01. Nürburgring: Motorradweltmeisterschaft
Motorrad-Rennfahrer in Kurve fahrend, von vorn seitlich, bei Trainingsrunden. Kurvenfahrt und Fahrt auf der Geraden. Mann mit Kleinbildkamera filmt Motorrad des Serienweltmeisters Agostini, Italien. Agostini im Gespräch. Teileinstellungen Rennmotorrad. Start der 350 ccm Maschinen: Strohballen an der Seite der Rennstrecke. Reklame: Uniroyal Reifen - Pepsi. In der 5. Runde fährt Agostini an die Box und gibt auf. Zielrichter schwenkt Fahne. Der Sieger Walter Villar auf Harley Davidson erhält Siegerkranz umgelegt.
(48 m)
02. Bonn - Das neue Gesicht der Regierungshauptstadt
Klappe mit Aufschrift Bonn mit Lippenstiftmundabdruck als O wird geschlagen. Ältere Frau sitzt auf Bank, Füße an Mauer abgestützt. Kurzschnitte mit Stadtmotiven. Das Abgeordnetenhochhaus, Schwenk. Bonn von oben, Schwenk zum Rhein. Lastkähne fahren auf dem Fluß. Das neue Bundeskanzleramt. Helmut Schmidt geht in Begleitung durch Flure. Blick aus großen Fenstern zum gegenüber liegenden Palais Schaumburg. Kabinettsitzung in Konferenzsaal. Genscher im Gespräch mit Schmidt. Helmut Schmidt in seinem Arbeitszimmer mit Gemälden und Holzschnitten an den Wänden. Schiffsmotiv. Buddelschiff in Flasche. Moderne Regierungsgebäude. Alte Innenstadt mit Markt, Fußgänger in Fußgängerzone. Straßencafé. Farbiger an Tisch sitzend. Auslagen. Kinder vor Auslagen auf Pflaster bei Flohmarkt. Kinder malen auf Tafeln bei Malwettbewerb. Kindertanzvorführung in Rokoko-Trachten und mit weißen Perücken.
(69 m)
03. Photokina Köln
Großaufnahme Kamera. Einstellring dreht sich. Stand Leitz Leica. Besucher probieren kleine Kameras. Rolleiflex-Spiegelreflex Kamera. Mann mit Rolleiflex, groß. Bundeswirtschaftsminister Friderichs im Gespräch, groß. Walter Scheel probiert Kamera und nimmt sie vor das Auge. Tonfilmkameras. 35 mm Kamera. Teleskop Stativ in beweglich an Körper von Kameramann befestigt, wodurch große Beweglichkeit ermöglicht wird. Pocketkamera Minolta mit Spiegelreflex. Schnellbildkameras Polaroid und EK 6 von Kodak. Mädchen wird fotografiert. Farbbild wird mit Hilfe eines Elektromotors heraustransportiert. Fertiges Foto.
(54 m)
04. Berlin: Kongreß für ärztliche Fortbildung
Die Gedächtniskiche. Schwenk zu Litfaßsäule. Plakat: 25. Deutscher Kongress für ärztliche Fortbildung. Dichter Autoverkehr. Das Klinikum Steglitz der Freien Universität Berlin. Patientin wird nach modernem Verfahren geröntgt. Röntgenfotos zeigen Tumor im Gehirn. Operation in keimfreier Zelle. Ärzte und Schwestern atmen mit Röhrensystem und sind durch Helm nach dem Raumfahrersystem von Umwelt getrennt. Einsetzen eines künstlichen Hüftgelenks bei Knochenoperation. Herzinfarkt-Kranke in Rehabilitationszentrum bei Sport-Trainingsprogramm.
(66 m)
05. Bayerische Seen am Beispiel Tegernsee
Bayerische Tanzgruppe tanzt Schuhplattler. Ruderboot Seerose auf dem Tegernsee. Windsurfing. Der Tegernsee, im Hintergrund die Bayerischen Berge. Reh grast auf Wiese. Steinadler, groß. Steinadler fliegt. Die Bayerische Landschaft von oben. Schwäne auf dem See. Bayernhaus mit Blumenbalkons. Alte Kirchen und Schlösser. Mann läßt Glas an Heilbrunnen vollaufen und trinkt. Leute schwimmen in Schwimmbad und im See. Segelboote. Sonnenuntergang am See mit langem Sonnenschatten im See.
