01. Energiesicherung in der Bundesrepublik Deutschland
Industrielandschaft Ruhr. Hüttenwerk. Verschiebebahnhof. Rauchwolke über Werk. Drehende Räder von Förderturm. Männer mit Schutzhelmen betreten Fahrkorb. Fahrkorb fährt unter Tage. Männer mit Schutzhelmen und Grubenlampen steigen aus Fahrstuhl. Bundesforschungsminister Matthöfer besichtigt die Schachtanlagen Stein bei Dortmund. Hans Matthöfer und Begleiter fahren in Lorenwagen unter Tage. Bergarbeiter beim Kohleabbau. Neues Fördersystem wird besichtigt. Graphische Darstellung der Förderanlage. Entladen eines Bodenentleerungszuges. Lok zieht Wagen auf Entladestation. Die Wagenböden öffnen sich. Kohle fällt in Kohlebunker. Auf Pressekonferenz spricht Matthöfer über die Rolle der Kohle in der deutschen Energieversorgung: "Wir betrachten die Kohle als eine wesentliche Stütze unserer Energieversorgung. Aber zusätzlich zu der finanziellen Unterstützung an den Steinkohlenbergbau, an die Kohle, hat die Bundesregierung schon Anfang 1974 über ein Programm entschieden, das zu einer langfristig angelegten Strategie zur technologischen Weiterentwicklung der Methode zur Förderung, Gewinnung und Anwendung der Steinkohle in der Bundesrepublik abzielt." Matthöfer spricht in Bergmannskleidung mit kohleverstaubtem Gesicht. Industrieaufnahme Hüttenwerk.
02. Berlin: Verleihung des Prix Futura 1975
Filmpreis für den konstruktivsten Beitrag für das Verständnis für die Welt von morgen, gestiftet vom Sender Freies Berlin. Gesichter von Zuhörern bei der Preisverleihung unter anderem Farbige und Asiaten. Fotos von verfallenen Hütten aus der 3. Welt, Hochhäuser einer amerikanischen Großstadt, Farbige auf der Straße sitzend. Filmbüchsen. Filmvorführer legt Filmrolle ein. Filmvorführung. Ausschnitte von Filmen aus der 3. Welt. Eingeborene schütten Reis aus Sack. Asiaten bei Planungsgespräch. Ausschnitte aus dem preisgekrönten Film des WDR "Smog" Demonstration gegen Umweltverschmutzung. Autoverkehr unter Dunstwolke. Mann liegt unter Sauerstoffgerät. Der Fernsehpreis und Urkunde werden überreicht.
03. Verkehrsplanung einer Großstadt am Beispiel Hannover
Stadtbild Hannover total. Der Bahnhofsplatz mit dem Denkmal Ernst August, König von Hannover. Das Denkmal wird demontiert, Blumenstrauß im Arm der Denkmalsfigur beim Abtransport. Straßenzüge mit Verkehr, von oben. Sanierungsmaßnahmen der Stadt. Häuserwände werden eingebrochen. Luftaufnahme Hannover. Stadtplan Hannover mit eingezeichneten Fußgängerzonen und Intensivierung des städtischen Nahverkehrs. Moderne Bauten. Historische Häuser einer schmalen Gasse. Moderne Kugelstatue. Fußgänger gehen in der Fußgänger-Einkaufsstraße. Kind reitet auf den Schultern seines Vaters. Verkehrszentren auf verschiedenen Ebenen, Ladezonen, Verkehrsmittelstationen, Straßen. Fahrgäste in Straßenbahn. Straßenbahn fährt in Depot. Verkehrshinweise an Stationsschild Ernst August Platz - Kröpke. In neuem U-Bahnschacht fährt U-Bahnwagen Probefahrt. U-Bahn fährt ab.
04. Bonn: Ausstellung des indischen Malers Narendra
Großaufnahmen der Augenpartie des Künstlers im Wechsel mit seinen Bildern in rot-weiß-schwarz geschnitten. Besucher in der Ausstellung. Der Minister für wirtschaftliche Zusammenarbeit Egon Bahr und der indische Botschafter in Bonn im Gespräch mit dem Künstler Narendra. Inderin mit Kastenzeichen auf der Stirn, groß, blättert in Katalog. Ausstellung im Ernst-Moritz-Arndt-Haus am Rheinufer. Bunt bemalte Biedermeierteller. Moderne indische Kunst der Gegenwart neben Interieurs des deutschen Biedermeiers. Schlepper fährt auf dem Rhein am Haus vorbei. Narendra entwickelte seine Kunst aus alten indischen Schriftbilden in geometrische Formen in den Farben rot-weiß-schwarz.
