01. Eissport in Berlin
In Eisstadion wird Sportler auf Schultern getragen. Spieler der Hockeymannschaft des Berliner Schlittschuhclubs winken nach Gewinn der Deutschen Meisterschaft im Eishockey. Straßenschild Kurfürstendamm. Wagen mit Brauereipferden, darauf großes Schild: Wir gratulieren dem Berliner Schlittschuhclub zur deutschen Meisterschaft. Sportler winken vom Wagen. Kunsteislauf des Europacenters. Schlittschuhläufer auf der Eisbahn. Das Eisstadion. Bundesleistungszentrum für den Eissport. Eisschnellläufer trainieren auf 400 Meter Eiskunstbahn. Zuschauer auf Tribüne. In Werkstatt befestigt Mann Griffe an Eisstöcken in Handarbeit. Curling. Eisstöcke rutschen über das Eis und schlagen gegeneinander. Schüler Eishockey. Jungen mit Helm und Gesichtsschutz laufen auf das Eis. Zuschauer, bärtiger junger Mann mit blondem Kind. Jungen spielen Eishockey. Junge fällt. Spiel des BSC in der Eissporthalle am Berliner Messegelände. Zuschauer klatschen. Spieler umarmen sich nach Torschuss. Torwart sitzt vor seinem Tor. Schiedsrichter nimmt Puck auf. Reklame: BZ am Mittag, Gasag. Jägermeister.
02. Bundeskanzler Helmut Schmidt in den USA
Militärkapelle marschiert im Garten des Weißen Hauses auf. Henry Kissinger und seine Frau Nancy im Gespräch. Gerald Ford kommt aus dem Haus. Fanfarenbläser. Wagen fährt vor. Wagenschlag wird geöffnet. Helmut Schmidt und Hans Dietrich Genscher steigen aus. Gerald Ford begrüßt Helmut Schmidt am Wagen. Profile groß, Helmut Schmidt neben Gerald Ford. Helmut Schmidt und Gerald Ford schreiten Front der Ehrenformation ab. Kinder schwenken deutsche Fähnchen. Gerald Ford und Helmut Schmidt in Sesseln am Kamin sitzend im Gespräch. Großaufnahme Helmut Schmidt steigt aus dem Wagen und betritt mit Kissinger den National Press Club. Stadtbild Washington, Capitol. Helmut Schmidt spricht im National Press Club englisch, (Energiepolitik - Stabilitätspolitik). Helmut Schmidt geht neben Henry Kissinger zu Hubschrauber. Hubschrauber steigt auf, groß.
03. Bundespreis für gute Form (Fahrradstory)
Radsportler auf der Straße, von hinten. Beine treten. Radsportfeld auf der Straße. Fahrer in der Kurve in bunten Trikots. Kleiner Junge mit rotem Mantel und roter Mütze mit weißem Pompohm als Zuschauer. Fahrradausstellung. Herkules-Stand. Diverse Fahrräder. Blonder Junge mit grünem Anorak und Mann mit Brille als Betrachter. Fotos aus der Geschichte des Fahrrades: 1817: Carl Freiherr Dreis von Sauerborn führt ein zweirädriges Laufrad vor. Weiterentwicklung Rad mit großem Vorderrad und kleinem Hinterrad. Verschiedene Fahrradmodelle a. d. Zeit des 19. Jahrhunderts. Mann fährt auf Laufrad und Hochvorderrad. Großes Bild: Bundespreis Gute Form 1974, Mädchen auf angedeutetem Fahrrad. Mann fährt auf Kleinrad. Verteilung der Preise für die Sieger. Die ausgezeichneten Modelle: Klapprad, Mehrzweckrad, Rennrad. Teileinstellungen. Entwürfe neuer Modelle. Mädchen fährt auf modernem Laufrad. Kombinationsfahrrad für Einkauf, Touren oder Tandemfahren.