(48 m)
06. 70 Jahre Finkwarder Speeldeel
Das Segelschulschiff Gorch Fock macht in Hamburg fest. Begleitschiffe, Feuerlöschboot spritzt. An Leine hängt getrockneter Fisch, Fischerboote. Volksfest in Finkenwerder. Viele Leute. Mann trinkt aus Bierglas. Drehorgelmann. Leute in Karussells. Windmühle dreht sich auf Vergnügungsfest. Volkstanzgruppen aus Frankreich, Polen und Italien tanzen. Die Finkwarder Speeldeel-Folkloregruppe tanzt. Klatschende Zuschauer. Kapelle spielt zum Abschied der Gorch Fock, die begleitet von vielen Küstenschiffen ausfährt. Menschenmenge am Ufer.
(82 m)
Zu Gast am Nürburgring: Die Motorradrenn-Elite der Welt. 520 Fahrer aus 23 Ländern hatten für die Weltmeisterschaftsläufe am Ring gemeldet - zu viele nach dem Reglement, so daß mehr als 100 Fahrer nur Trainingsrunden drehen durften.
MV Agusta - die Hausmarke eines Superstars: Des Serien-Weltmeisters Agostini. Aluminium-Felgen haben die traditionellen Speichenräder verdrängt. Zumindest bei den Spitzenmarken wie Suzuki und Yamaha. Der 15-fache Weltmeister Agostini ging mit gemischten Gefühlen auf den Ring: Seine Karriere scheint sich dem Ende zuzuneigen.
Ring frei für die 350er-Klasse. Der schönste aber wohl auch einer der schwierigsten Rennkurse der Welt war zusätzlich mit 10.000 Ballen Stroh gesichert.
Das Feld zieht sich schon bald auseinander. Die meisten Fahrer treibt nicht Geld sondern sportlicher Ehrgeiz an. Prämien und Startgelder sind so gering, daß sie Geld zulegen müssen, wenn sie sich mit den wenigen Berufsfahrern messen wollen. In der 5. Runde bringt die Amateurfahrer-Meute ein kapitales Wild zur Strecke: Der Italiener Agostini gibt auf - zum ersten Mal seit 10 Jahren.
Ein Landsmann macht das Rennen: Walter Villa auf Harley Davidson. Er gewann schon in der 250er-Klasse und ist jetzt der 3. Doppelweltmeister in der Geschichte des Motorrad-Rennsports.
Bonn, die Hauptstadt der Bundesrepublik hat ihren Platz im Strom der politischen Ereignisse und im Bewußtsein ihrer Bürger gefunden. Der Besucher entdeckt immer neue Züge im Gesicht dieser Stadt, die ihre bürgerliche Tradition mit Charme und Zähigkeit gegen die Machtdemonstration hochgetürmter Polit-Schaltzentralen verteidigt. Die alte Universitäts- und Beamtenstadt am Rhein ist auf dem besten Wege eine moderne westliche Metropole zu werden.
Mit kritischer Anteilnahme verfolgte die Bevölkerung des Landes die Vollendung des neuen Bundeskanzleramtes: Ein politisches Gehäuse, der Zentrale eines Wirtschaftskonzerns und vielleicht auch der norddeutsch-kühlen Art seines ersten Hausherrn nachempfunden, der aus der idyllischen Enge seines alten Amtsitzes in die klimatisierten Arbeitstrakte gleich nebenan überwechselte. Die politische Schaltzentrale eines modernen Industriestaates muß jedoch auf Funktionalität getrimmt sein. Im Arbeitszimmer des Bundeskanzlers: Gemälde, Holzschnitte und "Buddelschiffe" aus dem Norden Deutschlands.
