Sacherschließung
01. Westberlin: Damen-Hockey-Weltmeisterschaft - Finale Argentinien-BRD 0:2
ZL-Aufnahmen von Spielszenen. Torhüterin in Aktion. Einmarsch der Mannschaften in Stadion. Als Zuschauer Klaus Schütz. Spielerinnen aus Nigeria, hinter ihnen marschiert Österreich ein. Spielerin bei Gymnastik-Sprungtraining. Lauftraining von Mannschaft. Schüsse auf Tor. Zuschauerinnen, Kinder mit Fähnchen schwarz-rot-gold. Spielszenen ZL und normal. Sturmläufe von argentinischen Mädchen. Kurz vor der Halbzeit schießt Gudrun Scholz, Braunschweig, das 1:0. Spielerinnen umarmen sich. Kurz vor dem Abpfiff gelingt es wieder Gudrun Scholz ein Tor zu schießen, 2:0 für Deutschland. Spielerinnen umarmen sich, im Hintergrund Zuschauer klatschend.
(57 m)
02. Niedersachsen: Ausländische Journalisten aus Bonn besuchen Niedersachsen
Fahraufnahme Baumwipfel. Schwenk zur Straße, auf der in Pferdefuhrwerken Journalisten durch Heidelandschaft fahren.
Besuch in Wolfsburg bei VW. Schute fährt auf Fluß, am Ufer Gebäude von VW. VW-Chef Schmücker referiert vor den Journalisten im Gespräch.
Uelzen: Einweihung des Elbe-Seiten-Kanals: Schleusentor. Schiffe in Kammerschleuse. Ausflugsdampfer voller Menschen. Feuerwehrmänner spritzen mit Schläuchen am Ufer und von Booten zur Eröffnung des Elbe-Seiten-Kanals. Aus Dampfer Hans Ulrich Klose und Ernst Albrecht mit Minister Gscheidle, der symbolisch Band durchschneidet. Div. Einstellungen des Kanals.
(49 m)
03. Braunschweig: Ergonomiezentrum
Tafel an Wand mit sitzendem Menschen "Arbeitshöhe Bei Sitzender Haltung". Ergonomieforscher in Arbeitsraum (Lehre von der Anpassung der Arbeit an den Menschen). Schreiberin tippt an Schreibmaschine. In unterschiedlichen Schallboxen werden Lärmmessungen vorgenommen. Meßgeräte liefern Daten zur Lärmbekämpfung. Schall- und Lichtlabor mit großen Scheinwerfern. Hier werden Licht-, Laut- und Klimaverhältnisse der Arbeitsräume untersucht, um maximale Bedingungen zu schaffen.
Salzgitter: Wagen parken im Schnee vor dem Stahlwerk Peine-Salzgitter. Ergonomiezentrum der Eisen- und Stahlindustrie. Arbeitsstuhlmodelle. Steuerstand in Walzwerk mit optimalen Bedingungen. Gut erkennbare bunte Knöpfe an Schalttafel. Gute Sichtverhältnisse. Glühende Barren werden transportiert und ausgewalzt. Männer in Schutzkleidung an Hochofenfeuer. Wärmemessungen des Ergonomiezentrums.
(64 m)
04. Oberkochem: Herstellung des größten Spiegelteleskops der Welt
Riesenteleskop dreht sich. Oberfläche wird von Fräsern, Schleifern und Polierern bearbeitet. Standbilder der Herstellung des Rohlings bei der Firma Schott in Mainz. Rohling in der Schleifanlage Zeiss. Gebäude von Zeiss in Oberkochem. Teleskopgerüst in Fertigungshalle. Herstellungsprozeß dauert Jahre.
(50 m)
05. Bürgerinitiativen in Köln
Stadtbild Köln. Im Hintergrund die Türme des Doms. Domtürme, groß. Fußgänger in Fußgängerstraße bildfüllend. Behinderte ohne Beine fahren in Rollstuhl zu Bus und werden in Fahrzeug gehoben. Bus fährt durch die Stadt. Vorfahrt bei Teestube Aktion Selbsthilfe. Mann in Rollstuhl bei Restaurierung von Schrank. Frauen schälen Kartoffeln. Leute beugen sich über Landkarte und planen Urlaubsreise. Gastarbeiterkinder spielen in Schulhof. Seilhüpfen. Studenten machen mit den Kindern Schulaufgaben. Großaufnahmen türkischer und griechischer Kindergesichter, Schreiben in Schulheft, Fibel. Stadtsanierung: Versammlung von Bürgern zur Wahrung der Einwohnerinteressen. An Wand Foto von Fabrikgebäude, das abgerissen werden soll. Planung sinnvoller Umgestaltung zu Sozialwohnungen und Jugendeinrichtungen. Bürgerversammlung.