04. Düsseldorf: Internationaler Markt für aktuelle Kunst 1974
Stab bewegt sich über Xylophonbrettern und schlägt an. Kleine Kugeln hängen über Trommeln und Pauken und schlagen auf. Geige wird mit beweglichem Stab berührt. Zwischenschnitte: Moderne Häuserfassaden. Bildausschnitt mit kleinen Brücken. Kleiner Stab zupft Gitarre, schlägt auf Tamburins. Besucher in Gemäldeausstellung. Italienische Galerie mit abstrakten Bildern eines japanischen Künstlers. An rundem Tisch unterhalten sich Besucher. Diverse Gemälde. Jugendstil. Kitschbilder. Fotogemälde eines Mannes scharf - unscharfe Verzerrung.
05. Mexikanische Folkloregruppe in Rothenburg und München
Schwenk über die Dächer von Rothenburg ob der Tauber. Großaufnahmen von Mexikanern als Zwischenschnitte. Auf Trittbrettern von VW's (Volkswagen) stehen Mexikaner in Trachten. Reisebus fährt. Stadttor von Rothenburg. Stadtmauer. Historisches Spiel: 1631 reitet Feldmarshall Tilly in die Stadt ein. Dem Bürgermeister wird großer Humpen mit Wein überreicht. Umdie Stadt zu retten, muss der Humpen geleert werden. Mann fotografiert. Bürgermeister trinkt aus Humpen. Kleines Mädchen mit Kopftuch unter den Zuschauern. Mexikaner singen und musizieren mit Gitarren auf dem Marktplatz. Mexikaner tanzt mit blondem Mädchen auf dem Arm. Kleiner Junge auf dem Arm von Mexikaner weint. Zwischenschnitt Mexiko City, Straße, mehrere VW auf Parkplatz. München: Bayrische Trachtenkapelle marschiert, dahinter die mexikanischen Musikanten. Mexikanische und bayerische Tänzer tanzen auf der Straße. Leute winken. Zwei Ochsen ziehen Bierfass. Das Münchner Kindl winkt. Die Oktoberfest Wiesn. Mann trägt Kind auf dem Rücken, mit Lebkuchenherz "Meine Liebe". Mexikaner fahren in Karussells und prosten mit Bierhumpen. Achterbahn. Karussells im Wechsel mit mexikanischen Gesichtern geschnitten. Die Bavaria.
Der Jubel in der Eissporthalle galt dem Berliner Schlittschuh-Club. Zum ersten Mal nach 30 Jahren wurde die erfolgreichste Clubmannschaft Deutschlands wieder Meister im Eishockey. Auf dem Kurfürstendamm feierten die Berliner ihren BSC, der die Stadt mit seinem Erfolg wieder zu einem Anziehungspunkt für die Eishockey-Elite aus Deutschland und den skandinavischen Ländern machte.
Berlin bietet seinen "eissportsüchtigen" Bewohnern eine Vielzahl von Trainings- und Trimm-Dich-Anlagen. Im Europa-Center ist selbst im Sommer die Eisfläche für den Freizeit-Sportler präpariert. Der Eissport hat in Berlin eine lange Tradition. Schon 1896 stellte die Stadt einen Europameister im Eis-Schnellauf.
Die Meister von morgen werden im neuen Bundesleistungszentrum für den Eissport geschult. Die besondere Attraktion: eine 400 Meter lange Kunsteisbahn, die es bisher nur im bayerischen Inzell gab.
"Made in Westberlin" ist ein Gütesiegel, das auch Eissportgeräte schmückt. In der größten Industriestadt Deutschlands werden z.B. die Griffe für den Eisstock in Handarbeit hergestellt - und in hohen Stückzahlen exportiert. Für den guten Wurf beim Curling sorgt ein Fachmann aus Berlin.
Erfolg ist auch im Eissport ohne eine gute Nachwuchsförderung nicht denkbar. Der Berliner Schlittschuh-Club hat deshalb einen Eislauf-Kindergarten eingerichtet. Wer das Eislauf-ABC beherrscht, darf sich dann im Wettkampf mit den anderen messen. Die erste Sprosse auf dem Weg nach oben ist bestiegen.
Wenn sie den ganz Großen zujubeln wollen, kommen die Fans in die Eissporthalle am Berliner Messegelände. "Ausverkauft" heißt es Woche für Woche bei den Spielen des Berliner Schlittschuh-Clubs.
