jahr Damp 2000 ein - eine künstliche Urlaubs- und Freizeit-Landschaft, ein kompakter Badeort aus der Retorte. Zweimal hatte das größte Ferien-Zentrum der Bundesrepublik Deutschland inzwischen Hauptsaison.
Das in seiner Vielfalt unerreichte Freizeit-Angebot lockt - wie es scheint - vor allem jene Bundesbürger an, die einen Urlaub ohne Eigeninitiative und Phantasie verbringen wollen. Wer will, kann jede Minute seines Urlaubs von den cleveren Damp-Managern verplanen lassen. Damp ist der erste deutsche Ferienort, der Ferien verkauft wie eine Ware - und diese Ware findet ihren Markt. Die 7.000 Plätze in den Hochhaus-Apartments, in den Block- und Zeltdachhäusern waren in dieser Saison fast ausgebucht.
Urlaub total - zu Preisen, die auch für Familien mit mehreren Kindern erschwinglich sind.
Inzwischen ist auch die Sportmedizin in das Ferien-Zentrum eingezogen. Kassenpatienten und Spitzensportler lassen sich in der klassenlosen Klinik regenerieren oder operieren. Die Klinik-Konzeption besticht: medizinische Erfahrungen mit Hochleistungssportlern sollen heilungssuchenden Patienten unmittelbar zugutekommen.
Auch der deutsche Sportbund hat das neue Ostseebad entdeckt. Damp 2000 erhielt den Rang eines Leistungszentrums für Spitzensportler - eines von 15 in der Bundesrepublik. Die deutschen Kunstturner bereiteten sich hier auf die nächsten Turnweltmeisterschaften vor.
Auch die Nationalriege der Trampolinspringer trainiert hier regelmäßig.
Damp 2000 - eine Zukunftsvision von Planern und Managern hat - so scheint es - den Massenurlauber der Zukunft schon jetzt gefunden.
Das Auto, Gradmesser für Wohlstand und individuelle Freiheit in den Industrienationen, ist auf der Talfahrt, seitdem Rohstoffe knapp und teurer werden. Die Bundesrepublik, die mit und vom Auto lebt, braucht im Jahr 2000 die dreifache Energiemenge wie heute, wenn ihre Wirtschaft im gleichen Maße wie bisher wachsen soll.
"Spätestens seit Herbst 1973 ist aber klar, daß ein weiteres Anwachsen des Erdöl-Konsums nicht möglich sein wird. Daraus folgt, daß Mitte der 80er Jahre eine Energielücke auftreten wird, die durch andere Energieträger ausgefüllt werden muß. Schon heute wird an der Erforschung möglicher Alternativ-Kraftstoffe gearbeitet. Im Vordergrund steht dabei neben dem synthetischen Benzin das Methanol."
Chemisch gehört Methanol in die Gruppe der Alkohole. Es wird aus Erdgas, Kohle und sogar aus Kalk gewonnen. Der Vorrat an Kalk und Kohle reicht noch Jahrhunderte. In Amerika haben Forscher unlängst ausgerechnet, daß der Alternativ-Kraftstoff Methanol schon sehr bald kostengünstig und in entsprechenden Mengen produziert werden kann: 1978 könnte mit den uns heute bekannten Verfahren Methanol aus Kohle und mit Kohlewärme gewonnen werden.
Beim Volkswagenwerk hat die Zukunft schon begonnen. In Werkstätten, Labors und auf der Piste wird der Treibstoff Methanol getestet. Erste Erkenntnis: Schon nach wenigen technischen Umbauten fährt ein Otto-Motor statt mit Benzin auch mit Methanol.
Die Umrüstungskosten sind gering. Der Vergaser muß geändert werden, ein zusätzliches Rohr leitet die Abgase zur Vorwärmung an den Vergaser.
Methanol ist umweltfreundlicher als Benzin: ein benzingetriebener Motor stößt deutlich mehr giftige Abgase aus. Auch die Leistungsdaten eines Methanol-Motors können sich sehen lassen. Sollten die Benzinpreise weiter steigen, dann heißt es vielleicht bald für die Autofahrer in der ganzen Welt: Statt Benzin Methanol in den Tank.
Tübingen, die alte Universitätsstadt am Neckar, gab sich arabisch. Sie stellte die Kulisse für die deutsch-arabische Kulturwoche - die wohl größte kulturelle Selbstdarstellung der arabischen Staaten außerhalb des Orients.
Weshalb gerade Tübingen, diese romantische Postkarten-Idylle, die scheinbar den Anschluß an moderne Zeiten verschlafen hat? In Tübingen weiß man die Antwort. Die Stadt wahrte ihren Ruf als geistiges Zentrum im Bundesland Baden-Württemberg. Tübingen ist jung geblieben - trotz seiner fast tausendjährigen Tradition. Der Kenner weiß noch mehr: Tübingens Universität ist seit jeher Stammsitz der deutschen Orientalistik, Tübingens Verlage pflegen das deutsch-arabische Schrifttum. Sie hatten auch den Einfall, gemeinsam mit der arabischen Liga Tübingen eine Woche lang in ein Schaufenster arabischer Kultur und Folklore zu verwandeln. Ägyptische Mannequins in ihren kostbaren Gewändern verliehen der deutsch-arabischen Begegnung einen besonderen Reiz.