Regierungsstadt Bonn. Ihre Funktion drückt sich auch architektonisch aus, von Jahr zu Jahr mehr. Doch die neuen Hochbauten der Ministerien zerstören das gewachsene Stadtbild nicht. Sie liegen weit ab von der alten Innenstadt, deren Mitte die verloren geglaubte Funktion des mittelalterlichen Marktplatzes zurückgewonnen hat. Besucher und Bürger genießen die Fußgängerzonen und die wiedergewonnene kleine Welt des Marktes, dem Schnittpunkt sozialer, wirtschaftlicher und kultureller Kontakte.
Kindersonntag, Malwettbewerb, Flohmarkt, Theater und Ballett: Der Bonner Sommer verwandelt die Innenstadt in eine Freilichtbühne, auf der jeder auf seine Art agieren kann.
Die internationale Foto-Industrie hat den anspruchsvollen Amateur im Sucher. Neuentwicklungen, die optische Raffinessen mit bedienungsfreundlicher Elektronik kombinieren, waren Blickfang auf der Photokina '76 - der Weltmesse der Fotografie in Köln. Leica und Rollei beeindruckten die Konkurrenz mit neuen Spiegelreflex-Kameras, die perfektes Fotografieren erlauben.
Während Bundeswirtschaftsminister Friderichs sich mehr für den Milliarden-Umsatz der Foto-Branche interessierte, probierte der ranghöchste deutsche Hobby-Fotograf die angebotenen Kameras aus: Bundespräsident Scheel ist einer von 40 Millionen Bundesbürgern, die in ihrer Freizeit mit Foto-Apparat und Filmkamera hantieren. Tonfilm-Kameras wie die Nizo-Professional von Braun sind auf der ganzen Welt im Vormarsch.
Für Profis wartete der amerikanische Konstrukteur mit einer arbeitserleichternden Erfindung auf: Einer Art Teleskop-Stativ, das mit einem Korsett am Körper befestigt wird. Damit können sich Kameramänner der aktuellen Berichterstattung künftig leichtfüßig am Ort des Geschehens bewegen.
Pocket-Kameras bemächtigen sich der Technik der Großen. Die ersten Kleinformate mit Spiegelreflexeinrichtung, Zoom oder Makro-Einstellung erregten Aufsehen in Köln. Doch die Zukunft scheint der Sofort-Bild-Kamera zu gehören. Polaroid und neuerdings auch der US-Gigant Kodak teilen sich diesen attraktiven Markt. Sofort-Bilder - das bewies die Photokina in Köln -haben inzwischen den Qualitäts-Standard der meisten Negativfilme erreicht.
West-Berlin ist in jedem Sommer Schauplatz des größten medizinischen Fortbildungskongresses der Bundesrepublik Deutschland. Rund 30.000 Ärzte und Studenten diskutieren hier über Fortschritte und neue Methoden in der Medizin. Schwerpunktthemen waren diesmal die Herz- und Kreislauferkrankungen sowie die Krebsvorsorge und Behandlung. Große Berliner Krankenhäuser wie die Universitätsklinik Steglitz zeigten an ausgewählten Beispielen, wie sich neue wissenschaftliche Erkenntnisse in der Krankenhausmedizin niederschlagen - zum Beispiel in neuen Röntgenverfahren für die Diagnose von Tumoren und Abszessen im Gehirn.
Die äußerst feinen Röntgenstrahlen liefern mehrere tausend Einzelinformationen, die ein Computer zum Röntgenbild zusammensetzt. Eine Sofortbildkamera hält es fest. Diese sogenannte Computer-Tomografie zeigt Gehirnschäden, die auf herkömmlichen Röntgenaufnahmen nicht zu erkennen wären.
Keimfrei wie im Weltraum. Für Knochenoperationen nutzen die Steglitzer Ärzte die von der amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA entwickelte Reinraumtechnik. Operiert wird in einer Glaskabine, deren Luft durch Spezialfilter praktisch keimfrei gehalten wird. Die Ärzte arbeiten unter luftdicht verschlossenen Helmen. Sie atmen mit Hilfe eines Schlauchsystems, das außerhalb der Operationskammer bedient wird.
Bei Knochenoperationen - hier das Einsetzen eines künstlichen Hüftgelenks - ist die Gefahr von Infektionen besonders groß. Mit der Weltraummethode konnte die Infektionsquote auf 0,5 Prozent gesenkt werden.