Nur wenige der Spitzenspieler sind in Berlin geboren, doch gelassen reagiert man an der Spree auf die Kritik aus den Bayrischen Bergen: denn "Berliner wird man nicht durch Geburt, sondern durch Amt".
Großes Zeremoniell im Garten des weißen Hauses. Der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika Gerald Ford erwartet hohen Besuch aus Bonn. Zum ersten Mal reiste Helmut Schmidt als Kanzler der Bundesrepublik Deutschland nach Washington.
Wenige Tage vor der europäischen Gipfelkonferenz in Paris kamen Bundeskanzler Schmidt und Außenminister Genscher und ihre Delegationen nach Amerika, um "weltweite Probleme" zu diskutieren - das bilaterale Verhältnis wurde von beiden Seiten übereinstimmend als frei von Schwierigkeiten gekennzeichnet.
Ford hatte in seiner Begrüßungsrede von der Bundesrepublik als einer führenden politischen und wirtschaftlichen Macht der Welt gesprochen - ein Hinweis, daß die USA von ihren Verbündeten Ideen und praktische Hilfe bei der Lösung internationaler Probleme erwarten. Zwei Tage diskutierte die deutsche Delegation, zu der auch Wirtschafts- und Gewerkschaftsführer gehörten, in "schonungsloser Offenheit" mit amerikanischen Regierungsmitgliedern, Senatoren und Wirtschaftsexperten. Im Mittelpunkt aller Gespräche standen Fragen der Weltwirtschaft und der Energieversorgung - man war sich einig, keine Konfrontation mit den Erdöl produzierenden Staaten zu suchen.
Deutsche und Amerikaner kamen überein, daß enge und fortgesetzte Konsultationen unerläßlich sind, um den wirtschafts- und energiepolitischen Herausforderungen begegnen zu können.
Bei einem Treffen mit Journalisten im "National Press Club" in Washington erläuterte Helmut Schmidt im Einzelnen, wie sich eine übereinstimmende politische Antwort auf die weltweite Wirtschaftskrise finden ließe:
"Wir sind dabei, zu einer gemeinsamen Energiepolitik, speziell, Ölpolitik, zu kommen, die langfristig der wirtschaftlichen Entwicklung aller dient, und die vor allem die westlichen Industriegesellschaften nicht wieder über Nacht in tiefe Existenzsorgen stürzt.
Wir brauchen eine tragfähige Lösung für unsere Zahlungsbilanz-Probleme, und das heißt konkret, wir müssen einen vernünftigen Weg finden, damit eine große Anzahl von Ländern in absehbarer Zeit ihre Defizite ausgleichen kann.
Wir brauchen in allen Industrieländern der westlichen Welteine abgestimmte interne Stabilitätspolitik, und zwar eine Stabilitätspolitik, die nicht nur auf größere Geldwert-Stabilität abzielt, sondern sich umfassend um wirtschaftliche, soziale und politische Stabilität bemüht.
Wir sind entschlossen, alles zu tun, damit wir Bollwerk der wirtschaftlichen Stabilität bleiben. Wir sind uns einig in der Überzeugung, daß, wer die Stabilität in der Welt erhalten will, bei sich selbst beginnen muß."
"Das Rad wäscht die Stirn", "radeln befreit - es macht Spaß und hält jung", nicht nur bei den Profis. Radfahren wurde zu einem Lieblingssport überall auf der Erde.
In der Bundesrepublik Deutschland überschritt der Bestand an Fahrrädern 1973 die 25 Millionen Grenze. Fast jeder zweite Deutsche radelt. Und ihre Zahl nimmt zu. Im Zeichen der Energieverknappung melden die Fahrradproduzenten Umsatzrekorde.
Der Siegeszug des Fahrrades begann vor rund 150 Jahren. Im Sommer 1817 führte Karl Freiherr Drais von Sauerbronn in Mannheim ein zweirädriges Laufrad der Öffentlichkeit vor. Es wurde als "eine der wichtigsten Errungenschaften auf dem Gebiet der mechanischen Wissenschaften" gefeiert - und doch bald vergessen.
Aus dem Laufrad mußte erst das Fahrrad werden, um das Interesse an dem "Muskelkraftgefährt" wieder zu wecken.