05. Berlin: Max Planck Institut für Bildungsforschung
Teileinstellungen des Gebäudes mit besonders schöner Architektur. Innenaufnahmen der Räume mit Treppenaufgängen und moderner Beleuchtung. Die drei Projektflügel Bibliothek, Mensa und Seminarräume. Interessante Wand- und Deckengestaltung. Junge Menschen im Gespräch an Tischen. Bibliothek. Große Bücherregale an den Wänden und in verschiebbaren Schrankwänden. Bücher groß: Saul B. Robinson Schulreform Im Gesellschaftlichen Prozess I - BRD, DDR, UdSSR, Jürgen Rasdorf: Gesamtschule Ein Gesellschaftliches Experiment, Dieter Berstecher: Zur Theorie Und Technik Des Internationalen Vergleichs. Vervielfältigungsmaschine arbeitet. Mädchen an Schreibmaschinen tippen in Büroräumen. Das Gebäude von außen. Fahraufnahme.
06. Heidelberg: Deutsche Meisterschaft im Basketball USC Heidelberg - MTV Giessen 67:56
Endspiel im Sportleistungszentrum Heidelberg. In der ausverkauften Halle sitzen 2200 Zuschauer um das Spielfeld. Spielszenen und Korbwürfe auf beiden Seiten. Zuschauer springen auf. Klatschender Zuschauer mit Brille, groß. Spielanzeigetafel. In der Heidelberger Mannschaft spielt farbiger US-Student. Giessen spiel unkonzentriert, vergibt sichere Wurfchancen, trifft den Korb nur am Rand. Der im Hinspiel gewonnene 15 Punkte-Vorsprung schmilzt zusammen. Korbwurf Heidelberg, Zeitlupe. Nach dem Endstand wird Giessen deutscher Basketballmeister, da im Hinspiel mit 15 Punkten Vorsprung gewonnen wurde. Die Siegermannschaft umdrängt von Zuschauern. Siegerplakette wird hochgehalten.
Deutsche Kohle ist wieder gefragt Von Zechen-Schließungen und Kohlehalden spricht niemand mehr. Die Ölkrise machte den einheimischen Energieträger Kohle wieder interessant. Die optimale Nutzung der Kohle und die der anderen "relativ sicheren" Energieträger Erdgas und Kernenergie steht im Mittelpunkt des deutschen Energieprogramms Der Anteil des Energieträgers Öl soll bis zur Mitte der achtziger Jahre von zur Zeit 55 Prozent auf 44 Prozent gesenkt werden.
In der Schachtanlage Stein in Dortmund besichtigte Bundesforschungsminister Matthöfer vor kurzem, was der Bergbau selbst unternimmt, um durch Rationalisierung und technischen Fortschritt wettbewerbsfähig zu bleiben. Auf der Besichtigungstour unter Tage ließ sich der Minister über ein neues Fördersystem unterrichten.
Ein sogenanntes Bodenentleerer-System ersetzt in der Minister-Stein-Grube als erster Schachtanlage an der Ruhr die kostenintensive Bandförderung Eine Lok zieht bis zu 20 Förderwagen zur Entladestation. Der arbeitskräfte-sparende technische Trick: die auf eigenen Rollen laufenden Wagenböden öffnen sich in der Station die Kohle rutscht von selbst in den Bunker.
Auf einer Pressekonferenz urteilt Minister Matthöfer über die Zukunftschancen der deutschen Kohle:
"Wir betrachten die Kohle als eine wesentliche Stütze zur Sicherung unserer Energieversorgung. Zusätzlich zu der finanziellen Unterstützung an den Steinkohlebergbau hat die Bundesregierung schon Anfang 1974 über ein Programm entschieden, das auf eine langfristig angelegte Strategie zur technologischen Weiterentwicklung der Methode zur Förderung, Gewinnung und Anwendung der Steinkohle in der Bundesrepublik abzielt."
Auf dem Internationalen Fernsehwettbewerb Prix Futura suchte der Sender Freies Berlin zum vierten Mal nach den konstruktivsten Beiträgen für das Verständnis unserer Welt von morgen.
1969 hatte der Sender Freies Berlin diesen Fernsehwettbewerb gestiftet und seitdem alle zwei Jahre zusammen mit dem Zweiten Deutschen Fernsehen durchgeführt.
"Wie kein anderes Kommunikationsmittel ist das Fernsehen geeignet" so hatten die Initiatoren vermutet "sich der für die Zukunft gestellten Probleme anzunehmen, selbst nach Lösungsmöglichkeiten zu forschen die Fortschritte der Wissenschaft und Technik zu registrieren und zu popularisieren".