Kontrollsignale nach einem Herzinfarkt.
Dieser 57-jährige Feinmechaniker ist einer von 3,000 Berlinern, die jährlich einen Herzinfarkt erleiden. In einem Rehabilitationszentrum stellt er seine körperliche Leistungsfähigkeit wieder her. Hier wird auch sein Elektrokardiogramm ausgewertet, das ein kleines Gerät, das er am Körper trägt, aufgezeichnet hat. Denn dies ist das Neue: Als Genesender lebt er nicht mehr in einer Spezialklinik sonder zu Hause.
5 mal in der Woche kommt er in das Zentrum und absolviert ein auf seine Belastbarkeit abgestimmtes Trainingsprogramm.
Den Schuhplattler haben die Bayern in der Welt so bekannt gemacht, daß er manchen als deutscher Nationaltanz gilt. Doch beheimatet ist er nur im Süden Deutschlands - in jener Bilderbuchlandschaft aus Bergen, Seen und Wäldern, die der Massentourismus bisher unbeschädigt gelassen hat. Sogar der fast ausgestorbene Steinadler findet hier ungestört sein Revier.
Der Tegernsee zählt zu den schönsten Erholungsgebieten Bayerns. Wer hier seinen Urlaub verlebt, findet ein reichhaltiges Angebot vor. Familienpensionen und Bauernhöfe prägen das Bild dieser Ferienlandschaft.
Barocke Lebensfreude und christliche Frömmigkeit sind die beiden Wurzeln, die den Alltag der Menschen hier bestimmen, Schlösser und Klöster, Zeugen einer reichen Vergangenheit, sind die touristischen Perlen in einem Ferienangebot, das Entspannung und Gesundheit verspricht. Brunnen und Jodquellen gehören dazu, vor allem aber der Tegernsee, dessen Wasser so rein ist, daß man es trinken könnte.
Auf dem Segelrevier sind Weltmeister und Olympiasieger zu Hause. Künstler, Schriftsteller und Politiker verbringen ihr Wochenende am Tegernsee, den von Bayerns Metropole München nur eine knappe Autostunde trennt.
Ortswechsel. Vom süddeutschen See an die norddeutsche Meeresküste. Der Welt schnellstes und - wie die Hamburger glauben - auch schönstes Segelschiff machte auf der Elbe vor Hamburg fest. Die "Gorch Fock", das Schulschiff der Bundesmarine, kam aus Amerika, wo sie Wochen zuvor die Atlantik-Regatta "Operation Sail" gewonnen hatte. Sie lief die Fischerinsel Finkenwerder an, um den populären Heimatdichter Gorch Fock zu ehren, der sich mit seinen Seefahrts-Romanen in die Herzen der Küstenbewohner schrieb. Zu seinem 60. Todestag richtete die Fischerinsel Finkenwerder ein Volksfest aus, zu dem fast 100.000 Menschen aus ganz Norddeutschland kamen.
Der Seefahrt-Dichter hatte vor genau 70 Jahren eine Heimatbühne und Folkloregruppe gegründet - die "Finkwarder Speeldeel", die sich in der Welt des Volkstanzes international einen Namen gemacht hat. Sie feierte sich und ihren Gründer mit einer 7 Tage Nonstop-Show, zu der Volkstanzgruppen aus acht europäischen Ländern den Rahmen lieferten.
Auf der Freilichtbühne wechselten sich in den ersten Tagen Folkloregruppen aus Frankreich, Polen und Italien ab.
Auf dem Fischkutter seines Vaters hatte Gorch Fock die Finkwarder Speeldeel 1906 ins Leben gerufen. Heute ist im Norden Deutschlands kaum ein größeres Volksfest denkbar, auf dem nicht die 42 Volkstänzer in ihrer alten Fischerkluft mit Shanties und Gruppentanz auftreten.
Abschied von der "Gorch Fock". 6 Tage lang hatte das Schulschiff vor Anker gelegen und dem Folklore-Festival eine Prise Windjammer-Romantik hinzugefügt. Als es Hamburg, wo es einst vom Stapel gelaufen war, wieder verließ, wurde es von Zehntausenden und einer Armada von Küstenschiffen verabschiedet.