(74 m)
06. Berlin: Sängerfest
Auf Dampfer singen Sänger. Bergmannschor singt. Gemischter Chor singt Volkslied. Der Kurfürstendamm von oben. Japanische Sängergruppe bummelt über den Kurfürstendamm. Tokyo Liedertafel. Japaner knipst mit Fotoapparat, groß. Stadtbus fährt Sonderfahrt. Foto von Männergesangsverein 1878. Bärtige Herren des Sängerbundes, Trafo. Aus Wagen steigt Bundespräsident Walter Scheel und betritt Haus. Scheel spricht zum Sängerfest O-Ton (übersprochen von Sprechertext). Trachtenchor singt. Zuhörer bildfüllend. Kinder reiten auf den Schultern ihrer Väter. Kleines Mädchen in rotem kurzem Spiel-Streifenröckchen geht, groß. Kinderchor singt. Polizist pfeift, groß. Holländer-Männergruppe singt. Kurfürstendamm voller Menschen. Männerchor BVG 1926 singt.
(74 m)
Sprechertext
Schnell, konditionsstark und technisch versiert im Umgang mit Hockeyschläger und Ball: so lautet der Steckbrief eines guten Hockeyspielers. Und einer guten Hockeyspielerin.
In West-Berlin trug die weibliche Hockey-Elite ihre zweite Weltmeisterschaft aus. Elf Mannschaften nahmen daran teil - die ausgezeichneten Hockeyspielerinnen von den Britischen Inseln, die Australierinnen und Neuseeländerinnen zeigten zum Bedauern der Berliner kein Interesse. Sicherlich aber werden auch sie 1980 in Moskau bei der ersten Olympia-Teilnahme weiblicher Hockeyspieler mit dabei sein.
WM-Finale in Berlin - zwischen zwei Mannschaften, die in der Vorrunde schon einmal aufeinandergetroffen waren: Argentinien und die Bundesrepublik Deutschland: Rote Blusen. Das 1. Spiel hatten die deutschen Damen mit 3:1 gewonnen. Die Argentinierinnen gingen mit wiedergestärktem Selbstbewußtsein ins Endspiel. Denn sie hatten auf ihrem Weg ins Finale Weltmeister Holland ausgeschaltet.
Die deutsche Mannschaft läßt sich von den Sturmläufen der Argentinierinnen nicht beirren. Eine Minute vor der Halbzeit macht sich die erfahrenste und älteste deutsche Spielerin auf den Weg zum Tor: die 36-jährige Gudrun Scholz aus Braunschweig schießt das 1:0 für Deutschland!
Kurz vor dem Abpfiff startete Gudrun Scholz ihren letzten Sololauf - erfolgreich. Mit ihren beiden Endspieltoren, die den Titel brachten, machte sich die Braunschweigerin selbst das schönste Abschiedsgeschenk. Das WM-Finale in Berlin war ihr letztes Länderspiel.
Auch so kann man die Bundesrepublik kennenlernen - auf einer Fahrt im Zweispänner durch eine der urtümlichsten Landschaften Deutschlands: die Lüneburger Heide.
In der Bundeshauptstadt Bonn akkreditierte ausländische Korrespondenten starten hier zu einer Informationsreise durch das Land Niedersachsen. Kulissenwechsel. Industrielandschaft mitten in der Heide: VW-Wolfsburg, der Stammsitz des Volkswagenwerkes. Die Journalisten wollen wissen, wie der Auto-Konzern die Welt-Rezession überwunden hat. VW-Boss Schmücker referiert Erfolgszahlen. In den USA baut Volkswagen jetzt ein Zweigwerk.
Rechtzeitig kommen die Presseleute aus Bonn in das Heidestädtchen Uelzen, um die festliche Übergabe eines Milliarden-Objekts mitzuerleben. Politiker und Bevölkerung feiern eine neue künstliche Wasserstraße der technischen Superlative - darunter eine Kammerschleuse von 180 Metern Länge und 23 Metern Hubhöhe.
Der 115 Kilometer lange Elbe-Seitenkanal verbindet die größte deutsche Hafenstadt Hamburg mit den nord-östlichen Industriegebieten Niedersachsens. Und er verkürzt und verbilligt den Austausch von Gütern mit den osteuropäischen Ländern. Beiderseits des Kanals - so hoffen Politiker und Bürger - wird sich Industrie ansiedeln und neue Arbeitsplätze schaffen. Verkehrsminister Gscheidle zelebrierte den traditionellen Übergabe-Akt mit Band und Schere.