Am Ende des 19. Jahrhunderts war die Entwicklungsphase abgeschlossen, das Fahrrad in seiner noch heute gültigen Form war da.
Wie das gute Fahrrad von heute und der richtungsweisende Entwurf für morgen aussehen sollen versuchten das Bundesministerium für Wirtschaft und der Rat für Formgebung mit dem "Bundespreis für gute Form 1974" herauszufinden. Sein Thema hieß: "Fahrräder und was dazu gehört, umweltfreundliche Individualfahrzeuge".
Von 85 Fahrrädern aus der Serie wurden 3 ausgezeichnet: Ein Klapprad, ein Mehrzweckrad, ein Rennrad.
Von 42 Entwürfen für das Fahrrad von morgen bekamen 4 einen Preis. Bei ihnen konkretisierte sich am deutlichsten, was als Tendenz bei allen abzulesen war: Die Suche nach neuen Materialien, nach neuen Formen der Kraftübertragung und eine vielseitige Nutzung. Selbst das Laufrad feierte sein Comeback.
Beim Kombinationsfahrrad, das sich vom Einkaufs- zum Tourenrad oder Tandem umbauen läßt, priesen die Juroren das völlig neue und unkonventionelle Erscheinungsbild dieses Fahrzeugs. - Ein Fahrrad von morgen hat Gestalt gewonnen.
Von der klassischen Moderne bis zur avantgardistischen Gegenwart reicht das Angebot auf dem internationalen Markt für aktuelle Kunst in Düsseldorf. Es umfaßt Gemälde, Graphiken, Plastiken, Multiples, Objekte, Tonträger, Filme - alle nur möglichen Ausdrucksformen der zeitgenössischen Kunst.
Eine italienische Galerie brachte die Bilder des Japaners Shu Takahashi an den Rhein - fast die Hälfte all er Aussteller kam 1974 aus dem Ausland.
1971 wurde IKI, "der Internationale Markt für aktuelle Kunst", gegründet - als Konkurrenzmesse zum "Kölner Kunstmarkt". Köln trifft eine Auswahl - Düsseldorf dagegen ist offen für jede Galerie. Das Ausstellungsprinzip der Düsseldorfer heißt: "Wer einen offenen Kunstmarkt will, soll dem Publikum überlassen, was ihm gefällt".
Die Kölner und Düsseldorfer Kunstmärkte sind zu einem wichtigen Faktor des internationalen Kunsthandels geworden. Einmal im Jahr versuchen sie, einen repräsentativen Überblick über das zeitgenössische Kunstgeschehen zu vermitteln - und das auf einer Kunstszene, die einem immer schnelleren Wandel unterworfen ist.
"Wir sind 50 junge Leute aus Puebla. Aus Mexiko bringen wir einen musikalischen Gruß nach Deutschland"
Impressionen einer Reise. Für die Besucher aus der Neuen Welt war das mittelalterliche Rothenburg eine der interessantesten Stationen.
Die Rothenburger vollendeten den Bau ihrer wuchtigen Stadtmauer, als Christoph Columbus Amerika entdeckte. Seitdem hat sich an dem Stadtbild Rothenburgs kaum etwas verändert. Ein denkwürdiger Augenblick in der deutschen Geschichte wurde bei dem Besuch lebendig.
(Im 30-jährigen Krieg hat ... )
" ... Feldmarschall Tilly 1631 die Stadt Rothenburg eingenommen, hat die Rothenburger verhaften lassen wollen und wollte sie hinrichten. Und dann sagte er, wenn von Euch Rothenburgern einer da sein sollte, der mir diesen Humpen auf einen Zug leer trinkt, so soll die Stadt und Ihr gerettet sein. Altbürgermeister Rusch trank ihn dann aus bis auf die Neige. Er war dann zwei bis drei Tage bewußtlos, aber er wurde 80 Jahre alt."
Ein großes deutsches Automobilwerk hatte Mitarbeiter seines mexikanischen Tochterunternehmens zu dieser Informationstour eingeladen. Der Besuch in der Olympiastadt München war ein Höhepunkt ihrer Reise.
Auf dem Münchener Oktoberfest verbanden sich mexikanische Folklore und bayrisches Brauchtum zu einer zünftigen Gaudi.