Sie scheinen Recht zu behalten. Die Zahl der Teilnehmer stieg von Jahr zu Jahr 1975 schickten Fernsehorganisationen aus 25 Ländern 39 Beiträge.
Auffällig war das Interesse der Länder aus der Dritten Welt und bemerkenswert erschien den Kritikern und Kommentatoren in Berlin auch das Niveau ihrer Beiträge Ihre Probleme sind in der Regel anders als die der Industriestaaten - verschiedene Entwicklungsstufen der Gegenwart bedingen unterschiedliche Prognosen für die Zukunft. Der Standard der Informationsübermittlung die technische und künstlerische Qualität aber gleichen sich an.
Zum ersten Mal in der Geschichte des Prix Futura gewann ein Beitrag aus der Bundesrepublik Deutschland den ersten Preis. Die drei zweiten Preise gingen an Großbritannien, Holland und das Zweite Deutsche Fernsehen.
Der Film "Smog" vom Westdeutschen Rundfunk wurde ausgezeichnet, - so die Jury, - weil dieser Fernsehfilm die Bedrohung durch die Luftverschmutzung sehr genau aufzeigt und dem Zuschauer die Notwendigkeit von Maßnahmen gegen die drohende Gefahr bewußt macht.
Das Bild, das die Preisträger vom Zustand unserer Erde vermittelten, wirkte oft beklemmend. Verändern aber können sie nur, wenn sie nichts beschönigen.
Unsere Stadt soll menschlicher werden, sagten sich die Hannoveraner - und Ernst August, weiland König von Hannover mußte gehen.
1971, genau 110 Jahre nach Enthüllung seines Denkmals, auf dem Bahnhofsvorplatz, mußte der populäre Ernst August seinen Platz für eine Zeit den Handwerkern und Ingenieuren der niedersächsischen Landeshauptstadt überlassen.
Was den Stadtplanern und Denkmalspflegern weniger restaurierenswert erschien, wurde abgerissen. Auf der Grundlage eines Stadtentwicklungsprogramms, das biszum Jahre 1985 reicht, ist Hannover dabei, seinen mehr als 500.000 Bewohnern das Leben in der Großstadt wieder lebenswert zu machen.
Die Warnung der Amerikanerin Jane Jacobs vor den "Städten im Untergang", die am Wildwuchs, Autoverkehr und am Schmutz ersticken, wurde hier aufmerksamer registriert als anderswo.
Zwei der wichtigsten städteplanerischen Ziele Hannovers sind es, den öffentlichen Nahverkehr zu fördern und die Innenstadt mit Hilfe von Fußgängerzonen wieder zu einem interessanten und unterhaltsamen Bereich de Stadt zu machen.
Historisch überkommene Gebäude, Straßen und Plätze haben die Hannoveraner so belassen wie sie sind und in die neuen Planungen einbezogen. Schon heute zeigt sich übrigens, daß der Umbau von Einkaufsstraßen zu Fußgängerzonen die innerstädtische Umwelt verbessert hat.
Hannovers Zentrum soll später einmal von Großkomplexen begrenzt werden. Am Raschplatz und am Kröpke sind sie bereits im Bau. Es sind städtische Zentren, die durch die Fußgängerzonen verbunden sind und Wohnungen Büros, Freizeiteinrichtungen, Großgaragen und Bahnhöfe des öffentlichen Nahverkehrs aufnehmen.
300000 Pendler kommen täglich in Hannovers City. Bisher mit dem Auto, dem Bus oder der Straßenbahn Am Ende dieses Jahres aber werden sie sich wirklich wie Großstädter fühlen. Dann übergibt Hannover seine erste U-Bahn-Linie dem Verkehr.
Selbst Ernst August weiland König von Hannover könnte heute noch stolz auf seine Landeshauptstadt sein.
Aksharika-Spiel mit Buchstaben nennt der indische Maler und Grafiker Narendra eine Ausstellung seiner Bilder. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit in Bonn veranstaltete sie in einer Reihe von Ausstellungen mit Künstlern aus der Dritten Welt.
Die Arbeit des 44-jährigen Inders wird zum ersten Mal in Deutschland vorgestellt.
Der Minister für wirtschaftliche Zusammenarbeit, Egon Bahr, und der indische Botschafter in Bonn Mohammed Ataur Rahman, eröffneten die Ausstellung in einem Haus am Rhein, das zur Erinnerung an einen großen politischen Schriftsteller und Dichter noch heute seinen Namen trägt: Ernst Moritz Arndt, einer der Väter der deutschen Einigungsbewegung aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Indische Kunst der Gegenwart, in einem Interieur des deutschen Biedermeier.