Der Generalsekretär der Arabischen Liga, Mahmoud Riad, eröffnete die 7-Tage-Schau in Tübingen. "Kultur der arabischen Welt", so hieß die zentrale Ausstellung, auf der Literatur, Schmuck und Kunsthandwerk über den arabischen Kulturkreis informierten.
Diese Ausstellung, dazu viele Vorträge, Ballettabende, Konzerte und Diskussionen sollen ein Modell für die künftige Selbstdarstellung der arabischen Welt in anderen europäischen Ländern sein.
In einem Tübinger Verlag konnte sich Riad vom ständigen Wachsen des deutsch-arabischen Schrifttums überzeugen. In seiner Eröffnungsrede feierte er die Tübinger Woche als neuen Impuls für die deutsch-arabische Zusammenarbeit.
Die Fortschritte im politischen Dialog zwischen Europa und der arabischen Welt lobte Riad später im Bonner Bundeskanzleramt. Mit Bundeskanzler Schmidt war Riad darin einig, daß die Chancen für eine wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen den arabischen Staaten und der Bundesrepublik größer sind als je zuvor.
Berlin - eine Stadt mit breiten Straßen, Grünstreifen, Plätzen und Parks. Vielleicht könnte nur hier ein Konzept Erfolg haben, das anderswo meist mißlingt: Auszug der Kunst aus dem Museum in die Öffentlichkeit. Ständig kommen neue Ausstellungsräume hinzu. Post, Banken und Sparkassen sind besonders geeignet, Kunst unters Volk zu bringen, sie nicht nur einer Minderheit zu überlassen.
"Kunstbetrieb als Mittel der Gesellschaftspolitik"! Diese Idee wird unterstützt von kommunalen Ämtern, denen man bisher nur musenfeindliche Verwaltung nachgesagt hat. Die Kunstämter in Berlin entdecken und fordern Talente. Sie bauten die in Deutschland einmalige Graphothek auf. Jeder Bürger kann sich hier Kunst ausleihen.
Erst in diesem Milieu gedeihen international anerkannte Künstler wie Volkmar Haase, der sich von Berlin inspirieren läßt, dessen Werke Berlin anregen. Am Skizzentisch mit Blick auf seine Kunstprodukte entstehen neue Werke, meist Skulpturen und Eisenplastiken.
Volkmar Haase ist Autodidakt. Er hat keines der für die Bildhauerei wichtigen Handwerke gelernt, nach jahrelangem Ausprobieren beherrscht er alle Metallverarbeitungstechniken. Haase baut seine Plastiken materialgerecht. Sie entstehen beim Bau, nichts wird wie bei einer klassischen Plastik gegossen. Jeder scheinbar vorbereitende Handgriff gehört zum Kunst-Entstehungsprozeß.
Nur in einer Umgebung, die sich mit dem endgültigen Standort vergleichen läßt, werden die Teilobjekte zur Skulptur zusammengesetzt. Dabei werden sie auf die Stadt- und Landschaftsumgebung abgestimmt. Vielleicht ist dies der Grund, warum nach Ansicht der Berliner Volkmar Haases Stadtplastik immer paßt.
Vor der Nordsee-Insel Sylt trafen sie sich zu ihrer ersten inoffiziellen Weltmeisterschaft: Windsurfer aus mehreren Ländern. Ihr Sportgerät: ein Kunststoffbrett mit Schwert, Mast und Segel - und einem Universalgelenk, mit dem man den Mast nach allen Seiten schwenken kann.
Vor der sonnigen Küste Kaliforniens hatte das Brettsegeln einst Premiere. Inzwischen haben auch viele junge Leute in Europa den Reiz entdeckt, mit Tempo 40 hart am Wind zu kreuzen. Vor Deutschlands prominenter Freibade-Insel präsentierten sich die meisten Surfer hochgeschlossen. Der Gummianzug schützt vor Nässe und Unterkühlung.
Geschicklichkeit und Balance sind beim Windsurfen wichtiger als Kraft. Gesteuert wird durch Gewichtsverlagerung.
Surfen zu zweit: das Tandem wurde bei den Wettfahrten vor Sylt zum ersten Mal vorgestellt. Vollständig ausgerüstet kostet das Zweimann-Brett knapp 3.000 Mark - ein Angebot für sportlich ambitionierte junge Leute, die auf der Suche nach einem attraktiven Freizeit-Hobby sind.
Windsurfen zu zweit erfordert ein Höchstmaß an Geschicklichkeit: Beim sportlichen Duell in der Sylter Blidsel-Bucht konnten nur Könner darauf verzichten, ihre Kopfbedeckung vor dem Rennen abzulegen.