Heide-Suez-Kanal nennen die Anwohner den in 8 Jahren gebauten Wasserweg, von dem schon Preußens König Friedrich der Große vor 200 Jahren träumte.
"Der Mensch ist das Maß aller Dinge" - die Überzeugung des Philosophen Pythagoras hat ein junger Zweig der Arbeitswissenschaft, die Ergonomie, übernommen. Ergonomie ist die Lehre von der Anpassung der Arbeit an den Menschen. Ergonomie zielt auf eine menschengerechtere Gestaltung unserer Arbeitswelt.
Geräuschmessung in unterschiedlich isolierten Schallboxen. Die Meßergebnisse liefern wichtige Hinweise zur Lärmbekämpfung - einem Beispiel für die praktische Arbeit der Ergonomen. Im Schall- und Lichtlabor sammeln sie systematisch Daten zu Umweltfaktoren wie Lärm, Beleuchtung, Klima und versuchen, mit Hilfe dieser Erkenntnisse störende und belastende Umgebungseinflüsse am Arbeitsplatz auszuschalten.
Im bundeseigenen Stahlwerk Peine-Salzgitter wurde vor wenigen Jahren das erste Ergonomie-Zentrum in der deutschen Eisen- und Stahlindustrie aufgebaut. Umgestaltung älterer und Einrichtung neuer Arbeitsplätze - ebenfalls Aufgabengebiete der Ergonomen. Ein bemerkenswertes Beispiel: der Steuerstand in einem Walzwerk. Die Schalterinstrumente sind übersichtlich angeordnet und leicht zu bedienen. Die Sichtverhältnisse sind gut. Die Verwendung von schallisoliertem Material senkt den Geräuschpegel unter den einer Schreibmaschine. Negative Umweltfaktoren, die zu einer physischen und psychischen Überbelastung führen könnten, sind somit weitgehend ausgeschaltet worden.
Ergonomie wandelt das noch immer vorherrschende Prinzip um, den Menschen an die Arbeit anzupassen, die Anpassung der Arbeit an den Menschen ist ein notwendiger Beitrag zur Humanisierung unserer Arbeitswelt.
Im Württembergischen Oberkochen will man die Sterne vom Himmel holen - mit einem 3,5 m Spiegelteleskop, das in den achtziger Jahren zu den größten und leistungsfähigsten Geräten der optischen Astronomie gehören wird und keinen Vergleich mit dem berühmten amerikanischen Mount Palomar-Teleskop zu scheuen braucht.
Fräser, Schleifer und Polierer der Firma Carl Zeiss tragen etwa 6 Zentner Masse von dem rund 14 Tonnen schweren Rohling ab: die geplante Oberflächengestalt soll mit einer Genauigkeit von weniger als 1-zehntausendstel Millimeter realisiert werden.
Das Material des Teleskops wurde bei der Firma Schott in Mainz entwickelt. Dort wurde auch der Rohling gegossen. 703 Tage dauerte dieser Fertigungsprozeß - vom Gießen über das Abkühlen bis zum Rohbearbeiten.
Das Ergebnis: ein riesiger Klumpen aus dem glaskeramischen Werkstoff Zerodur, der im normalen Temperaturbereich praktisch keine Wärmeausdehnung zeigt. Rund 3,60 m maß der Rohling im Durchmesser als er in die neue Schleifanlage von Zeiss gebracht wurde.
In Oberkochen rechnet man mit einer Bearbeitungszeit von drei bis vier Jahren, bevor das Teleskop an das Max-Planck-Institut für Astronomie übergeben werden kann. Zusammen mit kleineren Teleskopen gleicher Bauart wird es auf einer Beobachtungsstation in Spanien, die wolkenlosen Himmel verspricht, aufgestellt. Die Reichweite des Himmelsauges ist so groß, daß man Informationen aus der Anfangszeit unseres Weltalls wird sammeln können.
Köln am Rhein - die Stadt mit dem bedeutendsten gotischen Kirchenbau in Deutschland zeichnet sich auch durch einen wenig bekannten weltlichen Superlativ aus: Köln gilt als Stadt mit den meisten Bürgerinitiativen. - Rund 40 Bürgergruppen bemühen sich um mehr Mitsprache bei wichtigen Planungs- und Verwaltungsentscheidungen ihrer Behörden und um mehr Unterstützung für vernachlässigte "Randgruppen" in ihren Stadtbezirken.
Beispiel 1:
Eine Initiative für alte, einsame und gebrechliche Menschen. Jeden Mittag holt ein Bus Mitbürger aus Altenheimen und Wohnungen und fährt sie zu einer "Teestube".