Narendra entwickelte seine Bildwelt aus der altindischen Devanagari-Schrift. Ihre Elemente reduzierte er im Laufe der Zeit immer stärker auf geometrische Formen. Der formalen Beschränkung entspricht die Verwendung der Farben Rot, Weiß, Schwarz, die Narendra als bloße Kontrastelemente verstanden wissen will.
Jedes Gemälde, so meint Narendra, stellte eine Art Modell des Gleichgewichts dar, das nach seiner Ansicht zur Grundlage dieser Welt gehört.
Beim Einzug in den Neubau des Max-Planck-Institutes für Bildungsforschung sparten seine Mitarbeiter nicht mit Komplimenten für die Architekten Gogel und Fehling. "Wir müssen versuchen, daß unsere Arbeit der Funktionalität und Schönheit dieses Baues gleichkommt." Aber "Es wird nicht leicht sein, Wissenschaft zu betreiben, die der Qualität und der Phantasie dieses Baus entspricht."
Die Treppenhalle als Mittelpunkt von drei Projektflügeln von Bibliothek, Mensa, Seminarsälen - eine Vielfalt kurzer horizontaler und vertikaler Verbindungswege - eine ebenso funktionale wie expressive Gestaltung aller Räume sind die architektonischen Lösungen für die beiden wichtigsten Arbeitsprinzipien dieses sozial-wissenschaftlichen Forschungsinstituts. Mit Anderen sprechen und Zusammenarbeiten, das eine, - allein lesen und denken, das andere.
Von den rund 150 Mitarbeitern des Instituts sind 60 Wissenschaftler - Psychologen, Soziologen Ökonomen, Erziehungswissenschaftler, Juristen. Ihr Arbeitsbereich, die Bildungsforschung, ist eine neue von der herkömmlichen pädagogischen Wissenschaft getrennte Disziplin. Bildungsforschung bezieht sich auf die Gesamtheit der individuellen sozialen und professionellen Bildungsvorgänge Schulreform, Schulleitung, Berufsausbildung, Sozialisation heißen die Schlagworte ihrer wichtigsten Forschungsprojekte.
In den 10 Jahren seines Bestehens hat das Max-Planck-Institut für Bildungsforschung zahlreiche theoretische und praktische Lösungsvorschläge zu Bildungsproblemen erarbeitet, und seitdem seine Mitarbeiter den Neubau in Berlin bezogen hatten, werden sie noch besser als bisher an den Prozessen der Bildungsplanung in Deutschland mitwirken können.
Ausverkauft hieß es schon Tage vor Spielbeginn. 2.200 Zuschauer sahen im Sportleistungszentrum Heidelberg das letzte von zwei Finalspielen um die Deutsche Meisterschaft im Basketball. Basketball ist zu einer neuen Attraktion im bundesdeutschen Sport geworden Vor allem, seitdem Spieler aus den USA die Spielstärke der deutschen Klubmannschaften verbesserten.
Der USC Heidelberg in roten Hemden - und der MTV Gießen kämpften um den 30. deutschen Meistertitel.
Die Gießener konnten in diesem zweiten und letzten Final-Spiel von einem 15-Punkte-Vorsprung zehren, den sie in der ersten Begegnung angesammelt hatten. Doch die Heidelberger resignierten nicht. Sie bauten ihre Führung in diesem Spiel erst auf 10 und zur Halbzeit sogar auf 20 Punkte aus.
Der schwarze Amerikaner Mansour sorgte im Heidelberger Team mit dafür, daß die Gäste nervlich und spielerisch aus dem Tritt kamen. Ungenaue Würfe aus guten Positionen kennzeichneten das zerfahrene Spiel der Gießener noch zu Beginn der zweiten Halbzeit.
Erst kurz vor Ende besannen sich die Gießener darauf, daß sie zwar die an Körpergröße kleinste, aber auch die jüngste Endrunden-Mannschaft war. Sie spielten jetzt temperamentvoller und ließen sich auch von den Heidelberger Fans nicht mehr beeindrucken, die jeden Angriff ihrer Mannschaft mit Anfeuerungsrufen begleiteten.
Der Endstand von 67:56 wies die Heidelberger als Sieger aus. Aber in der Endabrechnung beider Finalspiele lagen die Gießener mit 4 Punkten vorn und wurden zum vierten Mal deutscher Basketball-Meister.