In einer ehemaligen Werkstatt haben Einwohner und Sozialarbeiter eine Begegnungsstätte geschaffen. Hier trifft man sich, zu Hobby-Arbeiten, gemütlichem Beisammensein. Hier spricht man über seine persönlichen Sorgen, oder macht Pläne für eine gemeinsame Fahr an die Nordsee. Für manche die erste größere Reise ihres Lebens.
Beispiel 2:
Vielen Kindern aus Gastarbeiter-Familien bereitet, vor allem in den ersten Klassen, der deutsche Schulunterricht Schwierigkeiten. Kölner Schüler und Studenten haben eine Selbsthilfe-Aktion gestartet. Sie machen täglich mit kleinen Türken und Griechen ihres Stadtviertels Schularbeiten. Ein Lernprozeß für beide Seiten, nicht immer einfach, aber mit gutem Ergebnis.
Besonders aufmerksam und kritisch verfolgen die Bürgergruppen Projekte der Stadtentwicklung und Stadterhaltung. In Kölns südlicher Altstadt wurde eine Bürger-Initiative gegründet, die die Rechte der Einwohner bei städtischen Sanierungs-Vorhaben wahrnimmt. Testfall: eine leerstehende Fabrik am Rhein.
Sie soll zu einem Wohn-Zentrum "umfunktioniert" werden. Der Abriß würde Millionen kosten. Sinnvoller wäre es, den riesigen Komplex durch den Einbau von Sozialwohnungen nutzbar zu machen.
Ein detaillierter Plan ist von Mitgliedern der Bürger-Initiative und Architekten erarbeitet worden.
Maßstab für ihr aller Handeln ist ein Grundsatz, den Bundeskanzler Schmidt einmal so formulierte: "Unser demokratischer Staat lebt vom Engagement des Bürgers, der verantwortlich mitdenkt, der mitbestimmt und mitentscheidet."
West-Berlin sang - vier Tage lang. 60.000 Sänger und Chöre aus aller Welt verwandelten die Spree-Metropole in eine "singing city" unter dem offiziellen Motto - Singen heißt Verstehen.
Lieder auf dem Kurfürstendamm, Berlins berühmten Einkaufs- und Flanier-Boulevard. Sogar aus Japan waren Gesangsvereine gekommen, um im Geburtsland der Sängerbünde das 17. Deutsche Chorfest mit Kehlkopf und Stimmband zu feiern. 1861 hatten sich die ersten Freizeitsänger zum Deutschen Sängerbund zusammengeschlossen - würdige Herren mit Bart und bürgerlicher Attitüde, die vorwiegend romantisches Liedgut pflegten. Heute hat der Deutsche Sängerbund eineinhalb Millionen Mitglieder. Zu ihnen zählt auch Bundespräsident Scheel, der selbst schon eine Schallplatte besungen hat. "Es wäre das schönste Lob", so meinte der Bundespräsident, "wenn spätere Generationen den Sängern bescheinigen könnten, sie hätten mit dem Lied die Einheit der Nation bewahrt und Europa ersungen, noch bevor es politisch Wirklichkeit wurde".
Im Lied, im gemeinsamen Singen sollen sich die Menschen näher kommen. In Berlin taten sie es auf unzähligen Konzerten und Sängertreffen, in Sälen, Kirchen und unter freiem Himmel.
Personen im Film
Albrecht, Ernst ; Scheel, Walter ; Schütz, Klaus ; Scholz, Gudrun ; Gscheidle ; Klose, Hans Ulrich ; Schmücker
Orte
Berlin ; Braunschweig ; Köln ; Oberkochen ; Salzgitter ; Uelzen ; Wolfsburg
Themen
Niedersachsen ; Hockey ; Teleskop ; Chor ; Köln ; Sachindex Wochenschauen ; Industrie ; Kameraleute, Kameramänner ; Kinder ; Forschung ; Fußgänger ; Musikalische Veranstaltungen ; Photographen ; Polizei ; Schiffahrt ; Schulen, Schulungen ; Sportpublikum, Sport-Zuschauer ; Städtebilder: Deutschland ; Tiere (außer Hunde) ; Bauwerke ; Kraftfahrwesen, Kraftfahrzeugwesen ; Landschaften ; Meterologie ; Verkehr: allgemein ; Wissenschaft ; Wohlfahrt, DRK, Hilfsorganisationen, Fürsorge ; Zuhörer ; Berufe ; 01 16 mm-Projekt ; Industrie ; 10 Findbuch Deutschlandspiegel
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